Noch kein Titel - Teil 4

Autor: daydreaming Girl
veröffentlicht am: 07.11.2011


Der Drache am Sternenhimmel

Das Essen schmeckte sehr gut, auch wenn die Stimmung zu Anfang nicht sehr gut war. Es entspannte sich erst, als mit Tama aufforderte, etwas über mich zu erzählen. Ich erzählte von meiner Schule und meinen Interessen. Wir Beide kamen schnell ins Gespräch, was man von Otousan nicht sagen konnte. Als er dann nach dem Essen zurück an den Schreibtisch ging um mit den Plänen für mein Haus zu beginnen und ich Tama in der Küche mit dem Abwasch half, versuchte ich ihr noch ein paar Informationen zu entlocken. Sie blieb stur und ich weiter ahnungslos. Während ich in der Küche kehrte, warf sie die Spülmaschine an, dann setzten wir uns noch auf das Sofa und wir redeten über so manches und es kam mir so vor, als hätte sich die Welt kaum verändert.
Das einzig neue, welches ich bis da hin gesehen hatte, war die Kai. Ich wurde ziemlich neugierig, was für eine Bedeutung wohl hinter der Aussage ''diese neue Erde ist voller Magie'' versteckte. Ich sprach mit Tama wie mit einer Freundin und zu dieser würde sie später noch werden. Als die große Standuhr neben dem Eingang 10 Uhr schlug, räumten wir nur noch die Tassen in der Spülmaschine ein und gingen dann zu Bett.
Vor dem Einschlafen ging mir noch so einiges durch den Kopf: Ich dachte an mein Schwester, wie sie wohl nach zehn Jahren aussehen würde, mit 29 Jahren und meine Mutter mit 59 Jahren. Wie wohl ihr Haus und ihr Geschäft aussieht. Und die Umwelt. An die Leute, die gerettet wurden durch eine göttliche Macht oder durch diese Magie. An diesem Abend wurde es noch spät. Ich weiß nicht mehr, wie lange ich noch wach war, aber ich könnte beruhigt einschlafen.
Am nächsten Tag schien die helle Morgensonne durch das große Fenster nahe der Decke herein und weckte mich sanft. Ich setzte mich auf und dachte: Heute nach dem Sternentest werde ich endlich auf alle meine Fragen Antworten erhalten und mit meiner Mutter sprechen können. Ich stand auf und ging schaute in die Küche, in der Tama stand und Tee machte. Der Frühstückstisch war reichlich gedeckt und es duftete nach frisch gebackenen Brötchen, wie bei uns zu Hause am Sonntag.
„Guten Morgen, Sonnenschein!“, begrüßte sie mich. „Deine Mutter hat uns gesagt, dass du am liebsten einen vollen Tisch zum Frühstück hast.“ Sie schmunzelte. „Wir haben dir deine Klamotten in den Schrank gehängt. Die Brötchen sind in 5 Minuten fertig, aber lass dir Zeit.“ „Okay, Entschuldigung für die Mühe.“, sagte ich und verschwand wieder hinter der Tür um mich anzuziehen. Ich zog mich an und kämmte mir die Haare mit der Bürste, die sie mir gestern gegeben hatte, als ich darum bat.
Wir frühstückten gemeinsam an dem reichlich gedeckten Tisch. Es gab Marmelade, Honig, Eier und Frische Brötchen sowie Tee, Kaffee, frischen Orangensaft und noch viel mehr. Als wir so frühstückten, erklärte mit Otousan den Ablauf des Sternentests, den ich in einer Stunde absolbieren würde: „Wir fliegen dich in einer abgedunkelten Kammer zum ''Sternentempel''. Dort angekommen, wirst du den 4 Weisen vorgeführt, die dich begutachten. Dann musst du das ''Stardress'' anziehen und anschließend wirst du den Test machen. Wenn du mit allem fertig bist, darfst du hierher zurück fliegen. Dann kannst du die Landschaft bewundern und ich beantworte gleichzeitig deine Fragen. „ Alles klar.“, antwortete ich. Eigentlich wollte ich einiges Über den Test erfahren, doch da ich wahrscheinlich sowieso keine Antwort bekommen würde, ließ ich es sein.
Ich half noch den Tisch abräumen, dann kam schon Tama und verband mir die Augen. Sie nahm mich bei der Hand und führte mich nach draußen: „Keine Sorge. Mein Mann wird dich begleiten. Ich führe dich nun zu dem ''Star Runner''. Er wird dich zum Sternentempel bringen und den ganzen Test bei dir sein und dir sagen, was du zu tun hast. Ich bleibe hier, ich habe noch viel zu tun.“
Dann machte sie die Tür auf und ich hörte eine Menschenmasse um mich herum, die meinen Namen rief und Fotos machte.Reporter, dachte ich. Die ändern sich wohl nie, jetzt weiß ich, wie es den Promis immer ging! Dann warnte mich Tama vor dem Wolkengleiter, in den ich stieg, damit ich mir nicht den Kopf stieß oder stolperte. Ich setzte mich auf einen der gepolsterten Sitze und hörte Otousan sag, während er ebenfalls einstieg: „Ich setze mich dir gegenüber. Sobald ich es dir sage, kannst du die Augenbinde abnehmen.“ Ich nickte und hörte, wie eine er die Tür schloss und das Stimmengewirr langsam verstummte. „So, jetzt kannst du sie abnehmen. Wir sind schon unterwegs.“
Verwundert nahm ich sie ab und schaute mich um. Wir saßen in einem kleinen Innenraum, der einer Limousine glich. Die Fenster waren mit schwarzem Karton verhüllt und an der Decke brannte eine kleine Lampe. „Ich habe gar nicht bemerkt, dass wir gestartet sind.“,sagte ich. „Und ist das eigentlich ein Flugzeug oder etwas anderes? Ich höre nur ein ganz leises Brummen, als würde ein alter Computer laufen.“ „Das darf ich dir erst nach dem Test sagen.“ „Das war klar.“,sagte ich und Otousan musste lachen.
Wir flogen etwa eine halbe Stunde ohne zu reden, dann sagte er: „Bitte leg die Augenbinde wieder an, wir landen gleich.“ Ich legte sie mir also an und er überprüfte sie noch einmal.
Dann stiegen wir aus, es war ruhig , es gab wohl keinen Menschenansturm. Ich hörte, wie sich zwei scheinbar riesige Tore knarrend öffneten. Ich wurde durch eine große Halle geführt, meine Schritte hallten durch den ganzen Raum. Marmorboden, dachte ich. Es öffneten sich mit noch lauterem Knarren wieder zwei Tore. Ich lief weiter, bis mich Otousan anhielt.
Dann sprach eine Männerstimme zu mir: „Knie nieder, mein Kind, und nimm deine Augenbinde ab.“ Otousan zog mich nach unten, er kniete scheinbar schon, Dann nahm ich die Augenbinde ab. Ich kniete in mitten eines großen Saals auf wunderschön verziertem Marmorboden. Es gab gold- silberne Säulen die bis zur 5 Meter hohen Decke reichten und viele weitere Raumteile, die an eine traumhafte alte Kirche erinnerten. Und am Ende des Raumes saßen 4 Männer auf einem Marmorpodium in wunderschönen, aber trotzdem schlichten Gewändern auf goldenen Thronen und schauten auf mich herab. Der Mann auf dem linken Thron Stand auf, ging in die Mitte des Podiums und sprach zu mir: „Wir sind die 4 Weisen der ''Yoi men''. Wir werden dich heute den Sternentest unterziehen um deine besondere Fähigkeit herauszufinden.
Wir beginnen, indem zu das Kleid anziehst, welches du in diesem Teil des Saals anziehen kannst.“, sagte er und zeigte auf eine Trennwand, hinter der man sich in ruhe umziehen kann. Ich schaute kurz Otousan an, er nickte. Ich stand auf und ging hinter die Trennwand, an der das Kleid hin. Es war aus einem leichten, glatten Stoff gemacht, eng anliegend geschnitten, schlicht und einfach gehalten und wie für mich gemacht, es passt perfekt. Es war nichts besonderes und trotzdem musste ich es anziehen. Als ich fertig war, ging ich wieder in die Mitte des Saals und stellte mich aufrecht hin. Dann sprach der zweite Weise, der nun in der Mitte des Podiums stand zu mir: „Sage bitte nun folgenden Spruch, er ist ein Teil des Tests: Ich forme mich meiner Schönheit nach.“ Ich wiederholte den Spruch und plötzlich begann mein Kleid sich zu bewegen.
Es war, als ob es Wellen werfen würde und dann passierte etwas magisches. Es löste sich auf und darunter hervor kam ein wunderschönes, nein, traumhaftes weißes Kleid, mit Perlen und Strasssteinen. Es war ein seidiger Stoff, der mir vorne bis zu den Knien ging, hinten an den Füßen aber weiterlief bis zu den Fersen. Ich fühlte mich schöner als je zuvor und noch bevor ich etwas sagen konnte, sprach der Weise weiter: „Je schöner das Kleid nach der Verwandlung wird, desto größer ist deine Willenskraft zu Lernen.
Nun werden wir dich in den Fähigkeiten testen. Du musst mehrere Fragen ganz ehrlich beantworten. Behalte das Kleid als Zeichen der Lernfähigkeit.“ Er hob die Arme und Otousan ging zur Seite. Der Kreis auf dem Marmorboden begann zu leuchten und auf der Linie des Kreises schwebten von einem leicht milchigen Schimmer umgeben verschiedene Arten von Baumblättern. Er setzte sich und der nächste Weise trat vor: „Treffe nun eine Entscheidung, welches wählst du? Berühre es.“ Ich schaute mich um, es waren 8 Blätter. Ich nahm das, dass einem Farn ähnlich sah und ging darauf zu. Ich hob meinen Finger und berührte sacht das Blatt in dem Schimmer. Prompt leuchtete es kurz auf und wurde zu einer Art Leuchtkugel, die an die Decke flog und dort haften blieb. Dann wies mich der Weise darauf hin, zurück in die Mitte zu gehen und das ganze wiederholte sich so oft, bis nichts mehr kam. Es kamen auch Farben, Tiere, und vieles weitere dran.
Dann stand der 4. Weise auf und sagte: „Ich verbinde deine Entscheidungen jetzt. Es wird ein Muster heraus kommen, welches du dann auf 2 Arten bekommst.“ Ich versuchte erst gar nicht etwas einzuwerfen, ich schaute wortlos zu Decke. Dort tauchten neben meinen weißen Leuchtkugeln Rote auf und verbanden sich mit Linien zueinander. Schließlich entstand ein Drache. Ich fragte laut: Und was bedeutet das ?“ Die Weisen schauten sich an und winkten ab.
Da nahm mich Otousan am Arm und führte mich aus dem Saal. „Halt! Was ist denn nun? Darf ich nachher noch einmal hier herkommen?“, fragte ich die Priester im weggehen. Sie antworteten alles zusammen: „Wir werden euch gleich holen kommen. Wartet vor dem Tor, Kind.“ Schon ging die große Tür hinter mir zu.





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