Wir lieben die Sterne zu sehr, um uns vor der Nacht zu fürchten - Teil 12

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 11.10.2011


„Ich weiß“, antwortet er und schaut mir in die Augen. „Das spüre ich. Aber wir dürfen nicht.“ Er lacht leise. „Obwohl ich es mag, wenn du mich küsst. Oh, wie sehr ich das mag.“ Ich lasse mich nach hinten sinken, lege mich flach auf den Boden. „Ich hab nicht so richtig verstanden, weshalb es nicht geht. Ich meine, ist doch gut, wenn du mich vor den ganzen Kerlen beschützt. Anscheinend will mir ja einer von denen was böses.“ „Der, der Viola weh tut?“ „Ja.“ Ich drehe meinen Kopf zu ihm, um zu sehen, wie er auf diese Nachricht reagiert. Sein Adamsapfel hüpft auf und ab, es sieht aus, als ob er einige Male heftig schluckt. „Ich finde heraus, wer es ist und dann bring ich ihn um“, sagt er schließlich mit einer solch bedrohlichen Stimme, dass ich Gänsehaut bekomme. „Er wird dir nichts tun, Val. Das schwöre ich dir.“

Der Hafen, in dem wir anlegen ist klein. Viele fangen an zu meckern, weil es keine Geschäfte oder Kneipen gibt, aber mir ist das egal. Ich habe Ted, ich habe Viola. Mit ihnen sitze ich auf einer Mauer auf dem Festland und schaue der untergehenden Sonne zu, während Ted Viola über diesen Mann ausfragt. Aber sie kann ihm nicht mehr Informationen geben als ich. Also herrscht eine Weile schweigen, bevor Ted erneut die Stimme erhebt. „Viola, man sieht ja keine Verletzungen außerhalb und so... aber du bist ständig am Weinen. Sagen deine Freunde dazu nichts? Deine Eltern?“ Sie schüttelt erst den Kopf, nickt dann aber. „Doch. Carlos allen voran.“ Sie zuckt mit den Schultern. „Soll ich sagen, dass ich von einem Unbekannten verfolgt werde, der mich über Val ausquetscht? Ich hab gesagt, dass ich wegen Pascal so fertig bin.“ Ted schaut sie verwirrt an. „Mein Pflegepferd. Er musste eingeschläfert werden.“ „Und das kaufen sie dir ab?“ „Ja, anscheinend schon.“ Sie wischt sich müde über das Gesicht. „Aber lasst uns von was anderem reden, ja?“ Also wechseln wir das Thema, plaudern über dies und das, lassen uns von Viola die aktuellen Gerüchte erzählen, erzählen Ted von unseren Erlebnissen und das solange, bis wir wieder aufs Schiff müssen. Dort setzen wir uns in den Aufenthaltsraum, spielen Karten, ich verliere jedes Mal, reden über oberflächliche Dinge. Andere setzten sich zu uns, ignorieren mich zuerst, aber fangen dann an auch mit mir zu sprechen. Wir unterhalten uns über Musik, über Filme und plötzlich fühle ich mich wohl.

_Ted_

Er schaut Valerie an und muss ein strahlendes Lachen unterdrücken. Endlich taut sie auf, endlich redet sie mit ihren Klassenkameraden. Ihm ist egal, ob es sein Verdienst ist, Hauptsache sie tut es und zieht sich nicht erneut in ihr Schneckenhaus zurück.
Ihre Hand liegt in seiner und fest drückt er sie. Seine Valerie. Sie liebt ihn auf irgendeine Weise. Und das fühlt sich verdammt gut an. Was ihn nur daran ärgert ist, dass er es nicht darf.
In dem Monat, den er nicht in der Schule verbracht hatte, war er auf dem Stern gewesen. Dort hatte er ziemlich Ärger bekommen, wegen der Sache mit dem Sex. Woher auch immer sie das wussten. Der vorübergehende König hatte ihn geschlagen, ihn für ein paar Tage weg gesperrt und ihm klar gemacht, dass er Valerie nicht so sehen darf. Nur als Prinzessin, aber nicht als Sexobjekt, nicht als Geliebte.
Dass sie jetzt auch Gefühle für ihn hat, macht die Sache natürlich um einiges schwieriger. Wenn sie ihn umarmt, wenn sie bei ihm ist, dann will er sie fest halten, sie an sich drücken, sie nie wieder loslassen. Wenn sie ihn küsst, dann will er diesen Kuss erwidern dürfen, sie nicht wegschieben müssen.
Aber hat er eine Wahl? Sie braucht seinen Schutz, gerade jetzt, wo dieser mysteriöse Mann aufgetaucht ist. Sie hat Angst, das sieht er an ihrer Aura.
Inzwischen sitzen auch ein paar Kerle an dem Tisch, er mustert einen nach dem anderen. Ob einer von ihnen was mit der Sache zu tun hat? Er legt seinen Arm um Valeries Schulter und zieht sie enger an sich. Überrascht schaut sie ihn an, schmiegt sich dann aber wieder an ihn.
Das mag er. Sie riecht so gut. Immer ein Hauch nach Rosen, gemischt mit was exotischem, was er nicht zuordnen kann. Er liebt diesen Duft genauso sehr, wie er sie liebt.
Liebe. Das zwischen ihnen ist nicht mehr und nicht weniger. Er verflucht diese Menschen, die ihm es verbieten, auch wenn er tief im inneren weiß, dass es richtig ist. Einmal hat er versucht ihr zu erklären, weshalb es nicht geht, aber der Grund lässt sich eigentlich nicht in Worte fassen. Selbst versteht er es ja nicht mal.
Sein Blick wandert zu ihren Lippen, ihren vollen, roten Lippen, so gut zum küssen. Wie gerne er das jetzt tun würde. Wie gerne er sie jetzt anfassen würde, sie ihrer Kleidung berauben...
Sie wendet sich zu ihm und lächelt müde. „Ich geh schlafen.“ Langsam steht sie auf, er erhebt sich mit ihr. Fragend schaut sie ihn an. Er lächelt. „Ich werde mir ein Beispiel an dir nehmen. Morgen wird ein langer Tag.“ „Ja.“ Sie lächelt allen kurz zu und verschwindet dann durch die Tür, hinter der die Kajüten liegen. Er grinst auch nochmal kurz alle an, geht ihr dann hinterher und hält sie fest, bevor sie in einen der winzigen Räume verschwinden kann.

