Wir lieben die Sterne zu sehr, um uns vor der Nacht zu fürchten - Teil 4

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 22.08.2011


OH MEIN GOTT! Mir ist gerade aufgefallen, dass ich schon seit 18 Tagen nichts mehr eingeschickt habe! Wie ist das möglich? So bin ich doch sonst nicht :(
Ich hatte aber auch gar keine Zeit .. Schule, Arbeit, Festival .. da wirds manchmal echt knapp.
Also, hier endlich der nächste Teil ;D Hoffe, dass es wieder besser geworden ist.
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Am nächsten Morgen wache ich in Teds Armen auf. Wir haben gestern nicht mehr viel geredet. Ich hab ihn zwar mit Fragen gelöchert, aber nicht mehr viel rausbekommen. Er hat nur gesagt, dass es halt sieben Sterne gibt, die von sieben Königen regiert werden, die zusammen ein Sternensystem bilden – und die Könige haben jeder eine Tochter, mich und die anderen sechs Mädchen, und dass jede von uns eine andere Gabe hat. Dann hab ich ihn nur noch angestarrt, bis ich irgendwann eingeschlafen bin. Ich rutsche hastig vor ihm weg, dass er mir erzählt, dass ich ein „Sternenmädchen“ wäre, ändert nichts daran, dass ich Berührungen nicht ausstehen kann. Ich stehe auf und strecke mich. Dann werfe ich einen Blick auf die Uhr und stelle mit Erschrecken fest, dass in einer halben Stunde die Schule beginnt. Ich hab gestern Abend vergessen mir den Wecker zu stellen! Das liegt alles nur an diesem Ted! Und meine Kleidung hab ich mir auch nicht rausgelegt! Schnell bin ich beim Schrank und beginne ihn zu durchwühlen, bis ich schließlich einen schwarzen Kapuzenpullover und eine Röhrenjeans finde. Ich werfe einen Blick zu Ted, seufze, nehme ein Kissen von meinem Sofa und werfe es, so fest ich kann, auf ihn. Ted zuckt zusammen, brummt was, reibt sich über die Augen, setzt sich auf und streckt sich. „Was los?“ „Wir müssen in einer halben Stunde im Unterricht sitzen!“ „Stress dich nicht so, ist doch nicht schlimm, wenn wir zu spät kommen.“ „Ich komm aber fast immer zu spät!“, rufe ich und beeile mich dann ins Bad zu kommen. Zum Duschen ist keine Zeit, also belasse ich es dabei, mir meine Haare zu einem Dutt zu binden und eine kurze Katzenwäsche durchzuführen. Ich ziehe mich an und gehe zurück in mein Zimmer – und erstarre. Ted ist wieder eingeschlafen. Ich fauche wütend, stürze auf das Bett zu und ziehe ihm die Decke weg. „Ted!“ Er grummelt was, das ich nicht verstehe und dreht sich auf die andere Seite. Ich knie mich neben ihm aufs Bett und schlage meine Faust leicht an seinen Arm. „Ted, komm schon!“ Er öffnet die Augen, schaut mich verschlafen an und gähnt dann laut. „Okay, aber nur, weil du es bist.“ „Gut.“ Ich rutsche vom Bett, schnappe meine Tasche und werfe noch einmal einen Blick auf die Uhr. „Na toll, jetzt können wir rennen.“ Ted ist inzwischen aufgestanden und räkelt sich. „Mach dir keinen Kopf, ich hab ein Auto. Muss mich nur noch kurz umziehen. In fünf Minuten vor der Tür.“ Er macht sich auf den Weg nach Hause. Ich gehe in die Küche, schnappe mit eine Banane und stelle mich dann auf den Bürgersteig um auf Ted zu warten. Zwei Sekunden später höre ich ein Garagentor und sehe ihn dann vorfahren – in einem knallroten Cabriolet. Was für eine Marke es ist, weiß ich nicht, ich kenn mich nicht sonderlich gut mit Autos aus, aber es ist verdammt auffällig! Ted bleibt vor mir stehen, steigt aus, geht einmal um das Auto herum und hält mir dann die Tür zum Beifahrersitz auf. „Du kannst den Mund wieder zumachen, Val. Es ist nur ein Auto.“ Ich schaue ihn verwirrt an, bemerke dann, dass mein Mund tatsächlich offen ist und schließe ihn schnell. „Das ist Wahnsinn.“ Er zuckt mit den Schultern und wartet darauf, dass ich endlich einsteige, was ich dann auch tue. Kurz darauf sind wir auf dem Weg in die Schule. Eine Unterhaltung ist nicht möglich, denn er hat eine mir unbekannte Punkband voll aufgedreht.
Als wir ankommen, steigt Piper gerade aus ihrem Opel Corsa und wirft mir böse Blicke zu. Ted grinst und steigt aus. „Sie mag dich nicht, was?“ „Sie mag dich sehr, wie?“, kontere ich und verlasse das Auto. Er verzieht das Gesicht und nimmt seine Tasche und auch meine, aber die nehme ich ihm sofort weg. Dann nicke ich knapp und mach mich auf den Weg ins Gebäude. Ich höre ihn seufzen und spüre einen Augenblick später, wie seine Hand nach der meinen greift. Ich zische und bringe ihn mit dieser Reaktion dazu, laut zu lachen. „Du bist so süß, Val!“ Er drückt meine Hand fester, während ich verzweifelt versuche, sie ihm wegzuziehen. „Was soll das, Ted! Wir sind nicht zusammen oder so, wir sind nicht einmal Freunde!“ „Weil wir viel mehr als das sind! Ich gehöre zu dir, wie eines deiner Organe, Val, du wirst mich nicht mehr los. Ich bin dein Mentor!“ „Ein Scheißdreck bist du!“ Wütend funkle ich ihn an. „Woher soll ich wissen, dass du die Wahrheit sagst? Mich als Alien bezeichnen, nur weil ich was kann, was andere Leute vielleicht nicht können? Leck mich, Ted.“ Er grinst. „Gerne doch, Süße.“ Ich lasse einen genervten Schrei los und stoße ihn mit aller Kraft, die ich aufbringen kann, von mir. „Lass mich zufrieden!“ Ich umklammere den Griff meiner Tasche und renne in meine Klasse.

