Die Liebe mag blind sein, aber die Eifersucht sieht zu viel. - Teil 3

Autor: Jessica2O12
veröffentlicht am: 25.02.2012


Soo es geht auch endlich mal weiter :D ich freue mich über Kritik & Kommentare :) ich hoffe die Rechtschreibung ist nicht zuu schlimm in diesem Teil ;o
Amalia :
Scheiße, scheiße, scheiße ?! Warum bin ich immer sofort zickig ? Ich mache mich so doch nur zum Affen. Warum trete ich auch in jedes Fettnäpfchen, das es gibt ? Ok Amalia. Jetzt beruhige dich erstmal und werde wieder ein normaler Mensch, der ein funktonierendes Gehirn besitzt. Warum benehme ich mich grade wie ein kleines Kind ? Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich von einem Mann angesprochen werde. Aber.. bei Mason war es anders als bei den anderen, die immer mit ihren niveaulosen und plumpen Anmachsprüchen ankommen und eh nur an das eine denken. Sie sehen dann so aufgegeilt aus, das mir schlecht wird. Wie ich mich vor solchen Leuten ekel .Als er mich ansah lag eine Spannnung in seinem Blick, sodass ich meinen nicht von ihm lösen konte. Es war elektrisierend und sofort fühlte ich mich zu ihm hingezogen. Und scheiße sah der gut aus. Ich wurde natürlich sofort rot und er stammelte eine Entschuldigung. Wie süß das war. Er schaute mich aufrichtig an und wollte mit mir ausgehen und ich sagte ''Ja''. Für diese Aussage hab ich mir sofort in meinem Kopf eine rübergehauen. Aber er war ja charmant und dann kam seine ''Freundin''. Gott hab ich mich blamiert, indem ich ihm son ne Szene hinlegte. Es war ja klar, dass es seine Schwester sein musste. Nachdem wir uns dann doch verabredet haben sind Leo und ich nach noch einem Kleid suchen gegangen. Das Schwarze würde ich ja nehmen, aber das brauchte ich ja für irgendeinen besonderen Anlass. Was weiß ich was sie sich wieder ausgedacht hat. Oder ausgeheckt. Irgendwie kriege ich es schon noch aus ihr heraus. Naja und dann haben wir noch ein wunderschönes Kleid gefunden. Wow, das war echt der Hammer. Noch besser als das Schwarze. Es war sehr eng geschnitten und schulterfrei, mein Busen kam dabei dann auch richtig gut raus. Auch wenn da sonst Flachland herrscht nach meiner Meinung. Naja, aufjedenfall war es in Marineblau und ich hatte sogar die perfekten Schuhe für das Kleid. Wir sind nach dem bezahlen, was ich natürlich übernommen habe, nach Hause gefahren und jetzt sitzte ich hier und lasse mich von Leo Verwöhnen. Sie hatte mir eine Maske aufgelegt und jetzt bekomme ich noch eine Maniküre und Pediküre. Also wenn ich jetzt so überlege.. der Tag war schon schön. Ich habe auch eingesehen, dass ich mehr raus gehen sollte und einfach mein Leben leben sollte ! 'Sag mal Leo, womit habe ich das heute eigentlich verdient, also das Verwöhnprogramm und was für einen besonderen Anlass gibt es denn, das ich mir so ein tolles Kleid kaufen sollte ?', ich schaute sie fragend und forschend an und sie schaute mir nur kurz in die Augen und wich mir sofort aus. 'Ach nur so ich will ja auch, dass es was mit Mason wird und da muss ich dich hübsch machen. ' ' Und was hat es sich mit dem besonderen Anlass aufsich ? Komm Leo lass dir doch nicht immer alles aus der Nase ziehen ! Sags mir. Komm schon. Oder ich sage den Abend mit Mason ab und gehe nicht hin. Ich schwöre dir, wenn du.. ', ich hörte mit dem reden auf, als ich ihr strahlendes Lächeln sah und ich sah, wie ihr eine kleine Träne über die Wange kullerte. Ok, was hat das denn jetzt zu bedeuten ?! Ich bin verwirrt. ' Leo ? Was ist denn los mit dir ?' ' Ich werde Vincent heiraten und das Kleid ist für unsere offizielle Verlobungsparty an meinem 18. Geburtstag. ' Sie strahlte mich an. Mir klappte nur meine Kinnlade runter und ich war geschockt. Warum zum Himmel will sie schon mit 18 oder 19 heiraten ? Sie verasaut doch nur ihr ganzes Leben !? Sie waren zwar schon seit sie 12 und er 14 Jahre alt sind zusammen, aber das ist doch kein Grund um schon zu heiraten. Kann es sein, dass sie schwanger ist ? Und wann zum Teufel hat er ihr den Heiratsantrag gemacht und warum erzählt sie es mir erst jetzt ? So viele Fragen, die sie mir zu beantworten hat und so wenig Zeit, um ihr zu erklären, warum eine so frühe Hochzeit falsch ist. Da wartet ein haufen Arbeit auf mich.

Es gab drei Dinge, derer ich mir sicher war.
1. Leo ist total bekloppt und verliebt.
2. Sie wird mit 18 (!!!) heiraten.
3. Ich halte überhaupt NICHTS von dieser Idee und werde ihr erstmal ne ordentliche Gehirnwäsche verpassen, damit sie endlich wieder klar denken kann!

' Wie du willst heiraten ?! Bist du total bescheuert ? Du versaust dir doch dein ganzes Leben ! Ihr könnt doch warten, bis du 20 bist ! DANN ist es schon ok. Oder bist du schwanger ? ' Ich schaute an ihr herunter und konnte keine Wölbung erkennen. Aber.. vielleicht hatte sie es erst grade erfahren und ist noch nicht so weit, dass etwas zu erkennen ist. Hm. Nein. Ich bin sicher, dass Leo gut bescheid weiß über Verhütung . Naja ich hoffe es zumindest ! ' NEIN ?! Bist du bescheuert ? Ich. Bin. Nicht. SCHWANGER !! ', sie schrie mich fast an. Man konnte es nicht schreien nennen. Sie redete nur laut. ' Ich liebe Vince, wirklich. Ich dachte du freust dich für mich. Naja das hätte ich wenigstens von einer echten besten Freundin erwartet. Ich versaue mir nicht mein Leben. Glaub mir ! Vince und ich sind schon so lange zusammen. Wir hatten bisher nur einen Streit und der war auch nur, weil er unseren Jahrestag vergessen hatte. Aber weißt du noch, wie er es gut gemacht hat ? Er hat mit mir ein wunderschönes Picknik gemacht. Mit Kerzen und leckeren Sachen und so ein Zeugs. Er hat gewartet, bis ich bereit für mein erstes Mal war und er hat den Tod von Nancy mit mir durchgestanden. Er hat zu mir gehalten, auch in dieser Zeit wo ich nur wie ein Stein war. Wir sind Sandkastenfreunde und sogar da haben wir uns schon geliebt ! Verstehst du was ich fühle ? Ich will für immer mit ihm zusammenbleiben. Ich hoffe du kannst das nachvollziehen. Ich dachte du bist immer für unsere Beziehung gewesen ? Wieso sollte ich dann nicht heiraten ? ', mir kamen die Tränen. Jetzt kamen mir meine Bedenken ganz banal vor. Es stimmt sie waren IMMER ein Traumpaar. Wie ich sie beneide. Und als sie von Nancy anfing bekam ich so einen richtig dicken Kloß im Hals. Nacy, Leo's Schwester. Sie war fünf Jahre alt, Leo damals 14. Ich weiß es noch ganz genau, als ob es gestern gewesen wäre.
Nancy war ein glückliches Kind. Sie hatte alles, was man sich nur wünschte. Jedenfalls alles was sich ein fünfjähriges Kind wünschte. Es war ein schöner Frühlingstag. Die Sonne schien und Leo und ich lagen zusammen in unserem Garten auf Liegen und lästerten über Tessa. Wer Tessa ist ? Die kleine Schlampe, die mir meinen Freund ausgespannt und mit ihm geschlafen hat. Aber das ist eine andere Geschichte. Naja aufjedenfall hatte Leo Nancy an diesem Tag mitbringen müssen. Leo wollte ihre Ruhe haben und somit schickte sie Nancy auf den Parkplatz vor meiner Haustür.
Sie spielte dort mit ihrem Ball und als der ihr auf die Straße rollte, wollte sie ihn holen. Sie schaute nach links und nach rechts. Kein Auto war zu sehen. Also lief sie auf die Straße. Wir konnten alles von meinem Garten aus beobachten, deswegen kenne ich auch den ganzen Ablauf. Sie hob den Ball auf und wollte grade wieder zurückgehen, als ein Auto mit hoher Geschwindigkeit auf sie zuraste. Wir hörten nur ein dumpfes Geräusch. Es brannte sich in mein Gehirn ein. Jede Nacht höre ich es. Jede Nacht kommen diese Albträume, in denen sich alles nochmal und nochmal abspielt. Jede Nacht sehe ich Nancy wie sie da lag. Blutüberströmt. Jede Nacht höre ich ihr zuckersüßes helles Lachen, wenn sie ein Stück Schokolade bekam. Jede verdammte Nacht. Es war eine schlimme Zeit nach dem Unfall. Wir waren wie gelähmt. Unsere Herzen schienen Blut zu weinen. Aber wir haben sie einigermaßen überwunden. Das Leben geht weiter. Nur nicht für Nancy.

