Zerbrochenes Herz - Teil 24

Autor: flower
veröffentlicht am: 03.04.2012


Hallo Leute,
das ist der 24.Teil ;) Viel Spaß beim Lesen,LG
P.S. Ich entschuldige mich,dass der Teil so kurz ist :( Demnächst wird er länger.
Amelia
Man sagt,die Vergangenheit ist ein dunkler Stein,im hellen Sand von heute. Man kann manchmal darüber stolpern,es sammeln oder in das Wasser schmeißen. Aber man kann es nicht übersehen. Das traf zu. Deshalb war mein Versuch zu vergessen,vergebens. Nun war es ein Jahr her. Man denkt,Neuanfänge sind Hoffnung,aber die Vergangenheit holt einen immer wieder ein.

Mit Kopfhörern und geschlossenen Augen saß ich im Schneidersitz auf der Wiese und genoss die Sonne. Viele Leute waren gekommen,für ein Picknick,oder um mit ihren Hunden zu spielen... Eben Zeit mit der Familie zu verbringen. Ich wünschte,ich könnte es auch. „Na,Am? Was machst du hier so alleine? Komm doch zu uns,in die Gesellschaft“,ertönte eine Jungenstimme. Ich antwortete nicht und hörte wie jemand sich neben mich setzte. „War nur ein Scherz“,hörte ich die Person sagen und öffnete die Augen. Ich hörte die Musik sehr leise und drehte sie jetzt ein wenig auf. „Hey,Am!“ Er riss mir die Kopfhörer runter und grinste.
„Ignorieren hilft nicht“,meinte er dann und ich lächelte. Er hatte hellbraune Haare,ein ovales Gesicht und grüne Augen. Sein Name war Drake und er ging mit mir in die gleiche Matheklasse. „Schade“,sagte ich und wollte aufstehen,als er meinen Arm festhielt und lächelte. „Du kannst nerven wohl besonders gut,oder?“,fragte ich lächelnd und er lachte. „Du scheinst schlecht gelaunt zu sein. Du bist zwar immer so,aber...“ „Ich bin nicht schlecht gelaunt“,erwiderte ich freundlich. „Eher nachdenklich?“ „Könnte sein.“
„Sharon sucht dich übrigens. Er will mit dir nochmal das Referat oder so durchgehen.“ „Dann sag ihm,ich war hier.“ „Und wohin gehst du jetzt?“ Ich lächelte und stand auf,da er meinen Arm losgelassen hatte. „Weg eben.“ Er grinste und ich ging.

Im Internat war es ziemlich leer. Viele waren draußen und genossen die Sonne. Immerhin war es Wochenende. Aber ich hatte etwas anders vor. Ich begab mich in den Computerraum und schrieb Archie eine Mail.
`Hallo Archie,
wie geht es dir? Wie geht es Dad? Geht es euch allen gut? Ich vermisse euch sehr. Eure Amelia.`
Unerwarteter Weise kam eine Antwort nach wenigen Minuten.
`Na,Schwesterherz? Uns geht es gut. Und dir?`
Meine Antwort war eine pure Lüge.
`Prima.`
`Ist es bei euch auch so warm,wie hier?`
`Ja.`
`Ich denke,ich muss dir was mitteilen. Das habe ich genug verschwiegen...`
Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet.
`Clara,sie ist entlassen worden. Schon seit einem Jahr...`
Mein Herz drohte stehen zu bleiben. Und die Erinnerung kam wieder hoch.

„Nein!“,sagte Aaron laut und sprintete zu Clara,diese nahm jedoch die Atemmaske von mir ab und krachte erst danach gegen die Wand,weil Aaron sie von mir weg schleuderte. Er legte die Atemmaske wieder an meinen Mund uns streichelte imein Haar.
„Alles ist gut,ich bin bei dir,Am. Ich lasse nicht zu,dass dir etwas passiert... Ich lasse das nicht zu...“
Zwei Schwestern kamen herbei.
„Ist etwas passiert?“
„Dieses Mädchen hat gerade versucht Amelia umzubringen!“

Dieses Mädchen hatte versucht mich umzubringen.
`Es gibt sogar im Internet eine Nachricht darüber.`
Ich verabschiedete mich von Archie und loggte mich aus. Dann tippte ich Clara und ihren Nachnamen ein und sah einen Artikel. „Clara versucht Mädchen umzubringen – Nun entlassen aus der Psychiatrie“. Sofort klickte ich darauf. „Unsere Patientin Clara hat unglaubliche Fortschritte gemacht und wir denken,dass sie inzwischen wieder gesund ist. Sie wollte wirklich wieder gesund werden und hat sich Mühe gegeben. Das hat sich auch ausgezahlt. Sie ist ein kluges und hübsches Mädchen und wir hoffen,dass sie im Leben nun glücklich wird.“ Ich röchelte. Nicht,weil ich es kitschig fand,sondern weil jede Erinnerung an sie,mich in tausend Stücke zerfetzte. Und diese Worte,die sie über sie schrieben,waren für mich nicht glaubwürdig. „Unglaubliche Fortschritte... inzwischen wieder gesund... wollte wirklich wieder gesund werden...“ …
Nein,das konnte einfach nicht sein. Den Rest lass ich nicht mehr. Ich stand ruckartig aus und schloss die Seite,dann rannte ich raus.Aber nach wenigen Schritten krachte ich gegen jemanden. „Tut mir leid...“,fing ich an,doch da sah ich in die leuchtenden Augen der Person und schrie. Es war Clara!
„Ähm,Amelia? Alles okay?“
Nachdem ich blinzelte,sah ich die Person,die wirklich vor mir stand. Es war Sharon und niemand anderes.
„Ich... Entschuldige...“ „Was ist mit dir los? Du bist echt blass.“ Die dunklen Augen von Sharon sahen mich besorgt an. Das Funkeln war verschwunden. Er machte etwas Unerwartetes. Er nahm meine Hand und drückte sie tröstend. „Was ist los,Amelia?“,fragte er vorsichtig. „Ich vermisse jemanden. Jemanden dem ich eigentlich verziehen habe und trotzdem hasse,aber auch liebe“,sagte ich und schluckte. Verschluckte den Teil mit Clara.


„Dieser Aaron,er scheint mir kein netter Bursche zu sein...“,murmelte Sharon und seine Augenbrauen zogen sich zusammen,nachdem ich ihm alles erzählte. Hier hatte ich mit niemandem darüber geredet und ich wusste nicht,warum ich mit Sharon darüber sprach,vielleicht weil er die einzige Person war,die im Moment bei mir war und weil ich einfach jemanden zum Reden brauchte. Wir beide saßen im Schneidersitz auf dem Rasen auf dem Internatsgelände. Auch andere saßen dort. Wir redeten jedoch nicht so laut und niemand beachtete uns. Irgendwann kamen Sharons Freunde und meine neue Freundin Sandy zu uns. Sandy war energievoll und bekam eine Menge Aufmerksamkeit. Sie war von Anfang an nett zu mir gewesen. Sharons Freunde hatte ich schon ein paar mal gesehen,aber nie hatten wir irgendwelche Worte miteinander ausgewechselt. Und doch waren sie sehr nett zu mir und der Tag verging wunderbar. Bis es Abend wurde und wir alle an einer Bank saßen. Besser gesagt saßen nur fünf von uns darauf. Sharon,Sandy,ich und noch zwei von Sharons Freunden. Seine weiter fünf Freunde alberten herum und scherzten,was für schlechte Menschen wir seien,da wir sie nicht auf der Bank sitzen ließen. Als Sharon gerade eine lustige Geschichte von seienr Vergangenheit erzählte,lachten wir alle. Doch ich lachte nicht lange. Ich blickte zu der Person,die mich dreckig angrinste und diese folgenden Worte mit den Lippen formte:
„Schön,dich wieder zu sehen...“
Ich schrie. Wieder. Und diesmal noch lauter. Doch nachdem ich stark am Arm gerüttelt wurde,verschwand Clara aus meiner Sicht und ich holte tief Luft.


„Was ist los,Am? Sag es mir,dass vorhin war nur die halbe Wahrheit stimmt's? Da ist noch was viel Größeres,
oder?“,fragte mich Sharon,nachdem wir alleine waren. Und diesmal zögerte ich nicht. Ich erzählte ihm die Sache. Nach wenigen Minuten lag ich schluchzend in seinen Armen. Er streichelte mein Haar und flüsterte sanfte Worte. Aber sie halfen nicht. Der Einzige,der mich trösten konnte,war Aaron. Nach einem Jahr hatte ich ihn noch nicht vergessen und verdammt,ich vermisste ihn so stark,wie noch nie zuvor. Ich brauchte ihn. Er hatte gesagt,er würde auf mich warten... Sollte ich zu ihm zurück? Sollte ich aufhören mir etwas vorzumachen und zu ihm zurück? Nein,ich konnte nicht. Es war zu spät. Ich hatte... Ja,ich gab es zu,ich hatte einen schlimmen Fehler gemacht. Mein Herz schmerzte und jeder Atemzug war leblos. Meine Augen schlossen sich wie von selbst und die Tränen flossen weiter und weiter. Diesen Schmerz hasste ich. Ich hatte einfach genug. Das war mir zu viel. Zu viel. Ruckartig stand ich auf und lief los. Sharon lief mir hinterher. Aber ich lief nicht irgendwohin. Sondern zum großen See im Stadtpark. Ich erreichte ihn nahc wenigen Minuten,Sharon war wenige Meter von mir entfernt. „Amelia,was hast du vor?“,hörte ich Sharon rufen. Doch ich ignorierte ihn. Als ich direkt vor dem See stand,schloss ich wieder die Augen und lauschte. Aaron Lachen hallte in meinem Kopf. Doch es verstummte nach zwei Sekunden. „Amelia,ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt. Ohne dich ist meine Welt schwarz. Ohne Licht. Du bist und bleibst mein Leben. Mein Herz schlägt und wird es weiterhin tun. Für dich. Und ich werde auf dich warten,wenn es sein muss ein Leben lang,um das wieder gut zu machen,was ich falsch gemacht habe. Egal,was passiert. Egal,was du sagst. Ich weiß das wir es zusammen geschafft hätten glücklich zu sein. Doch eine letzte Frage hämmert in meinem Kopf: Kannst du mir verzeihen?“,fragte er vorsichtig. „Ja und ich liebe dich auch“,flüsterte ich lächelnd und weitere Tränen flossen. „Amelia!“,hörte ich eine Stimme hinter mir rufen. Ich wollte den Schmerz nicht mehr spüren und ohne Nachzudenken holte ich tief Luft,fühlte eine Wärme und roch den Geruch von Aaron. Die Vergangenheit hatte mich wieder eingeholt. Nach einem Jahr hatte sie mich eingeholt und ich konnte nicht mehr. Weglaufen ging einfach nicht und zurück laufen leider auch nicht. Meine Augen blieben geschlossen und ich holte noch einmal tief Luft und sprang danach in den See. Überraschender Weise war der See kalt. Eiskalt. Aber vielleicht war es auch nur mein Herz,dass so kalt war. Denn ohne die Wärme von Aaron,fühlte ich mich verloren. Langsam ließ ich mich nach unten gleiten. Der See war zehn Meter tief. Da spürte ich sie,die Wärme. Die Wärme von Aaron. Wieder. Und ich wollte sie nie mehr loslassen. „Bald geht dir die Luft aus,Amelia. Schwimme nach oben“,hörte ich Aarons Stimme besorgt flüstern. „Geht deine Wärme dann wieder weg?“,fragte ich in Gedanken. „Ich bin doch in deinem Herzen,Am. Das weißt du doch“,antwortete er mir und ich fühlte mich nach einem Jahr wieder glücklich.





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