Liebe und Intrigen - Teil 2

Autor: Anna :)
veröffentlicht am: 13.09.2011


Sorry leute dass dieser Teil etwas trocken ist, aber niveauvolle und tolle leser wie ihr seht darüber hinweg, gel? :D Und wenn ihr kritik habt, bitte ein kommentar hinterlassen!! nicht einfach nur zwei sterne geben oder so...ich bin offen für kritik :) LG
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Alice lag bereits eine Antwort auf den Lippen, doch da sie hier nicht in ihrem eigenen Haus war und sie ehrlich gesagt auch großen Respekt vor dem Ehepaar Goldman hatte, beließ sie es bei einem vernichtenden Blick. Sie wusste, wie Laureen über sie dachte. Sie mochte die Tochter des Sirs ebenso wenig, doch sie wusste auch, wie Laureen über David dachte. Die Blicke, die sie ihm immer zuwarf und die gewiss nicht freundschaftlicher Natur waren, sprachen für sich. Auch jetzt, in diesem Moment. Alice verspürte hilflose Wut, doch sie wagte es nicht, mit der Tochter des Lords einen Streit anzufangen.
„Ich würde ja zu gerne sehen, wie mein Bruder auf diesen Auftritt reagiert“, sagte Mrs. Goldman gerade und hielt nach ihrem Bruder Ausschau, fand ihn jedoch nirgendwo.
„Wie denken Sie denn darüber, David“, brummelte Benjamin Goldman und sah den jungen Mann lauernd an. Alices Blick schien David zu bedeuten `sag jetzt nichts Falsches!´ aber er blieb ruhig.
„Ich fand es sehr amüsant“, meinte er und setzte ein überlegenes Lächeln auf, bei dessen Anblick Laureen leicht in die Knie ging.
Mrs. Goldman schnaubte verächtlich. „Amüsant! Pah! Es würde mich nicht wundern, wenn sie irgendwann noch in das Schlafzimmer meines Bruders schleicht, und ihn vergiften würde, nur um an sein Erbe ranzukommen.“
Als ob sie Angst vor den Auswirkungen ihrer nicht gerade freundlichen Worte hätte, wurde ihr Klammergriff um Mr. Goldmans Arm stärker. Er ächzte leise. Doch die Anwesenden blieben ruhig. Bis auf David waren sie alle mehr oder weniger derselben Meinung wie die robuste Dame.
David hob mit einem höflichen Lächeln- dieses alte Lästermaul!- sein leeres Sektglas und ging zu dem prächtigen Bufett an der Wand. Auch das Ehepaar Goldman schien es in dem großen Saal nicht mehr auszuhalten- „hier ist es mir zu stickig“, so Sara Goldman- und so standen nach einer Weile nur noch Laureen und Alice da. Laureens Blicke hingen immer noch an David, der sich gerade mit einem jungen Pärchen unterhielt. Alice versuchte sich zu beherrschen, aber zu der Eifersucht kam noch der Hass auf die Tochter des Gastgebers. Schließlich wurde es ihr zu viel. Sie packte grob Laureens Arm und zwang sie, sich zu ihr umzudrehen.
„Du lässt die Finger von meinem Freund!“, zischte sie mit unterdrückter Wut. Davon ließ sich Laureen jedoch nicht beeindrucken.
Sie schüttelte Alices Hand ab.
„Du führst dich so lächerlich auf, Alicia“, sagte sie und verzog den Mund. Alice hasste ihren vollen Namen, sie sah das als bewusste Provokation.
„Ich beobachte sich. Ich sehe, wie du ihn anstarrst…“
„Ich glaube, ich darf hingucken, wo ich will“, unterbrach Laureen sie spöttisch. In Alices Blick lagen in diesem Moment die schlimmsten Verwünschungen der Welt. „Nimm dich in Acht, Laureen. Wenn du nur auf die Idee kommen solltest, meinen Freund-“
„Soll das eine Drohung sein?“ Jetzt klang Laureen leicht amüsiert. Aber Alice blieb ruhig.
„Ja, das ist eine Drohung. Lass die Finger von David.“
Irgendetwas, vielleicht war es Alices mörderischer Blick, vielleicht auch die offensichtliche Drohung, ließ Laureen einen Schritt vor der kleinen Person zurückweichen.

