Die Hochzeit

Autor: Bernd Bernard
veröffentlicht am: 18.07.2011


Gen Westen ritt eilig durch’s Lande der Reiter im blauen Gewande. Dem König die Botschaft zu bringen, das musst ihm beim Leben gelingen, drum rief er: „O Schimmel, hopp, hopp, lauf zügig im schnellen Galopp!“
So lief das Pferdchen geschwind, fast flog es wie der Wind, jagt‘ über’n Busch, den Berg, das Tal, schnaufte auch ein manches Mal, - da schrie der Reiter: „Jucheee“, das Schloss lag schon ganz in der Näh.
Vom Turme schallt’s: "hala-hali, der Reitersmann kommt wieder hi", dass klatschend der König befahl, die Tische zu decken im Saal, und kaum ward geöffnet das Tor, wild preschte das Pferdchen hervor.
„Nun sprich“, rief der Herrscher vom Throne: „Was bringst du für Kunde mein Sohne? - Will’s - o Herz! - Prinzessin Anna sein, die ich mag zur Königin frein?“ - Und während der Bote nickte, der König ein Tränchen verzwickte.
Da ließ der Hofmarschall rufen die Kutsche mit goldenen Kufen. Die kam mit acht Rappen bespannt den König zu fahren zur Brautschau ins Land. - Hinfort zog der Wagen voll Pracht, als Sternlein blinkten bei Nacht.
Drei Tage blieben sie aus, dann bracht‘ er die Anna nach Haus. -Das strahlte in dem hellsten Glanze, sie reichten sich die Hand zum Tanze, und ein jeder in dem Königreich brachte ihr Geschenke gleich.

Geistiges Eigentum, lg Fleder.







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