Dämonenaugen - Teil 2

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 11.09.2011


Wir stiegen in eine Art Kutsche ohne Pferde, das Auto sah wirklich komisch aus. Es war kleiner und länger, hatte aber vier Räder und vier Türen. Die Sitze waren ziemlich bequem, das Auto fuhr los. Ich spürte keine Magie, was mich sehr wunderte. „Wie kann diese Kutsche ohne Magie gesteuert werden?“, fragte ich Simon, der vorne saß. Er hielt einen Rad und bewegte es damit: „Das Auto funktioniert durch den Motor, hier in dieser Welt ist die Technik weit fortgeschritten.“ Geo saß neben Simon: „Du muss eh viel lernen, innerhalb 2 Monaten muss du fast alles wissen über die Menschenwelt!“ Es klang unmöglich, aber ich hatte einen sehr guten, lernfähigen Gedächtnis. Kaala legte ihren Kopf auf meinem Schoß, sie beanspruchte fast die ganze Plätze. Ich schaute aus dem dunklen Gläsern, an uns huschten vereinzelten Häuser aus Stein vorbei. Die Straße war nicht sandig, sondern glatt und gräulich. An der Straßen waren Stangen, die an der Spitzen leuchtende Dinger hatten. „Hope, wir sind da“, riss Geo aus meine Gedanken. Simon fuhr auf eine Villa zu. War er adelig? In meiner Welt, hatten nur die Adeligen prachtvolle Villen. Wir gingen hinein, uns begrüßte eine nette Frau. Sie umarmte Simon, scheinbar war es seine Frau. „Es freut mich Sie kennenzulernen, Sie können mich ruhig zu mir Vanessa sagen“, lächelte die Frau mich an. Ich nickte: „Ich bin Hope, du brauchst nicht mich zu Siezen.“ Ihre braune Haare trug sie kurz, an so einem Anblick war ich nicht gewöhnt. Die blauen Augen waren voller Lebensenergie: „So, die Herrschaften, ihr habt sicherlich Hunger!“ Mein Magen fing an zu knurren. Vanessa führte uns in die Küche, normalerweise durfte ich nie in die Küche gehen. Ich setzte mich auf einem Stuhl, Kaala legte sich neben mir. Vanessa stellte Schüsseln auf und mitten auf dem Tisch stand ein großer Topf. Sie füllte uns was auf, Suppe. Die Küche sah interessant aus, es gab keine Feuerstelle oder Koch-helferinnen. Außerdem sah es hier schön eingerichtet aus. „Hope, wir werden eine Weile hier bei Simon und seine Familie wohnen, danach suchen wir uns eine kleinere Wohnung in der Stadt. Du wirst dein Aussehen und Namen ändern müssen, außerdem darfst du unter keinen Umständen Magie benutzten. Ich werde dann dein großer Bruder sein und angeblich sind unsere Eltern vor 3 Jahren bei einem Autounfall gestorben. Du muss dich anpassen, verstanden?“, Geo sah mich sehr ernst an. Bei den Wort Eltern zog mein Magen sich zusammen, die plötzliche Trauer war wie Faust im Gesicht zu bekommen. Stumm nickte ich. „Ich bin müde“, murmelte ich. Vanessa zeigte mir wo mein Schlafzimmer war und wünschte mir Gute Nacht. Das Bett sah normal aus, solche Betten schlafen nur die Leute, die keinen Rang hatten. Sonst war das Zimmer sehr interessant. Überall waren merkwürdige Sache, die ich am liebsten ausprobieren wollte. Aber ich wusste nicht ob es mich dann schaden würde, also beließ ich es. Erschöpft krabbelte ich in das Bett und schlief sofort ein. Ich wachte durch Stimmen auf, draußen sah ich, dass der Tag längst begonnen hatte. Ich hatte noch nie so lange geschlafen. Gähnend stand ich auf und fand zum meinem Glück einen Spiegel. Meine rote Haaren waren völlig verstrubbelt, das etwas blasses, feines Gesicht war schmutzig und meine goldene Augen sahen eine Spur dunkler aus, am Rand der Iris war es leicht gelblich. Ich bekam einen Drang mich zu waschen, also beschloss ich Vanessa aufzusuchen. Ich fand sie wieder in der Küche. „Guten Morgen, gut geschlafen?“, lächelte sie freundlich. Erst heute fiel mir auf, dass sie eine dunkelblaue enge Hose trug und einen ärmellosen roten Pullover. Auch die Schuhe sahen anders aus, flach und schwarz. „Wo finde ich den Baderaum?“, fragte ich leise. „Komm, ich zeige es dir!“, meinte Vanessa. Das Badezimmer bestand aus hellen, glatte Steine. Es war kein Marmor. Aus einem Ding floss Wasser in der Wanne. „Wenn du drauf drückt, dann hört es auf zu fließen und wenn du es hochzieht, dann kommt wieder Wasser. Achja, wenn du es nach rechts dreht wird es heiß, in der Mitte bleibt es meistens warm und links ist dann kalt. Ich hole dir schnell Kleidung“, schon war sie weg. Der Schaum im Wasser duftete exotisch. Endlich konnte ich hinein, mein Körper prickelte. Ich seufzte leise. Meine Erinnerungen packte ich weit weg im Kopf, es sollte mich jetzt nicht belasten. Die 2 Monaten verging wie im Fluge, jeden Tag hatte mich Simon unterrichtet. Er versprach mir einmal in der Woche zu kommen um mir weiter Nachhilfe zu geben. Ich wusste nun viel mehr, was in dieser Welt so vor sich ging. Jedoch war ich ziemlich verunsichert, was die Jungendliche betrifft. Vanessa hatte einen Friseur bestellt, er sollte meine Haaren ändern. Ich war schockiert, meine Haaren waren schwarz, glatt und etwas kürzer. Aber ich beteuerte es würde mir gefallen. Simon gab mir Kontaktlinsen, die braun waren. Denn goldene Augen waren nicht „normal“. Auch an das Outfit musste ich mich gewöhnen, ich trug nur dunkle Hosen und dazu die passende Oberteile. „Ab jetzt heißt du Lena Schneider und ich bin dein ältere Bruder Ben. Wir sind 15 und 23 Jahren alt. Weitere Informationen über unser neuen Leben, steht auf dem Zetteln“, Geo gab sie mir. Ich fühlte mich komisch, ich durfte nicht mehr ich sein. Kaala musste bei Vanessa und Simon bleiben, mein Herz wurde sehr schwer. Vor allem als sie mich traurig ansah. „Wir werden uns bald wiedersehen“, ich war den Tränen nahe und streichelte ihren weichen Fell. Kaala nickte und sah mich verständnisvoll an. Geo, alias Ben, hatte ein eigenes Auto. Es war viel kleiner und dunkelblau. Ich wusste nicht, dass er auch damit fahren konnte. Geo bemerkte meinen Blick: „Ich war im Aufträge oft hier.“ Die Villa verschwand hinter den Bäumen, ich würde die beiden netten Menschen vermissen. Sie waren wirklich in Ordnung, vor allem Vanessa.




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