_Valerie_

Ich spüre seinen Atem in meinem Nacken und muss lächeln. „Du hast nicht gerade vor mich in deine Kajüte zu entführen oder so?“, flüstere ich heiser. Er lacht leise. „Das wäre mal eine Maßnahme.“ Seine Lippen küssen sacht meinen Hals, was mich dazu bringt, leise zu kichern. „Willst du mich verführen?“ „Vielleicht“, haucht er und lässt seine Hände unter mein Oberteil gleiten. Ich schnurre, schmiege mich an ihn und gebe ihm somit die Erlaubnis, mich in seine Kajüte zu ziehen, die er allein bewohnt. Dort stoß ich mir als allererstes den Kopf, als er mich auf das untere Bett drückt. Wortreich entschuldigt er sich, klettert dann auf mich und fängt an mich zu küssen. Ich erwidere den Kuss, versinke in ihm, genieße seine Berührungen. Sein Atem streicht über meine Wange und ein leises „Ich liebe dich“ dringt in mein Ohr. Mein Herz klopft, meine Hände macht sich selbstständig und erkundet seinen Körper, so wie er den meinen erkundet. Ich lebe hier, jetzt in diesem Moment und ich hoffe, dass er nie vorbei ist

Doch natürlich kommt es zu einem Ende, nämlich in dem Moment, als es an der Tür klopft und die Stimme von unserem Lehrer zu uns dringt. „Ted? Sind Sie schon im Bett? Ich komme nicht in das Zimmer!“ Keuchend löst er sich von mir, versucht normal Luft zu bekommen und antwortet dann. „Ja, bin ich. Ich hab den Koffer vor die Tür gestellt, damit mich niemand stört.“ „Ah, ja, na gut. Wissen Sie, wo Valerie ist? Viola sucht sie.“ „Ehm... sie wollte noch kurz an Land, ich ruf sie an.“ „Danke, danke.“ Wir hören, wie Schritte sich entfernen und ich schaue Ted daraufhin in die Augen. „Dann geh ich wohl mal.“ Er nickt stumm, verlässt das Bett, schaut mir beim Aufstehen zu und nimmt mich dann in die Arme. „Schade.“ Ich kichere wieder dümmlich, löse mich von ihm und ziehe mein Oberteil an – weiter sind wir nicht gekommen. „Wir haben ja noch ein paar Tage.“ Er nickt, zieht den Koffer weg, steckt den Kopf zur Tür raus und nickt dann. „Okay, hier ist keiner.“ Ich bekomme noch einen letzten Kuss, verlasse dann sein Zimmer und gehe in meines, in dem Viola schon auf dem Bett sitzt, dass sie gewählt hat.
„Er ist hier.“
Zwei Sekunden später drängt Ted sich noch mit dazu. „Okay, wo ist er?“ Viola zuckt mit den Schultern. „Er hat mir... ein Foto geschickt.“ „Du hast seine Handynummer?“, ruft Ted entgeistert und reißt ihr das Handy aus der Hand. „Sag das doch!“ Er drückt ein wenig auf den Tasten rum und erstarrt von einer Sekunde auf die nächste. „Ted?“, flüstere ich. „Ted, alles okay?“ Er reagiert erst, als ich ihn vorsichtig an der Schulter berühre. „Ja. Ja, klar.“ Er gibt Viola das Handy zurück. „Ich werde auf euch Acht geben. Bleibt bitte einfach in meiner Nähe.“ Noch einmal drückt er fest seine Lippen auf meine, bevor er unsere Kajüte verlässt, eine verzweifelte Viola und eine total erregte Freundin zurücklassend.

__________________________

Whahahahaaaa! Gott, ich hoffe euch gefällt das :D Ist leider nicht so viel wie sonst, aber ich bin momentan überfordert :D Zu viele Ideen ;D





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz