Es könnte alles so einfach sein… Ist es aber nicht! - Teil 20

Autor: Maeggaey
veröffentlicht am: 27.11.2011


Am Nachmittag bat ich Arisol darum weggehen zu dürfen. Unter der Bedingung, dass Adriel mitkommen würde stimmte sie ein. Da mein Vater uns kannte, vermummten Max und ich uns mit Caps und Sonnenbrillen. Mia musste nichts befürchten. In den Tagen in denen er da war und mich beobachtet hatte, hatte ich ja den Streit mit ihr. Also konnte er sie nicht kennen. Adriel und ich zeigten den beiden die Stadt. Es war so schön endlich wieder die Stadt zu sehen. Meine Heimatstadt. Die Stadt in der ich bis vor einem Jahr mein Leben verbracht hatte. Ich packte die Hand von Max und wir gingen glücklich nebeneinander her. Hinter uns liefen Adriel und Mia. Zwischen den beiden hatte es mächtig gefunkt. Da waren Max und ich uns einig. Während ich Max anguckte und mit ihm redete, schielte ich vorsichtig zur Seite. Wie süß! Soeben hatte Adriel ganz zaghaft und nervös Mias Hand ergriffen und sie beide wurden rot! Zufrieden drehte ich mich wieder nach vorne. Vor einem Laden, sah ich meine ehemals beste Freundin. Manuela. Ich stupste Max an, deutete mit dem Finger auf sie und wir gingen etwas schneller. Grade als sie weitergehen wollte, rief ich ihren Namen. Sie blieb abrupt stehen und drehte sich um. Verwirrt starrte sie mich um ich löste mich von Max und rannte auf sie zu. Ich sah in ihrem Gesicht ein riesiges Fragezeichen. Ich blieb einige Meter vor ihr stehen, schaute mich kurz um und nahm dann Sonnenbrille und Cap ab. Sofort fiel ihre untere Kinnlade runter und wir gingen zügig aufeinander zu. Stürmisch umarmten wir uns und fingen an vor Freude zu schreien.
»Catalina!« Schrie sie.
»Manuela!« Wir waren froh uns endlich mal wieder zu sehen. Wir lösten uns von einander und starrten uns eine Zeit lang grinsend an. Wow! Sie hatte sich echt verändert. Vor meinem Umzug hatte sie schulterlanges, blondes, glattes Haar. Sie trug eine Brille und so ziemlich zu jeder Jahreszeit Pullis. Und jetzt… Jetzt hatte sie sich ihre Haare brünett gefärbt und sie wellig gemacht. Sie trug eine Hotpants und ein Longshirt. Anstatt eine Brille hatte sie nun Kontaktlinsen. Glücklicher Weise durchsichtige. Denn ihre strahlend blauen Augen gaben einen fantastischen Kontrast zu dem Rest von ihr. Sie guckte hinter mich. Beim Umdrehen sah ich, dass die anderen auch schon da waren. Sofort legte Max seinen Arm um mich. Ich legte meinen um seine Taille und er fragte mich wer das schon wieder war.
»Das ist meine ehemals beste Freundin Manuela. Vor meinem Umzug war sie die Person, der ich alles erzählen konnte.« Sagte ich. Eigentlich wollte ich Manuela auf Spanisch erklären wer das war aber es war nicht nötig.
»Na, wer ist denn das?« Leicht geschockt guckte ich sie an. »Ich habe amerikanisch extra für dich gelernt Maus.« Sie grinste mich an.
»Oh wie süß! Also. Das ist Mia. Meine neue beste Freundin. Das ist Max. mein Freund und das ist Adriel. Bei ihm und seiner Familie bin ich untergekommen.« Ich drückte sie kurz und deutete dann auf jeden mit meinem Finger, damit sie nicht durcheinander kam.
