Wahrheit oder Lüge? - Teil 14

Autor: jess
veröffentlicht am: 19.05.2012


Heey Leute, da ich momentan im Krankenhaus liege und mich die Lust am Schreiben überkam: Hier ist Teil 14 :D
Natürlich freue ich mich über Kritik und Lob ;)

Ein Schönes Wochenende wünsch euch
jess ;)





Teil 14:


Sophie:


Je mehr ich über Bryan und Josh nachdachte, desto klarer wurde mir, das beide Idioten waren.
Ja Idioten. Hirnverbrannte, arrogante, selbstverliebte, besserwisserische, machomässige und total debile Idioten. Alle beide!
Es war ja allgemein bekannt das Männer sowieso Idioten waren, aber diese zwei unterbaten die niedrigsten Erwartungen an die überaus seltsame Spezies Mann.
Josh war ein überaus charmanter Idiot, der mir vor einem Jahr das Herz brach weil er mit dieser Schlampe von Tara geschlafen hatte und Bryan war ein nerviger, arroganter aber trotzdem liebenswerter Idiot der mir das Leben gerettet hatte. Zudem war er verdammt heiss. Josh war gut gebaut, ja. Aber Bryan…meine Güte…Bryan’s Body hatten die Götter selbst geschmiedet. Bryan’s Körper war einfach perfekt. Kein Gramm Fett zu viel. Ich konnte jetzt noch spüren, wie sich seine warmen Muskeln unter meinen Fingern angefühlt hatten. Wie es sich angefühlt hatte, als er mich in seinen starken Armen die Treppe hochgetragen hatte. Mir entfuhr ein leises Seufzen und ich schlug mir sofort die Hand vor den Mund. Meine Güte da trug er mich die Treppe hoch, zog mich aus und liess mich dann links liegen und floh vor mir als wäre ich Hitler, Al Capone und Napoleon zusammen.
Was mich einfach immer noch stutzig machte war sein letzter Kuss in dieser Nacht. Er war so zärtlich, so sanft und so voller Gefühle. Als hätte er Angst mir weh zu tun. Eigentlich wüsste ich zu gerne, was in diesem Moment in seinem Kopf vorgegangen war.
Aber wer weiss schon was im Kopf eines Idiotischen Wesens der Spezies Mann vorgeht?!

Über meine Gefühle gegenüber den Beiden war ich mir nicht im Geringsten klar. War ich in Bryan verliebt? War ich in Josh verliebt? Keine Ahnung.
Schön wäre es wenn ich in keinen von ihnen verliebt wäre. Wieso machte ich mir überhaupt Gedanken über zwei, dem typischen ,,ich bin der Beste und der Geilste und hab den grössten,, Klischee entstammenden Kerle?! Bryan war besessen davon, der Beste und der Coolste zu sein und Josh war besessen davon der Charmante Frauenheld zu sein. Wobei das auf Bryan ja auch zutrifft.
Beides schwanzgesteuerte Idioten! Wieso können Männer nicht mit ihrem gottgegebenen Gehirn nachdenken und handeln? Nein, das Benutzen sie nur wenn da unten nichts mehr geht. Wenn überhaupt.
Wenn sie eine schlanke Frau mit Size Zero sehen, die grosse Brüste hat, leicht gekleidet und ohne Probleme und grosse Anstrengungen zu haben ist, sagt Schwanz: ,, Vögle sie.‘‘, und Mann macht sofort was Schwanz sagt. So ist die Welt und so ist das Leben. Langsam mache ich mir wirklich grosse Sorgen um meinen Männergeschmack. Wieso gerate ich immer an diese Typen? Lag es an mir, stimmte etwas mit mir nicht?
Die Türklingel riss mich aus den Gedanken zurück in die Realität ,,Hey Süsse, bist du da?‘‘, erklang Jacks Stimme und mein Grinsen war so breit wie der Amazonas ,,Wohnzimmer.‘‘, gab ich ihm als Antwort und er stand kurze Zeit später vor mir. Ich sah vom Film auf und verschluckte mich fast ,,Jack? Bist du das?‘‘, fragte ich ihn und blickte ihn verwundert an ,, Ja Süsse das bin ich. Dachte es wäre wieder einmal Zeit für eine kleine Typveränderung.‘‘, sagte er mit stolz und drehte sich einmal um die eigene Achse. Ich stand auf, stellte mich vor ihn hin und fuhr ihm durch die Haare ,,Sie sind nicht mehr violett.‘‘, stellte ich fest und sah mir dann Jack an, der aus dem grinsen nicht mehr rauskam. Er sah wirklich total verändert aus. Er sah gut aus, sehr gut sogar ,,Meine Güte Jack. Du bist richtig heiss.‘‘, sagte ich lächelnd, beugte mich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange ,,Ja ich hab meine Bundfaltenhosen und meine Baumwollpullover mal gegen Jeans, Shirt und Lederjacke getauscht. Fingernägel sind nicht mehr farbig und Schminke lasse ich jetzt auch mal sein. Veränderung muss sein. Sonst bleibt man im Leben stehen‘‘, sagte er charmant grinsend und ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden ,,Was um alles in der Welt hat dich dazu gebracht?‘‘ Jack zuckte leicht zusammen und fragte: ,, Findest du es nicht gut?‘‘ Seine Unsicherheit liess ihn so charmant wirken. Ich lächelte warmherzig, umarmte ihn und sagte: ,, Jack ich finde dich gut, so wie du dich wohlfühlst. Es kam nur so plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung, das ich mich frage, was wohl dahintersteckt.‘‘ Jack stiess mich weg und sah mich forschend an ,,Sag bloss du hast noch nichts von dem neuen Gerücht gehört.‘‘ Meine Stirn legte sich in Falten und ich sah ihn fragend an ,,Ach du meine Güte.‘‘, sagte er nur total aufgeregt und lief in die Küche. Er öffnete den Kühlschrank, nahm sich ebenfalls ein Bier heraus, setzte sich zu mir und stellte den Fernseher aus. Doch bevor ich protestieren konnte sagte er: ,, Ich hatte ja keine Ahnung, dass du es noch nicht weisst Süsse.‘‘ Er sah mich etwas mitgenommen an und ich war weiterhin ratlos ,, Das Gerücht dreht sich um Bryan und Ethan.‘‘ Jetzt horchte ich auf und sah ihn neugierig an. Jack musterte mich, wie ich auf meinem Sitz hin und her rutschte, beschloss dann, meine Leidenszeit zu verkürzen in dem er sagte: ,,Wie sich herausgestellt hat, ist Ethan schwul und hat Bryan geküsst.‘‘ Ich schnappe förmlich nach Luft und mein Herz setzte einen Moment aus. Ergriff er deshalb die Flucht aus meinem Schlafzimmer? War Bryan schwul ,, Das Ethan schwul ist, hat sich bereits bestätigt, aber von Bryan redet plötzlich niemand mehr. Frag mich nicht wieso. Auf alle Fälle existieren Fotos von den beiden.‘‘ Ich verschluckte mich am Bier und hustete was das Zeug hält ,,Was?!‘‘, brachte ich zwischen zwei Hustenanfällen raus und Jack sagte: ,, Ja Fotos wie Ethan Bryan küsst. Bryan liegt mit einem Handtuch um die Hüfte im Bett und Ethan hat sich auf ihn gestürzt. Sah nach einem leidenschaftlichen Kuss aus auf den Bildern.‘‘ Mir drehte sich die Welt und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Jack plauderte wild drauf los, wie heiss Ethan doch sei und dass er das Umstyling seinetwegen gemacht habe, denn was wäre wenn Bryan nicht schwul sei und so weiter und so fort. Plötzlich war er still und sah mich an ,,Oh. Mein. Gott.‘‘, sagte er nur, doch mein Blick war immer noch auf das Bier geheftet, das vor mir stand ,,Meine Güte Schatzilein es tut mir leid, ich war so ein Idiot. Ich hab nicht daran gedackt dass du…Bryan…ihr zwei…‘‘ Er suchte nach Worten, doch ich sah ihn nur verwirrt an und er sagte: ,, Glaub mir Süsse, er empfindet etwas für dich.‘‘ ,,Woher…?‘‘, mehr brachte ich nicht heraus und die Verwirrung schien mir ins Gesicht geschrieben, denn Jack umarmte mich tröstend ,,Man sieht doch eindeutig, wie er dich ansieht. Wie er sich um dich kümmert…‘‘ Ich löste mich von ihm und sagte: ,, Bier.‘‘ Jack ging in die Küche, brachte mir ein weiteres Bier und ich trank es ohne weiteres auf ex. Er sah mich geschockt und voller Sorge, wollte gerade etwas sagen, doch ich kam ihm zuvor: ,,Du glaubst nicht dass Bryan schwul ist?‘‘ ,,Nein tu ich nicht.‘‘, kam die extrem schnelle Antwort wie aus der Pistole geschossen ,,Ich schon. Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird alles.‘‘, sagte ich leise, doch er meinte nur sanft: ,, Süsse du solltest schlafen gehen. Wir sehen uns morgen in der Schule und du musst fit sein, damit du mir bei Ethan helfen kannst.‘‘ Ich nickte nur und sagte geistesabwesend: ,, Gute Nacht.‘‘, während ich aufstand und nach oben lief. Ich hörte Jack unten an der Treppe noch sagen: ,, Gute Nacht Schatzilein.‘‘, und dann war ich weg. Das alles war zu viel für mich.



Bryan:


Keine Ahnung wie das hatte passieren können. Keine Ahnung, wer uns ausspioniert hatte. Aber wer es auch war, er würde büssen. Ich wusste, dass ich davon keinen Schaden tragen würde, aber Ethan? Ethan würde auseinandergenommen und als Schwuchtel abgestempelt werden ,,Verdammt.‘‘, schrie ich, als ich die Fotos gegen die Wand schmiss und da kam mir ein Gedanke: Was würde Sophie darüber denken?

Es war wieder Schulzeit und ich spürte die teils angewiderten und teils neugierigen Blicke auf mir, als ich über den mit Schülern überfüllten Schulhof lief. Blicke von Personen, die es früher nicht mal im Traum gewagt hätten, mir solche Blicke zuzuwerfen. Wahrscheinlich dachten jetzt alle, ich sei ebenfalls schwul. Konnte mir ja egal sein. Jedem einzelnen von ihnen sah ich in die Augen um ihnen zu zeigen, dass ich keine Angst vor ihnen habe. Aber als ich Ethan bei den Parkplätzen sah, bekam ich meine Zweifel ob das bei ihm ebenfalls so war. Ich ging sofort und ohne jegliche Bedenken auf ihn zu und umarmte ihn ,,Hey Alter, hast du irgend eine Ahnung wie das geschehen konnte?‘‘, fragte ich ihn und er sah traurig zu Boden ,,Nein, echt nicht. Ich weiss nur, dass mein Leben jetzt vorbei ist.‘‘ Er war am Boden, wusste nicht mehr was er tun sollte, und das sah man ihm an. Er seinerseits sah sich die abschätzigen Blicke der Leute an und sagte: ,, Ich hab gestern schon 14 Drohmails bekommen.‘‘ Ich wurde wütend, denn wenn es um die Bedrohung der Leute geht, die mir wichtig waren kannte ich nichts ,, Ethan, egal was passiert, ich stehe immer hinter dir.‘‘ Er sah mich lange an und sein Blick war traurig, verängstigt und unsicher ,,Du wendest dich nicht von mir ab? Die Leute werden denken, dass du ebenfalls schwul bist. Dein Ruf wäre dahin.‘‘ Ich lächelte aufmunternd ,,Scheisse Alter du solltest inzwischen wissen, dass es mir am Arsch vorbei geht, was andere über mich denken. Du bist mein Kumpel und ich werde zu dir halten. Für was hat man Freunde? Damit sie abhauen wenn’s brenzlig wird? Ohne mich. So schnell wirst du mich nicht los Kumpel‘‘ Ethan lachte wieder und sagte dann etwas ernst: ,, Womit habe ich dich verdient?‘‘ Er sah mich lange an ,,Ich bin da um dir den Arsch zu retten.‘‘, sagte ich ironisch und da glitt mein Blick zu ihr. Sie fuhr gerade mit dem Rad zur Velostation und schwang sich vom Sattel. Sie schien zu spüren, dass sie beobachtet wurde. Denn plötzlich hob sie zielstrebig den Kopf und sah mich direkt an. Ihr Blick bohrte sich in meine Augen und sie machte ein etwas fragendes Gesicht ,,Sophie scheint es auch schon zu wissen.‘‘, sagte Ethan anteilnehmend und aufmunternd. Mein Blick war noch immer auf Sophie geheftet. Sie trug Jeansshorts und ein schwarzes Top. Ihre Haare wie immer in der Schule zu einem Dutt gebunden und als sie wieder von ihrem Fahrrad aufblickte nachdem sie es abgeschlossen hatte, meinte ich Verwirrung und Traurigkeit zu sehen. Sie sah mich lange an, bevor sie sich ihre Tasche über den Rücken warf, die Puppe unter den Arm klemmte und Richtung Schule ging ,,Du solltest mit ihr reden Bryan.‘‘, sagte Ethan und klopfte mir tröstend auf den Rücken. Sah ich wirklich so mitgenommen aus? Es war nur ein Mädchen, es gab noch so viele von ihnen die nur darauf warteten gepflückt zu werden ,,Ich mach das schon. Wer weiss, vielleicht sogar förderlich für meine Wette. Schliesslich habe ich nur noch 2 Wochen Zeit.‘‘ Meine Worte klangen betrübt und sarkastisch und plötzlich wurde mir klar: wenn es eine Person auf dieser Welt gab, bei der mir wichtig war was sie über mich dachte, dann war das komischerweise die süsse kleine Streberin namens Sophie.






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