Zerbrochenes Herz - Teil 10

Autor: flower
veröffentlicht am: 18.12.2011


„Was ist gestern passiert?“
„Jacob,ich möchte nicht darüber reden.
Ich wusste was jetzt kommen würde.
„Hat dir dieser Dreckskerl Aaron was getan?!“,fragte er wütend.
„Ich muss auflegen“,sagte ich mit zitternder Stimme.
„Sophie hat mir erzählt gestern wäre was passiert“,sagte er mit fester Stimme.
„Ich muss jetzt wirklich auflegen“,sagte ich.
„Wir müssen reden.Heute noch.Um halb vier im Cafe,erinnerst du dich noch?Es liegt neben dem alten Kaufhaus.Amelia,du musst kommen,ich brauche nicht nur Antworten dazu was gestern Abend passiert ist...“
„Wozu denn?“,fragte ich etwas unsicher.
„Wegen Jack...Wir sehen uns später.Ach ja,ich hatte mein Handy auf Unbekannt,sorry“,sagte er und legte danach auf.
Ich überlegte.
Sollte ich dahin gehen?
Als ich einen Blick auf meine Uhr warf,sah ich das es halb Drei war.
Ich blieb sitzen,doch nach einer halben Stunde stand ich auf und ging.
Weil ich zu Fuß ging,brauchte ich etwas lange.
Als ich das Cafe betrat,war Jacob schon da.
Er sah mich nicht an,als ich mich hinsetzte.
„Was ist gestern passiert?“,hakte er nach.
„Du wirst nie aufgeben,habe ich recht?“,fragte ich und seufzte.
Sein Gesichtsausdruck war hart wie ein Stein.
Ich begann zu erzählen und als ich fertig war,sah er mich noch wütender an.
„Dieses Miststück wird das bezahlen“,zischte Jacob.
Ich schwieg und sah weg.
„Ich brauche noch eine Antwort“,sagte er und unterbrach das Schweigen.
Ich sah ihn wieder an und sein Blick schien in meinen Augen meine Gefühle finden zu wollen.
„Wie ist Jack gestorben?“,fragte er und innerlich gab mir das einen harten Schlag.
Mein Mund öffnete sich leicht,aber ich sagte nichts,nur in meinen Gedanken kam die schreckliche Erinnerung wieder...


Jack lag auf dem Boden und stöhnte.
Ein paar andere Jungen standen vor ihm.
Als sie mich sahen grinsten ein paar von ihnen dreckig.
„Hast du dein Püppchen mitgenommen?Nicht schlecht,Geschmack haste schon,Mann“,murmelte einer von ihnen.
Er schien der Anführer zu sein,denn er sah sehr gefährlich aus.
Seine schwarzen kurzen Haare und seine eiskalten blauen Augen schauten mich bedrohlich an.
An seiner rechten Wange war eine Narbe.
Er war sehr blass und bestimmt zwei Köpfe größer als ich und hatte etwas breite Schultern.
Mit ein paar Stritten war er bei mir und hielt meinen Arm so fest,dass ich vor Schmerz leicht aufschrie.
„Wirklich nicht schlecht,ganz süß die Kleine...“,nuschelte er wieder.
„Lass mich los,du Dreckstück“,sagte ich.
Jack sah mich traurig an.
Überall blutete er.
„Es tut mir so leid“,sagte er und hustete.
„Was ist hier los?“,fragte ich verzweifelt.
„Wir wollten nur mal \'nen bisschen Spaß haben,Kleine“,sagte der Kerl der mich festhielt.
Ich bekam Angst.
„James,was machen wir jetzt?“,fragte einer von den anderen.
Der Anführer hieß also James,das würde ich mir für die Aussage gegen ihn merken.
„Wir könnten auch ein bisschen Spaß haben,Süße“,flüsterte dieser James in mein Ohr.
Ich wimmerte leicht.
Er lachte.
„Du willst?Na super...“,nuschelte er in mein Ohr.
„Die Kleine kommt mit mir“,sagte James.
Die anderen verstanden.
„Wir kümmern uns um den Rest“,kam es als Antwort.
Einer von ihnen zog ein Messer raus und richtete es auf Jack.
Ich wollte schreien,doch James hielt mir meinen Mund zu.
„Halt gefälligst die Klappe“,sagte er wütend zu mir.
Plötzlich hörte ein ekelhaftes Geräusch,das Messer durchbohrte Jack,s Haut.
Aber kurz darauf hörte ich noch ein Geräusch,Sirenen.
„Scheiße“,sagte James und leiß mich los.
Er rannte zu den anderen.
„Wir zischen ab.“
„Und was ist mit der Kleinen?“
„Die kriegen wir noch.“
Ich hörte wie sie wegrannten und drehte mich blitzschnell um und sah...
Jack,das Messer musste direkt sein Herz getroffen haben,es war zu spät..
Ich schrie die Wut und die Trauer in mir aus und es schien kein Ende zu haben...


„Amelia,bist du noch da?“,fragte mich Jacob.
„J-Ja...“
„Erzählst du es mir jetzt?“,fragte er.
„Ich muss los“,sagte ich und stand im selben Moment auf und Jacob auch.
„Aber Amelia...“
Jacob klang verzweifelt.
Ich ging,nein,rannte fast aus dem Cafe.
Meine Tränen flossen und hielt meine Hand vor meinen Mund.
Ich fühlte mich schrecklicher denn je.
Als ich am Fluss ankam und mich auf eine Bank setzte,um mich zu entspannen,schloss ich die Augen.
Neben mich setzte sich jemand.
„Das Leben ist hart,Mädchen“,sagte dieser jemand.
Ich öffnete die Augen und drehte mich zu dieser Person um und sah in das Gesicht einer alten zierlichen Frau.Sie reichte mir ein Taschentuch.
„Danke“,sagte ich.
„Keine Ursache.“
Nach einem langen Schweigen,fragte mich die Frau.
„Geht es dir besser?“
„Ja,danke.“
Eine beruhigende Atmosphäre ging von der Frau aus.
„Das freut mich,ich muss jetzt gehen.Ich kenne dich zwar nicht,aber du siehst aus wie ein starkes Mädchen und egal was dein Problem ist,du wirst es überstehen.“
Diese Worte waren für ein Trost,egal ob es von einer fremden alten Frau kam.
Die alte Frau ging und ich schaute auf das Seidentaschentuch.
In der Ecke war ein Buchstabe in goldener Farbe:“W“.


Ich wusste nicht wie lange ich da noch sitzen blieb,aber irgendwann bekam ich eine SMS.
„Wir sind da.Wo bist du?Sophie.“
Ich schrieb schnell zurück.
„Bin in einer halben Stunde da.“
Ich stand auf und ging los.
Es war schon dunkel geworden,denn es war Winter geworden.
Ich ging durch die Straßen und sah die vielen bunten Lichter,die so herzlich bei Weihnachten leuchteten und mir das Herz erwärmten.
Es war nicht mehr weit bis nach Hause und ich war froh.
Als ich endlich nach zehn Minuten Zuhause war und rein ging,kam Sophie sofort zu mir.
„Endlich“,sagte sie erleichtert.
Marcus kam auch.
Er begrüßte mich mit einem Nicken.
„Geht schon mal hoch,ich komme gleich“,sagte ich.
Sie gingen hoch und ich hing meine Jacke auf und zog die Schuhe aus.
„Dad?“,fragte ich.
Er kam zu mir.
„Ja,Liebes?“
„Ist Archie Zuhause?“
„Ja,wieso?“
„Ich muss ihn was fragen.“
„Er ist in seinem Zimmer.“
Ich ging hoch und klopfte an seiner Tür.
„Herein!“,sagte er.
Ich ging rein und schloss die Tür.
„Kann ich dich was fragen?“,fragte ich.
„Ja?“
„Jetzt Aaron dir irgendetwas gesagt?“
„Wie meinst du das?“
„Redet er mit dir?“
„Nein,er hat ja seine kleine Gang,dass reicht ihm.“
Ich ging zu meinem Zimmer.
„Wie geht es Ted?“,fragte mich Marcus.
Ich erzählte ihnen wie er ausgesehen hatte,so zerbrechlich,so...leblos...
„Lass uns Morgen zur Polizei gehen.Erzähl ihnen dann wer das Ted angetan hat,in Ordnung?“
Ich nickte kraftlos.
Aaron würde dafür bezahlen.
Wir redeten noch sehr lange darüber,bis Sophie sagte:
„Ich denke wir sollten jetzt gehen.“
„Bis morgen“,sagte ich.
„Wir holen dich dann ab“,sagte Marcus und sie gingen.
Plötzlich klopfte es an der Tür.
Archie kam rein.
„Ja?“,fragte ich.
„Wie hast du das vorhin gemeint,Schwesterherz?“
„Es war eine dumme Frage,vergiss sie einfach,okay?“,sagte ich nervös.
„Nein,es war keine dumme Frage.Irgendwas ist da passiert,der tut sowieso auf Möchtegern-Gangster.Also,was ist passiert?“
Ich seufzte,dann erzählte ich ihm alles und erzeugte damit einem ausbrechenden Vulkan.
„Er hat was getan?!“,fragte Archie kochend vor Wut.
„Archie,beruhige dich.Ich werde gegen ihn aussagen“,sagte ich.
Doch das beruhigte ihn keineswegs.
„Na warte,der Dreckskerl wird sich gleich Wundern!“,sagte Archie.
„Archie,was hast du vor?!“,fragte ich erschrocken.
Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
„Der bekommt gleich Schläge!“,sagte Archie völlig außer sich vor Wut.
Meine Augen wurden groß.
Oh nein...
Was hatte ich getan?





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