_Ted_

Er schaut ihr lange hinterher. Er versteht ihre Reaktion ja, ihn würde das auch nerven, wenn jemand ankommen würde und ihm Dinge erzählen würde, die schwer zu glauben waren.
Aber er sagt die Wahrheit.
Langsam geht er in die Richtung, in die sie verschwunden ist. Sie ist so schön. Sie hat dieses Leuchten, ein hellblaues Schimmern, das sie umgibt. Dieses Blau steht für ihre Launenhaftigkeit, es zeigt, dass sie empfindsam ist, sich in andere Leute einfühlen kann. Dass sie sanft ist. Doch was ihm Sorgen macht ist das Grau, in das das Schimmern übergeht, weil es von Depressionen, Traurigkeit und Erschöpfung zeugt.
Er will ihr helfen, ihr zeigen, wie sie mir ihrer Gabe umgehen muss.
Doch dazu muss er erst wissen, was sie kann. Und das würde sie ihm solange nicht erzählen, bis sie ihm vertraut.
Wie soll er das anstellen? Er hat ihr die komplette Wahrheit gesagt. Er hat ihr von den Königen erzählt, von den anderen Mädchen. Wie soll er ihr beweisen, dass es alles stimmt? Auf eine Reise um die Welt, damit sie die anderen kennenlernt, kann er sie nicht mitnehmen, sie würde erst gar nicht mitkommen. Was dann? Die Mädchen herkommen lassen? Zu kompliziert. Die Feinde würden es spüren, wenn die Mädchen alle gemeinsam versammelt wären, zu hoch wäre die Konzentration ihrer Kräfte.
Langsam geht er in seinen Mathe-Kurs und lässt sich auf seinem Platz nieder. Sofort setzt sich Piper neben ihn und fängt an zu quatschen, zu versuchen ihn für sich zu gewinnen, aber er schaltet auf Durchzug und konzentriert sich lieber ganz auf Valerie.
Was hat sie bloß für eine Gabe? Eine die ihr Angst macht .. was kann einem Angst machen? Verletzt sie mit Versehen Menschen? Nein, das kann nicht sein, alle Gaben sind psychisch. Oder kann sie Menschen mit ihrem Verstand verletzen? Telepathisch? Konnte das gehen?
Er seufzt und lehnt sich zurück. Piper neben ihm redet weiter, aber mit einem Blick bringt er sie vorerst zum Verstummen. Aber dies hielt nur eine Sekunde an, dann beginnt sie wieder zu sprechen: „Ich versteh das nicht, Ted. Was habe ich dir getan, dass du mich so verabscheust? Nur weil ich Valerie nicht mag? Hallo, du kennst sie nicht einmal! Sie ist total seltsam!“ „Sie ist nicht seltsam.“ Langsam wendet er sich diesem nervigem Mädchen zu und betrachtet sie näher. Sie scheint sich schön zu fühlen, mit den so blondierten Haaren, dass sie beinah weiß sind, mit den dunkelgrünen Augen, die mit einer drei Tonnen Schicht Lidschatten und Mascara betont sind, aber in Wirklichkeit sieht so etwas ziemlich abtörnend aus, zumindest für ihn. Er mag natürliche Mädchen, das war schon immer so. Auch in der Galaxie, aus der er kommt, gibt es Mädchen, die sich schminken und er konnte nie etwas mit ihnen anfangen. Das würde sich auch nicht so schnell ändern.
Er übersteht die Stunde neben Piper und macht sich auf den Weg in seinen nächsten Kurs. Die ganze Zeit denkt er darüber nach, wie er Valerie von der Wahrheit überzeugen kann und hat, als er sich auf den Weg in die Mittagspause macht, tatsächlich eine Idee.

