L'amour de New York - Teil 5

Autor: Borboleta
veröffentlicht am: 05.09.2011


„Saja!!“, quietschte sie und sprang auf, um das arabische Mädchen in die Arme zu schließen. „Unglaublich, was machst du denn hier?“ Saja lächelte geheimnisvoll. Dieses Lächeln führte dazu, dass Jacky beinahe im Dreieck sprang, so unbedingt wollte sie Sajas Geheimnis wissen. Diese musste laut lachen und lüftete es dann. „Ich bin unter Vertrag genommen worden, von einem Comicheft-Verleger. Dessen Sitz ist hier, in New York. Sie ließ den Blick über den Tisch schweifen und lächelte, als sie die anderen bekannten Gesichter sah. „Das ist aber ein ziemlich großer Zufall, dass wir alle hier in New York sind und uns dann auch noch in dieser Millionenstadt treffen.“ Jacky nickte. „Ja, denke ich auch.“ Schnell erzählte sie, wie sie sich alle getroffen hatten und dass Anna und Co in irgendwelchen Museen unterwegs waren. Saja setzte sich zu der Truppe und bestellte sich auch etwas zu trinken.

In der Zwischenzeit unterhielten sich Anna und Ann-Christin, die von allen nur liebevoll Ann genannt wurde, darüber, was sie nach New York getrieben hatte und so erzählte Anna von ihrem Cousin. Ann-Christin grinste, sie stellte sich wieder gleich ein paar heiße Kerle vor. Das war ihr Laster, sie war unglaublich gierig nach gutaussehenden, jungen Männern. Nun wollte Anna aber wissen, was sie in den Big Apple getrieben hatte. Ann-Christin grinste. „Ich schreib jetzt für eine Klatsch-Zeitschrift und soll ein paar Promis interviewen. Wir haben uns schon viel zu lange nicht mehr gesehen!“ Anna stimmte ihr zu.
James räusperte sich. „Ich will euch ja nicht unterbrechen, aber ich bin auch noch da. James.“ Er streckte Ann-Christin die Hand hin. Diese ergriff sie, schüttelte sie kurz und warf Anna dabei einen Blick nach dem Motto „Der-ist-doch-genau-dein-Typ“ zu. Anna errötete leicht und gemeinsam setzten sie die Tour durch das Museum fort.

Djamel und Esra unterhielten sich derweil ganz aufgeregt über Kunst. Sie hatten festgestellt, dass sie einen gemeinsamen Lieblingskünstler hatten, nämlich James Rizzi, einem New Yorker, der sich mit Pop-Art beschäftigt. In diesem Museum hingen eine Menge Werke von ihm und gemeinsam machten sie sich daran, die Bilder zu interpretieren. Sie ließen sich verrückte Dinge einfallen, eine Idee war seltsamer als die andere. Esra bemerkte, wie sich ihr Verhältnis gegenüber Damjel veränderte. Er war ihr ja von vorne herein sympathisch gewesen, aber langsam taute sie in seiner Gegenwart auf, die Schüchternheit fiel von ihr ab. Er gab ihr das Gefühl, dass sie das einzige Mädchen auf der Welt war, das es sich lohnt anzuschauen. Und irgendwie gefiel ihr das.

Einige Stunden später trafen die beiden Gruppen wieder aufeinander, nur um sich nach kurzer Diskussion erneut zu trennen. Die Shopping-Truppe hat Lust feiern zu gehen, während die anderen sich lieber in eine gemütliche Cocktail-Lounge setzten und sich in Ruhe unterhalten wollten. Ann-Christin schloss sich der ruhigen Gruppe an, während Saja sich entschuldigte, da sie noch einen Comic fertig zeichnen musste.

James beobachtete Anna, während sie zu der Cocktail-Bar gingen, die Jeremy ihnen empfohlen hatte. „So ein hübsches Mädchen“, dachte er und lächelte leicht. Er fand sie so .. aufregend. So lebendig. Sie wirkte, als hätte sie Spaß am Leben. Er hatte nur einen Wunsch und dieser hieß, Anna besser kennenzulernen. Nur deshalb hatte er sich dieser Gruppe angeschlossen, der Gruppe, in der er eigentlich niemanden kannte, nur wegen Anna, da sie ihm sofort aufgefallen war.
Anna, Esra und Ann-Christin hatten sich untergehakt und plapperten aufgeregt, während Djamel, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, neben James herlief. James bemerkte, dass er immer wieder zu Esra schaute und musste heimlich grinsen. Wenn sich da nicht auch was anbahnte ..
Endlich kamen sie in der Bar an. Die drei deutschen Mädchen sahen sich erstaunt um. Unglaublich. Kreuz und quer im Raum verteilt standen runde oder eckige Glastische, um denen herum lauter Kissen lagen. Das Licht war gedämpft und im Hintergrund lief eine entspannende Klaviermusik, was für eine wunderschöne Atmosphäre sorgte. James und Djamel nahmen, während die Mädchen sich umschauten, einen der Tische ein und bestellten schonmal die erste Runde. Anna bemerkte dies als Erste und ließ sich schnell neben James sinken. „Was habt ihr bestellt?“ „Antarctica. Ist ein Cocktail mit Sekt, Zitroneneis und einem Schuss Bols Blue. Superlecker.“ James errötete leicht. Superlecker. Wie sich das anhörte. Irgendwie so tuntig.
Jetzt ließ sich auch Esra am Tisch nieder. Sie nahm neben Djamel Platz. Dieser lächelte und sah auf den Tisch. Esra musste auch lächeln und spielte ein klein wenig nervös mit ihrem Armband. Djamel sah auf ihr dabei zu. Sie hatte schöne Hände. Klein, schmal, perfekt manikürte Fingernägel, die in einem hellen Ton angemalt waren. Er mochte schöne Hände. Aber Esra war insgesamt ein schönes Mädchen ..
Ann-Christin betrachtete mit gerunzelter Stirn den Tisch, der sich ihr da bot. Das hier sah eher nach einem Pärchentreffen aus als sonst was. Darauf hatte sie keine Lust, das hatte sie Zuhause schon zu Genüge. Also entschuldigte sie sich und machte sich auf den Weg zur Toilette. Sie schaute nicht auf den Weg und stieß darum plötzlich mit jemandem zusammen. „Entschuldige“, sagte eine tiefe, wunderbar angenehme Stimme. Ann-Christin sah hoch und blickte in wunderschöne, ozeanblaue Augen ..

Derweil kam die andere Gruppe in einer Diskothek an, vor der eine lange Schlange war, was wohl nur darauf hinwies, wie angesagt es hier war. Nachdem sie eine Weile angestanden hatte, ließ der Türsteher sie passieren. Sie gaben schnell ihre Jacken ab und stürzten sich ins Getümmel. Nessi und George rannten sofort auf die Tanzfläche. Sie waren super Tänzer. Gemeinsam passten sie sich dem Beat an, wiegten sich im Rhythmus. Cristina sah ihnen eine Weile zu, drehte sich dann aber zur Bar um und bestellte sich einen Whiskey auf Eis. Neben ihr rief jemand: „Mach zwei draus!“ Sie sah zu dieser Person und stellte fest, dass es Jeremy war. Er lächelte und fragte sie was, aber aufgrund der Lautstärke verstand sie nicht, was er wollte. Das brachte ihn zum Schmunzeln.
Der Barkeeper reichte die Getränke über den Tresen und Jeremy bezahlte schnell, bevor Cri das tun konnte. Dann zog er sie mit sich in eine ruhigere Ecke. „Ich hatte gefragt, ob wir später mal tanzen.“ Cri lachte. „Klar, gerne!“ Sie setzten sich gemeinsam auf ein Sofa und begannen eine lange Unterhaltung ..
In der Zwischenzeit hatten sich auch Jacky und Oussama in die Menge gestürzt. Na ja, eigentlich hatte Oussama Jackys Arm gepackt und sie mit sich gezogen. Sie hatte ursprünglich nicht tanzen wollen, da sie sich ziemlich ungelenk fühlte. Aber jeder Protest hatte nichts genützt und inzwischen war Jacky sicher, dass sie einfach nur Glück gehabt hatte, dass er sie dazu „gezwungen“ hatte, denn Oussama war ein unglaublicher Tänzer. Nichts würde sie lieber tun, als den Rest der Nacht sich, gemeinsam mit ihm, der Musik hinzugeben.





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