Zeiten ändern sich. Momente vergehen. Erinnerungen bleiben. - Teil 9

Autor: Mina
veröffentlicht am: 17.09.2011


Jenna:
Ich stand mit Grace vor dem Gericht. Grace war sichtlich nervös und ich konnte auch nicht still halten. Heute wird die Strafe für den Mann der schuld am Tod meiner Schwester und ihrer Familie ist festgelegt. Ich musste nicht aussagen, ich war zu Grace Unterstützung hier und würde nur im Hintergrund sitzen, doch Grace musste aussagen.
Ich wurde gebeten mich in den Gerichtssaal zu setzen. Grace musste noch warten. Sie wird erst aufgerufen, wenn sie ihre Aussage machen soll. Ich nahm sie noch einmal in den Arm bevor ich ging. Ich spürte wie sie zitterte. Ich hoffe so sehr das alles gut geht, und der Mann seine gerechte Strafe bekommt.

Grace:
Jenna ging. Jetzt saß ich hier draußen alleine. Mir war kalt. Ich zitterte. Ich hatte Angst, dem Mann gleich in die Augen schauen zu müssen der meine Familie auf dem Gewissen hatte. Ich wusste nicht was ich tun würde. Schreien vielleicht, oder anfangen zu weinen, oder ich bekomme kein Wort raus. Ich machte mir eindeutig zu viele Gedanken und wollte sie abstellen. Doch es ging nicht…

Joe:
Ich saß auf meinem Platz, doch ich konnte mich nicht auf die Schule konzentrieren. Ich wollte mit ins Gericht so wie Brad auch doch es ging nicht, weil es sonst zu auffällig gewesen wäre wenn wir drei alle an einem Tag nicht da gewesen wären. Ich schaute aus dem Fenster, dann auf meine Uhr. Ich fragte mich ob Grace ihre Aussage schon gemacht hatte. Wie das Gericht entscheiden würde, ob der Typ seine Gerechte Strafe bekommen wird.

Abigail:
Grace war nicht da. Joe und Brad waren nicht bei der Sache. Doch keiner wollte sagen warum. Ich hatte im Internet recherchiert doch ich hatte dort auch nichts besonderes herausgefunden. So langsam wurde ich ungeduldig…

Grace:
Ich wurde aufgerufen. Meine Beine Zitterten als ich den Saal betrat. Ich ging einfach nur gerade aus. Ich schaute Jenna nicht an, ich schaute den Mann auf der Anklagebank nicht an sonder nur die Richterin die vorne, mir gegenüber saß.
Ich setzte mich vorsichtig. Die Richterin fing an ihre Üblichen Fragen zu stellen: „Ihr Name ist Grace Moore, richtig ?“
Ich hatte den Mann immer noch nicht angeschaut. Ich sagte jedoch mit einer festen Stimme: „ Ja.“ Ich schaute der Richterin in die Augen. Sie erwiderte den Blick und fuhr fort…



Jenna:
Grace machte ihre Aussage. Sie weinte nicht, wie ich es erwartet hatte, sie sprach mit fester und ruhiger Stimme. Sie ließ sich nicht ablenken und schaute nur die Richterin an. Als Grace fertig war, setzte sie sich auf die Zeugen Bank und das war das erste Mal das sich die Blicke von dem Mann und ihr trafen…

Grace:
Ich zuckte zusammen, als sich mein und sein Blick trafen. Ich empfand für diesen Mann nur eins: HASS.
Ja, Hass war das Richtige Wort.
Ich schaute ihn vernichtend an, bis ich meinen Blick von ihm abwandte und wieder die Richterin anschaute. In mir stieg Wut auf und ich musste mich erst einmal wieder beruhigen.

