A Ghost story - Teil 20

Autor: Celithizia
veröffentlicht am: 01.08.2012


Ich wandte mich schweren Herzens von Lucien und dem toten Treave ab.
Nun war sie zu weit gegangen. Das würde ich ihr niemals verzeihen!
Das erste mal seit Treave sich zwischen mich und den Feuerschwall geworfen hatte sah ich die Red Lady an.
Entsetzt hatte sie die Augen aufgerissen und rührte sich nicht mehr. Was war mit ihr los?
"Was hat er getan..?" fragte sie verwirrt.
Lucien trat zwischen uns. "Er hat sich für sie geopfert!" rief er.
Ein Stich traf mein Inneres.
Die Red Lady schüttelte langsam und ungläubig den Kopf.
"Und weißt du auch warum?" erzählte Lucien weiter. Die Frau hielt sich die Ohren zu.
"Weil er sie geliebt hat!" Ich riss die Augen auf. Treave hatte mich geliebt?
Eigentlich hatte ich es mir denken können, aber es jetzt so zu hören, und dann auch noch als er tot war.
Meine Knie knickten ein.
Die Red Lady allerdings schüttelte jetzt noch energischer den Kopf.
"Nein, das gibt es nicht! So etwas wie Liebe gibt es nicht!" schrie sie immer lauter. Ich konnte spüren, wie die starke Aura die sie umgab immer schwächer wurde.
Sie umschlang ihren Brustkorb mit ihren Armen.
Das war meine Chance. Zitternd vor Schwäche stand ich auf. Lucien kam um mich zu stützen, doch ich wehrte ihn ab. Das konnte ich auch alleine schaffen.
"Du bist verletzt, nicht wahr?" fragte ich laut in ihre Richtung.
Entsetzt sah sie mich an.
"Du bist verletzt, weil er dich nicht geliebt hat, oder?"
Wütend sah sie in meine Richtung. "Halt den Mund!" sagte sie energisch.
Doch ich ließ mich nicht beirren. Langsam ging ich Schritt für Schritt in ihre Richtung.
"Du bist an den falschen geraten! Ich bin mir ganz sicher, das es Menschen gab, die dich geliebt haben! Denen du etwas bedeutet hast!" rief ich.
Ich konnte sehen, das sich ihre Augen langsam mit Tränen füllten.
"Du sollst den Mund halten!" schrie sie jetzt wütend.
Ich war fast bei ihr.
"Warum musst du alle anderen deinen Schmerz fühlen lassen? Warum nimmst du den anderen die Menschen, die ihnen etwas bedeuten, sowie du deiner Familie entrissen wurdest?"
Ich musste an meine eigene Familie denken, an das Schmerzverzerrte Gesicht meines Bruders. An die Traurigen Augen meiner Mutter.
Mein Gesicht war Tränenüberströmt, doch auch das sonst so schöne Gesicht der Red Lady.
"Du verstehst... garnichts.." sagte sie geschwächt.
"Doch, ich versteh dich! Versink nicht in Selbstmitleid, ich weiß das du geliebt wurdest." redete ich weiter auf sie ein.
Jetzt stand ich direkt vor ihr. Aber sie machte keine Anstalten, mich zu bekämpfen. Sie stand einfach da und starrte mit verheulten Augen in mein Gesicht.
Schwach began ich zu Lächeln. Dann nahm ich sie in den Arm.
Sie riss die Augen auf. Ich spürte eine gewaltige Welle der Energie, die mir den Boden unter den Füßen wegriss.
Ich hörte Luciens panische Schreie um mich, doch ich reagierte nicht auf ihn.
Stattdessen klammerte ich mich an ihr fest, die nurnoch eine Hülle ihrer selbst war. Plötzlich wurde alles in gleißendes Licht getaucht.
Wir schwebten frei in einem weißen Licht. Da sah ich einen Schatten auf uns zukommen.
Langsam nahm er feste Umrisse an. Als ich erkannte, wer sich dahinter verbarg, stockte mir der Atem.
Es war Lucyas Bruder. Sanft lächelnd kam er uns immer näher.
Auch die Red Lady lächelte ihm entgegen. Sanft nahm er ihre Hand.
"Ich glaube, jetzt habe ich den Richtigen.." flüsterte sie, ehe sie sich an mich wandte.
"Danke, Candy..."
Auch Lucyas Bruder wandte sich nun mir zu. Er lächelte.
"Ich soll dich von meiner Schwester grüßen. Und von Treave." Ich grinste.
"Sag ihm, das ich ihm gewaltig in den Hintern trete, sobald ich ihn das nächste mal sehe."
Er begann ebenfalls zu grinsen. "Alles klar, mach ich."
Dann wandten sich die beiden zum gehen. Ich sah ihnen noch hinterher, ehe sie langsam in der Ferne verschwanden.
Plötzlich fiel ich, und langsam nahm die Welt um mich herum wieder Gestalt an.
Lucien wartete unten auf mich. Sanft landete ich in seinen Armen.
Ich lächelte ihn glücklich an, er lächelte zurück.
Ich schmiegte mich an seine Brust.
"Es ist vorbei..."





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