„Das war nicht gerade das Schlaueste, was du getan hast.“
Sir Steven Sandes sah seine Nichte durchdringend an und stützte sich mit den Ellenbogen auf dem edlen Mahagonischreibtisch ab. Die beiden waren allein in seinem privaten kleinen Arbeitszimmer. Es war sehr stilvoll eingerichtet; Samtvorhänge, das Mobiliar aus Teak, Mahagoni und Ebenholz. Ein Lord stellt seinen Reichtum gerne zur Schau.
Amber sank etwas tiefer in ihren Sessel. „Entschuldigung, dass ich einen Betrüger entlarvt habe.“ Ihre grünen Augen blitzten.
Ihr Onkel seufzte. Für einen Moment sah er furchtbar alt aus.
„Ich weiß, ich weiß. Aber verstehst du denn nicht, was das für mein Ansehen bedeutet? Die Leute zerreißen sich doch schon so das Maul über mich. Was meinst du, was sie jetzt erzählen werden. Der alte Mann schafft es nicht mal, einen Kleinbetrüger zu erkennen?“
Amber nuschelte: „Tut mir ja leid. Aber du trägst ja auch ganz schön zu diesem Image bei! All die teuren Sachen. Die Leute hier haben nicht viel. Wenn sie dann solchen Reichtum hier sehen, denken sie sich auch-“
„Ich habe mir das alles hart erarbeitet“, unterbrach sie Sir Sanders ruhig. „Darum geht es auch gar nicht.“ Er stand auf, ging hin und her.
„Du warst schon als Kind so furchtbar neugierig, vorlaut. Nie wie die anderen Mädchen. Bist auf Bäumen herumgeklettert, hast dich mit den Jungen im Dreck gewälzt.“ Er blieb vor ihr stehen und hatte etwas Verzweifeltes an sich. „Amber, eine wohlerzogene junge Frau hätte das nicht getan. Eine wohlerzogene junge Frau würde auch nicht in solchen…in solchen abgewetzten Hosen herumlaufen. Du bist meine Nichte! Sei doch mal ein bisschen…“
„Ein bisschen was?“ Amber stand ruckartig auf. „Schämst du dich für mich?“
Er starrte sie nur an.
„So ist das also“, schnaubte Amber. „Für mich schämst du dich, aber Laureen, deine eigene Tochter, darf tun und lassen was sie will. Meinst du etwa, ihre wilden Eskapaden und Partys schaden deinem Image nicht?“
„Meine Tochter geht dich nichts an.“
„Sie lebt doch hier mit mir!“, schrie Amber. Sie war nun wirklich wütend.
„Bist du blind, Onkel? Merkst du denn nicht, wie oft sie deine Kreditkarte gebraucht? Sie hat doch nicht einmal eine Arbeit! Ich studiere wenigstens. Und was macht sie?“ Sie breitete die Arme aus, wartete auf eine Antwort.
Steven Sanders funkelte sie an. „Es ist ihre und meine Sache, was sie hier macht. Sie schadet meinem Ruf nicht, weil sie meine Tochter ist.“
„Und was bin ich?“, entgegnete Amber ernst und stemmte eine Hand in die Hüfte. „Du scheisst mich doch zusammen, wenn ich mir nur zehn Dollar borge. Weißt du noch? ´Ach Amber, verdien dir doch dein Geld selbst´. Zu deiner Nichte sagst du so etwas, während deine Tochter dein Konto immer mehr erleichtert. Das pflegt dein Image wirklich, Onkel!“
Mit diesen Worten drückte sie sich an ihm vorbei und lies ihn im Zimmer stehen.






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