Zerbrochenes Herz - Teil 18

Autor: flower
veröffentlicht am: 31.01.2012


Amelias Augen waren geschlossen. Ihr Gesicht wurde leicht gelb. Dann fiel sie ganz hin und stöhnte leise.
„Amelia!“,sagte Aaron und rannte zu ihr.
Zwei Polizisten nahmen James fest. Aaron sank auf die Knie und tat Amelias Kopf auf seine rechte Hand und legte seine linke Hand auf ihre Wunde,die an ihrem Bauch war und versuchte sein Zittern zu kontrollieren.Dann nahm er sie hoch und folgte den anderen,um aus dem Wald raus zukommen. Dort standen drei Krankenwagen und er legte sie auf eine Trage. Die Sanitäter brachten sie in eines der Krankenwagen. Er wollte auch dort einsteigen,aber ein paar Sanitäter hielten ihn davon ab und er musste in einen anderen Krankenwagen steigen. Mit großen Augen sah er seine linke Hand an. Sie war voller Blut. Sein Atem wurde schneller und er hörte sein Herz laut und sehr schnell klopfen. Er schlucke und versuchte sich zu kontrollieren,aber es gelang ihm nicht. Langsam bekam er keine klaren Gedanken mehr... Dann viel er in Ohnmacht.


Als er aufwachte sah er nur eine weiße Wand und er musste ein paar mal blinzeln.
„Aaron?! Aaron!“
Emilys Stimme. Er schluckte und versuchte seine Augen offen zu halten.
„Wo ist Ame...“,weiter kam er nicht,doch Emily verstand.
„Sie ist im Komma. Aaron,ihr geht es nicht gut...“
„Ist sie in lebensge...“,fing er an,doch wieder fehlte ihm die Kraft.
„...Ja...“
„Was...?“
„Sie haben die Kugel erfolgreich raus genommen,aber...ihr geht es sehr schlecht...“
Aaron hörte das Emily anfing zu Schluchzen.
„Noch jemand liegt in Krankenhaus,dem es nicht gut geht... Clara hat versucht Selbstmord zu begehen...“
Das war Tims Stimme.
Aaron schloss wieder seine Augen,ganz fest,um klarer zu denken.
„Ich muss A-Amelia sehen...“,brachte er mühsam heraus.
„So bestimmt nicht,Alter.“
Aaron sammelte an Kraft so gut es ging und richtete sich auf.
„Nein,du musst dich ausruhen...“
Aaron stand aus dem Bett auf.
Dann schnappte er sich seine Klamotten und ging in die Toilette. Dann kam er wieder raus und fragte:
„Wo ist sie?“
„Wir bringen dich dahin.“
Sie brachten ihn auch dorthin. Er musste durch eine Glasscheibe schauen um sie zu sehen. Überall waren Schläuche und Geräte. Ihr Augen waren geschlossen und sie sah blass und krank aus. Er legte seine Hände an die Glasscheibe und sah sie an.
„Wach auf...“,flüsterte er.
Er konnte den Gedanken nicht aushalten,dass er sie verlor. Sobald sie aufwachen würde beschloss er ihr zu sagen,dass er sie immer noch liebte. Das er immer noch ihre Wärme vermisste. Ihre Blicke,ihr Lächeln...
So vieles war jetzt passiert,er wollte ihr einfach weiß machen,dass er sie wollte. Sie beschützten wollte,sie in seinen Armen halten wollte,sie liebevoll anblicken wollte... Ja,er liebte sie sehr,es war wahre Liebe für ihn... Doch liebte er sie auch...? Dieser Gedanke verunsicherte ihn... Da erinnerte er sich wieder an Spiel Nummer Drei... Amelia... Wie hatte James das nur machen können?! Wie hatte er seiner Amelia das antun können?! Und Aaron hatte sie nicht beschützten können... Er hasste sich dafür... Seine Hände sanken langsam runter. Dann schloss er seine Augen und holte tief Luft. Würde Amelia ihm je verzeihen,dass er sie im Stich gelassen hatte? Gedanken,Sorgen,Ängste,Verzweiflungen... War das die dunkle Maske der Liebe...? War Liebe ein zerbrochenes Glas,dass jedem eine Wunde verpasste,wenn man es berührte? Die Splitter,ein Zeichen für eine Warnung? So langsam verstand er die wahre Bedeutung von Liebe... Aber es gab auch Positives,dass wusste er. Die Freude,die Wärme,Gefühle... Vieles waren die Einzelteile der Liebe und er wusste,dass er wusste das er es Amelia zu verdanken hatte,dass zu wissen. Jetzt verstand er auch,dass es nicht einen Kampf zwischen ihm und Amelia gegeben hatte,sondern seiner Ungewissheit über der Liebe und ihm. Aber das war vorbei,er war sich jetzt sicher was Liebe war. Doch das Schicksal schien einen anderen Lauf nehmen zu wollen,denn plötzlich hörte er ein leises Piepen. Er öffnete seine Augen und sah zu Amelia. Das Gerät zeigte einen glatten,geraden Strich. Ihr Herz blieb stehen!
„Hilfe!“,schrie Aaron.
Zwei Schwestern eilten herbei und sahen durch die Glasscheibe zu Amelia,dann rannten sie rein und kurz darauf kam ein Arzt. Der Vorhang vor der Glasscheibe wurde gezogen und Aaron sah nichts mehr.
„Amelia!“,sagte er panisch.
Dann hörte er wie jemand zu ihm rannte.
„Was ist los?! Ist Amelia etwas passiert?!“
Archie.
Kurz darauf kam Amelias Dad.
„Geht es meiner Kleinen gut?! Ist ihr Status noch kritischer geworden?! Nun sag doch was!“
„Ihr Herz bleibt stehen“,sagte Aaron panisch und konnte nicht mehr.
Er öffnete die Tür und ohne den Arzt und die Schwestern zu beachten ging er zu Amelia.
„Du darfst mich nicht verlassen,Amelia! Das darfst du nicht! Tu mir nicht das an was Lilly getan hat! Bitte! Ich liebe dich! Bitte,verlass mich nicht!“,sagte er laut und klang verzweifelter als verzweifelt.
Doch das lange Piep blieb.
„Nein,das lasse ich nicht zu!“,sagte Aaron und machte eine Herzmassage.
Doch das half nicht.
„Nein!“
Er ließ seine Fäuste auf ihre Brust knallen.
Und plötzlich,nahm das Schicksal wieder seinen lauf und das lange Piep hörte auf.
Aaron sank vor Erleichterung auf die Knie. Dann schluckte er den schweren Kloß runter um dann wieder aufzustehen und Amelias kalte Hand zu nehmen.
„Wach auf,Amelia... Bitte... Lass mich diese Angst nie wieder erleben,hörst du? Ich bin bei dir und werde warten,bis du aufwachst,dass verspreche ich dir.“
Ihre Augen blieben verschlossen und der Arzt sagte ihm dass er raus gehen sollte.
Er ging wieder vor die Glasscheibe und kurz darauf wurde der Vorhang wieder zur Seite geschoben.
Da sah er wieder Amelia und hielt sein Versprechen und wartete...


Es wurde Morgen,doch nichts passierte. Ihre Brust hob und senkte sich und es schien,als würde sie schlafen. „Du hast meiner Schwester das Leben gerettet“,sagte Archie und sah ihn leicht dankbar an.
Er schien immer noch feindlich gegenüber Aaron zu sein.
„Vor Spiel Nummer Drei konnte ich sie nicht beschützten...“,sagte er und sah traurig auf den Boden,um Archie dann wieder anzuschauen und seine Verzweiflung zu zeigen.
„Spiel Nummer Drei...?“
Aaron schwieg und schluckte verächtlich.
„Ich konnte sie nicht beschützten,dass macht mich fertig,Mann...“
„Was ist Spiel Nummer Drei?“
„Hätte James nicht auf ihren Bauch geschossen,hätte sie vielleicht nach einer Woche erfahren das sie...“
„Rede Klartext,Alter!“
„Das sie schwanger wäre...“
„Was?! Dieses Dreckstück hat meine Schwester...? Wo warst du?! Hast du geschlafen,oder was?!“
Archie schien fast auszurasten. Aaron erwiderte jedoch nichts darauf,er sah wieder zu Amelia. Er hielt es nicht mehr aus,deshalb öffnete er die Tür und ging zu ihr. Dann nahm er zärtlich ihre Hand in seine und flüsterte:
„Bitte,vergib mir... Amelia,bitte...“
Ein Arzt kam und sagte:
„Tut mir leid,aber sie müssen raus...“
„Bitte,Doktor... Lassen sie mich bei ihr bleiben...“
Der Arzt nickte.
„Fünf Minuten.“
Dann verschwand er.
„Ich muss dir vieles erzählen,was ich eigentlich hätte schon vorher tun sollen. Meine erste große Liebe,war Lilly. Ein Mädchen aus meiner alten Stadt...“
Aaron begann zu erzählen und holte tief Luft,als er zu Ende erzählt hatte.
„Man sagt Leute die Koma sind,können andere Leute hören wenn sie erzählen... Tust du das? Hörst du mich?“
Plötzlich spürte er einen ganz leichten Druck an seiner Hand.
„Am? Hörst du mich?! Amelia?!“
Sein Herz machte Luftsprünge und er horchte. Ihr Atem ging regelmäßig und sanft. Aber ihre Augen öffneten sich nicht.
„Doktor,ich habe einen ganz leichten Druck an meiner Hand gespürt. Wissen sie was das bedeutet...?“
„Ihr Zustand scheint sich zu stabilisieren. Sie macht Fortschritte.“
Aaron atmete erleichtert aus.
„Ich bitte sie das Zimmer jetzt zu verlassen,junger Mann. Die fünf Minuten sind um.“
Aaron ging lächelnd aus dem Zimmer und ein Funken Hoffnung durchfuhr ihn wieder.
„Was ist passiert?“,fragte Amelias Dad.
„Ihr Zustand stabilisiert sich.“
„Was?“,fragte Archie und sein Gesicht hellte sich auf.
„Amelia geht es besser,sie macht Fortschritte.“
Amelias Dad lachte.
„Mein Kleines... Sie ist so stark...“
Plötzlich kam jemand den Aaron lieber nicht gesehen hätte.
Clara.
Er erfasste ihren Arm und zog sie aus dem Flur raus und bog in den nächsten ein. Dann sah er das Schild „Abstellkammer“ und ging dort rein. Clara schloss die Tür hinter sich ab.
„Was ist?! Du hast drei Minuten hörst du?! Die letzten Minuten in denen du je mit mir sprichst! Also,rede!“
„Liebst du sie so sehr? Ich mein,sie hat dich gehasst und tut es immer noch... Du gehörst zu mir,versteh das endlich,sonst musst du mit den Konsequenzen leben... Wenn du nicht zu mir kommst,wird das Amelia aus büßen,Darling.“
„Spinnst du?! Hör mir zu,du bist wirklich ein dreckiges Stück Mist. Clara,du kannst nicht alles bekommen,was du willst,versteh das endlich! Ich hasse dich und Amelia ist ein Teil von mir. Hör endlich auf in deiner Traumwelt zu leben,verstanden? Du hast so viele Fehler gemacht,aber der Größte ist,vor mir stehen zu können und diese Worte zu sagen!“
„Aaron,diese Worte,sind mein todernst! Du,gehörst entweder mir,oder niemanden!“
„Du beneidest Amelia,oder? Weil sie alles hat,was du nicht hast. Stil,gute Familie,wahre Freunde,naturelle Schöhnheit,eine Ehre... Du hast nichts von allem,gar nichts... Du bist einfach nur eine falsche Möchtegern-Prinzessin.“
Plötzlich trat Clara vor und küsste ihn. Er stieß sie sofort von ihm weg und sie gab ihm eine Ohrfeige.
„Diesen Kuss hättest du nicht abweisen sollen,Aaron! Dafür wirst du büßen!“
Sie stürzte aus dem Raum und er ging wieder zu der Glasscheibe. Amelia rührte sich immer noch nicht.
Er lehnte sich gegen die Scheibe und sah sie an.
Irgendwann musste er jedoch in die Cafeteria gehen,weil sein Magen knurrte. Er aß und dachte über Claras Worte nach. Was hatte sie wieder vor? Archie und Amelias Dad kamen zu ihm und aßen auch.
„Amelia ist immer noch nicht aus dem Koma aufgewacht,aber das wird sie. Meine Schwester ist stark“,sagte Archie.
In dem Moment,hatte er einen Geistesblitz. Amelia war schutzlos! Er stand schnell auf und warf dabei seinen Stuhl um und rannte los. Seine Füße bewegten sich schnell und im gleichen Rhythmus. Da sah er Clara,die in Amelias Zimmer reinging. Aaron rannte rein und sah das Clara die Atemmaske von Amelia abnehmen wollte.
„Nein!“,sagte Aaron laut und sprintete zu Clara,diese nahm jedoch die Atemmaske von Amelia ab und krachte erst danach gegen die Wand,weil Aaron ihn von Amelia weg schleuderte. Er legte die Atemmaske wieder an Amelias Mund uns streichelte ihr Haar.
„Alles ist gut,ich bin bei dir,Am. Ich lasse nicht zu,dass dir etwas passiert... Ich lasse das nicht zu...“
Zwei Schwestern kamen herbei.
„Ist etwas passiert?“
„Dieses Mädchen hat gerade versucht Amelia umzubringen!“
„Nein,er war es! Nicht ich! Er!“
„Clara,sag die Wahrheit!“,sagte Aaron wütend.
Die Schwestern fassten Clara an ihren Armen und führten sie raus. Sie schrie wie eine Verrückte und trat um sich.
Aaron schüttelte verächtlich den Kopf und setzte sich auf den Stuhl,der neben ihrem Bett war. Er wollte nie wieder von ihrer Seite weichen,bis sie aufwachte.