»Dein Freund? Na das wusste ich ja noch gar nicht. Aber egal. Wo ist denn deine Mutter?« Das hatte ich ihr ja noch gar nicht gesagt… Ich spürte wie alles wieder hochkeimte. Aber dennoch schluckte ich die Tränen wieder runter und antwortete ihr:»Ich hatte dir ja erzählt was damals mit meinem Vater war oder?« Sie nickte zustimmend.»Vor ein par Monaten, da ist er in Amerika aufgetaucht. An dem einen Abend, da war ich mit Max, Mia und Mias Ex-Freund auf einer Party. Da ist was vorgefallen, weswegen ich früher gegangen bin. Auf dem Rückweg hat mein Vater mir aufgelauert und mich angegriffen. Zum Glück hatte Max mich gerettet. Am nächsten Tag hat mein Vater mich angefahren. Nach zwei Tagen bin ich im Krankenhaus aufgewacht. Künstliches Koma und so. Meine Mutter wollte einen Abend später zu mir kommen. Sie war zu Fuß. Weil sie nicht gekommen ist machte ich mir schon Sorgen. Aber da Max da war, war ich etwas abgelenkt. Der Polizist ist dann am nächsten Morgen gekommen und hat mir gesagt, dass sie überfahren wurde. Dass sie tot ist. Und wer daran Schuld ist kannst du dir ja denken…«
»Oh mein Gott… Das… Das tut mir ja so leid! Und warum bist du hier?« Sie klang besorgt.
»Ich wollte Mia und Max schützen. Also bin ich wieder hierher gekommen. Ich wusste mein Vater würde wenn er es erfährt auf wieder hierherkommen. Und vor ein par Tagen, sind die beiden auf einmal hier aufgetaucht. Sie haben meinen Plan durchkreuzt. Deshalb versuch ich jetzt einfach das beste aus allem zu machen.« Manuela wusste wann es mir schlecht ging. Wann ich weinen würde. Und dies war wieder so ein Moment, in denen ich den Tränen nahe war. Sie nahm mich in den Arm. Die anderen guckten uns leicht verdutzt an.
»Wir wissen wann es dem anderen schlecht geht. Das machen 15 Jahre Freundschaft aus.« Sagte sie lachend. Ich guckte Mia an. Sie sah geknickt aus. Anscheinend hatte sie das verletzt. Also ging ich zu ihr nahm sie etwas beiseite und flüsterte ihr ins Ohr:»Du brauchst nicht traurig oder eifersüchtig zu sein. DU bist jetzt meine beste Freundin. Ich kenne Manu nur schon seit 15 Jahren. Aber trotzdem ist die Verbindung zu dir ganz anders. In Ordnung?«
»… Ja…«
»Du bist einfach die beste Freundin die man sich wünschen kann. Das zeigt schon alleine, dass du deine Sommerferien hier in Spanien verbringst. Dass du nur wegen mir hierher gekommen bist. Weil du mich vermisst hast. Weil du Angst um mich hattest.« Wir grinsten uns an und ich gab ihr eine dicke Umarmung.»Ich lieb dich Sweety!«
»Ich dich auch!« Nun waren alle zufrieden.
»Was machst du überhaupt so alleine hier?« Fragte ich Manu.
»Nunja… Eigentlich wollte ich grade zu unserem Lieblingscafé gehen. Dort wollte ich mich mit Marco, Patrizia, Anais, Pedro und David treffen. Ihr könnt ja mitkommen.«
»Sicherlich! Endlich mal wieder die alte Clique sehen!« Sagte ich lachend. Augenblicklich packte ich wieder die Hand von Max und schliff ihn zu meinem Lieblingscafé. Die anderen trotteten uns hinterher. Im Café angekommen, schaute ich mich erst einmal um. Mein Blick blieb auf einer Gruppe von fünf Leuten stecken. Alle außer Patrizia sahen mich wie ein Auto an. Patrizia kam direkt auf mich zugestürmt und umarmte mich so fest sie konnte. Kaum hatte sie mich losgelassen, bemerkten auch die anderen wer dieses komische Mädchen am Eingang war. Sofort kam Anais auf mich zu. Nachdem sie mich begrüßt hatte, kamen dann auch Marco, David und Pedro angetrottet. Einer nach dem anderen gab mir einen Kuss auf die Wange. Zwischendurch schaute ich auch mal zu Max. Seine Eifersucht war ihm deutlich anzusehen. Damit er sich wieder beruhigt, stellte ich mich nachdem mit nun auch der letzte begrüßt hatte vor ihn, stellte mich auf meine Fußspitzen und gab ihm einen Kuss. Leise flüsterte ich ihm in sein Ohr:»Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein. Die Jungs werden zwei Sachen die du hast, niemals haben. Und zwar mein Herz und meine Jungfräulichkeit.« Er fing an leise zu lachen und gab mir auch einen Kuss. Ich stellte sie daraufhin alle einander vor. So setzten wir uns hinten an einen Tisch der groß genug für zehn Leute war. Nachdem wir ihn gefunden hatten, plauderten wir ausgelassen. Dabei entdeckte ich eine ganz andere Seite an Adriel. Einen der sensibel und kein Macho war. Die Blicke die er Mia zuwarf, entgingen mir nicht. Hoffentlich meinte er es ernst mit ihr. Sie hatte genügend Enttäuschungen erlebt.
