Das Herz kennt kein Pardon - Teil 30

Autor: Luana
veröffentlicht am: 16.03.2012


- Ricardo -


„Wie Baby?“ Ich bin total geschockt, Anne ist Schwanger.
„Aber, aber wie ist es passiert also wann?“ Ich weiß nicht was ich sagen soll. Mel hat in der Zwischenzeit schon den Rettungswagen gerufen.
„Ich wollte es dir erst nach der Beerdigung sagen, heute morgen hat mein Frauenarzt angerufen und mir gesagt das ich schwanger bin. Deswegen ist mir auch seit tagen so schlecht morgens. Aber ich habe jetzt so ein komisches Gefühl im Bauch. Und ich habe Angst!“ Ich kann verstehen das sie es mir heute nicht sagen wollte und als Anne anfängt zu weinen nehme ich sie in den Arm. Die andere sind genauso sprachlos wie ich. Klar wir haben schon über Kinder gesprochen aber das es dann so schnell geht war mir nicht bewusst. Jedoch haben wir doch erst vor gut 2 Wochen miteinander geschlafen kann sie da jetzt schon Schwanger sein? Ich bin total durcheinander. Denn damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet. Zumal ich nicht weiß wie es jetzt zwischen uns weiter gehen soll. In ein paar tagen werde ich nach München gehen und was ist dann? Jetzt brauche ich erst einmal Zeit für mich. Langsam erhebe ich mich und gehe auf mel zu. „ Hey ich brauch jetzt erst mal etwas zeit für mich kümmerst du dich um Anne?“ Sie kann zwar nicht verstehen warum ich sie gerade jetzt alleine lasse aber anderseits kann sie mich auch Verstehen.


- Anne -

Ich weiß genau worüber Cardo gerade nachdenkt. Ob ich nach gut 2 Wochen schon feststellen kann das ich wirklich Schwanger bin. Aber seit Tagen ist mir morgens immer schlecht und meine Periode blieb auch aus das ich zum Frauenarzt bin. Der hat mich heute morgen gleich angerufen und mir gesagt was ich schon vermutet hatte. Es macht mich traurig das Ricardo mich gerade jetzt alleine lässt, aber irgendwo kann ich ihn auch verstehen. Wir haben zwar mal über Kinder gesprochen aber dann passierte dieser Unfall und die Sache mit Maike. Und jetzt die Sache mit Sven. Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll. Zumal Ricardo ja auch in den nächsten tagen nach München zieht und ich nicht weiß wie es mit uns weiter geht. Wir verstehen uns zwar seit der Nachricht von Svens Tod besser und küssen uns auch mal aber was das nun genau ist weiß ich nicht. Und jetzt lässt er mich hier alleine mit meinen Ängsten. Zum Glück war Mel für mich da.