Jetzt rannen mir und Leo die Tränen unaufhörlich über die Wangen. Ich konnte nicht mehr. Ich werde sie niemals vergessen ! Meinen kleinen Engel. ' Du hast Recht Leo.'

Mason:
Nachdem ich Lillys Kleid bezahlt hab, sind wir nach Hause gefahren. Sie hat mich natürlich die ganze Zeit gelöchert, was passiert ist, als sie sich umziehen war. Erst wollte ich ihr gar nichts erzählen, schließlich ging es sie auch gar nichts an, aber dann hat sie mich so dermaßen genervt, dass ich ihr einfach erzählte, was passiert war. Sie grinste mich den ganzen Heimweg über an und machte nur blöde Bemerkungen. Ich war dann heilfroh, als ich aus dem Auto steigen und in mein Zimmer gehen konnte. Ich schmiss mich aufs Sofa, machte meinen Laptop an und loggte mich in Facebook ein. Ich sah, dass ich 2 neue Nachrichten hatte und freute mich riesig über die Erste. Sie war von unserer Cousine. Sie war genauso alt wie ich. Wir konnten sie leider nur selten sehen, da sie mit ihrer Familie in Amerika lebte. Ich habe schon geplant mit Lilly in den Herbstferien dorthin zu fliegen. Ich las die Nachricht :

''Heyho meine Süßen!
Wie gehts euch, alles klar soweit ? Was macht die Arbeit und wie gehst meiner Süßen Lilly ? Bei mir ist alles gut soweit. :) Mama und Papa sind grade in Missouri unterwegs. Ein Geschenk von Papa an Mama zur Silberhochzeit. Ich habe echt großartige Nachrichten. Wie wäre es, wenn wir euch übermorgen besuchen würde ?! Woah, wie sehr ich mir wünsche deinen Gesichtsausdruck zu sehen ;D nehmt euch frei, ich bringe mehrere Überraschungen zu euch nach Deutschland. Gaaaanz liebe Grüße & und küsschen schicke ich euch ;** Bis übermorgen :)). - Linda & Jason''

