Zerbrochenes Herz - Teil 9

Autor: flower
veröffentlicht am: 15.12.2011


Seine zwei Kumpels rannten zu Ted und hielten ihn fest.
„Was ist hier los,verdammt?“,fragte Ted.
Er wehrte sich,doch gegen die zwei starken Jungs half das nichts.
Gegen einen würde er es schaffen,aber nicht gegen zwei.
Aaron lachte.
„Die da ist eine dreckige Schlampe,sieh das als Warnung an“,sagte Aaron.
Dann grinste er wieder.
Ich wurde wütend.
Meine Hände verkrampften sich zu Fäusten.
Doch ich schwieg,denn mir fehlte die Kraft um was zu sagen.
Aber Aaron kam näher und erfasste meine Handgelenke.
„Oh oh,hast aber viel getrunken,Süße“,murmelte er.
Dann drückte er mich gegen das Auto von Ted.
„Ist er als nächstes dein Opfer?Dieses Weichei da?“
Er schaute kurz zu Ted.
„Lass sie sofort los,du Stück Dreck!“,sagte Ted wütend.
Er wehrte sich immer noch gegen die zwei Jungen.
Aaron sah ihn verächtlich an und ließ einer meiner Handgelenke kurz los und gab ein Zeichen.
Die anderen Jungen warfen Ted brutal zu Boden und schlugen auf ihn ein.
Ich schrie leise.
„Lass ihn!Lass ihn!Lass ihn!“,sagte ich zu Aaron.
Er lachte nicht,er schaute mich einfach nur böse an.
„Ich habe dir vertraut,Amelia!Du bist der Grund warum ich so geworden bin und warum er auf dem Boden ist!Du bist es!“,sagte er wütend.
„Du spinnst,du spinnst!“,sagte ich hektisch und versuchte mich aus seinen eisernen Griffen zu befreien.
„Nein,ich habe nur erfahren wie das Mädchen das ich liebte wirklich ist!“,sagte er fast außer sich vor Wut.
„Ich verabscheue dich,Aaron!Du bist nichts weiterer als ein dreckiger,brutaler...“,fing ich an,doch ich kam nicht weiter,denn er knallte mir eine.
Ich schmeckte einen metallischen Geschmack an meiner Lippe.
Blut.
Es tat sehr weh.
Meine Tränen flossen wie in Strömen.
Er ließ mich los als sei ich plötzlich was Ekelhaftes.
„Jungs,wir gehen“,sagte er mit fester Stimme,doch ich spürte seine Überraschung.
Die zwei Jungen ließen von Ted ab und verschwanden mit Aaron.
Ich rannte schnell zu Ted.
Er hatte eine Platzwunde an der Stirn,seine Nase blutete,ein feiner Strich Blut floss aus seinem Mund,er sah sehr blass aus,hatte auch ein paar weitere Blutspuren im Gesicht und an den Armen.Sie hatten ihn sehr schwer verletzt.
Er lag zusammen gekrümmt auf dem Boden.
Ich fiel auf die Knie und rüttelte ihn kraftlos an der Schulter.
Ich wusste nicht was das bringen sollte,aber ich dachte nicht mehr klar.
Meine Gedanken vermischten sich ineinander und mir wurde leicht schwindelig.
„AMELIA!“,schrie jemand.
Ich drehte mich in die Richtung um.
Sophie rannte mit Marcus zu Ted und mir.
„Was ist passiert?“,fragte sie sehr erschrocken.
Marcus sah sehr ernst aus.
„War es dieser Spinner Aaron?“,fragte er.
Ich fing wieder an zu weinen und Sophie umarmte mich.
„Schsch...“,sagte sie tröstlich.
Marcus schaute sich die Verletzungen von Ted an.
Ich weiß nicht wie,aber ich landete irgendwie in meinem Bett und schlief sofort ein.
Als ich am nächsten Tag aufwachte spürte ich eine schwere Last auf mir liegen.
Ted war wegen mir verprügelt worden.
Wo war er jetzt?
Ich erinnerte mich nicht mal daran wie ich nach Hause gekommen war...
Ich ging langsam nach unten.
Mein Vater wartete unten auf mich.
„Maus,warum hast du eine kleine Blutkruste auf deiner Lippe?“,fragte Dad erschrocken.
Ich strich mit meinem Zeigefingers über meine Lippe und da war tatsächlich etwas kleines Hartes.
„Ähm,gestern bei der Disko...“
Sollte ich ihm die Wahrheit sagen?
„Ja?“
„Ich...“
Ich holte tiefe Luft.
