In meinem Herzen

Autor: Joy
veröffentlicht am: 13.08.2011


~Ja, ich will~ Dieser Satz veränderte mein ganzes Leben. Dieses eine Jahr. Ich wusste immer noch nicht so Recht, ob ich es als die beste Zeit meines Lebens oder die traurigste bezeichnen sollte.


„Jenncy, komm doch jetzt bitte auch ins Bett!“ rief Oliver zu mir.
„Ja, einen Moment noch.“ Ich schreibe noch einen Satz und dann komme ich.
Ich war leidenschaftliche Autorin und das vom ganzen Herzen. Schon seit Kind liebte ich es, Geschichten zu schreiben. Alles was mir einfiel, schrieb ich auf. Ich war froh, dass ich aus meiner Leidenschaft, meinen Beruf ziehen konnte. Also zumindest konnte ich Journalistin werde. Aber Bücher schrieb ich nebenbei trotzdem.
Vor drei Jahren, brachte ich mein erstes Buch raus. „Veränderungen“ hieß es und war unter den Top fünfzig der Deutschen Beststeller. Es war immer wieder ein schönes Gefühl, zu wissen, dass Menschen meine Geschichte lesen. Das sie sich in meine erfundene Person hineinversetzten und mit fühlen.
*Ich legte mich unter den Kastanienbaum und genoss den Schatten.*
Schrieb ich noch schnell und machte mich dann auf den Weg in mein kuscheliges Bett, zu meinem süßen Freund.
„So, jetzt bin ich mit dem fünften Kapitel fertig und habe alle Zeit der Welt. Na ja, zumindest den restlichen Abend.“
„Gut so. Du brauchst sowieso mal Urlaub. Du bist nur noch mit deiner Arbeit beschäftigt.“
„Wenn du das sagst, wird es wohl so sein, “ lächelte ich ihn an und gab ihm einen Kuss. Ich war unendlich froh, dass ich diesen wundervollen Mann kennenlernen durfte. Wir lernten uns vor zwei Jahren in einer Bar kennen. Er arbeitete dort als Barkeaper und ich fand ihn von Anfang an attraktiv. Wir trafen uns und schon nach einen halben Jahr zogen wir zusammen. Ich konnte nicht beschreiben, was ich für ihn empfand. Bei ihm war es anders. Ich würde ihm mein letzten Tropfen Blut geben. Hauptsache er würde überleben. Ich wollte ihn niemals gehen lassen. Für mich war es klar, er war mein Mann. Und das für immer und ewig.


„Guten Morgen mein Schatz, “ weckte Oliver mich und gab mir dabei einen Kuss auf die Stirn.
„Morgen.“
„Ich habe eine Überraschung für dich. Erst werden wir schön gemütlich frühstücken, dann werden wir shoppen gehen und abends gehen wir richtig schick essen.“
„Wie schick?“ Grinste ich.
„So schick, dass wie dir ein neues Kleid kaufen gehen.“
Er überraschte mich immer wieder aufs Neue. Ich sprang aus dem Bett und fiel ihm in die Arme.
„Danke, Oliver. Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch.“
Ich ging duschen, zog mich an und setzte mich an den schon gedeckten Tisch.
Es stand alles auf dem Tisch. Erdbeeren, etliche Sorten Käse und Wurst, Kaffee, frische Brötchen, Marmelade und noch viele andere Kleinigkeiten.
Ich nahm mir eines von den gut duftenden Brötchen und belegte es mir mit Käse. Zwischen durch stopfte ich mir immer wieder eine Erdbeere in den Mund.
„Wieso beobachtest du mich?“ lachte ich Oliver an.
„Ich mag es, dir beim essen zu zuschauen.“
„Ich aber nicht. Hör auf damit!“ lächelte ich. Aber natürlich hörte er nicht auf.
Ich aß zwei Brötchen und putzte meine Zähne. Ich band meine haselnuss-braunen Haare zu einem Zopf zusammen und ging dann mit Oliver aus der Tür.
„Stopp! Ich habe meine Handtasche vergessen!“
Oliver verdrehte die Augen und ich lief schnell in die Wohnung. Ich schaute noch einmal schnell, ob ich alles hatte und lief dann wieder heraus.
„Hast du alles?“ fragte mich Oliver.
Ich kniff die Augen zusammen und überlegte noch einmal.
„Eh’…ja, ich habe alles.“
Wir setzten uns ins Auto und fuhren in die Stadt herein. Wir suchten einen Parkplatz und liefen mussten noch einige Minuten in die Stadt laufen.
„Hier möchte ich rein, “ zog ich Oliver in das erste Geschäft. Alleine hier verbrachten wir schon fast eine halbe Stunde. Doch ich wurde nicht fündig. Erst in dem sechsten Geschäft, sah ich ein Kleid, was perfekt aussah. Ein kleines-schwarzes. Es hatte keine Träger und war am Dekoltee etwas gerüscht. Es sah wunderschön aus. Ohne auf den Preis zu gucken nahm ich es mir und verschwand in der Umkleidekabine. Es lag eng auf meiner Haut, war aber trotzdem nicht zu kurz. Da ich sowieso ziemlich schmal war, sah es dadurch noch besser aus. Mit einem lächeln kam ich aus der Umkleidekabine und Oliver fiel der Mund auf.
„Und? Wie findest du es?“
„Es…es ist wirklich perfekt. Du siehst wunderschön aus.“
„Danke, “ lächelte ich.
Ich drehte mich noch einmal vor dem Spiegel und zog es dann aus. Ich hätte es am liebsten gleich angelassen. Ich faltete es wieder und kam heraus.
Ich schaute auf das Preisschild und bekam gleich schlechte Laune.
Zweihundertdreißig Euro. Ich legte es wieder weg und Oliver schaute mich komisch an. „Findest du es doch nicht gut?“
„Schon, aber es ist zu teuer.“
„Wie viel kostet es denn?“
„Egal. Komm, lass uns raus gehen.“
Ich nahm ihn an die Hand und verschwand aus dem Laden.
„Du, geh doch mal in den Laden da drüben. Ich setzte mich kurz auf die Bank, “ meinte er zu mir. Als ging ich in den nächsten Laden. Doch hier fand ich nur Schuhe. Ich hatte Glück, denn sie waren von fünfzig Euro auf zwanzig herunter gesetzt. Natürlich nahm ich sie mir gleich mit. Sie waren ungefähr elf Zentimeter hoch und waren grau. Hinten am Schuh hatten sie eine Schleife, die auch grau war. Die hätten jetzt perfekt zu dem Kleid gepasst. Aber na ja. Egal. Ich ziehe mir einfach ein normales Sommerkleid an.
„Na, bist fündig geworden?“ fragte mich Oliver und grinste dabei unverschämt.
„Ja. Hier, schau. Die habe ich mir für zwanzig Euro ergattert.“
„Sehr schön.“
Wir tranken noch einen Tee in einem Café und machten uns langsam auf den Weg zum Auto und fuhren zurück. Als ich die Haustür aufschloss und auf die Uhr schaute, konnte ich nicht glauben, wie schnell die Zeit herum gegangen ist. Mittlerweile war es schon halb fünf.
„Was? Schon so spät? Für wann hast du denn einen Tisch reserviert? Oder hast du überhaupt einen reserviert?“
„Natürlich habe ich einen reserviert. Um sechs Uhr müssen wir da sein. Also fahren wir um halb sechs los. Schließe mal bitte deine Augen?“
„Wieso?“ fragte ich ihn.
„Mach es doch einfach.“
Ich schloss meine Augen und wartete, bis etwas passierte.
„Du kannst sie wieder öffnen.“
Ich öffnete meine Augen und dann hielt er das kleine-schwarze Kleid in der Hand.
„Oh mein Gott! Oliver! Das…das hättest du doch nicht machen müssen!“
„Okay. Dann bringe ich es wieder zurück.“
„Nein!“ lachte ich.
Ich umarmte ihn einmal fest und zog es mir dann sofort an. Danach schminkte ich mich, machte meine Haare und wartete auf Oliver. Als er dann auch fertig war, stiegen wir uns Auto und fuhren los.
„Du siehst wirklich sehr schön aus.“
„Danke, “ sagte ich, wobei ich etwas rot wurde.
Die Fahrt über, schaute ich die ganze Zeit in den Spiegel, weil ich mich sehr hübsch fand, aber meine Haare immer wieder richtete.
Als wir angekommen waren, gingen viele schicke Leute in das Restaurante.
Oliver im Anzug, ich im Kleid mit hohen Schuhen, hier passten wir hin. Ich stolzierte in das Restaurante und war überrascht, wie schön es hier war.
„Ich habe einen Tisch für zwei reserviert, “ sagte Oliver zu dem Mann vorne am Tresen.
„Nachname bitte.“
„Dalton.“
„Ah ja. Dann bitte hier lang und dann Tisch sechsundzwanzig.“
Wir fielen hier nicht besonders auf, weil alle, wirklich alle schick angezogen waren.
Als wir uns setzten kam auch schon der erste Kellner.
„Einen Champagner bitte, “ sagte Oliver zu dem Kellner.
Ich runzelte die Stirn und sagte: „Was gibt es denn zu feiern?“
Er stand vom Stuhl auf, sah mir direkt in die Augen und kniete sich vor mich. Schon jetzt waren alle Blicke auf uns gerichtet.
Mein Herz fing von Sekunde zu Sekunde schneller an zu schlagen.
Er nahm eine Schachtel aus seinem Jacket.
„Jenncy. Du weißt, dass ich mit dir den Rest meines Lebens verbringen möchte. Deshalb frage ich dich hiermit, möchtest du meine Frau werden?“
Meine Augen füllten sich mich Tränen. Ich war sprachlos.
„Ja…ja! Natürlich!“
Er presste seine Lippen auf meine und alle um uns herum fingen an zu klatschen.
In diesem Moment, war ich die glücklichste Frau.






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