Wahrheit oder Lüge? - Teil 15

Autor: jess
veröffentlicht am: 21.05.2012


heey...ich bin in schreiblaune...hier teil 15 :D
viel spass damit ^^



Teil 15:




Sophie:


Er stand einfach da in seinen Jeans und dem weissen Shirt, welches seine Muskeln zu gut betonte. Wieso musste er auch so verdammt gut aussehen? Er sah mich an. Sein Blick war allerdings undefinierbar, aber ich dachte Schmerz in seinen saphirgrünen Augen erkennen zu können. Ich beschloss mich zusammen zu reissen und mich aufs wesentliche zu konzentrieren. Nämlich das der gute Jack sich nicht gleich an Ethans entzückenden Hals schmeisst und ihn abknutscht.
Ich lief durch die Schule und erntete merkwürdige Blicke. Es war ungewöhnlich, wo ich sonst keines Blickes gewürdigt wurde. Bevor ich mir zu viele Gedanken machen konnte, umarmte mich mein durchgeknallter Freund von hinten ,,Meine Süsse, ist heute nicht ein wunderbarer Tag? Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern…herrlich.‘‘, sagte er völlig aus dem Häuschen und ich konnte nicht anders, als zu lachen. Er schien wie ausgewechselt ,,Meine Güte Jack. So gute Laune hattest du schon lange nicht mehr.‘‘ ,,Das stimmt! Aber allein die Tatsache, dass ich nicht mehr der einzige geoutete homosexuelle an dieser Schule bin, rührt mich zu tiefst.‘‘, sang er in die Welt hinaus und fügte dann noch hinzu: ,, Ich denke es wird sich in nächster Zeit einiges ändern meine Liebe.‘‘ Wir lachten beide, er hakte sich bei mir ein und wir liefen zu unserem Schulzimmer. Der Unterricht bei Mr. Bennett war wie immer die reinste Katastrophe ,,Mathematik ist das Wichtigste. Alles besteht aus Zahlen, Statistiken und Diagrammen. Ohne Mathematik seid ihr nichts!‘‘, war die Rede von Mr. Bennett und die beliebten dieser Schule liessen die Gelegenheit nicht aus, ihn in eine Diskussion zu verwickeln, damit sie nicht arbeiten mussten.
Meine Ohren waren dieses Mal nicht gewillt, sich anzuhören was all diese Menschen in diesem Raum zu sagen hatten. Nein, meine Ohren wollten lediglich hören, was Bryan zu sagen hatte. Was in ihm vorging und wieso er so voller Schmerz war ,,Alles in Ordnung?‘‘, fragte mich jemand, der hinter mir sass. Ein wenig musste ich lächeln ,, Ja Josh, mir geht es gut.‘‘, sagte ich erstaunt über die Tatsache, dass er immer noch merkte wenn es mir schlecht ging. Schon damals hatte er diese Gabe und er kümmerte sich jedes Mal um mich.
Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und ein Blitz durchflutete mich. Was war bloss mit mir los. Er drückte mich leicht und sagte dann: ,, Auch wenn du nichts mehr von mir wissen willst Sophie, ist mir immer noch wichtig, dass es dir gut geht.‘‘ Ich warf ihm über meine Schulter einen kurzen Blick zu und sagte dann ,, Danke Josh.‘‘ Er schien leicht irritiert zu sein ,,Für was?‘‘ ,, Dafür dass du es immer noch schaffst mich von meinen Gedanken zu befreien.‘‘, sagte ich schliesslich und war froh, als endlich die erlösende Klingel läutete. Ich packte meine Sachen zusammen und versuchte die Tatsache zu ignorieren, dass wir einmal mehr in der Mathelektion keine einzige Aufgabe gelöst hatten. Ja ich gab zu, es störte mich. Da kam halt die Streberin durch. Plötzlich tauchte eine Gestalt neben mir auf und die Kälte, die von ihr ausging veranlassten mich dazu hochzusehen. Tom. Er sah mich hasserfüllt an und zuckte mit keinem Muskel. Angst kroch mir durch den Körper, doch ich überspielte sie, packte meine Sachen zusammen und ging einfach.
Dieser Idiot konnte mich langsam kreuzweise.
Ich entwarf gerade einen genialen Schlachtplan in meinem Kopf, um ihn endlich los zu werden, als mein Handy klingelte. Auf dem Display stand ,,Home,,. Sofort durchfuhr mich ein unglaublich schlechtes Gefühl und ich versuchte den Klos, der sich in meinem Hals gebildet hatte herunter zu schlucken. Doch vergebens. Ich drückte auf den grünen Hörer ,,Ja?‘‘, fragte ich etwas zaghaft und erstarrte, als sie eine männliche Stimme am anderen Ende meldete.


Bryan:


Ethan und ich liefen die Flure unserer ach so tollen Schule entlang und da kam der erste abschätzige Spruch eines Kerls namens Marc, der zu den Punks dieser Schule gehörte: ,, Was für eine Schwuchtel.‘‘, stiess er missbilligend aus und mein Geduldsfaden, der in letzter Zeit einfach zu sehr angespannt war, riss genau in diesem Moment. Ich stiess den Kerl sofort und ohne zu überlegen ziemlich unsanft gegen die Spinte und sagte in einem überaus bedrohlichen und unmissverständlichen Ton: ,, Wage es noch einmal meinen Kumpel so zu nennen und ich benutze beim nächsten Spiel deinen Kopf als Ball!‘‘ Die Drohung schien angekommen zu sein, denn er hob beide Hände in eine abwehrende Haltung und sagte: ,, Schon gut Alter. Bleib mal locker. Du solltest wieder einmal den Druck ablassen, wenn du verstehst was ich meine‘‘ Ich konnte mich nur mit Mühe beherrschen, hätte ihm am liebsten die Faust ins Gesicht gedonnert. Aber nein, ich liess ihn los ,,Verschwinde aus meinem Gesichtsfeld!‘‘, sagte ich zischend und lief weiter neben Ethan her ,,Du kannst nicht jedem drohen der einen Spruch gegen mich los lässt Bryan.‘‘, sagte Ethan etwas belustigt und ich beäugte ihn scharf ,,Das ist nicht zum Lachen Ethan.‘‘ ,,Doch, wie du deine Dominanz zum Ausdruck bringst, ist etwas witzig.‘‘, sagte er jetzt lauthals lachend und ich konnte nicht anders, als mit ihm zu lachen ,,Das nächste Mal sag ich einfach nichts ok?‘‘ ,,Als könntest du das.‘‘, sagte Ethan und wurde wieder nachdenklich ,,Bryan ich kenne dich. Du verteidigst deine Freunde bis auf den Tod.‘‘, sagte er ernst und ich konnte nur nicken. Er kannte mich zu gut und wo er recht hatte, hatte er recht. Wir liefen gerade um die Ecke, als etwas in uns rein krachte. Ich wollte gerade eine Fluchtirade loslassen wie sie die ganze High School noch nie gehört hatte, aber als ich sah wer es ist, blieb ich wie angewurzelt stehen und konnte mich nicht mehr bewegen.
Sophie.
Sophie, die vor mir stand, mich traurig anblickte und definitiv Tränen in ihre wunderschönen eisblauen Augen hatte. Eine kleine glitzernde Träne löste sich aus ihrem Versteck und folgte dem Ruf der Schwerkraft. Sie lief über ihre zarte Wange die leicht gerötet war und landete schliesslich auf dem harten kalten Boden dieser beschissenen Schule.
Ich war wie erstarrt. Ja ich stand einfach nur da und sah sie an, so wie sie mich ansah. Nichts war mehr wichtig, nur noch sie. Ich wusste nicht was geschehen war, aber ich wollte sie trösten, sie in die Arme nehmen und ihr sagen, das alles wieder gut wird und sie keine Angst zu haben braucht. Aber was, wenn sie das nicht wollte? Was, wenn sie nie mehr mit mir sprechen wollte?
Sie löste ihren Blick von mir, lief zwischen Ethan und mir hindurch und rannte regelrecht aus der Schule.
Mein irritierter Blick glitt zu Ethan, der mich lächelnd ansah und leise sagte: ,, Auf was wartest du noch? Na los, geh ihr nach und klär das endlich.‘‘ Er klopfte mir auf die Schulter und ich wusste nicht was es war, aber etwas trieb meine Beine an und trug mich nach draussen. Sie fuhr bereits mit ihrem Fahrrad weg, also rannte ich ihr hinterher und rief immer wieder ihren Namen, sagte ihr sie soll doch stehen bleiben, doch sie reagierte nicht.
Bis zu ihrem Haus waren es 10 Minuten, wenn man richtig Gas gab und verdammt das tat ich. Ich rannte wie in Irrer durch die Strassen unserer kleinen Stadt mit nur einem Ziel: ich wollte wissen, weshalb sie geweint hatte und ich wollte der sein, der sie tröstete.
Bei ihrem Haus angekommen bot sich mir ein schreckliches Bild. Polizei und Krankenwagen standen da und viele Leute rannten planlos in der Gegend umher. Ich hörte, wie das Fahrrad auf den harten Asphalt krachte und sah wie Sophie auf die Trage zu rannte, die gerade aus dem Haus getragen wurde. Was ich sah, lies mein Herz still stehen. Auf der Trage lag ein schwarzer Leichensack der bereits verschlossen war. Mein Verstand setzte aus und ich brauchte einige Minuten, bis ich mich wieder sammeln konnte. Bitterlich weinend und völlig ausser sich versuchte Sophie gerade, an den gaffenden Leuten vorbei zu kommen, aber vergeblich. In all den Leuten erreichte ich sie nur mühsam. Als ich sie erreichte schloss ich meine Arme um sie, doch sie fing an sich zu wehren, drehte sich zu mir um und boxte mir immer wieder gegen die Brust. Ich liess sie nicht los. Nein, ich hielt sie noch fester an mich gedrückt und flüsterte ihr immer wieder zu: ,, Alles wird gut. Alles wird gut. Ich bin hier‘‘ Ihre Beine gaben nach und sie brach zusammen.
Wir sassen da, im grünen Rasen vor ihrem Haus wo das ganze Chaos stattfand und Sophie weinte an meiner Brust. Sie schlang die Arme um mich und schluchzte weiter ,,Ich hätte hier sein müssen, es ist alles meine Schuld. Ich bin Schuld an allem!‘‘, sagte sie immer wieder ,,ganz ruhig Sophie…schhh…du bist an gar nichts schuld.‘‘
Ich wusste nicht was geschehen war, aber es musste etwas schlimmes sein. Sophie war am Boden zerstört, konnte nicht aufhören zu weinen und flüsterte immer wieder komische Sachen an meine Brust.
Und da kam mir der Gedanke: Sam!






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