Neues Ich? - Teil 9

Autor: Anny
veröffentlicht am: 17.05.2012


Kapitel 9

Ich beschloss noch ein wenig auf der Hängematte zu chillen, ein bisschen Ruhe würde mir gut tun.
Nachdem meine Playlist durchgespielt war, erhob ich mich aus der Hängematte und wollte zurück in mein Zimmer gehen. Auf dem Campus wurde ich jedoch aufgehalten, eine kleine etwas pummelige Frau sprach mich an. „Bist du Elina?“ fragte sie hoffnungsvoll. „Ähm ja, ich bin Elina. Wieso?“ fragte ich verwundert. „Super, ich bin die Theaterleiterin.“ Sagte sie. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie einen französischen Akzent hatte. „Pardon, ich heiße Madame Toutou.“ „Kein Problem, bin ich zu spät oder wieso suchen sie mich?“ fragte ich freundlich. „Non, die Probe beginnt in einer Stunde, im Theater-Raum.“ Sagte sie freudig und ging weiter. Etwas Eigen, die Gute. Aber ich denke eine sehr nette Frau.
In einer Stunde musste ich im Theaterraum sein. Perfekt, ich hatte natürlich keine Ahnung wo der Theaterraum ist… Ich konnte auch niemanden fragen, den ich kannte und die Frau an der Information hat mich letzte Nacht schon so merkwürdig angesehen. Ray war arbeiten und Chris wollte ich jetzt auch nicht fragen, außerdem hatte ich seine Nummer gar nicht. Ich könnte Ray nach seiner Nummer fragen… ach ich werde das schon selbst finden!
Ich ging weiter zu Ray und meinem Zimmer. An unsere Tür stand ein Zettel, „Hole dich in einer Stunde ab, Madame Toutou meinte ich soll mich um die kümmern. ;) Chris“ … na gut, da hatte sich das rumsuchen des Raumes schon mal erledigt. Ich ging ins Zimmer und nahm den Zettel mit, diesen legte ich auf den Schreibtisch. Dann zog ich mich um. Ich entschied mich für eine beige Röhrenjeans und ein Neckholdertop im Marine-Look. Dazu noch dunkelblaue, flache Ballerinas.
Ich hab ganz schön gebummelt, es war schon dreiviertel 5 und um 5 fängt die Probe an. Naja ich zog mir noch mal den Lippenstift nach und es klopfte schon an der Tür. „Komm rein!“ rief ich aus dem Badezimmer. „Elina? Ich bin’s Chris.“ Rief Chris von der Tür. Ich ging aus dem Badezimmer heraus und band mir neben bei meine Haare zusammen. Er grinste und schaute mich von oben bis unten an. „Fertig?“ fragte er mich. „Jaja, ich denk schon.“ Grinste ich ihn an und wir gingen zusammen aus der Tür heraus. „Ohne dich wäre ich aufgeschmissen, ich hatte keine Ahnung wo der Theaterraum ist.“ Lachte ich. „Dachte ich mir schon. Ich bin es ja gewohnt, dich zu retten.“ Lachte er pikste mir in die Seite. Ich sah ihn gespielt böse an und er musste sich sein lachen verkneifen. Am Theaterraum angekommen hörte man schon Madame Toutou „Entfants, enfants reste!“ Wir sahen uns an und lachten. Er kannte sie anscheinend schon. Mme. Toutou teilte uns in Paare ein und wir habe jeder einen Umschlag bekommen, in dem eine Szene stand, die wir proben sollten. Wir hatten zwei Wochen Zeit etwas daraus zu machen. Übernächste Woche mussten wir es dann vorführen. Und mit wem war ich zusammen? Richtig Chris… Langsam glaubte ich doch wirklich an Schicksaal.
Sie verabschiedete uns und wir waren unserem Schicksaal überlassen. Ich hoffte so sehr, dass nicht Romeo und Julia auf dem Zettel geschrieben war. Oder sonst irgendein Kitsch. Chris öffnete den Umschlag und es war ein Zettel mit unserem Thema, eine CD und eine Anleitung.
“10 things i hate about you, steht auf dem Zettel.“ Sagte Chris. Wie ich diesen Film liebte! Allein Heath Ledger war in diesem Film so heiß. Und dann diese süße Story und das Happy End. „Kennst du den Film?“ fragte mich Chris. „Ohja!“ jubelte ich fast. „Ich nicht, also müssen wir ihn nochmal zusammen schauen, bevor wir uns Gedanken darüber machen.“ Grinste er mich an. Das roch verdammt noch mal nach einem DVD-Abend-Date. „Ja unbedingt, der Film ist so süß!“ schmachtete ich vor mir hin. „Gut, also haben wir ein Date.“ Grinste er frech. War klar, so klar war mir das. „Ein Lerndate vielleicht.“ Lachte ich ihn an. „Ein Date ist ein Date. Heute Abend?“ fragte er selbstsicher. Ich überlegte einen Moment, ja eigentlich hatte ich heute eh nichts weiter vor. „Heute Abend ist in Ordnung, wann und wo?“ fragte ich freundlich. „Ich weiß noch nicht, ob die Jungs da sind, ähm gib mir einfach deine Nummer und ich schreib dir dann, okay?“ … Man hätte echt charmanter nach der Nummer eines Mädchen fragen können, aber naja. Ich gab ihm meine Nummer und ging die Treppe hoch. „Elina, du gehst die falsche Treppe hoch…“ lachte er von unten. Wieso musste diese Schule so verdammt kompliziert und groß sein? Peinlich, peinlich.
