Das Herz kennt kein Pardon - Teil 21

Autor: Luana
veröffentlicht am: 07.02.2012


so hier ist auch schon der nächste Teil und ich muss sagen das ich diesmal nicht ganz zufrieden damit bin,hoffe er gefällt euch dennoch.
LG Luana
______________________________

-Ricardo-

Die ganze Nacht konnte ich kaum ein Auge zu machen, immer wieder musste ich daran denken was mir Sven über Annes Reaktion gesagt hat. Aber warum macht es sie so fertig? Eigentlich könnte sie doch glücklich darüber sein das ich ihr nicht länger im Wege stehen werde und sie nun endlich mit Sven glücklich werden kann. Was aber wenn sie Sven gar nicht will? Ich konnte so langsam gar keinen klaren Gedanken mehr fassen, ich wusste schon gar nicht mehr was ich denken sollte. Ob das alles der richtige Weg ist oder nicht. Um mich etwas abzulenken beschloss ich schon einmal die Sachen einzupacken die ich dann gleich in der Wohnung lassen konnte. Denn ich hatte beschlossen die kommende Woche noch hier in Annes Wohnung zu verbringen. Wer weiß vielleicht passiert ja noch etwas. Irgendwie wollte ich dieser Frau nicht aufgeben. Doch wusste ich das ich sie verloren habe und das für immer. Ich habe ihr einfach zu viel angetan was ich nicht wieder gut machen kann.
Beim einpacken meiner Gegenstände fielen mir unsere Bilder auf. Und davon gab es einige. Aber ein Bild war besonders mit Erinnerungen verbunden.
Das Bild zeigt uns im ersten gemeinsamen Skiurlaub in Tirol vor 3 Jahren. Wir waren gerade mal 4 Monate zusammen als wir beschlossen mit den anderen über Silvester in die Berge zu fahren. Hinter uns explodiert nur so das Feuerwerk und wir davor beim küssen. Das war das beste Silvester welches wir bzw. ich je gefeiert hatte. Anne wollte damals erst gar nicht mitfahren aber wir hatten sie alle dazu überredet und im Nachhinein hat sie es auch nie bereut. Wir waren gleich am 2. Weihnachtstag los gefahren und wollten bis zum 3 Januar dableiben. Der Tag der Anreise waren wir viel zu kaputt um noch Ski fahren zu gehen und so gingen wir abends nur noch etwas essen. Aber am nächsten Tag ging es dann los und wir hatten wirklich jede Menge Spaß. Silvesterabend hatten wir, ohne das es Anne und Melanie wussten, eine Hütte in den Bergen reserviert von wo man das Feuerwerk super sehen konnte. Es wurde jede Menge getrunken und man hatte einfach Spaß. Das neue Jahr rückte immer näher und so beschlossen wir nach draußen zu gehen wegen dem Feuerwerk, wir Jungs hatten dieses Mal Komplet auf Feuerwerkskörper verzichtet was aber nicht schlimm war. So standen wir nun alle vor der Hütte im tiefen Schnee und zählten gemeinsam den Countdown. 10,9,8,7,6,5,4,3,2,1, FROHES NEUES JAHR! Und gerade als Anne und ich uns küssten explodierte hinter uns die Raketen. Noch heute bin ich Andre dankbar dass er genau in diesem Moment auf den Auflöser geknipst hatte. Und somit entstand dieses traumhafte Foto von mir und Anne. Wir waren damals so glücklich und wenn ich könnte würde ich die Zeit genau dahin zurück drehen, jedoch geht das leider nicht. Und wieder musste ich feststellen was ich in der Vergangenheit zerstört habe. Bei dem Gedanken an diesen Urlaub würde ich fast sentimental und musste mir ein paar Tränen wegwischen. Mit gemischten Gefühlen stellte ich das Bild wieder auf die Kommode und packte meine restlichen Sachen. Denn immerhin würde ich mich in ca. 2 Stunden mit dem neuen Vermieter treffen zur Übergabe. Mein Glück war es das ich nicht wieder bis nach München fahren musste, sondern der Vermieter hier in der Nähe seine Tochter besucht.



