Gib mir Hoffnung

Autor: FroileinMaggie
veröffentlicht am: 12.10.2011


Die Erkenntnis traf wie ein Schlag ins Gesicht und tat mindestens genauso weh.
Regen viel auf sie nieder, jeder Schritt fand sich in einer Pfütze wieder. Ihr Schulterlanges Haar hing ihr Strähnig ins Gesicht.
Völlig durchnässt ließ sie ihre Gedanken schweifen und verlor sich in der Nacht.
Wohin sie ging, war ihr egal, einfach spazieren, alleine sein. Es ist ewig her das sie mit jemandem reden konnte, ohne was wegzulassen, wo sie einfach ehrlich alles erzählen konnte.
An das Gefühl der Einsamkeit sollte sie sich schnellst möglich gewöhnen,
kein Silberstreif zeigte sich an ihrem Himmel.
Wie konnten sich nur alle gegen sie stellen?
Wie konnten sich nur alle auf die Seite von ihm stellen?
Der eine Kerl denn sie liebte, für denn sie alles getan hatte und er es ihr mit
Schläge und Untreue dankte?!
Sie haben gesagt „Süße, das können wir ihm nicht verzeihen“ oder „wie erbärmlich.“
Und jetzt gehen sie mit ihm feiern und scheinen das alles mit einer einfachen Tatsache abzutun: „das ist was zwischen euch.“
Sie haben Recht, es war etwas zwischen ihnen, aber war es nicht vorher „unverzeihlich“?
Die Dinge änderten sich von Heute auf Morgen ohne das sie es bemerken konnte, oder es nicht wollte?! Ich verlange ja nicht das sie ihn hassen...nur das sie zu dem stehen was sie sagten. Sophie griff in ihre Tasche und zog eine Schachtel Zigaretten hervor, zündete sie an und sah an sich runter. Ich bin nicht mehr wer ich wirklich bin, ich habe mich irgendwo zwischen Realität und Traumwelt verloren. Der Rauch stieg dem Himmel entgegen, die Sehnsucht nach Halt, Liebe und Vertrauen brannte in ihr auf, doch der Rauch verlor sich im nichts, genau wie ihre Sehnsucht. Sie hatte alle Hoffnung aufgegeben, ohne das sie beschwerte, ihm reichte es nicht, er wollte immer mehr. Wieder eine Zigarette weniger in der Schachtel und ein weiterer Nagel im Sarg. Etwas riss sie aus ihren Gedanken, ihr Handy vibrierte, eine SMS. „Hallo Kleines, ich musste gerade an dich denken. Darf ich dich gleich anrufen. Marcel“ Völlig verwirrt tippte sie eine Antwort und drehte sich um, ab nach Hause. Sie kramte in ihrer Tasche nach dem Haustürschlüssel und bekam ihn nur mit mühe ins Schloss ihre Finger waren wegen der Kälte und der Nässe völlig taub. Doch nach einigen versuchen gelang es ihr. Treppen hoch in den 3. Stock, sie wohnte alleine obwohl sie gerade erst 18 Jahre alt war. Sie setzte sich in ihre Küche von der sie auf ihre Dachterrasse gucken konnte, es war dunkel und der Wind ließ ihre paar Blumen tanzen. Kaffee, erst mal ein Kaffee machen. Ding Dong!!! Ding Dong!!! „Wer ist das denn? Marcel wollte doch anrufen, wenn ich ihn anklingle.“ Verwundert ging Sophie in den Flur und nahm den Hörer der Freisprechanlage ab und hielt ihn sich ans Ohr. „Hallo? Sophie? Ich bin es Marcel.“ Sophie atmete hörbar aus und drückte auf den Summer.





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