Zeiten ändern sich. Momente vergehen. Erinnerungen bleiben. - Teil 20

Autor: Mina
veröffentlicht am: 09.02.2012


Grace:
Piep… Piep… Piep…
Ich öffnete vorsichtig meine Augen. Wo war ich, was war passiert ? Jemand sprach mich an, die Worte waren verzerrt, ich konnte es nicht verstehen.
Ich bekam Panik.
Dieses Piepen machte mich nervös.
Mein Bauch tat höllisch weh, mal wieder.
Ich konnte mich nicht bewegen, ich wollte schreien. Wo war Troy, er war doch bei mir gewesen, wir wollten doch zusammen auf die Party.
Wo war er nur ?
Ich wollte Laut seinen Namen rufen. Ich wollte das er zu mir kam, mich in den Arm nahm mich hiervor beschützte…
Das Piepen wurde lauter und lauter. Das letzte was ich wahrnahm waren eilige Schritte von mehreren Personen im Zimmer.
Dann wurde alles schwarz.

Joe:
Ich war am Abend mit Brad und Sally nachhause gegangen. Grace und Troy waren nicht mehr auf der Party gewesen. Wir wollten zurück laufen, doch die Straße war blockiert. Ein Auto hatte zwei junge Leute von der Party erfasst. Beide wurden schwer verletzt. Mehr Auskunft gab die Polizei nicht. Wir nahmen einen Umweg nachhause. Als wir da waren, hatte ich erwartet das Grace und Troy hier waren, doch das Haus war leer. Ich schaute aufs Telefon. Dort war eine Nachricht auf dem AB. Ich fragte mich wer so spät noch anrief und hörte ihn ab.
Die Stimme des ABs begann: „ Ein Anruf in Abwesenheit am 25.06. um 02:36.“
„ Hallo, sie sind der Notfallkontakt, für eine gewisse Grace Moore. Es tut mir leid, ihn mitteilen zu müssen das Sie und eine weitere Person von einem Auto erfasst wurden und sie schwer verletzt bei uns auf der intensiv Station liegt. Ich bitte sie sobald sie das abgehört haben zurück zu rufen, damit wir mit ihnen den weiteren Vorgang besprechen können…“
Ich ließ das Telefon fallen vor Schreck. Brad kam aus dem Wohnzimmer auf mich zu und fragte mich: „ Was ist denn los Joe ?“
Ich konnte ihm kaum antworteten. Ich stammelte nur : „ Grace… sie … sie ist im….. Krankenhaus.“
Brad schaute mich Verständnislos an, bis ich mich wieder gefasst hatte.
Ich schrie schon fast : „ Grace.. der Unfall, das waren Grace und Troy ! Sie liegen auf der Intensiv Station. Wir müssen sofort ins Krankenhaus !“
Sally war aus dem Wohnzimmer gekommen, und schaute mich geschockt an. Ich hatte einen Moment Angst sie würde gleich ohnmächtig werden. Sie war ganz blass geworden und hatte Tränen in den Augen. Brad stützte sie schnell.
Er sagte: „ Wir können nicht mehr fahren Joe. Wir können jetzt nicht ins Krankenhaus. Wir können ihr gerade nicht helfen.“
Er hatte Sally auf die Couch gesetzt und kam nun auf mich zu. Er schüttelte mich leicht und hielt sich an meinen Schultern fest. Ich schaute ihn an, er fuhr fort : „ Wir fahren gleich morgen hin, okay ? Wir müssen Mom und Dad Bescheid sagen.“
Ich schüttelte den Kopf : „ Nein das können wir nicht. Das sollte ihr Abend werden. Wir sagen es ihnen morgen, wenn sie wieder da sind.“
Ich war wie in Trance. Ich hätte Grace nicht allein lassen sollen. Ich hatte doch gesehen das sie völlig neben sich stand… wie rot ihre Augen waren…

Rachel:
Ich wachte auf als das Telefon klingelte. Ich hörte wie meine Granny dran ging. Es war ganz lange still. Bis sie weinte. Ich wollte wissen was sie hatte. Ich stand auf, Lilli war auch wach geworden. Ich zeigte ihr das sie Leise sein sollte. Ich schlich über den Flur runter in die Küche. Dort brannte Licht. Lilli wich nicht von meiner Seite. Meine Großeltern saßen am Tisch. Als ich die Küche betrat sagte mein Großpapa: „ Hallo Rachel, haben wir dich geweckt ? Komm geh wieder schlafen, ja .“
Es war keine Frage gewesen sonder eher sowas wie ein liebevoller Befehl. Ich schaute traurig zwischen den beiden hin und her. Meine Granny schaute mich nicht an, sondern weinte einfach nur. Ich fragte leise mit Tränen in den Augen : „ Ist etwas mit Troy ?“ Ich wusste das er mit Grace heute Abend etwas machen wollte. Doch es war nicht normal das er noch nicht da war oder das meine Großeltern aufgelöst nachts am Küchentisch saßen.
Ich weinte ohne dass ich es mitbekommen hatte. Ich wollte nicht das es Troy schlecht ging. Ich brauchte ihn doch so sehr.
Meine Granny wischte sich die Tränen weg und kam auf mich zu. Sie nahm mich in den arm und sagte: „ Troy hatte ein Unfall Rachel. Er liegt im Krankenhaus. Wir gehen ihn morgen besuchen. Es geht ihm bestimmt bald wieder besser.“
Ich wusste das das eine Lüge war. Doch ich sagte nichts. Ich ließ mich wieder zu Bett bringen, und versuchte zu verdrängen was sie gerade gesagt hatte.
Ich kuschelte mich ganz dicht an Lilli und weinte still in ihr Fell.

