Neues Ich? - Teil 16

Autor: Anny
veröffentlicht am: 06.06.2012


Kapitel 16
Ryan
Was ist das Richtige?
Neben mir stand ein Korb mit einigen Basketballs, ich nahm einen und warf ihn auf den Korb. Verfehlte ihn jedoch. Ich legte die Hände an den Nacken und streckte meinen Kopf nach hinten. Dann ließ ich mich auf die Bank, die hinter mir stand sinken und rieb mir die Augen. „Hey, was ist los?“ fragte mich eine bekannte Stimme. Ich nahm die Hände von den Augen und erblickte Chris. Ich lächelte ihm müde zu und er setzte sich zu mir. „Ach keine Ahnung, alles läuft mies…“ sagte ich betrübt. „Du magst Elina sehr, nicht wahr?“ sagte er dann plötzlich zu mir. Ich habe nicht erwartet. Hat er den Beinahe-Kuss vorhin mitbekommen? „Wenn du wüsstest, wie sehr.“ Sagte ich traurig. „Aber du magst sie auch, also ist sie tabu…“ fügte ich hinzu und seufzte. „Ich denke wir sind beide ganz schön erwachsen geworden, seit dem wir das letzte Mal an so einem Punkt standen.“ Lächelte er. Das stimmt allerdings, vor ein paar Jahren, wär keiner von uns auf die Idee gekommen, auf ein Mädchen zu verzichten, doch jetzt? Ich glaube wir haben aus der ganzen Sache gelernt. „Allerdings.“ Lächelte ich zurück. „Also was ist vorgefallen?“ fragte er vorsichtig. „Es war so schön, sie war eng an mich gekuschelt, wir neckten uns und kamen uns immer näher und dann, dann hätten wir uns beinahe geküsst…“ er unterbrach mich „…aber du konntest es nicht?“ „Ja, ich ich konnte es nicht, sie war so wunderschön und ihre Augen durchdrangen mich förmlich, aber ich musste daran denken, dass du sie auch magst und ich wollte dich nicht verletzen, aber jetzt habe ich sie verletzt und fuck, ich bin so ein Arsch…“ versank ich in Selbstmitleid. „Richtig ich mag sie, aber ich sehe wie sie dich ansieht, wie du sie ansiehst! Ich habe so oder so keine Chance bei ihr und ich wäre ein schlechter Bruder wenn ich aus Egoismus zwischen euch stehen würde.“ Lächelte er mich an. Wow, dass hätte ich nicht erwartet… Nach der ganzen Scheiße, die wir durch hatten wollte er doch nur, dass ich glücklich bin, dass Elina glücklich ist. „Meinst du das ernst?“ fragte ich ihn leise und sah ihm dabei genau an. „Pass einfach auf sie auf und tu ihr nicht weh.“ Lächelte er und wir fielen uns in die Arme. Wie lang wir uns nicht mehr umarmt haben, schon krass wie aus besten Freunden Feinde geworden sind. „Ein Mädchen hat uns auseinander gebracht und eines hat uns wieder zusammen gebracht, dieses werde ich nicht gehen lassen.“ Sagte ich entschlossen und Chris nickte mir unterstützend zu. „Sie wird sicherlich verletzt sein…“ sagte Chris vorsichtig. „Fuck… ich hab sie einfach so stehen lassen. Sie wird denken, ich mag sie nicht oder habe eine anderen… fuck.“ Fluchte ich vor mir her. „Erklär es ihr, sie wird es verstehen, kämpfe.“ Ermutigte mich Chris. „Aber erst einmal, lass uns spielen, wenn wir heute schon keine Party machen können.“ Grinste er und zeigte auf den Basketballkorb. „Alles klar, ich bin eh besser.“ Grinste ich. „Als ob.“ Sagte er gespielt arrogant. Wir powerten uns richtig schön aus und gingen dann Richtung Zimmer. „Ich muss nochmal zu Elina…“ sagte ich auf halbem Weg. Chris nickte und sagte „Aber geh vorher noch duschen.“ Ich lachte und wir gingen jeder in sein Zimmer. Fabi war schon im Zimmer und sah mich etwas strafend an „Was hast du denn mit Elina gemacht?“ sagte er. „Ach fuck, ich hab mich wie ein Vollarsch benommen.“ Sagte ich und schlug mir mit der flachen Hand vor die Stirn. „Anscheinend, sie war total verwirrt und perplex. Rachel hat sie in ihr Zimmer gebracht.“ Antwortete er mir, während er sich umzog. „Ich geh noch mit Rachel weg, klär das mit Elina.“ Fügte er hinzu. „Hatte ich sowieso vor.“ Sagte ich leise und ging unter die Dusche. Ich habe mich echt daneben benommen, ich hätte ich es einfach nicht so weit kommen lassen sollen, bevor ich nicht mit Chris geredet habe. Ich hätte sie gar nicht so berühren dürfen und sie verdammt nochmal nicht dort sitzen lassen, ganz ohne Erklärung.
Ich zog mir ein schwarzes T-Shirt mit V-Ausschnitt an und eine braune kurze Shorts an, dazu grüne Vans und ein Lederarmband. Dann begab ich mich zu ihrem Zimmer. Ich stand ungefähr 10 Minuten vor der Tür, die Hand zum Klopfen bereit. Wollte sie mich überhaupt sehen? Vielleicht war das auch einfach nur deine schrecklich dumme Idee…
Gerade als ich klopfen wollte öffnete sich die Tür und Elina kam, mit dem Rücken zu mir, aus der Tür heraus. Sie hatte einen Korb mit Wäsche in ihrer Hand und schloss die Tür. Dann drehte sie sich und wir standen uns genau gegenüber. Ich brachte nur ein leises und vorsichtiges „Hey.“ Heraus. Sie sah mich mit glasigen Augen an und sagte „Was willst du?“ Ich war nicht fähig irgendetwas zu antworten, ich war wie festgefroren. Sie biss sich auf die Lippe und lief mit dem Wäschekorb an mir vorbei. Ich lief ihr hinterher und rief immer wieder ihren Namen, aber sie lief immer schneller bis in den Wäscheraum. Ich folgte ihr und sie blieb stehen und sagte wütend „Was, was willst du, hm?“ erste Tränen verließen ihr Auge und lief ihr über die Wange. „Es, es tut mir Leid! Ich wollte das nicht.“ Sagte ich betrübt. „Das du mich nicht Küssen wolltest, habe ich gemerkt!“ schrie sie mich weinend an. Ich wollte sie so sehr in den Arm nehmen und trösten, aber wie konnte ich? Plötzlich öffnete sich die Tür und wir blickten Beide gebannt zur Tür. „Oh ähm…“ sagte ein Mädchen, die sofort die Flucht ergriff und die Tür hinter sich schloss. „Man Elina, dass meinte ich nicht.“ Sagte ich. Sie nahm wütend die Wäsche aus ihrem Korb und warf sie in die Waschmaschine. Ich ging einen weiteren Schritt vorsichtig auf sie zu. Ich setzte mich hinter sie auf den Boden und umfasste ihre Hüfte, dann drehte ich sie zu mir, strich ihr die Tränen vom Gesicht und sagte „Hey nicht weinen Kleines. Es tut mir Leid, dass ich dich so stehen gelassen habe. Es tut mir Leid, dass ich nicht Zurück gekommen bin. Und es tut mir Leid, dass ich dich nicht geküsst habe! Versteh doch, ich wollte es so sehr, ich will dich so sehr. Aber ich wusste, dass Chris auch Gefühle für dich hat. Ich wollte einfach die Freundschaft nicht schon wieder aufs Spiel setzen, verstehst du?“
Elina
Oh Gott, es war so süß, was er gesagt hat! Trotzdem war ich hin und hergerissen. Ich verstand, dass er sein Verhältnis zu Chris nicht kaputt machen wollte, aber hätte er das nicht einfach sagen können? Ich meine, ich hätte es doch verstanden. Moment, Chris empfindet auch etwas für mich? Ach man, jetzt saß ich schön in der Zwickmühle… Aber was sollte ich tun? Im Moment fühlte ich mich bei Ryan total geborgen und … und sicher? Ich lehnte mich leicht an seine Brust und sagte „Ryan du Idiot.“ Er lachte, ich konnte mir meines auch nicht mehr verkneifen. Dann wurde mir bewusst, dass wir immer noch im Waschraum warn. Gott, wie unromantisch, wir saßen auf dem Boden und lachten, neben uns die Wäsche verteilt und aus jeder Ecke des Zimmers kamen Waschmaschinengeräusche. „Ich finde es hier schrecklich unromantisch.“ Lachte ich Ryan an, der mich immer noch im Arm hielt. „Ich auch, lass uns gehen.“ Sagte er lächelnd und half mir hoch.
Dann gingen wir gemeinsam aus dem Waschraum und ich merkte wie er mich die ganze Zeit anschaute, wenn ich zu ihm sah schaute er jedoch weg. „Beobachtest du mich?“ fragte ich lachend. Ich merkte wie seine Wangen sich leicht rot färbten und er nervös wurde. Wie niedlich er dabei aussah. „Wenn du das bemerkt hast, musst du mich wohl auch beobachtet haben.“ Stellte er kokett fest. Hm toll, erwischt Elina, dachte ich mir. Ich grinste ihm nur zu und ließ meinen Blick von ihm ab.
An meinem Zimmer angekommen, standen wir uns nervös gegenüber. So als ob wir gerade unser erstes Date hatten und nicht recht wussten, wie man sich danach verabschiedet. Irgendwann konnte ich nicht mehr ernst bleiben und musste loslachen. Gott sei Dank lachte Ryan ebenfalls. „Okay ähm, wir sehen uns.“ fragte ich mehr als es zu sagen. Warum war ich so schüchtern, ich bin doch sonst nicht so… „Ich hoffe es doch.“ Zwinkerte mir Ryan zu und zog mich an sich. Ich konnte wieder seine unglaubliche Wärme spüren und fühlte mich so geborgen in seinen Armen, was ich schon am ersten Tag, als ich ihn sah vermutete. Dann lösten wir uns aus der Umarmung und er gab mir noch einen Kuss auf die Stirn. Dann blieb ich wie angewurzelt stehen und lehnte mich grinsend gegen die Tür.
Im nächsten Moment öffnete sich die Tür hinter mir und ich fiel förmlich in das Zimmer. „Huch, was machst du vor der Tür?“ fragte Ray verwundert, die gerade zu Fabi wollte. „Ähm, ich steh hier nur so rum?“ sagte ich verwundert, wobei es er wie eine Frage klang. „Ah, alles klar mit dir?“ lachte sie. Ich grinste sie nur blöd an und sie sagte „Da hat wohl jemand geknutscht!“ „Geknutscht? Nee.“ Sagte ich und bekam große Augen. Hallo? Sehe ich aus als ob ich geknutscht hätte? „Wieso strahlst du dann so?“ lachte sie und zog eine Augenbraue hoch. „Hab mich mit Ryan vertragen.“ Sagte ich knapp und wollte weiter ins Zimmer. „Und wie läufts?“ fragte sie grinsend und versperrte mir den Weg. Ich sah ein, dass ich erst einmal Rede und Antwort stehen musste, bevor ich ins Zimmer konnte. „Wie soll was laufen?“ fragte ich ahnungslos. „Ach du weißt was ich meine. Du und Ryan!“ lachte sie.“ Ich und Ryan, was soll da laufen?“ fragte ich immer noch ahnungslos. „Liebe liegt in der Luft, nicht wahr?“ sagte sie mehr, als dass sie fragte und hüpfte lachend um mich herum. Ich, verliebt? Nee. Ich rollte mit den Augen rief noch ein „Viel Spaß mit Fabi.“ Und ging ins Zimmer. „Ey nicht das Thema wechseln!“ lachte sie und verließ das Zimmer.
Na toll, war das so offensichtlich, dass ich Ryan so sehr mochte? Und Chris, was war mit Chris?






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