In meinem Herzen - Teil 18

Autor: Joy
veröffentlicht am: 20.02.2012


Danke für die lieben Kommentare in meinen vor riegen Teilen, ich hoffe, dass euch auch dieser Teil gefallen wird :))


Mittlerweile saß ich neben Oliver und immer noch sagte er nichts. Ich kann ihn zwar verstehen, denn es war wirklich ein Riesen Schock, aber es machte mich verrückt!
„Mir hätte es schon an dem alkoholfreien Sekt auffallen müssen. Ich weiß doch wie sehr du Sekt liebst und dann alkoholfreier?!“
Das war das einzige was er dazu zu sagen hatte?!
„Ich werde Vater. Jenncy, ich werde Vater!“ lächelte er nun deutlich zu sehen.
Er nahm mich in den Arm. Das er jetzt so reagieren würde, hätte ich nicht gedacht. Doch schnell löste sich seine Umarmung wieder.
Eine kurze Zeit war es nun Still.
„Wie gerne ich es aufwachsen sehen würde. Du musst wissen, dass war immer mein größter Wunsch. Ein Kind mit dir zu haben. Etwas, was uns beide noch mehr verbinden würde. Und dies macht mich noch mehr kaputt. Zu wissen, du bekommst ein Kind von mir. Und ich bin nicht da. Ich werde nicht sehen wie es leben wird. Wie es aussieht, ob es ein Junge oder Mädchen wird.“
Tränen stiegen in meinen Augen auf.
„Du kannst dir nicht vorstellen wie sehr das schmerzt Jenncy. Doch, was soll man machen? Es ist eben so wie es ist. Schicksal. Es soll einfach nicht. Doch ich verstehe nicht, wieso. Und werde es auch niemals, so sehr ich es auch möchte.“
Mittlerweile schauten uns die Leute schon an, denn ich konnte meine Tränen nicht länger zurück halten.
„Lass uns unsere Sachen packen und schon heute fahren.“
Was?! Das konnte er doch jetzt nicht wirklich ernst meinen? Zuerst wollte er noch lange nicht zurück und jetzt auf einmal sofort? Und dies, schmerzte mir! Ich hätte ihm einfach niemals etwas davon erzählen sollen! Ich wusste doch, dass es falsch war!
Oliver stand auf, ging zu unserem Platz, nahm unsere Sachen und ging. Ohne auf mich zu warten. Ich lief schnell zu ihm, damit ich bei ihm war.
„Oliver, bist du dir Sicher, dass du heute schon fahren möchtest?“
„Jenncy was bringt es mir denn noch? Ob ich jetzt hier oder im Krankenhaus bin, ich weiß dass ich sterben werde. Ich werde jetzt sowieso nicht mehr des Lebens froh. Also...“
„Aber, aber...“
„Was aber? Was Jenncy? Du weißt es doch genauso gut wie ich.“
Es stimmte. Und diese Tatsache stach wie eine Nadel in meinem Herz. Man redete immer von einem gebrochenem Herzen oder Herzschmerz, doch weiß man überhaupt wie es sich anfühlt? Ich habe nämlich gerade diese schreckliche Erfahrung gemacht. Mein Herz ist nun ganz gerissen.
Bis hin zum Hotelzimmer sagten wir nichts. Auch die Zeit über, wo wir einpackten.
„Ich bin nun fertig, du auch?“ fragte mich Oliver ziemlich monoton. Ich nickte.
Schnell durchsuchte ich noch einmal das Zimmer, ob ich etwas vergessen habe. Doch ich hatte alles.
Jeder nahm seinen Koffer und ging aus der Tür heraus. Ich schloss diese noch ab und stöhnte dann deutlich zu hören auf. Langsam gingen wir herunter zur Rezeption und checkten aus.
Der Weg zum Auto war nicht sehr lang, doch so kam er mir vor. Jeder Schritt wie eine Ewigkeit. Als ob der Weg niemals enden würde, doch dann sah ich das Auto.
Angekommen, sagte Oliver immer noch nichts. Und ich wollte dieses Schweigen auch nicht brechen. Zu dem wusste ich auch gar nicht zu sagen.
Jeder von legte seinen Koffer langsam in den Kofferraum.
„Ich fahre, “ sagte ich. Denn ich wusste, dass Oliver jetzt nicht in der Lage dazu war.
Ich wartete schon auf einen Widerspruch, doch nichts. Er sagte nichts. Gab noch nicht einmal einen Ton von sich.
Wir setzten uns hin und ich startete den Motor. In der Zeit stellte Oliver das Navigationssystem ein.
Als er fertig war, lehnte er sich zurück und schaute aus dem Fenster.



Langsam wurde ich wirklich verrückt. Drei Stunden. DREI STUNDEN sagte er nun nichts! Er hat sich noch nicht einmal bewegt! Er schaut nur aus dem Fenster. Einfach nur gucken.
„Wirklich schön die Landschaft, “ sagte er auf einmal.
Das konnte doch jetzt wirklich nicht sein Ernst sein! Ich war wirklich kurz vorm platzen, doch ich blieb ruhig.


Noch zwei weitere Stunden. Wieder sagte er nichts. Doch jetzt konnte ich nicht mehr.
„Wie lange soll das jetzt noch weiter gehen?“
„Was?“ fragte er mich ernsthaft. Dabei schaute er immer noch aus dem Fenster.
„Du weißt genau was ich meine. Das Schweigen.“
Er atmete lautstark auf.
„Was soll ich denn deiner Meinung nach sagen, Jenncy? Ooooh, ich werde bald sterben und mein Mädchen kriegt er Kind von mir und ich werde es nicht aufwachsen sehen. Yipi.“
Wollte er mich auf den Arm nehmen?! Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Wie konnte man so reden. Ich verstand es einfach nicht. Ehrlich gesagt wollte ich es auch gar nicht verstehen.





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