3 Tage später:

Grace:
Ich machte meine Augen auf. Es fiel mir schwer. Ich war müde, erschöpft.
Ich schaute mich vorsichtig im Zimmer um.
Als ich Jenna schlafend auf dem Sessel entdeckte, rief ich leise nach ihr : „Jenna… Jenna…“ Meine Stimme versagte. Mein Körper reagierte nicht auf mich. Ich konnte mich nicht bewegen, nicht sprechen und auch meine Augen konnte ich kaum offen halten. Ich versuchte mich irgendwie bemerkbar zu machen. Es war dunkel. Ich versuchte um mich zu schlagen, doch mein Körper bewegte sich nicht ein Stück. Ich versuchte ruhig zu atmen, was nicht so leicht war, da ich schon wieder Panik bekam. Ich versuchte noch einmal etwas zu sagen: „ JENNA !“ Ich hatte meine letzte Kraft in ihren Namen gesteckt.
Sie bewegte sich. Sie flüsterte leise : „ Grace! Hey Grace.“ Sie kam zu mir ans Bett. Sie sah fertig aus. Ihre Jacke war ihr die Schulter runter gerutscht und Schweißperlen hatten sich auf ihrer Stirn gebildet. Ich versuchte sie an zu lächeln, um ihr zu zeigen das es mir den Umständen entsprechend gut ging. Sie beugte sich zu mir runter und gab mir ein Kuss auf meine Stirn. Sie nahm meine Hand und sagte : „ Ohh Grace.“ Tränen bildeten sich in ihren Augen. So wie sie da saß, erinnerte sie mich stark an meine Mom . Ich versuchte ihre Hand zu drücken, doch ich scheiterte kläglich.
Ich hatte die fragen schon auf den Lippen, ich wollte sie fragen : „ Wo ist Troy ? Wie geht es euch, Brad und Joe?“ Doch ich bekam kein Wort über die Lippen. Stattdessen liefen die Tränen nur so über meine Wangen. Jenna umarmte mich leicht, und vergrub ihr Gesicht in meinen Haaren. Sie weinte auch.
Ich wusste nicht was ich angestellt hatte, doch es machte mich fertig. Jenna weinte nicht so schnell. Ich musste ihr große Sorgen bereitet haben.
Das tat mir leid.
Unendlich leid.
Ich wollte nicht das sie sich sorgen um mich machte. Ich hatte schon genug Probleme mitgenommen, als ich zu ihnen gekommen war.
Nicht nun auch noch das.

Jenna:
Grace war aufgewacht. Endlich, ich hatte seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen.
Als Daniel und ich von unserem Wochenende wiederkamen, erzählten Brad und Joe uns die schreckliche Nachricht. Ich dachte wirklich es war wieder alles gut und nun passierte die nächste schreckliche Sache. Keiner konnte uns sagen ob Grace es schaffen würde.
Doch sie hat es geschafft !
Sie war aufgewacht.
Allein das zählt.
Ich stellte mir die Frage ob Grace nun Pech oder Glück hat. Nicht jeder überlebt zwei schwere Unfälle.
Da kam mir der nächste Gedanke.
Wusste sie was passiert war ?
Und was wenn nicht ?
Dann musste ich es ihr sagen. Ich musste ihr sagen das sie nicht die einzige bei dem Unfall gewesen ist die schwer verletzt worden war.
Da ist noch Troy…
Der Junge, der es erst so richtig geschafft hat ihr ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
Ist das fair ?
Ist es fair das sie den Menschen findet der sie glücklich macht, damit er ihr dann wieder genommen werden kann ?
Woran soll sie glauben, woher wird sie die Kraft nehmen weiter zu machen ?
Wie wird sie es schaffen ?
Ich konnte ihr nicht sagen, das es nicht gut um Troy stand, er hatte das meiste abbekommen.
Die Ärzte sagen, wär er nicht über ihr gewesen, hätte Grace nicht überlebt.
Wie viel hatte der Junge abbekommen, um Grace zu retten ?
Ist das Schicksal ?
Kann das Schicksal so grausam sein ?
Ich weiß nicht woran ich glauben soll.
Ich hoffe nur das er überlebt.
Das er überlebt, für Grace,
und Grace für ihn.


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Heay Leute,
der Teil ist leider nicht so lang geworden wie ich wollte,
doch ich hoffe das ist nicht so schlimm.
LG Mina ;*






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