10 Minuten später kam endlich der Rettungswagen und meine Schmerzen waren zwar nicht weg aber leichter geworden. Da Ricardo immer noch nicht wieder da ist fuhr ich alleine. Im Krankenhaus muss ich in der Notaufnahme warten, denn keiner der beiden Frauenärzte hat gerade zeit. Der eine macht einen Kaiserschnitt und der andere hat eine Wassergeburt. So war ich mal wieder alleine mit meinen Gedanken und Ängsten. Und in diesem Krankenhaus muss man ja immer so lange warten bis man untersucht wird. Endlich. Nach über 1 Stunde werde ich auf die Gynäkologische Abteilung gebracht wo mich der Arzt Herr Dr. Müller-Hirsch untersuchen wird.
Doch im Untersuchungszimmer war keiner außer ich. „Man in diesem Krankenhaus haben sie ja alle die Ruhe weg“, schimpfe ich als der Arzt rein kommt.
„Hallo Frau Meier, was kann ich für sie tun?“ Eh hallo was ist das hier für ein Krankenhaus ich habe jetzt schon 3 mal gesagt was los ist, kann er den nicht in die Akte schauen?! So langsam werde ich echt sauer. Ich schlucke meine Wut runter und erzähle ihm das ich seit heute Morgen weiß das ich schwanger bin und nun leichte Schmerzen habe.“ „Gut dann darf ich sie bitten sich einmal untenrum frei zumachen und sich auf den Untersuchungsstuhl zu setzen.“ Wirklich Interesse an meiner Gesundheit oder so hat er nicht wirklich das merkt man ihm an. Aber gut ich mache was man mir gesagt hat und setzte mich halb nackt auf den Stuhl. Gerade als er seiner Assistentin befahl das Licht auszumachen, damit er besser was auf dem Ultraschall sieht klopft es an der Tür.
Ohne zu warten geht die Tür auf und als ich sehe wer es ist lächle ich zufrieden.
„Ja was kann ich für sie tun?“, fragt der Arzt etwas genervt.
„Ich bin der Vater!“, sagt Ricardo stolz. Der Arzt nickt und zeigt ihm das er sich auf den freien Stuhl setzen soll. Er nimmt das Ultraschallgerät und ein Kondom welches er dann mit einer Flüssigkeit einschmiert und schiebt es vorsichtig ein.
„So dann wollen wir mal schauen. Hier haben wir die Blase, die sieht gut aus. Schauen wir mal weiter. hm...wann sagten sie waren sie bei ihrem Frauenarzt?“ Ich schaue ihn irritiert an und antworte dann. „Vor ein paar Tagen und heute morgen hat sie mich angerufen und mir gesagt das ich Schwanger wäre. Sie hat mir nur Blut abgenommen weil dann ein Notfall reinkam.“ der Arzt nickt nur und schaut weiterhin auf sein Bildschirm. Ich schaute ängstlich zu Ricardo, dieser sah auch sehr ängstlich aus. Er nimmt meine Hand und rückt sie kurz. Das war unser Zeichen das er für mich da ist und ich keine Angst haben muss.
„ich weiß ja nicht was ihre Frauenärztin gesehen hat aber ich kann leider nichts sehen. Wissen sie den noch wann sie das letzte mal Geschlechtsverkehr hatten und ihre Periode?“
Ich nicke. „ Meine Tage ist jetzt seit einer Woche überfällig und den letzten Geschlechtsverkehr hatte ich vor 2 Wochen.“ Wieder nickt der Arzt und schaltet das Gerät aus. „Sie können sich erst mal wieder anziehen. Zurzeit kann ich leider nichts erkennen. Ich würde sie daher bitten in 2-4 Wochen noch einmal zur Ihrer Frauenärztin zugehen um das genau abzuklären. Also ich kann ihn mit dem jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen das sie schwanger sind. Bitte entschuldigen sie mich aber ich habe jetzt noch einen Notfall. Auf Wiedersehen!“ was für ein Arsch als Arzt!
Mich hat diese Untersuchung nun nicht weiter gebracht. „Was sollen wir jetzt machen?“ Ricardo weiß auch keine Antwort und so fahren wir erst einmal wieder nach Hause.


6 Wochen später

Mittlerweile sind 6 Wochen vergangen und es hat sich einiges getan. Nach dem Krankenhausbesuch haben Ricardo und ich viel miteinander gesprochen. Wir haben uns darauf geeinigt das wir es noch einmal probieren wollen und sind seitdem total glücklich. Ricardo hat dann noch einmal mit dem Vermieter gesprochen und ihm mitgeteilt das wir zu 2 in die Wohnung ziehen werden. Ich bin mir sicher das ein kompletter Neuanfang mir auch ganz gut tun wird. All meine Zelte habe ich abgebrochen und lebe jetzt mit ihm in München. Ganz eingelebt habe ich mich noch nicht aber das wird noch kommen.
Heute habe ich einen Termin bei meiner neuen Frauenärztin. Ich bat meine alte Frauenärztin doch bitte alle meine Unterlagen zu der neuen zuschicken. Seit dem Besuch im Krankenhaus hoffe ich das er sich damals vertan hat und alles in Ordnung ist aber man hat immer ein leichten Beigeschmack. Nun sitze ich hier im Wartezimmer und warte.
„Frau Meier bitte.“, ertönt es aus den Lautsprechern. Aufgeregt stehe ich auf und gehe in das Untersuchungszimmer. Wo zu meiner Überraschung auch schon die Ärztin sitzt. Ja hier geht alles etwas schneller. „Hallo Frau Meier, ihre Frauenärztin hat mir ihre Unterlagen zukommen lassen. Heute wollen wir mal schauen ob wir etwas sehen. Ich darf sie bitten sich untenrum etwas frei zu machen.“ Ich nicke und begebe mich in die Umkleide und anschließen erst auf den Untersuchungsstuhl, damit sie einen Abstrich entnehmen kann. „Gut dann können sie sich jetzt auf die Liege legen.“ Meine Angst steigt immer mehr. Jetzt kann ich es kaum noch Erwarten zu wissen ob ich nun wirklich Schwanger bin oder nicht. Meine Periode blieb bis dato weiterhin aus. Die Frauenärztin nimmt wieder das Ultraschallgerät und ein Kondom welches in einem Gel eingetaucht wird und dann eingeführt wird. „So wollen wir mal schauen ob wir was entdecken. Laut planer müssten sie jetzt in der 4 Woche sein. Da kann man zwar noch nicht viel sehen aber es müsste reichen. Man hatte ihnen ja im Krankenhaus schon gesagt das man es nicht bestätigen kann, nun schauen wir mal. Ja das sieht wirklich nicht gut aus. Ziehen sich sich erst einmal an und dann besprechen wir alles weitere.“ Ich nicke und meine Angst würde von Minute zu Minute schlimmer.





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