Krieger des Lichts - Teil 8

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 28.10.2011


Herr Watson sah mich ernst an: „Du hast nicht gewusst, wer du bist?“ Ich schüttelte den Kopf: „Das sage ich ja schon. Was ist denn die Tochter des Licht?“ Dieser alter Mann wollte mir wahrhaftig weismachen, dass ich die Tochter des Licht war. Meine Gedanken schweiften zurück zu Semay und seine Leute. War das, was er gemeint hatte? Du bist es? Herr Watson schaute rüber zu seine Frau, sie räusperte leise: „Mein Kind, die Tochter des Licht ist das Gegenteil vom Schatten und sie allein kann die Sonne erwecken.“ Eine bedeutungsvolle Schweigen brach an. Ich schaute die Beiden verdutzt an. „Das ist doch toll“, rief Luis begeistert und wendete zu mir: „Los, wecke die Sonne!“ Mitfühlend legte Frau Watson ihre Hand auf Luis: „Freue dich nicht zu früh, mein Lieber. Um die Sonne wecken zu können muss man zu einer besondere Insel gehen. Man nennt sie Neamar, dort wurden die Töchter des Licht geboren und laut der Legende soll die Insel voller Reinheit sein. Nur eine wahre Tochter des Licht findet den Weg dahin, denn tief in ihrem Herz trägt sie die Karte. Aber der Weg ist gefährlich, sehr gefährlich und überall sind Feinde. Dafür gibt es die Kriegern des Licht, sie beschützen die Töchter und auch die Menschen vor der Dunkelheit, die sich in den armen, unschuldigen Seelen einpflanzen.
Um die Sonne zu wecken...“ Plötzlich wurde die Tür aufgerissen. Dunkle Augen sahen mich funkelnd an: „Du, HIER?!“ Ich sprang auf und holte meine Knarre: „Bleib fern!“ Herr Watson legte beruhigend seine Hand auf meine Schulter: „Keine Bange, er ist mein Sohn.“ „Was? Aber...aber er ist ein VERRÄTER!“, ich war entsetzt. Jered knurrte leise: „Wage mich nicht Verräter zu nennen!“ „Oh, Lavel“, Semay drängelte sich an Jered vorbei, die Erleichterung stand in seinem Gesicht geschrieben. Auch die Anderen Jungs kamen. Als ich Zotek sah, platzte ich vor Wut und zeigte ihn anklagend die Finger: „Ich habe gehört, wie er mit den König geredet hat und etwas Unheilvolles plant. Also seid ihr alle Verräter!“ Luis versteckte sich ängstlich hinter meinem Rücken. „Das muss du missverstanden haben“, erwiderte Frau Watson zittrige Stimme. „Nein....“, Tränen kamen. Mir taten die Alten so leid, ihr eigener Sohn verriet sie. Zotek lächelte sanft, aber seine Augen waren eiskalt. Ich fröstelte leicht. Er hielt etwas in der Hand. Ich erschrick mich: „In Deckung!“ Zotek warf das Ding in die Luft. Ich schleuderte Luis in eine Ecke und sprang vor die Alten, dabei stieß ich sie zu Boden. Das Ding knallte laut in der Luft und aufeinmal war alles dunkel. Überall Schreie. Der Boden begann zu beben. Etwas krachte und splitterte, die Haustür. Triumphierende Rufe: „Wir haben die Rebellen!“ „Luis!“, schrie ich verzweifelt. Schüsse gingen los, ich krabbelte auf dem Boden um nicht getroffen zu werden. Irgendwo blitzte andauernd ein Licht auf.
„Lavel“, kam von mir links eine erstickte Stimme. Mein Herz klopfte panisch. Ihm durfte nichts passieren. Jemand packte meine Haare: „Da haben wir ja das Miststück!“ Ich unterdrückte den Schrei und spuckte in das hässliches Gesicht eines Fängers. Er wischte meine Spucke weg und schlug in meinem Gesicht. Mein Kopf schien zu platzen. Aus meine Nase floss etwas Warmes, auf die Lippen schmeckte ich den metallischen Geschmack. Ich begann zu zappeln, versuchte mich zu befreien. Der Typ lachte und zerrte mich einfach hinter sich her. „Luis“, kreischte ich. Nichts. Überall diese schreckliche Schreie. Ich roch die bittere Angst und spürte die heiße Wut. Wieder neue Schüsse. „Lass mich los“, weinte jemand. Ich erstarrte. Mein Körper bebte. „NEIN!“, voller Zorn und Hass riss ich ich mich von ihm los, dabei hatte er ein Büscheln von meine Haare in der Hand. Meine Faust schlug zurück in seinem Gesicht, er taumelte. Mein Fuß traf hart in seinem wertvollen Stück. Stöhnend fiel der Fänger zu Boden, ich rannte los: „LUIS!“





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