In meinem Herzen - Teil 10

Autor: Joy
veröffentlicht am: 07.11.2011


„Hmm?“
„Wach auf, Jenncy.“
„Was möchtest du denn?“
„Wir sind da, “ lachte Oliver.
Mein Kopf ging sofort nach oben und meine Augen rissen sich von ganz alleine auf. Meine Blicke huschten nach draußen. Ich war wirklich sehr überrascht. Habe ich denn so lange geschlafen?
„Das kommt bestimmt von den Reisetabletten, die du genommen hast. Ich werde davon auch immer müde.“
„Ja, das könnte wirklich sein. Komm, lass uns schnell raus!“ sagte ich während ich schon aus dem Auto stieg. „Jetzt komm doch endlich!“
Oliver saß im Auto und lächelte mich an. Wieso starrte er denn so? Hatte ich etwas im Gesicht? Oder ist es weil ich nicht geschminkt bin? Oh Gott, das ist es wohl. Ich kniff meine Augenbrauen zusammen und Oliver erschrak sich. Er stieg aus dem Auto aus und kam auf mich zu.
„Wieso schaust du denn so böse?“
„Ja, du hast so komisch geguckt. Bestimmt weil ich nicht geschminkt bin, oder?!“
„Jenncy...was denkst du denn immer? So ein Schwachsinn. Du siehst viel, viel schöner aus, ohne Schminke.“
Ich beugte mich zu ihm herüber, gab ihm einen Kuss auf die Wange und drehte mich dann um, um die Gegend anzuschauen. Es war so warm hier. Wir parkten direkt in einem kleinen Dorf. Ich war umgeben von engen Gassen, kleinen Ständen die sehr eng aneinander standen. Die Leute die an mir vorbei gingen, sahen so was von fröhlich und liebenswert aus. Und vor allem die älteren Damen, wie sie mit ihren Männern Hand in Hand gingen. Jeder trug eine Einkaufstasche und sie lächelten die ganze Zeit über. Einfach niedlich. Ich nahm Oliver an die Hand und zog ihn mit zu den ersten Stand.
„Jenncy, wir müssen das Auto noch abschließen!“ lachte er.
Er drehte sich schnell um, ging zum Auto zurück, nahm meine Tasche heraus und schloss ab.
„So hier, deine Tasche. Da ist dein Portmonee drin und du wirst dir hier mit Sicherheit etwas kaufen. Aber bitte lass uns hier nicht mehr alt zu lange herum laufen, denn ich habe eine wirklich sehr lange Autofahrt hinter mir und würde dann auch irgendwann mal wieder gerne schlafen, “ sagte Oliver im lächeln.
Ich nickte nur den Kopf und schaute dann weiter. Hier wahr wohl Wochenmarkt.
Ich blieb an einem Stand stehen, wo etliche Halsketten, Armbänder, Ringe und Ohrringe lagen. Aber ich glaube ich sah nichts, was Silber oder Gold war. Alles war sehr farbenfroh. Mir gefiel ein Armband sehr gut, welches rot war. Es war aus Leder und dran hingen drei kleine Herzen. Ich nahm es in die Hand und schaute Oliver nur an.
Er lächelte, schaute die Verkäuferin an, die schon genau wusste, was jetzt passieren würde und nannte Oliver den Preis. Als sie dann aber merkte, dass wir nicht aus Italien kommen, zeigte sie uns den Preis mit der Hand. Sie wollte dafür ernsthaft nur vier Euro haben. Meine Augen weiteten sich. Oliver nahm sein Portmonee aus seiner Hosentasche und gab der Frau das Geld. Er band es mir um mein Handgelenk und merkte, wie froh ich war. Auch wenn es nur ein Armband war, für mich war es mehr als das.
Obwohl Oliver sehr müde war, gingen wir noch eine Stunde in der Gegen herum.
„Oliver? Hast du nicht auch ein wenig Hunger?“
Er schaute mich an und holte einmal tief Luft.
„Jenncy, wollen wir nicht mal langsam ins Hotel gehen?“
Ich zuckte mit den Schultern und jetzt zog mich Oliver nur noch mit.
„Warte hier, “ sagte Oliver und verschwand um die Ecke. Wo wollte er denn nun hin? Ich verschränkte meine Arme und wartete geduldig auf ihn. Als er wieder um die Ecke kam, musste ich sehr grinsen.
„Danke, Oliver.“ Er brachte mir noch etwas zu essen. Zwei Stücke Pizza, belegt mit Salami.
Ich stellte mich auf Zehnspitzen und flüsterte: „Womit habe ich nur einen so wundervollen Mann verdient?“ Und presste meine Lippen auf seine.
Obwohl er so müde war, ging er über eine Stunde mit mir in dem Dorf herum, holte mir noch etwas zu essen. Einfach nur süß. Zum Hotel gingen wir nicht lange. Vielleicht fünfzehn Minuten. Aber in diesen fünfzehn Minuten, verschlang ich die beiden Pizzastücke. Und diese waren wirklich nicht klein. Doch jetzt war ich wirklich satt.
Oliver hatte auf der Fahrt hierhin wahrscheinlich schon ein Zimmer reserviert. Denn er sagte nur noch seinen Namen. Wir bekamen unseren Schlüsse, mit der Nummer 174. So langsam wurde ich aber auch sehr müde. Ohne uns zu waschen, schmissen wir uns aufs Bett. Unsere Schuhe schmissen wir in alle Ecken und dann legte ich mich in seine Arme. Er drückte mich ganz fest, was ich liebte. Es fühlte sich immer so an, als wenn er mich beschützen wollte. Ich machte mich ganz klein und drückte mich noch fester an seinen Körper. Und er drückte mich noch fester an sich.
Irgendwie war er immer warm. Ich, ich hatte wirklich immer kalte Hände und kalte Füße. Aber er überhaupt nicht. Ich glaube ich habe noch nie erlebt, dass er kalte Hände oder Füße hatte.
Seine Hände verschwanden unter mein T-Shirt, wo er mich am Rücken kraulte.
Gänsehaut überkam mich. Ich liebte das. Eigentlich liebte ich alles was er tat. Es gab nur Kleinigkeiten, die mich manchmal nervten. Aber sonst, liebte ich alles.
Ich habe noch nie etwas so geliebt wie ihn, dachte ich als ich in seinen Armen einschlief.





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