Das Herz kennt kein Pardon - Teil 22

Autor: Luana
veröffentlicht am: 12.02.2012


-Teil 22-
-Ricardo-
Das Treffen mit meinem Vermieter verlief sehr gut. Wir haben uns in einem kleinen gemütlichen Café getroffen und jede Einzelheit genau besprochen. Nachdem wir uns auch über die Höhe der Kaution geeinigt hatten, unterschrieb ich mit gutem Gewissen den Mietvertrag. Jetzt stand meinem Umzug und der damit verbundene Neustart nichts mehr im Wege. In weniger als 14 Tagen werde ich mein altes Leben hinter mir lassen und komplett von vorne anfangen. Hoffentlich gelingt es mir dann auch und nicht das ich dann doch noch einen Rückzieher mache. Gerade als ich auf dem Weg zu Annes Wohnung war klingelt mein Handy und ich war gezwungen, den ich hatte immer noch keine Freisprecheinrichtung, bei der nächstbesten Gelegenheit anzuhalten. Als ich sah wer mich da anrief wurde ich nervös.
„Hi ich hoffe es ist nix mit Anne passiert? Eh ja klar können wir sagen wir so in 10 Minuten in Annes Wohnung? Ja okay bis gleich!“. Irgendwie eigenartig Sven muss dringend mit mir reden. Komisch fand ich das ganze schon aber machte mir keine weiteren Gedanken darüber, sondern fuhr weiter. Als ich 10 Minuten später bei Anne eintraf wartete Sven schon auf mich. Gemeinsam gingen wir in die Wohnung wo ich uns beiden erst einmal eine Dose Energie aus dem Kühlschrank holte und ihm eine gab. „So nun was ist passiert das du so komisch am Telefon warst?“, fragte ich ihn wobei meine Augen auf Sven gerichtet waren.
„Ich habe richige Scheiße gemacht. Weist du gestern als du Anne gesagt hast du gehst nach München war sie traurig darüber und schickte mich weg. Nun ich wusste nicht wie ich mit der Situation umgehen sollte und am Abend war ich mit den anderen in der Nachtschicht. Mel hatte ihre Freundin Mia mitgebracht. Und Ricardo sie sieht echt heiß aus. Naja jedenfalls haben wir uns die ganze zeit super verstanden, viel gelacht und auch getrunken. Irgendwann meinte dann einer von uns das wir doch zuhause weiter feiern sollten und so schlug ich vor das bei mir zu machen. Alle waren einverstanden und fuhren zu mir. Bei mir ging die Party dann weiter. Irgendwann sind die anderen eingeschlafen oder nach Hause. Mia und ich waren die einzigen die noch wach waren. Und da auf dem Sofa kein Platz mehr war, bot ich ihr an in meinem Bett mit zu schlafen. Nach kurzem Zögern nahm sie es an und was soll ich dir jetzt sagen. Im Bett hat sie mich dann geküsst und ich konnte nicht mehr aufhören“, Sven stoppte seine Erzählung, nahm sich einen Zigarette und wollte gerade auf den Balkon zum rauchen. „Aber du willst mir jetzt nicht sagen das du mit Mia geschlafen hast oder?“, hielt ich ihn davon ab weiter zu gehen. Sven drehte sich zu mir um und schaute mir ins Gesicht. Er Dann passierte es. Ohne Vorwarnung schlug ich ihm ins Gesicht. Sven schaute mich an und sagte dann.“ Die habe ich wohl verdient!“

-Anne-
Ich wachte erst am nächsten tag wieder auf und stellte fest das ich nicht auf der Intensiv liege sondern in meinem Zimmer. Es freut mich riesig dass diesmal alles gut verlaufen schien. Zu groß war meinen Angst dass es wieder zu Komplikationen gekommen war. Aber jetzt wo ich so in meinem Bett lag und an mir runter sah, konnte ich feststellen dass ich nun einen normalen Gips trage. Hoffentlich kann ich dann bald nach Hause. Als die Tür aufging machte sich schnell Hoffnung breit das es Dr. Stein sein kann der mich sagen will das ich nach Hause kann, jedoch wurde ich enttäuscht. Es war Schwester Rosie.
„Guten Morgen Anne, wie geht es dir den heute?“ Schwester Rosie war einen kleine mollige ältere Frau die aber durch ihr freundliches Auftreten sehr sympathisch auf die Patienten wirkte. Ich hatte mir ihr und Marie beschlossen das sie mich beim Vornamen nennen dürfen. Ganz im Gegenteil zu den anderen Schwester hier im Krankenhaus. Die sind meist so mit sich selbst beschäftigt das man sich gar nicht traut zu klingel um zu fragen wegen dem Kissen oder Schmerzmittel oder auch Toilettengänge. Meistens kommen die schon mit schlechter Laune ins Krankenzimmer. Dabei sollte man Gesund werden? Ich bezweifel das. „Ich muss sagen heute geht es mir wirklich gut. Keine Schmerzen mehr und ich kann meinen Arm auch wieder etwas bewegen.“ Lächele ich sie an. Mit einem Lächeln notierte sie alles in meiner Akte.“ Das ist wirklich gut zu hören, und auch die Op ist sehr gut verlaufen. Ich werde jetzt einmal deine Vitalzeichen überprüfen, dir noch einmal Blut abnhemen und mit Dr. Stein reden das du deinen Arm auch wieder etwas bewegen können. Ich denken dann kannst du bald mit der Ergotherapeutin beginnen.“ Ich freute mich über ihre wirklich guten Aufmunterungsnachrichten und lies Schwester Rosie meine Vitalzeichen überprüfen. Nach ein paar Sekunden war sie damit auch schon fertig und öffnete, wie jede Schwester, die Vorhänge und das Fenster. „Hast du noch einen Wunsch bevor ich das Frühstück bringe?“, lächelt sie mich freundlich an. Dieses Lächeln steckt einen an und so nickte ich lächelnd zurück. So verlies Rosie das Zimmer. Hoffentlich kommen heute mich auch mal wieder die anderen Besuchen ich vermisse sie schon total. Und außerdem will ich unbedingt wissen was da draußen so ohne mich passiert. Zum Glück hatte mir Marie mein Handy gestern noch auf den Nachtschrank gelegt, so das ich mit meinem Arm drankam. Innerlich hoffe ich das mir jemand geschrieben hat aber es war nix. Keiner hat mich angerufen oder mir geschrieben. Schon etwas Enttäuscht wollte ich es gerade wieder zurück legen als ich eine Nachricht von Mel bekam. „ Hi Süße hoffe dir geht es heute besser komme am Nachmittag mal vorbei“. Schnell schrieb ich ihr das ich es kaum noch aushalte hier und so schnell wie möglich wieder nach Hause möchte und das ich mich auf ihren Besuch freue, als auch schon die Tür wieder aufging und Dr. Stein vor mir stand. Langsam fragte ich mich ob er überhaupt noch ein zuhause besitzt, den schließlich ist er immer hier und hat Dienst. „Guten Morgen Frau Meyer, wie ich gehört habe sind die Schmerzen nun weg und ihren Arm können sie auch wieder bewegen?“, fragte er mich. Und plötzlich fiel mir seine Stimme auf. Klar er redet immer so aber heute nahm ich sie zum ersten mal richtig war. Ich konnte nicht anders als ihn mir mal genauer anzusehen. „WOW“ er sah wirklich gut aus. Als ich ihn vor 2 Wochen zum ersten mal sah konnte ich meine Augen auch schon nicht von ihm lassen. Er sah aber auch einfach gut aus. „Ehm ja die Schmerzen sind weg, wann kann ich nach Hause?“ Wieder lächelt er mich an bevor er seine Augen auf meine Akte richtet und sagt:“ Nun die Schmerzen sind weg, den Arm werden wir gleich noch mal Röntgen lasse und wenn die Blutergebnisse auch in Ordnung sind denke ich das wir Sie morgen schon entlassen können.“ Morgen schon? Das wäre wirklich toll. Dann ging er zu dem Telefon, welches an jedem Bett steht, und wählte eine Nummer. Scheinbar war es so das man interne Anrufe auch ohne Karte wählen kann. „Ja Stein hier, Schwester Rosie bringen sie doch bitte Frau Meyer zum Röntgen und geben mir dann sofort Bescheid. Danke“ Ob er das wohl für jede seiner Patienten machen würde? Schwester Rosie kam auch prompt mit Krücken ins Zimmer. Dr. Stein grüßte zum Abschied und verlies das Zimmer. „So Anne na dann wollen wir mal aufstehen, Wird ja auch Zeit oder nicht“, brachte sie mit einem Lächeln rüber. Ich war darauf gar nicht vorbereite, klar das ich irgendwann aufstehen muss war mir klar aber heute schon? „Zuerst das gesunde Bein raus und gleichzeitig das kranke Beim rum schieben. Super ,schön sitzen bleiben ich hole eben deine Schuhe aus dem Schrank. Wenn dir schwindelig oder schlecht wird sag mir sofort bescheid, so hier sind die Schuhe. Bist du bereit?“ Ich nickte und konnte es kaum erwarten endlich auf eigenen Beinen zustehen. Die Krücken halfen mir beim laufen, zwar hatte ich einen Gehgips aber ich habe 2 Wochen nur gelegen da ist es hilfreich Unterstützung zu haben. Schwester Rosie war die ganze zeit immer dicht hinter oder neben mir. Die ersten Schritte sahen noch etwas komisch aus aber umso weiter ich ging umso besser wurde ich. Aber ich war auch froh endlich beim Röntgen angekommen zu sein um mich zu setzten. Ich kam zu meiner Überraschung schnell dran. Kaum waren die Ergebnisse fertig trat auch schon Dt. Stein ein und schaute sich die Bilder an. „Ja der Bruch ist sehr gut verheilen und wir können den Gips abmachen, jedoch müssen sie noch 2 Wochen eine Lagerschiene tragen, welches ihren Arm in der ersten zeit Stabilität geben wird. Das Labor hat mir gerade auch Ihre Blutergebnisse mitgeteilt, es sieht alles gut aus. Sie können schon heute nachhause. Ich werde gleich den Bericht für ihren Hausarzt sowie ein Rezept schreiben. Schwester Rosie wird sie wieder aufs Zimmerg begleitet ich werde mich dann später noch einmal bei Ihnen verabschieden. Ich kann es ja nicht glauben dass ich heute schon nach Hause darf.
Als ich wieder in meinem Zimmer bin frage mich Rosie ob sie mir helfen soll beim Packen ich schüttel nur den Kopf und sie verlässt das Zimmer. Soviel habe ich ja auch nicht zum einpacken. So packe ich meine Zahnbürste und das Waschzeug ein als mir einfiel das ich Melanie noch anrufen muss, das ich heute nach Hause kann. Ich nahm also mein Handy und rief Mel an.
„Hi Mel, ja du brauchst mich heute nicht besuchen kommen, ich kann nach Hause. Ja heute schon….mich hat das auch gewundert aber ich bin froh endlich hier raus zu kommen…Nein das weißt nur du bis jetzt….das wäre super wenn du das machen würdest. Okay dann bis gleich.“






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