Ok jetzt war ich echt geflasht. Ich freute mich riesig darüber. Jason war Lindas kleiner Bruder. Er war nur ein Jahr älter, als Lilly. Ich tippte schnell eine Nachricht zurück, dass wir uns freuen und dass sie sich melden sollen, wenn sie gelandet sind. Und dann las ich die andere Nachricht. Ich wusste schon von wem sie war und ich ärgerte mich über die Person. Sie war von Janina, meiner Ex-Freundin. Sie schrieb mir, wie sehr sie mich vermisste und das sie mich zurückhaben will. Das Übliche. Ich bekam jeden Tag eine Nachricht von ihr. Irgendwann blockiere ich sie. Mittlerweile war es schon 19 Uhr und somit zog ich mich aus und ging erstmal duschen. Als ich aus dem Badezimmer kam, begegnete mir Lilly, als sie aus der Küche ging. 'Oh Brüderchen, ich wusste ja gar nicht, dass du so gut in Form bist. Siehst ja richtig heiß aus. Wenn ich nicht mit dir Verwandt wäre, würde ich mich an dich ranmachen.' 'Klappe Lilly. Wenn du weiter so viel isst, wirst du noch fett. Naja willst du gute Nachrichten hören ?'
' Unglaublich! Ich mache dir Komplimente und du beleidigst mich. Ich bin nicht fett und ich werde es auch niemals sein. Schieß los. ' ' Das war nur ein Spaaaaß. Linda und Jason kommen uns übermorgen besuchen.' 'WAS ?! Jetzt ernsthaft ?', ich schaute sie lächelnd und nickend an. ' Oh mann, wie geil ist das denn ?! Ich muss jetzt erstmal eine Telefonkonferenz mit Sofie halten.' ich murmelte nur noch was und machte mich dann auf den Weg in mein Zimmer, wo ich mich dann auch gleich umzog. Ich entschied mich für eine helle Hose und ein T-Shirt, dass ich selbst desingt hab. Dazu noch meine gelbe Cappie und gelbe Schuhe.

Ich war schon spät dran und somit drückte ich nochmal aufs Gaspedal. Um genau 21 Uhr kam ich am Villagio an. Ich stieg aus und warme Luft blies mir ins Gesicht. Es war immer noch verdammt warm draußen und ich hoffte, dass sie dort die Klimaanlage angemacht haben. Ich ging zum Türsteher, begrüßte ihn mit einem Händeschütteln, da ich sowohl ihn als auch den Besitzer vom Villagio kannte und gut mit ihnen befreundet war. Er fragte mich, ob alles gut sei und warum ich alleine kam. Ich sagte ihm, dass ich eine Verabredung hatte und somit war Frage eins auch beantwortet. Bei wem war denn nicht alles in Ordnung, der in einer Bar verabredet war ?! Als ich mich dann auch über sein Wohlergehen erkundigt hatte, ging ich herein und es wurde sofort angenehmer, denn wie verhofft lief die Klimaanlage. Die Musik dröhnte laut in meinen Ohren und ich suchte nach Amalia. Doch ich traf auf vor Zorn funkelde grüne Augen ...