Jenna:
Es sagte noch andere Zeugen aus, die den Unfall gesehen hatten.
Bis sich dann die Richterin zurück zog um die Strafe für den Mann fest zu legen.
Wir warteten knapp eine Stunde, bis die Richterin wieder in den Raum kam.
Wir erhebten uns als Sie das Urteil vorließ: „ Mr Glorien, wird wegen des Autofahren im Betrunkenem zustand mit dreifacher Todesfolge und einem Schwerverletzten in eine Therapie verwiesen um sein Alkohol Problem unter Kontrolle zu bekommen. Außerdem bekommt er 8 Jahre Haft und Bewährung. Hiermit ist die Verhandlung für heute geschlossent.“

Grace.
Mir wich das Blut aus den Adern.
Hatte ich gerade richtig gehört, ER wird in eine Therapie eingewiesen um SEIN ALKOHOL PROBLEM unter Kontrolle zu bringen, und geht danach anschließend NUR für 8 Jahre in den Knast ???
8 Jahre, WAS SIND 8 JAHRE FÜR 3 MENSCHENLEBEN ???
Ich rannte.
Ich rannte aus dem Gerichtssaal, ich konnte es nicht glauben. Ich hörte wie Jenna meinen Namen rief doch ich reagierte nicht.
Ich konnte nicht.
Ich lief zum Friedhof.
Er war nicht weit weg vom Gericht. Ich war seit der Beerdigung nicht mehr da gewesen. Meine Füße suchten den Weg wie von alleine.
Die Leute die ich auf der Straße begegnete schauten mir verwundert hinterher. Sowas sieht man ja auch nicht alle Tage.
Ein weinendes, dünnes Mädchen, das die Straßen völlig in schwarz bekleidet entlang rennt.
Als ich den Friedhof endlich erreicht hatte, verlangsamte ich meine Schritte. Ich weinte, die Tränen liefen mir nur so die Wangen hinunter.
Als ich vor dem Grab stand, brach ich in mir zusammen.
Meine Narben brannten, ich schluchzte unaufhörlich und schrie vor Wut.
Ich merkte, dass jemand hinter mich trat. Es war Jenna. Sie zog mich vorsichtig auf die Beine und schaute mir ins Gesicht. Sie hatte Tränen in den Augen.
Sie sagte: „ Komm Grace lass uns nach Hause gehen.“ Doch ich wollte das nicht hören und fing an sie anzuschreien : „ NEIN. Ich versteh das nicht! Warum Jenna, Warum ??? Das kann doch nicht sein. Er hat 3, fast 4 Menschen auf dem Gewissen und bekommt mildere Umstände, weil er Alkoholiker ist ??? Das ist doch keine Entschuldigung !“
Ich musste Luft holen, meine Tränen versperrten mir die Sicht. Jenna liefen auch die Tränen die Wangen hinunter und es tat mir leid das ich sie angeschrien hatte. Ich fragte leise mit einem heftigen schluchzen: „ Warum, Jenna ?“ Sie sagte: „ Ich weiß es nicht.“
‚Ich weiß es nicht‘, das waren die Worte die mir den Boden unter den Füßen wegzogen. Ich spürte ein höllisches stechen in meinem Bauch, bevor ich nur noch schwarz sah und umkippte.

Jenna:
Grace brach in meinen armen zusammen. Ich legte ihren Kopf auf meinen Schoß. Ich wollte einen Krankenwagen rufen. Doch ich hatte mein Handy nicht dabei. Ich schaute zu den Leuten, ich bemerkte erst jetzt, dass es eine Beerdigung war und sagte: „ Bitte entschuldigen Sie, bitte.“
Ein kleines Mädchen stand zwischen den Leuten und weinte heftig. Sie klammert sich an den älteren Jungen neben sich. Ein Mann von der Gesellschaft kam zu mir um mir zu helfen, ich bedankte mich. Er rief einen Krankenwagen und kurze Zeit später wurde Grace abgeholt. Bevor ich mit einstieg, drehte ich mich noch einmal um und sagte nochmal: „ Entschuldigen sie bitte es tut mir so leid und danke vielmals für ihre Hilfe.“ Ich schaute nochmal zu dem kleinen Mädchen, das der Junge mittlerweile auf den Arm genommen hatte. Es tat mir leid die Gesellschaft gestört zu haben doch das wichtigste war gerade Grace…
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Teil 9 :)
Ich hoffe die Geschichte wird euch nicht langweilig, und gefällt euch weiterhin.
Lg Mina
PS: Schreibt bitte Kommentare. :)





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