-Anne-

Als ich am nächsten Morgen durch die Schwester wach gemacht wurde brummte mir immer noch der Schädel, und so konnte ich nicht anders als nach einer Tablette zu fragen. Nachdem die nette Schwester mir also eine Tablette gegeben hatte, miss sie noch meine Blutdruck und den Puls, schüttelte mein Kissen und öffnete die Vorhänge und die dahinter liegende Fenster. Mittlerweile hatte ich mich gut daran gewöhnt nur einen Arm benutzen zu können. Und so hoffte ich das auch darauf bald aus dem Krankenhaus entlassen zu werden. Dr. Stein kam gestern auch nicht mehr vorbei aber vielleicht kam wieder ein Notfall rein. „Wenn es Ihnen recht ist würde ich nach dem Frühstück wieder zu Ihnen kommen, um sie dann frisch zu machen.“, fragte mich die nette Schwester. Ich nickte nur den für mich war das wirklich okay. Besuch würde ich heute bestimmt eh keinen bekommen, es sei den Sven oder die anderen kämen mich besuchen. Innerlich hoffte ich immer das Ricardo vielleicht doch noch einmal vorbei käme und wir in Ruhe darüber reden konnen das er einfach nach München ziehen möchte. Gerade als ich mich halbwegs wieder versucht hatte richtig hinzulegen klopfte es schon an der Tür und Dr. Stein kam gefolgt von Chefarzt Webber ins Zimmer stoliziert.
„Guten Morgen Frau Meyer, wie ich hörte haben sie heute Kopfschmerzen?“, fragte er mich gleich mit einer beängstigen Stimme. Ich denken er hoffte das es nicht mit dem Schlaganfall oder dem Unfall in Verbindung stand. „Es geht jetzt wieder besser, ich habe gestern einfach etwas zu lange nachgedacht.“, antwortete ich ihm dann bevor er seine Nase wieder in meine Akte steckte.
Dann lies er auch den Chefarzt sich noch einmal meine Röntgenbilder anschauen. Es vergingen wieder Minute um Minute wo ich mich fragte ob der Chefarzt sich die Bilder nicht schon hätte vorher anschauen können und nicht erst hier. Wie ich es hasste wenn man mich so auf die Folter spannen muss. Ich möchte doch nur raus hier und wieder in meinem Bett schlafen.
Endlich richtete sich der Blick vom Chefarzt auch mal auf mich.
„Ja Frau Meyer, ihr Bruch heilt jedoch nicht zu den gewünschten Ergebnissen die wir gerne hätten.“
Als wenn ich das nicht gestern noch schon von Dr. Stein gehört hatte.
„Wir müssen sie leider noch einmal Operieren.“
Ich schaute geschockt zu Dr. Stein und dann wieder zum Chefarzt. Hatte er gerade wirklich gesagt mich noch einmal operieren? Wissen die den gar nicht was beim letzten Mal passiert ist! Innerlich war ich wieder am brodeln und ich veruschte mir auf der Zunge schon die richtigen Wörter parat zu legen jedoch redete der Chefarzt weiter. „ Jedoch auf Grund der Komplikationen bei der letzten OP sind wir gezwungen sie diesmal bei vollem Bewusstsein zu lassen. Keine Sorgen das hört sich jetzt vielleicht schlimm an aber wir werden Ihnen einen sogenannte PDA spritzen. Was das genau heißt wird Ihnen unsere Anästhesist am Nachmittag ausführlich erklären. Jedoch ist dieser Operation wichtig da wir den Fixateur entfernen und ihnen anschließen einen Normalen Gipsverband anlegen können. Dr. Stein sowie unsere Anästhesistin Frau Dr. Pielow werden später noch einmal zu Ihnen kommen. Sollten sie dann noch Fragen haben zögern sie nicht diese zu stellen. “ Mit diesen Worten ließen mich die beiden im Zimmer alleine. Ich wusste nicht was ich sagen sollte so geschockt war ich. Bei der letzen Op hatte ich soviel Blutverloren das sie mich ins Koma legen mussten. Ganze 14 Tage. Und jetzt wollen sie mich noch einmal operieren? Frühstücken dürfte ich dank der bevorstehenden Op dann auch nicht mehr und so wusste ich nicht genau was ich nun anstellen sollte bevor die Ärzte mich noch einmal besuchen kämen.