Na toll! Die hat mir jetzt noch gefehlt. Janina kam auf mich zu und schaute mich wieder zornig an. 'Mason was fällt dir ein mir nicht zu antworten und meine Nachrichten an dich zu ignorieren ?! Verstehst du es immer noch nicht ? ICH LIEBE DICH !! Ich kriege immer das was ich will und wenn du meine Nachrichten weiterhin ignorierst, dann..' Ich lies sie nicht ausreden und ging einfach an ihr vorbei. Sie langweilte mich mit ihren dummen Spielchen die sie immer treibt. Sie hat mir noch nie was bedeutet. Ok, fast nie. Ich habe sie wirklich geliebt. Am Anfang jedenfalls, aber dann merkte ich , dass sie nur an mein Geld wollte und beendete die Beziehung. Sie stand nur verdattert da. Mir war es aber ehrlich gesagt scheiß egal. Ich hielt wieder Ausschau nach Amalia und dann sah ich sie. Sie hatte ein marineblaues Kleid an, dass ihre figur PERFEKT umschmeichelte und sie nicht zu dünn und nicht zu dick aussehen lies. Sie trug ihre Haare offen. Sie waren wunderschön gelockt und ein paar Strähnen fielen auf ihre nackten Schultern. Ich ging auf sie zu und lächelte sie an. ' Hi wartest du schon lange ? Ich wurde aufgehalten. Nichts besonderes. Tut mir leid. Öhm kann ich dich auf ein Getränk einladen ?' sie lächelte schüchtern zurück. ' Nein ich bin auch grade erst gekommen. Ich dachte schon du wartest eine halbe Ewigkeit auf mich, aber perfektes Timing würde ich sagen. Klar überrasch mich. ',
ich bestellte ihr einen Sex on the Beach und mir ein Wodka Red Bull.
Der Abend war echt toll mit ihr. Sie redete und trank nicht zu viel, tantze mit mir. Wir konnten über so viele Sachen reden. Es wurde nie langweilig und mir kam es vor, als würde ich sie schon eine halbe Ewigkeit kennen. Ich machte ihr natürlich auch Komplimente und es war einfach supersüß, wie sie dann leicht rot wurde und mich verlegen anlächelte. Ich hatte sie nach den paar Stunden, die ich sie kannte, schon echt gern. Sie ist anders, nicht so wie die Mädchen die ich bis jetzt kennengelernt hab. Im Laufe des Abends erfuhr ich auch, dass sie aus einer reichen Familie stammt. Erst glaubte ich ihr nicht ( was ich ihr nicht sagte, sondern nur dachte), weil kein reiches Mädchen so normal und bodenständig war. Aber wie gesagt, sie war auf eine bezaubernde und positive Art und Weise anders.
Am nächsten Morgen wachte ich relativ früh auf. Ich war gerädert und hatte Kopfschmerzen . Mein Rücken tat weh und mein Mund war ganz trocken. Ich lief in die Küche. Eher gesagt ich stolperte in die Küche, denn Lilly hat ihre Tasche auf dem Boden liegen gelassen. Das bemerkte ich erst, als ich mich auf dem Küchenboden wiederfand. Diese Mädchen machte mich noch verrückt. Ich stand auf, nahm ein Glas aus meinem Küchenschrank, stellte es auf der Küchenzeile ab und holte mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. Während ich da so stand und es mir eingoss hörte ich meine kleine Schwester in ihrem Zimmer rumpoltern. Ich schluckte noch schnell meine Kopfschmerztablette runter und machte mich auf den Weg in ihr Zimmer. Ich klopfte an und ging erst rein, als ich ein 'Herein' von meiner Schwester hörte. 'Was zum.. ?' Lilly stand im Pyjama vor mir und versuchte grade ihre Couch von der Wand wegzuschieben. Ihr Schreibtisch stand mitten im Raum, ihr Bett stand überhaupt halb im Umkleidezimmer und ihre Kommode stand aufeinmal neben der Tür. ' Jaa ich weiß, jetzt sieht es noch komisch aus, aber nachdem ich erstmal meinen Plan umgesetzt hab, wird es wundervoll aussehen. ' Misstrauisch zog ich eine Augenbraue hoch. 'Dein Plan ? Und überhaupt, warum stellst du dein Zimmer um ?' ' Na damit Linda es schön hier mit mir in meinem Zimmer hat. Sie wird aufjedenfall hier bei mir schlafen. Steh da nicht so blöd rum, sondern helf mir !' 'Da versteh doch einer die Frauen...' Mit diesen Worten ging ich zu ihr und half ihr die Couch wegzuschieben. Sie kommandierte mich den ganzen Tag rum, wo welche Möbelstücke hinkommen und wohin ich welches Kissen legen musste. Am Ende sah es für mich genauso wie vorher aus. Lilly war natürlich hellauf begeistert. Frauen.. Das Telefon klingelte und ich rief Lilly zu, dass sie dran gehen sollte, weil ich grade etwas zu essen für uns machte. Sie ging dran, kam in die Küche und reichte mir das Telefon. Auf ihrer Wange rann eine Träne runter und sie fing leise an zu schluchtzen. 'Hallo ?' Was mir die Person am anderen Ende dann erzählte, verschlug mir die Sprache..