Es verging eine Woche und kein weiterer Fortschritt kam...
Doch Aaron gab die Hoffnung nicht auf und wartete. Wenn es sein musste würde er eine weitere Woche warten. Amelias Dad lächelte Aaron manchmal traurig,jedoch aufmunternd an. Auch er und Archie gaben die Hoffnung nicht auf. Ted kam ein paar mal und wartete mit ihnen. Erik war jeden Tag ein paar Stunden bei Aaron und Emily und Tim schauten zwar kurz,aber sehr oft vorbei. Sophie und Marcus bekamen erst später von Emily und Tim mit,was passiert war. Sie eilten sofort zum Krankenhaus und Marcus war sogar einen Tick freundlicher zu Aaron. Alle warteten.
Und in der Nacht passierte es.
Aaron saß neben ihr und flüsterte ihr zu,dass viele auf sie warteten und er sie sehr vermisste...
Plötzlich zuckten ihre Augen und sie öffnete sie,aber nur ganz kurz,dann blinzelte sie ein paar mal und schloss ihre Augen wieder ganz fest,um sie dann wieder halb zu öffnen.
„A-Aar..Aaron...? Wo bin ich...?“
„Im Krankenhaus,Amelia... Der Albtraum hat endlich ein Ende...“
„Wo sind Dad und Archie und Sophie und...“
„Alle haben auf dich gewartet... Ich habe so sehr gehofft du würdest endlich wieder aufwachen... Amelia,tu uns allen das nie wieder an.“
Aaron wurde so glücklich,wie noch nie,denn er wusste,dass sie jetzt endlich eine Chance hatten,wieder von neu zu beginnen.