„Da war eine Prügelei zwischen zwei und ich bin dazwischen gegangen...“,log ich.
Ich konnte ihm die Wahrheit nicht sagen.
„Wieso bist du dazwischen gegangen,Kleines?“,fragte er.
„Es war ein Reflex,Dad.Ich muss Sophie anrufen“,sagte ich schnell.
„Gestern war ich im Krankenhaus,Nachtschicht.Rate mal wen ich gestern behandeln musste,ein Junge wurde eingeliefert.Er war schwer verletzt worden.Die Jugend von heute nimmt es wahrscheinlich eher auf die brutalere Weise.Müssen die wohl von den Lehrern früher haben.Die haben in der Zeit wo deine Urgroßeltern oder Großeltern in die Schule gingen mit ihren Linealen auf die Hände der Schüler gehauen wenn sie unanständig waren“,scherzte er lahm.
„Also hast du nicht gesehen wie ich nach Hause gekommen bin?“,fragte ich erleichtert.
Dumme Frage,sonst hätte er nicht jetzt nach der Blutkruste auf meiner Lippe gefragt.
„Ja,wieso?“
„Ach,nur so“,sagte ich und wollte gehen als plötzlich in mir etwas „klick“ machte.
„Ein schwerverletzter Junge wurde gestern bei euch eingeliefert?!“,fragte ich entsetzt.
„Habe ich gerade gesagt“,sagte Dad und lachte.
„Wie heißt er?“
„Wieso interessiert du dich so sehr dafür?“,wollte Dad wissen.
„Einfach nur so...“
„Ich glaube er hieß...Ted Black...“,sagte er nachdenklich.
Ich verließ schnell den Raum und ging in mein Zimmer.
Schnell rief ich Sophie an.
„Hallo?Amelia?Wie fühlst du dich?Geht es dir besser?“,fragte sie.
„Mir geht es besser,aber Ted.Er ist gestern in dem Krankenhaus wo Dad arbeitet eingeliefert worden.Hat Marcus einen Krankenwagen gerufen?“
„Ja,hat er.Die Polizei kam,aber du warst sehr abwesend und hast ihre Fragen nicht beantwortet.Später sahen wir auch die aufgeschlitzten Reifen.Danach habe ich dich zu dir nach Hause gebracht.Marcus hat mir gesagt er würde mir heute alles berichten was die Polizei noch gesagt hätte.Das größte Problem ist nicht nur das Ted im Krankenhaus liegt...“,sagte Sophie,doch sprach nicht weiter.
„Was denn?“
„Du hast nicht gesprochen und nur du warst da...Marcus und ich auch,aber erst später,wir haben das ja nicht miterlebt...Das macht dich schuldig...“
„Was?!“,fragte ich kraftlos und hielt das Handy fester in meiner Hand.
„Du musst der Polizei erzählen was passiert ist.Ted ist nicht in der Lage dazu,wie gesagt er ist im Krankenhaus.“
„Ich gehe Ted besuchen...“,sagte ich.
Ich musste wissen wie es ihm ging.
„Mach das,Am.Marcus und ich kommen später so gegen fünf zu dir,okay?“
„Bis dahin bin ich wahrscheinlich zurück“,sagte ich.
„Okay,bis später“,sagte sie und ich legte auf.


Als ich vor seinem Zimmer stand,hatte ich Angst davor,was mich erwartete.
Er lag wegen mir im Krankenhaus...
Ich klopfte leise,dann ging ich rein.
Er lag in einem Bett,um ihn die üblichen Krankenhausschläuche.
Die,die ich schon als kleines Kind hasste.
Ich setzte mich auf den Stuhl neben seinem Bett.
Seine Augen waren geschlossen und er war sehr blass.
Sein Auge hatte jetzt einen blauen Fleck.
Das Gerät piepte gleichmäßig und war das einzige laute Geräusch im Raum.
„Hallo,Ted“,sagte ich.
„Es tut mir wirklich leid,ich meine alles was gestern passiert ist....Das ist nur wegen mir passiert...“
Ich stoppte und holte tief Luft.
Seine Augen zuckten leicht,aber öffneten sich nicht.
Plötzlich klingelte mein Handy.
Ich schaute auf den Display.
Die Nummer war Unbekannt.
Wer war das?
Ich nahm ab und fragte:
„Hallo,wer ist da?“
Und dann hörte ich eine bekannte Stimme,die ich lieber nicht gehört hätte.





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