Amalia :
Als ich am Morgen nach dem Treffen mit Mason aufwachte, es war grad mal neun Uhr, ging ich erstmal duschen. Danach nahm ich meinen iPod, zog mir meine Sportklammotten an, band mir die Schnürsenkel von meinen Schuhen zu und ging in dem Park, der 200 m weit weg von unserem Haus lag, joggen. Es war ein recht frischer Sommermorgen. Aber es tat gut den kühlen Wind in meinen Haaren und die Erde unter den Schuhen zu spüren. Es verschaffte mir einen klaren Kopf. Ich musste über einige Dinge nachdenken. Das Treffen mit Mason war dabei nebensächlich. Ich dachte vielmehr darüber nach, was Leo vorhatte; wie es sein würde, was sich in Ihrem Leben alles verändern könnte über solche Sachen halt. Dann dachte ich auf einmal an Nancy.
Ich beschloss heute zu ihrem Grab zu gehen. Der Blumenladen müsste noch offen haben. Es war zwar Sonntag aber der Laden hatte trotzdem bis zwölf Uhr offen. Ich joggte auf geradem Weg dorthin. Als ich dann durch die Ladentür ging, ertönte die Glocke und Natalie, eine gute Freundin von mir aus der Schulzeit, drehte sich zu mir um. Sie lächelte mich an und sprach mit ihrer schönen Stimme zu mir. ' Amalia. Ich hab dich ja schon lange nicht mehr gesehen. Wie gehts dir ? Du bist aber dünn geworden.' Sie bewegte sich mit ihrer zierlichen, elfenhaften Figur zu mir und umarmte mich leicht. Sie war mit ihren braunen, langen Haaren und ihren blauen Augen schon immer die hübscheste auf der Schule gewesen. Aber ich mag sie, weil sie so nett und hilfsbereit ist. Sie war nie eingebildet. 'Ja stimmt. Irgendwie haben wir uns aus den Augen verloren. Schade eigentlich. Mir gehts Super und dir ?', den Kommentar mit dem dünn sein versuchte ich einfach zu ignorieren. 'Ach mir gehts auch super. Ja schade. Willst du mich und Jack nicht irgendwann mal besuchen ? Du weißt doch wo wir wohnen ? Achja du hast bestimmt noch nichts davon mitbekommen.' sie legte ihre Hände behutsam auf den Bauch, streichelte ihn und schob ihren grünen Kittel ein wenig zur Seite. Dann sah ich diese kleine Wölbung die ich unter ihrem Kittel gar nicht bemerkt hätte. Also war sie schwanger. Natalie war 20 Jahre alt und einmal in der Schule sitzen geblieben, was erklärt warum wir befreundet sind. Warum werden alle aufeinmal so erwachsen ? Ich versteh es nicht. Erst Leo die heiraten will, dann Natalie, die schon verheiratet ist und jetzt sogar schwanger. Bin ich zurückgeblieben ? Ich finde es ist noch nicht Zeit um erwachsen zu sein. Jedenfalls 's o' erwachsen. Ich muss erstmal mein Leben genießen. Jahrelang waren wir alle in der Schule eingesperrt. Aber die Schule vermisse ich jetzt schon ein bisschen. Und das alles dachte ich innerhalb einer Minute. Ich nahm mir vor später nochmal genau darüber nachzudenken. 'Es ist ein kleines Wunder nicht ?' Sie schaute liebevoll auf ihren Bauch. Es muss schön sein Mutter zu werden. 'Ja ein Wunder. Ich ruf dich an Natalie. Aber ich brauche jetzt erstmal einen schönen Blumenstrauß. Bindest du mir einen schönen zusammen ? Ich will heute Nancy besuchen.' Sie machte nur ein 'Oh' und lief schnell nach hinten um die schönsten Blumen zu holen. Mit geübten Griffen Band sie sie zusammen und am Ende war es ein schöner in flieder, weißen und dunkellila Tönen gehalten. Es sah echt schön aus. Ich bedankte mich und bezahlte. Sie lächelte mich an und ich machte mich auf den Weg zum Friedhof.

Er war nicht weit entfernt und ich lief nicht sondern ging gemütlich. Ich war schon lange nicht mehr da gewesen und wusste nicht wie ihr Grab jetzt aussah. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich es so vernachlässigt bzw. verdrängt habe. Meine Nancy. Ich vermisse sie so schrecklich. Inzwischen war ich am Friedhof angekommen und ging durch das schwere Tor. Es war schwer für mich durch die ganzen verschiedenen Passagen des Friedhofs zu gehen. Und dann stand ich vor ihrem Grab. Anscheinend war lange niemand da gewesen. Ich stellte die Blumen in eine Vase, die schon mit Wasser gefüllt war und brach vor ihrem Grab zusammen. Mittlerweile flossen die Tränen unaufhörlich. Ich konnte nicht anders. Ich weinte und weinte. So langsam wurde mir schlecht. Ich hätte vor dem Joggen noch was essen sollen. Mir wurde schwarz vor Augen, doch bevor ich ganz weg war hört ich nur noch eine bekannte Stimme, die meinen Namen panisch rief.





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