Nach fast 3 Stunden klopfte es. Eigentlich hatte ich gehofft es wäre Ricardo, Sven oder Marie, jedoch musste ich dann feststellen das es eine Ärztin mittleren Alters war, etwas enttäuscht sackte ich wieder in das Kissen uns lies die Frau auf dem Stuhl platz nehmen.
„Hallo Frau Meyer, meine Name ist Frau Dr. Sybille Pielow und werde die Anästhesistin bei ihrer folge Op sein. Dr. Webber hat mich gebeten Ihnen die PDA genauer zuerklären.“
Ich nickteund wollte nur noch wissen das diese PDA genau ist. Klar ich habe schon mal davon gehört aber bisher wusste ich nie was das genau ist.
„ Bei der PDA werde ich direkt zwischen zwei Dornfortsätzen der Wirbelsäule eine Perduralnadel einführen. Die Nadel durchtritt beim Einstechen die Haut – Zwischenwirbelbänder – Ligamentum flavum, das ist ein sogenannte gelbe Band welches zwischen den Wirbel sitzt und Ihnen hilft sich zu denen. Um den Periduralraum beim Vorschieben dieser Nadel zu identifizieren wird die so genannte „loss-of-resistance“-Technik angewendet. Dabei werde eine Spritze mit Flüssigkeit auf die Nadel auf stecken. Liegt die Nadel noch vor dem Periduralraum in Bändern der Wirbelsäule ist das Einspritzen von Flüssigkeit nicht möglich, jedoch unter ständiger Kontrolle dieses Einspritzwiderstandes werde ich die Nadel vorsichtig weiter vorschieben bis plötzlich widerstandsfrei Flüssigkeit eingespritzt werden kann. Dies kennzeichnet das Austreten der Nadelspitze aus der Bänderstruktur in den Periduralraum. Ein durch die Nadel in den Periduralraum eingespritztes Lokalanästhetikum wirkt nun im Wirbelkanal von außerhalb der Dura mater auf die Nervenstrukturen. Jedoch muss ich Ihnen auch die Risiken zu dieser PDA erklären. In den schlimmsten Fall kann es zu einer Querschnittslähmung führen. Aber das passiert äußerst selten. Es kann zu Blutergüssen, starken Kopfschmerzen und zu Blutdruckabfall während der Op kommen. Dagegen werde ich Ihnen ausreichen Infusionen geben. Wir werden alles tun damit es diesmal zu keinen weiteren Komplikationen kommen wird. Das war jetzt vielleicht etwas viel auf einmal aber ich muss sie bitten wenn sie keine weiteren Fragen haben hier und hier einmal zu unterschreiben. Mit Ihrer Unterschrift erklären sie das sie über die Vorgehensweise sowie auch die möglichen Risiken aufgeklärt und einverstanden sind. Die andere Unterschrift bestätigt nur das sie es auch wirklich möchten.“, erklärte mir die Frau freundlich und so das ich es sogar beim ersten mal verstanden habe. Somit unterschrieb ich den Zettel und Frau Pielow ließ mich wieder alleine. „Wir sehen uns dann gleich im OP.“, waren ihre Worte zum Abschied. Kaum das dieser aus der Tür war kam schon der nächste Arzt. Diesmal Dr. Stein.
„So Frau Meyer gleich ist es soweit, wie fühlen sie sich?“
„Wie soll es mir schon gehen? Ich bin nervös wenn ich an die letzte Operation denke“, gab ich ihm als Antwort. Doch dieser nickte nur und fuhr fort in seinem Vortrag.
„Das kann ich sehr gut nachvollziehen aber dieses Mal sind wir auf alles vorbereitet sie werden sehen heute Abend sind sie schon wieder hier auf dem Zimmer und können Fernsehen schauen.“, versuchte er mich aufzumuntern. Und ganz ehrlich? Es klappte. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.
„Dr. Webber hat Ihnen ja schon gesagt das wir den Fixateur heute nun entfernen werden. Der komplizierte Bruch scheint gerade zu verheilen sodas wir den Fixateur nun nicht mehr länger benötigen. Sie müssen wissen, umso länger dieser Fremdkörper, sage ich mal, in Ihnen steckt desto größer ist die Infektionsgefahr und das wollen wir vermeiden. Nachdem wir den Fixateur entfernen werden wir die verletzte Stelle säubern und zunähend. Sodas wir anschließen gleich einen Gipsverband anlegen können.“ Damit er wusste das ich alles verstanden habe nickte ich nur.
„Gut wie ich sehe haben sie alles verstanden, dann wird gleich Schwester Rosi mit einer Beruhigungstablette zu Ihnen kommen. Wir sehen uns dann im OP.“ Und schon verschwand er.







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20 Teil 21 Teil 22 Teil 23 Teil 24 Teil 25 Teil 26 Teil 27 Teil 28 Teil 29 Teil 30 Teil 31 Teil 32 Teil 33 Teil 34 Teil 35 Teil 36 Teil 37


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz