Neues Ich? - Teil 13

Autor: Anny
veröffentlicht am: 31.05.2012


Kapitel 13
Sollte ich zu Chris gehen oder zu Ryan?
Zu Macho oder Prinz Charming?
Zu Blond oder Brünett?
Ich war wie angewurzelte und schwenkte meinen Kopf von rechts nach links, wieder nach rechts, dann wieder nach links. Ich kniff die Augen zusammen und hörte praktisch wie mein Kopf ratterte. Ich wollte keinen der Beiden enttäuschen oder verletzen. Was rede ich eigentlich? Es geht hier doch nicht drum, wen ich heirate sondern nur mit wem ich Frühstücke! Oder?
Also nicht, dass ich einen von Beiden heiraten wollte, aber egal was ich mache, einer von Beiden nimmt es mir übel. Wieso können die zwei sich nicht vertragen, was war denn nur so schlimm, dass sie sich so hassten?
Ich beschloss ganz einfach mit zu keinen von den zweien zu setzen. Sollten sie doch sehen, wer mit ihnen frühstückt, ich bin hier kein Spielzeug, womit die beiden spielen können.
Nun denn, ich setzte mich an einen kleinen Tisch und aß ein großes Stück Erdbeertorte. Die Jungs saßen mit dem Rücken zu mir und von weitem sah ich Ray kommen. Sie setzte sich neben mich und fragte „Sag mal, wieso sitzt du hier ganz allein? Dahinten ist doch Chris.“ Sie war sichtlich verwundert. „Naja, Ryan und Chris wollten beide, dass ich neben ihnen sitze, ich konnte mich aber nicht entscheiden, also habe ich mich hier alleine hingesetzt.“ Sagte ich logisch. Ray begann zu lachen und sagte „Nee oder? Du hast da zwei Typen die sich sichtlich um dich streiten und schaffst es nicht dich zu entscheiden mit wem du frühstückst?“ „Ach man Rachel, das ist gar nicht lustig!“ sagte ich betrübt und legte mein Arm auf den Tisch. „Du bist eine.“ Lachte sie und stand auf. Ich drehte mich um und sah wie sie auf Ryan zuging. Sie redete mit ihm und zeigt auf mich. Ich drehte mich ganz schnell um und versank beinahe in meiner Erdbeertorte. Wie peinlich, was erzählt sie ihm nur über mich?
Ryan:
Endlich konnte ich Elina alles erklären und ich hoffe, dass wir noch einmal von vorne anfangen können. Ich werde mein ganzes Macho-Getue ablegen, nur für Sie.
Ich saß gerade an einem Tisch auf dem Campus, als ich Elina erblickte. Sie war, nein sie ist so wunderschön. Ihre Haare flogen leicht im Wind und ich merkte wie sie zu mir rüber sah. Ich habe sie gerufen, ob wir nicht vielleicht zusammen frühstücken wollten, aber sie hatte kaum reagiert und stand nur verwirrt am selben Fleck. Dann sah ich Chris der anscheinend auch auf sie wartete. Toll gelaufen, dachte ich mir. Enttäuscht ließ ich meinen Kopf sinken und stöhnte leise auf. Zu meiner Verwunderung saß sie nicht wie erwartet neben meinem ach so tollen Bruder sondern an einem anderen Tisch ganz alleine. Ich wäre am liebsten zu ihr rüber gegangen, aber sie hatte mich ja eindeutig abserviert, zumindest für dieses Mal.
Einige Minuten später kam Rachel zu mir herüber. „Hey Ryan. Magst du mit zu uns kommen, also zu mir und Elina?“ fragte sie und zwinkerte mir zu. „Gern, aber Elina hat mich eben schon abserviert.“ Sagte ich unentschlossen. „Ach komm, Los jetzt.“ Sagte sie fordernd und zog mich am Arm. Ich musste, ob ich wollte oder nicht, mit ihr gehen.
Jeden Meter näher, schlug mein Herz lauter. Ich wusste nicht was mit mir los war, jedes Mal in ihrer Nähe wurde mir Heiß und Kalt zugleich. Ich war total außer Kontrolle und wie auf einem Trip.
Als wir am Tisch angekommen waren, blickte Elina langsam nach oben und unsere Blicke trafen sich. Es war wie dieser Magische Moment in einem schlechten Hollywood-Liebesquatsch-Film. Filme, die ich eigentlich hasste, aber ich fühlte mich gerade wie mittendrin. „Hey.“ Sagte Elina, leicht verschüchtert. „Schlechtes Gewissen?“ lachte ich. Sie sah mich einen Moment verdutzt an. „Sollte ich?“ grinste sie. „Natürlich, du hast mich eben komplett abserviert.“ Lachte ich. „Ach man, ich hab eben auf Ray gewartet.“ Sagte sie und blickte zu Rachel. Ich blieb noch einen Moment stehen und fragte, ob ich ihr noch einen Kaffee mitbringen soll, da ich mir einen holen wollte. „Einen Chai-Latte, bitte.“ Sagte sie mit ihrer zuckersüßen Stimme und lächelte mich.
Dann ging ich in den Coffee-Shop. Als ich aus dem Laden kam, hätte ich beinahe die Kaffeebecher zerdrückt. Wer saß da gerade neben ihr? Nicht im Ernst oder, saß da nicht allen Ernstes Chris! Könnte er nicht ein einziges Mal die Finger von meiner … eigentlich war sie ja nicht meine Freundin. Eigentlich hatte er jedes Recht sich an sie rann zumachen, eigentlich konnte ich ihm das nicht verbieten. Aber es störte mich verdammt noch einmal! Es störte mich so sehr. Sie war einfach etwas Besonderes und… ich mochte sie?
Elina:
„Hey Elina.“ Grinste mich Chris an und setzte sich zu mir. Rachel war in der Zwischenzeit abgezischt. Ich wusste genau, was sie vorhatte. Mission Verkuppeln, stand bei ihr ganz oben auf der To-Do-List.
Und ich spielte dabei die Hauptrolle. Ich lächelte nur freundlich zurück und begrüßte ihn ebenfalls. „Ganz allein hier?“ fragte er mich wissend. Toll, jetzt werde ich hier noch ausgefragt und soll Rechenschaft ablegen, warum ich nicht neben ihm saß, oder was? Das war mir doch schon wieder zu viel. „Nope, Ryan kommt gleich wieder.“ Sagte ich leicht genervt. „Ah, alles klar.“ Sagte er und war ein wenig böse. Toll, jetzt bin ich wieder die Böse, konnte ich denn etwas dafür, dass die beiden sich nicht mochten? Ist es denn nur verboten, dass ich beide mochte?
Dass ich beide liebte? Nein, lieben tu ich keinen von beiden.
Ryan ist ein elendiger Macho, wer weiß ob er es überhaupt ernst mit mir meint! Wer weiß, wie viele Weiber er noch hat. Aber, eigentlich habe ich ihm letzte Nacht schon geglaubt, aber… ach ich weiß auch nicht. Auf der anderen Seite ist er schon süß und charmant. Vielleicht reizt mich auch gerade sein Bad-Boy-Image so sehr… und sein trainierter Körper!
Und Chris? Chris ist total lieb und süß zu mir, aber diese sarkastische Art, die er an den Tag legt, wenn es um Ryan geht und dieser geballte Hass. Ich erkenne ihn nicht wieder, er ist dann wie ausgewechselt. Andererseits ist er aber auch total verschlossen mir gegenüber, wenn es um Ryan geht. Trotzdem sieht er gut aus und sein Körper, wow! Er surft und spielt Football. Traum oder?
Als ich so in Gedanken versunken war, merkte ich gar nicht dass Ryan schon wieder da war. Er sah Chris an und kochte vor Wut. Sie warfen sich tötende Blicke zu. Dann sah er enttäuscht zu mir und sagte „Wenn ich so störe, kann ich auch gehen.“ Klar ich bin jetzt wieder die Dumme, jetzt sieht es so aus als ob ich Zweigleisig fahre… das will ich doch aber gar nicht. Müssen die mich in ihren dummen Streit mit herein ziehen?
In mir staute sich eine Wut und Verzweiflung auf und ich sagte, nein ich brüllte beinahe „Ihr seid Idioten, alle Beide! Müsst ihr mich in euern Streit mit hereinziehen? Was geht mich das Ganze an, ich kann nichts dafür, dass ihr so verkracht seid! Ihr benehmt euch wie kleine Kinder, Kindergartenkinder beinahe! Bekommt euch ein, vorher will ich von keinen von Euch ein Wort hören. Nicht mal eine SMS. Ich bin wirklich enttäuscht, ich bin keine Spielzeug, um das ihr euch streiten könnt!“ Ich stand stinkwütend auf und ging einfach. Ich drehte mich kein einziges Mal um und ließ die beiden einfach stehen. Bitte, wenn sie sich streiten wollen, sollen sich doch, aber dann ohne mich!
Ich bin hier nicht das Objekt der Begierde, was man ohne es zu Fragen nehmen kann, wenn man Lust hat. Nun wirklich!
Auf dem Weg zu meinem Auto wurde ich noch von ein Paar Skatern fast umgefahren. Ich konnte mir Kommentare nicht verkneifen und nahm ihr dummes Skateboard und war f es in den Nächsten Busch. Muss man hier denn wie Blöd rumfahren? Gibt es keinen Sportplatz? Im Moment regte mich alles und jeder auf, Gnade dem, der in meine Nähe kommt.
Chris:
„Toll, hast es mal wieder geschafft.“ Schrie ich Ryan an und stand auf. „Bitte? Du bist doch Schuld!“ schrie er zurück. Hat es mein lieber Bruder wieder einmal geschafft, mir ein Mädchen zu klauen. „Du weißt ganz genau, dass ich sie mag und machst dich wieder einmal an sie ran! Genau wie damals!“ brüllte ich und schubste ihn gegen die Brust. „Klar, wer hat hier bitte wem das Mädchen ausgespannt? Du hast doch nicht locker gelassen. Ich hasse dich, ich hasse dass unsere Eltern geheiratet haben.“ Schrie er und schubste mich ebenfalls kräftig gegen die Brust. „Du hast sie mir ausgespannt, damit das klar ist. Ich habe sie wirklich gemocht, für mich war sie nicht nur so ein Spielball, nur eine Nummer auf meiner Liste!“ warf ich ihm vor. „Ach ist klar, der Gute Chris war bis vor kurzen doch auch noch so ein Player! Wer hat denn hier so gut wie jedes Mädchen auf dem Campus flachgelegt, dass warst doch du!“ warf er mir vor den Kopf. Gerade als ich ihm richtig eine verpassen wollte, ging jemand zwischen uns.
„Ihr seid doch Beide Idioten, jetzt hört mit dem kindischen Verhalten auf! Lernt ihr denn nie daraus?“ schrie diese Person. Ich konnte meinen Blick kaum von Ryan wenden, meine Wut kannte keine Grenzen mehr.
Es war Rachel, die zwischen uns ging und uns abhielt uns zu prügeln. „Merkt ihr nicht, wie ihr das mit Elina selbst versaut? Jeder von euch beiden macht es sich selbst kaputt!“ redete sie auf uns ein. Hatte sie Recht, waren wir jeder selbst daran schuld?Schuld daran, dass Elina sich immer weiter von uns entfernte?







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