_Valerie_

Die Stunden vergehen viel zu schnell, weil ich einfach nur über das nachdenke, was Ted mir erzählt hat. Ich komme noch immer nicht darauf klar, als ich in die Mensa gehe, zur Mittagszeit – und erstarre, weil ich Ted wieder an unserem Tisch sitzen sehe. Ich glaube, der Junge lässt nicht locker. Entnervt drehe ich mich wieder um und will die Mensa verlassen, als es wieder geschieht.

>Ich sitze auf einem Baum und höre nur meinen Atem, die Vögel und ein leichtes Knarren des Astes. Doch plötzlich ertönt unter mir ein Tumult und schaue schnell auf den Boden. Da ist wieder sie – sie, die mir eine Vision nach der anderen liefert. Sie wird an den Baum gefesselt, nackt, dann holt der Mann, der dies tut, sein Messer heraus und schneidet ihr nach und nach kleine Wunden. Er sagt was, aber ich verstehe es nicht, ich bin zu weit weg. Richtig konzentrieren kann ich mich auch nicht, ich zittere am ganzen Körper, nur, weil ich dies mit ansehen muss. Wieso geschehen ihr so viele schreckliche Dinge? Das ist nicht gerecht! Es ist einfach nicht fair! Ich lasse mich fallen und lande leichtfüßig neben ihr. Keiner bemerkt mich, weder sie, noch ihr ihr Peiniger. Ich versuche erfolglos sein Gesicht zu erkennen, er trägt eine Maske. Sie ist schwarz und verdeckt sein halbes Gesicht. Ich erkenne nur seine Lippen, aber das hilft mir nicht viel.
Auf einmal schreit sie auf und beginnt schnell etwas zu erzählen, was ich auch nicht verstehe. Dann fällt sie in Ohnmacht und damit wird auch bei mir alles schwarz.<

„Geht es ihr gut? Nun sag, schon!“ „Ja, alles bestens .. sie kommt wieder zu sich.“ Ted? Oh man! Da hab ich ihn ja schon wieder auf mich aufmerksam gemacht? Und die andere Stimme gehört zu Kristina .. das heißt, ich werde mich den ganzen restlichen Tag von Fragen bombiert fühlen. Geile Sache.
Oh Gott .. ich hasse diese Visionen. Ich will doch nur, dass es aufhört .. ein für alle mal.





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