Ich kam die Treppe also wieder und biss mir auf die Lippe „Das wusste ich, ich wollte nur wissen was da oben noch so ist.“ Sagte ich selbstsicher. „Da oben wohnt der Hausmeister.“ Grinste er. „Ach so, ja genau…“ mir fiel nichts mehr ein, ohnehin sprach ich nur noch sinnloses Zeug vor mich her. Er legte den Arm um mich und sagte „Ich bring dich zu deinem Zimmer, aber vorher trinken wir noch einen Kaffee.“ Er schaute mich mit diesem zauberhaften Dackelblick an… wow ich spürte förmlich, wie meine Beine zu Butter worden.
Ich nickte ihm zu, aber wund mich zugleich aus seinem Arm. Wenn uns einer sehen würde, da heißt es dann noch ich mach mich an ihn ran oder so. Wer weiß, bei so einem Aussehen hatte er bestimmt auch eine Freundin. Ich beschloss vorsichtig zu sein. Man weiß ja nie, nicht wahr?
Wir setzten uns an einen der Tische, an denen ich heute früh mit Ray gefrühstückt hatte. „Was magst du haben, ich lade dich ein?“ fragte mich Chris. „Öhm eigentlich möchte ich keinen Kaffee, lieber einen Milchshake.“ Blinzelte ich ihm zu. „Alles klar.“ Grinste er und ging zum Kaffeestand.
Plötzlich fiel mir ein, dass ich ihm gar nicht gesagt hatte welchen Milchshake ich hatte, also beschloss ich zu ihm zu gehen. Ich stand auf und drehte mich um, da stand auf einmal Ryan vor mir und starrte mir förmlich in die Augen. Was wollte der denn?
„Hey Elina, lauf nicht weg okay.“ Sagte er zu mir und hielt mich am Handgelenk. „Ähm was willst du von mir?“ fragte ich misstrauisch, ich hatte wirklich vor ihn einfach stehen zu lassen, warum sollte ich noch dableiben? Damit er mich wieder versuchen konnte zu küssen und dann seine Freundin anruft? Nein Danke.
„Es tut mir echt leid, so wie ich mich verhalten habe….“ Er kam gar nicht dazu sich weiter zu erklären, da Chris auftauchte. „Was willst du schon wieder?“ fragte Chris aggressiv. Ich hatte ihn noch nie so böse erlebt, er war sonst immer so ein Ruhepol und immer freudig. Mich würde es zu gern interessieren, was zwischen den beiden vorgefallen war, aber ich bezweifle, dass es mir einer von beiden erzählen würde. „Kann ich dich genauso gut Fragen.“ Entgegnete ihm Ryan.
Das wurde mir langsam echt zu doof, ihre Probleme konnten sie auch unter sich klären und die Sache sollte nicht noch eskalieren. „Könnt ihr euch mal zusammenreißen, echt wie kindisch.“ Sagte ich abwertend, bedankte mich für den Milchshake und drehte den beiden meinen Rücken zu. Das musste ich mir nicht noch antun, am Ende sollte ich noch Partei für einen ergreifen oder was.
Ich ging etwas genervt in mein Zimmer, Ray war immer noch nicht da. Dann vibrierte mein Handy *Brr Brr*
*Sorry Elina, ich wollte echt nicht dass du da mit reingezogen wirst… Die Jungs sind nachher auf der Piste, also können wir den Film bei mir schauen, also nur wenn du noch willst? Chris*
Ich beschloss erst einmal duschen zugehen, bevor ich ihm zurückschrieb.
Nachdem ich schön warm geduscht hatte zog ich mir eine kurze Jogginghose und ein Rosa Top an. War mir im Moment egal, ob ich schlumpig aussah. Schließlich sollten wir etwas für die AG machen und nicht unsere Beziehung vertiefen.
Ich schrieb ihm also zurück *Hm schon klar. Ja ist okay, wann soll ich da sein?*, er antwortete gleich *Glaub mir doch bitte… So um 8?* … Ich schrieb: *… hm. Gut, bis um 8.*
Danach kam nichts mehr, ich glaube er merkte dass ich ein wenig sauer war. Aber eigentlich konnte er jetzt nichts dafür, das Ryan vorbei kam und ich machte ihm Vorwürfe…







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