»Ähmm.. Cata?!« Pedro riss mich aus meinen Gedanken.
»Äh… Si?« Aus Gewohnheit, antwortete ich auf Spanisch. Dies war aber nicht nötig. Sie alle hatten nur für mich Amerikanisch gelernt. Die Schulen in meiner Heimatstadt waren grottig. Sie unterrichteten kein Amerikanisch. Wie geht dass denn in der heutigen Welt?!
»Wollte ihr denn nun mitkommen?« Verwirrt schaute ich einen nach dem anderen an. »Zu der Party. Heute Abend.«
»Wenn wir dürfen, sicherlich. Wo und wann denn?«
»So gegen zehn an der Schule.« Meldete sich nun auch Marco zu Wort. Ich nickte. Es machte mich stutzig, dass David heute so ruhig war.
»Ähm… David? Kannst du mir bitte eben helfen was zu Trinken zu holen?« Er zögerte zwar etwas aber nickte dann doch. An der Bar bestellte ich für uns alles ein Getränk und fragte ihn:»Was ist denn los? Du bist so komisch.«
»Nichts. Nichts.« Sagte er und winkte ab.
»Es hat mit der Sache vor meinem Umzug zu tun oder?« Achtung! Wichtig! David und ich waren vor meinem Umzug zusammen. Zwei Monate. Umwerfende zwei Monate. Aber ich wollte keine Fernbeziehung. Also habe ich mich von ihm getrennt. Fast so wie bei Max. Nur dass ich bei ihm nicht nur zwei Monate Beziehung weggeworfen hatte, sondern ein Jahr.
»Ich verstehe immer noch nicht, warum du dich von mir getrennt hast. Und jetzt kommst mit diesem komischen Typen da an. Ist er dein Freund oder bist du wieder so wie vor unserer Beziehung?!« Diese drei Sätze trafen mich direkt ins Herz. Bevor ich mit David zusammen gekommen bin, war ich eine Playerin. Wenn man es so nennen will. Ich hatte jede Woche einen neuen am Start. Manchmal sogar drei in einer Woche. Ich hatte mehr Herzen gebrochen als man an beiden Händen abzählen kann. Ich schaute etwas verletzt und beschämt auf den Boden. »Tut mir leid. Aber… Das hat mich so fertig gemacht. Und es könnte doch sein, dass du wieder in dein altes Schema gefallen bist.«
»Nein bin ich nicht. Er ist mein Freund. Seit einem Jahr. Und ich werde auch nicht mehr in mein altes Schema fallen. Dafür ist er mir viel zu wichtig. Dafür liebe ich ihn zu sehr.« Bei diesen Sätzen schaute ich ihm direkt in die Augen. Man konnte sehen, wie es ihm sein Herz zerriss das zu hören. Zu hören, dass mein Herz wohlmöglich für immer verschenkt war. Und dieser jemand war nun mal nicht er. Dieser jemand war Max. Er war der einzige für mich. Wir gingen zurück an den Tisch. Natürlich mit den Getränken. Kurz nachdem ich mich gesetzt hatte, sprach Manu mich an und fragte:» Cata, wie haben du und Max euch eigentlich kennengelernt?« Diese Geschichte war einfach unglaublich toll! Zumindest in meinen Augen.
Ich begann zu erzählen:»Also…«





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