Am nächsten Tag wechselte Amelia zu einem normalen Zimmer und Aaron schaute jeden Tag bei ihr vorbei.
Er brachte sie zum Lachen,genoss ihr Lächeln und sie redeten auch über ihre Vergangenheit.
Zwei Wochen später wurde Amelia entlassen und alles schien wieder seinen normalen Lauf zu nehmen.
Oder doch nicht?
Die Erinnerungen der letzten Wochen waren eine schwarze Lücke voller Traurigkeit und Angst. Die Zwei versuchten sich zu heilen und doch erwartete sie wieder mal Vieles,aber diesmal war es anders,diesmal waren sie keine Feinde,sie liebten sich... Wurden sie ein Paar? Konnte Amelia Spiel Nummer Drei je vergessen? Was würden die anderen zu ihrer Situation sagen(Emily,Sophie Archie usw...)? War das Ende ihrer Geschichte nah,oder würde die Geschichte jetzt erst richtig anfangen...?

Sooo liebe Leser/Leserinnen,
bei diesem Teil habe ich mir sehr viel Mühe gegeben und am Ende habe ich aus der Erzähl-Perspektive geschrieben. Lasst euch überraschen wie es weiter geht. Das Ende dieses Teiles ist glaub ich nicht so spannend,aber ab dem nächsten Teil werden Amelia und Aaron endlich nicht mehr miteinander streiten ;) Mir schwirren so viele Ideen durch den Kopf und ich werde versuchen sie angemessen niederzuschreiben. Aber die zwei Geliebten werden noch Einiges durchmachen müssen ;)






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