Young death

Autor: Honeybee
veröffentlicht am: 08.08.2011


Liebe rockundliebe.de Besucher,

ihr habt sicherlich die Tragödie von Norwegen mitbekommen und mir geht diese Sache einfach nicht aus dem Kopf, deswegen diese Geschichte hier.
Kritik und Verbesserungsvorschläge sind erwünscht.

Young death
He will come and he won’t have any compassion.

Prolog 1

Einblick in ein perfektes und glückliches Leben.

“Ich liebe dich, Ayleen”, flüstert Eric mir leise ins Ohr, dabei berühren seine samtweichen Lippen mein Ohrläppchen. Mein Name perlt so gefühlvoll von seinen Lippen „Ich dich auch“ antworte ich genüsslich. Als Bestätigung kuschle mich an ihn und lege eine Hand auf seine Wange. Wir liegen eng umschlungen auf der Couch im Wohnzimmer und genießen einfach den Moment der Stille. Das Flackern des brennenden Holzes im Kamin, im Hintergrund, spendet wohlige Wärme und Romantik. Eric streicht mir eine Haarsträhne, die sich aus meinem geflochtenen Zopf gelockert hat, aus meinem Gesicht und küsst mich auf den Mund. Seine Lippen verschmelzen mit meinen. Der Kuss ist zurückhaltend, aber jedoch fordernd. Langsam löst er sich wieder von mir und sieht mir tief in die Augen. „Niemand kann uns auseinander reißen, niemand. Keiner wird uns jemals etwas antun.“ Seine Worte klingen bestimmend, als wäre jeder Widerstand zwecklos. „Wenn du meinst“, antworte ich seufzend und schließe meine Augen.
Ein so wundervolles Leben kann nie zerstört werden, denkt ihr. Wenn dem nur so wäre.

Prolog 2

Im Angesicht des Todes

Ich hatte mir nie viele Gedanken darüber gemacht, wie und wann ich sterben würde, da ich in den vergangen Jahren auch keinen Grund dazu gehabt hätte. Warum auch? Ich habe eine wundervolle Familie, bei denen ich mich geborgen fühle und einen attraktiven Freund, der mich über alles liebt.
Mein Blick ist auf die bedrohlichen, schwarzen Augen des unbekannten Mannes vor mir geheftet, der zwei Meter von mir entfernt mit einer Waffe steht und mich anlächelt. Ich traue mich kaum zu atmen. Nasser Angstschweiß jagt über meinen Rücken.
Es ist zwar nicht die beste Art zu sterben, aber was würde mir schon anderes übrig bleiben? Mein Freund ist irgendwo da draußen in der „Wildnis“ und kämpft mit seinen Leben, dass er wahrscheinlich schon verloren hat, so wie die Anderen auf dieser Insel. Wäre ich nicht zu diesen Feriencamp gegangen, würde ich jetzt nicht dem Tod ins Auge blicken. Ohne Eile kommt dieser Mann auf mich zu und…



Ängstlich sitze ich, die Beine zur Brust angezogen, in einer mit Erde überhäuften Grube und warte bis er mich findet, mich an meinen haselnussbraunen, schulterlangen Haare, aus diesem Dreckloch zerrt, mir seine geladene, silberne Waffe mit den Initialen „ABB“ an meine Schläfe hält, sein kehliges, schmutziges Lachen lacht und abdrückt, mir die schwarze Kugel in den Kopf jagt, mich kaltblütig, ohne jegliches Gefühl und Erbarmen erschießt.
Mein Herz rast von jeder erneut verstreichenden Sekunde schneller, als wolle es meine Brust sprengen. Ungewollt fange ich an zu schluchzen. Leise, unverständliche und hilflose Laute verlassen meine Lippen. Vor Schreck, mich selbst versehentlich zu verraten, presse ich meine dreckige, verschrammte Hand auf meine nach Blut schmeckenden Lippen, die bevor ich sie wundgebissen hatte, rosarot waren.








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