Wir lieben die Sterne zu sehr, um uns vor der Nacht zu fürchten - Teil 10

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 25.09.2011


Heute ein sehr kurzer Teil, damit es wenigstens noch etwas zu lesen gibt, bevor ich wieder eine Woche nicht da bin. Tut mir leid, ich komm in letzter Zeit echt nicht zum Schreiben, ist alles verdammt stressig =/
Danke für die ganzen lieben Kommis und eine schöne Woche ;D

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Zwei Stunden später sitze ich in meinem Zimmer und starre aus dem Fenster. Ironischerweise kann ich, was mir erst vor ein paar Tagen aufgefallen ist, direkt Teds Haus angucken. Wenn ich das vorher gewusst hätte, bevor er wieder in der Schule aufgetaucht ist, hätte ich es solange beobachtet, bis ich ihn mal erwischt hätte. Aber jetzt will ich nicht mehr hinschauen, weil ich nicht sehen will, wenn er mit Piper hineingeht. Ob sie miteinander schlafen? Ich kneife die Augen zusammen. Nein, nicht daran denken. Es mir nicht vorstellen. Doch auch wenn ich es nicht will, ich kann nichts dagegen tun, die Bilder tauchen von ganz allein vor meinem inneren Auge auf. Piper und Ted, wie sie sich auf seinem Bett wälzen, nackt, wie er ihr sagt, dass sie so viel schöner sei als ich.
Mit einem Aufschrei werfe ich ein Kissen gegen das Fenster und werfe mich dann auf mein Bett.
Zwei Sekunden später klingelt es an der Tür. Mürrisch stehe ich auf und gehe runter, öffne sie. „Val“, höre ich seine Stimme. Ted. So fest ich kann knalle ich die Tür wieder zu, aber er ist schneller und schiebt seinen Fuß zwischen Tür und Rahmen, sodass sie wieder abprallt. „Val, bitte!“, ruft er. Ich schüttele den Kopf, mache weiter und weiter, es muss schmerzhaft sein, aber er nimmt den Fuß nicht weg. „Bitte!“, wiederholt er. Irgendwann gebe ich auf, lasse von der Tür ab und gehe schnellen Schrittes ins Wohnzimmer. Ich spüre, dass er mir folgt, ignoriere es aber und setze mich auf den Sessel. Er nimmt ohne Aufforderung auf dem Sofa Platz und schaut mich an. „Valerie.“ Ich hebe den Blick, schaue ihn an und bemerke, dass er zurück zuckt. „Val...“, flüstert er, der Schmerz in seiner Stimme irritiert mich. Er rutscht vom Sofa, geht zu mir und kniet sich vor mich. „Du siehst grauenhaft aus. Ich hab dich in der Bibliothek gar nicht richtig angeschaut. Wie viele von diesen Visionen hast du in letzter Zeit? Ganz viele, oder? Scheiße...“ Er nimmt meine Hände und legt seine Stirn auf meine Knie. „Val, ich möchte erklären.“
„Nein.“ Ich stehe auf, stoße ihn somit von mir, und gehe in die andere Ecke des Raumes. Eine Weile herrscht Schweigen, aber dann unterbricht er es. „Ich bin dein Mentor. Wir hätten nie, nie!“ Ich drehe mich wieder zu ihm um. „Du gibst also mir die Schuld, an dem, was passiert ist?“ „Du hast schließlich angefangen!“ „Ich? Du hast mich zum Tanzen aufgefordert, du hast mich geküsst! Verdammt noch mal! Los, sag, was hast du mir untergejubelt, damit ich so scharf auf dich werde?“ „Ich hab dir nichts gegeben, Val, das würde ich nie tun.“ Ich wende mich ab, umklammere mich selbst. „Und wieso bist du hergekommen, wenn du mir doch nur weh tust.“ „Val.“ Ich bemerke, dass er wieder näher kommt, bleibe aber stehen. Er legt seine Arme um mich, sein Kinn auf meinen Kopf. „Ich bin hier, weil ich dich beschützen möchte. Und das geht nicht, wenn ich Gefühle für dich habe. Ich liebe dich auf eine andere Weise, als ich sollte. Du solltest für mich nicht mehr sein als meine Prinzessin, mein Schützling. Solange ich mehr für dich empfinde, sehe ich nicht mehr die richtigen Gefahren, ich sehe nur diese ganzen Kerle, die dich anstarren, als wärst du ein Stück Fleisch in der Auslage des Metzgers.“ Ich lache sarkastisch. „Klar, alle starren mich an.“ Doch dann wird mir der Kern seiner Aussage bewusst. Er liebt mich. Mich, Valerie und nicht... „Was ist mit Piper?“ „Die. Sie war halt da. Ich wollte dich eifersüchtig machen, glaube ich. Oder auch nicht, keine Ahnung. Aber mehr als ein paar Küsse lief nicht, ehrlich.“ Ich nicke, akzeptiere seine Aussage. Dann lehne ich mich an ihn und schließe meine Augen. Seine Nähe löst wieder ein unglaubliches Wohlbefinden in mir aus. Als ob ich diese Nähe brauche, damit sowohl mein Körper als auch mein Geist Ruhe findet.
Wieder schweigen wir eine Weile, doch dann stelle ich die Frage, die mir schon seit drei Monaten auf der Zunge brennt. „Wieso war ich so komisch drauf an dem Abend?“ Er lässt sich Zeit mit der Antwort, scheint einen Augenblick zu überlegen, was er mir antwortet, bevor er was sagt. „Ich glaube, das lag an der Sternkonstellation. Die war ziemlich seltsam... vielleicht stand dein Stern ja irgendwie so, dass er eine Anziehungskraft auf dich ausgeübt hat?“ Ich zucke mit den Schultern und gebe mich mit der Erklärung zufrieden – vorerst.
Meine Kopfschmerzen verschwinden langsam. Anscheinend ist Ted ein richtiges Wundermittel für mich. Alle Schmerzen lassen nach, ich fühl mich einfach gut.
„Val?“, fragt Ted leise. „Erzählst du mir von deinen Visionen? Ich möchte dir helfen.“
Ich denke kurz nach. Ich weiß noch immer nicht, ob ich ihm ganz und gar vertrauen kann. Aber was, wenn er mir wirklich helfen kann? Das wäre ja schon toll. Ich drehe meinen Kopf, schaue ihm in die Augen. Was ich sehe ist ein absolut ehrlicher, ernster Blick. Nach einem Moment des Zögerns entschließe ich, ihm grob zu erzählen was los ist. Dass ich in die Zukunft schauen kann, aber nicht, was genau ich sehe und vorallem nicht, wer in den letzten Visionen die Hauptrolle spielte. Gemeinsam mit ihm setze ich mich auf das Sofa und beginne zu reden.





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