L'amour de New York - Teil 4

Autor: Borboleta
veröffentlicht am: 31.08.2011


Viel Spaß beim Lesen wünscht euch eure
An Na :)


Esra ließ sich erschöpft auf ihr Bett fallen. Es war ein langer Tag gewesen und sie wollte jetzt einfach nur noch schlafen. Jacky ging es nicht anders. Sie gesellte sich zu ihrer Freundin auf das riesige Bett und sah sie aus verschlafenen Augen heraus an. „Oh Gott, bin ich müde. So viel hab ich an einem Tag schon lang nicht mehr erlebt.“ Esra musste ihr zustimmen. Es war ein aufregender Tag gewesen und sie hatte viele neue Leute kennen gelernt. Zu viele, für ihren Geschmack. Am Ende hatte sie sich etwas unwohl gefühlt. Sie war nicht gerne unter so vielen Leuten. „Und die Jungs sind doch auch alle nett, oder hat dich jemand gebissen, Esra?“ Jacky, die von Esras Männerscheue sehr wohl wusste, boxte ihrer Freundin spielerisch in die Seite.
„Hey, lass das“, meinte sie gespielt böse und hielt Jackys Arm vorsichtshalber fest. „Lass uns schlafen gehen. Morgen wird sicherlich auch kein entspannter Tag.“ Esra nickte zustimmend und so lagen die beiden 15 Minuten später in ihrem himmlisch weichen Bett und schliefen auch sofort ein. Zumindest Jacky. Esra hatte noch zu viel im Kopf, als dass sie gleich hätte einschlafen können. Morgen würden sie sich alle wieder treffen. Alle, die heute dagewesen waren, und es würde sie nicht wundern, wenn noch mehr dazukommen würden. Aber ein gutes hatte das Ganze. So würde sie Djamel wieder sehen. Und diese wundervollen Augen, die so viel Sanftheit und Sicherheit ausstrahlten. Mit diesen Gedanken schlief sie schließlich mit einem Lächeln auf den Lippen ein.

„Jacky, jetzt steh endlich auf, sonst kommen wir noch zu spät.“ Ein unverständliches Grummeln war zu hören, aber Jacky stand nicht auf. Esra seufzte einmal tief. Immer das gleiche mit diesen Langschläfern. Sie trat an das Fußende des Bettes und schob die Bettdecke etwas nach oben, bis Jackys Füße zum Vorschein kamen. Mit Zeige- und Mittelfinger kitzelte sie ihre Freundin nun an der Fußsohle, was diese unverzüglich wach werden ließ. Meckernd stand auch sie nun auf und bedachte Esra mit einem bösen Blick. „Das sind ja Foltermethoden aus dem Mittelalter. Und so was nennt sich Freundin.“ Esra grinste nur und wandte sich wieder dem Kleiderschrank zu. Eine halbe Stunde später war dann auch Jacky soweit und die beiden Freundinnen machten sich auf den Weg zum Treffpunk, wo die anderen schon warteten.
„Da seid ihr ja. Hat Jacky mal wieder länger zum Aufstehen gebraucht?“ Anna sah Jacky dabei liebevoll lächelnd an. Diese hatte nur ein kleines Grinsen übrig. Sie ist und bleibt einfach ein Morgenmuffel.
„Und? Was wollen wir machen?“, fragte nun Christina. Sie und Nessi waren beides Cousinen von Anna. Jessica und Kevin, waren nicht dabei. Sie hatten schon gestern Abend abgesagt. Sie feierten heute ihr Einjähriges Jubiläum. Dafür waren zwei neue Gesichter dabei. George war groß, braungebrannt, hatte blonde Haare und war der typische Surfer-Typ. Er war der Freund von Nessi. James war das genaue Gegenteil. Er war ungewöhnlich blass, hatte etwas längere schwarze Haare, die ihm immer wieder in die Stirn fielen und machte neben seinem Freund George einen eher schmächtigen Eindruck. Aber neben dem Muskelbepackten George würde wohl jeder so aussehen.
Nach einigem Hin und Her beschloss die bunte Truppe sich aufzuteilen. Nessi, George, Christina, Jeremy, Jacky und Oussama wollten shoppen gehen, während Anna, James, Esra und Djamel eher eine Sightseeingtour machen wollten. Und so ging es los.

Esra war glücklich. Sie war froh, dass sie nun in so einer kleinen Gruppe waren. So fühlte sie sich gleich wohler. Und dass Djamel auch dabei war, gefiel ihr ausgesprochen gut.
Sie beschlossen, zuerst in das Kunstmuseum zu gehen, da sie sich alle dafür interessierten. Esra lief staunend durch die Galerien, während sie Djamels wunderbarer Stimme lauschte, die ihr alles Mögliche zu den einzelnen Bildern erzählte. Sie war erstaunt wie viel er darüber wusste. Sie musste ihn später danach fragen. Im Moment war sie einfach zu fasziniert von den ganzen Eindrücken, dass sie nichts sagen konnte. Sie war so vertieft in die Kunst und Djamels Stimme, dass sie gar nicht mitbekam, dass die zwei inzwischen alleine waren.
Anna hatte James unauffällig beiseite gezogen. „Lassen wir die beiden Mal einen Moment allein.“, meinte sie und sah James dabei verschwörerisch an. Der verstand sofort und grinste zurück. Makellos weiße Zähne hat er, dachte Anna. Und ein süßes Lächeln. Sie ermahnte sich selbst, an etwas anderes zu denken und streifte durch die Gänge. „Und du bist ein Freund von George?“ „Ja. Ich kenne ihn aus London. Er hat dort ein Auslandssemester gemacht und da ich in London lebe, haben wir uns so kennen gelernt. „Du lebst in London?“, fragte Anna interessiert. Sie liebte diese Stadt, war aber selbst leider noch nie dort gewesen. „Ja. Ich bin in England geboren. Mein Vater ist Engländer und meine Mutter Deutsche.“
„Ach, ich würde auch mal gerne nach London.“ Anna schaute verträumt die Bilder an. Sie wollte wirklich schon immer mal nach London. Schon als kleines Kind hatte sie sich immer vorgestellt dort mit ihrem Prinzen auf einem Schloss zu wohnen. Und wer weiß, vielleicht hatte sie ja in James diesen Prinzen gefunden?
Sie war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht merkte, wie sie gegen jemanden stieß.
„Anna! Na das ist ja eine Überraschung. Was machst du denn hier in New York?“
Ann-Christin! Was für ein Zufall. Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen.“

Zur selben Zeit saß Jacky mit den anderen in einem Café und trank einen Latte Macchiato. Den hatte sie sich auch redlich verdient. Sie war Stunden durch alle möglichen Läden geschlappt, hatte zig Kleider anprobiert und alle anderen immer wieder beratschlagt. Doch es hatte sich wirklich gelohnt. Jetzt war sie um viele Klamotten reicher und einfach nur glücklich. Sie war ganz in Gedanken versunken, als ihr plötzlich jemand von hinten auf die Schulter klopfte…





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz