Das Herz hat seine Gründe, die die Vernunft nicht kennt - Teil 25

Autor: Anna :)
veröffentlicht am: 18.11.2011


Hey Leute :)
also irgendwie wird meine Story überflüssig und langatmig :/ aber jetzt muss ich auch weiterschreiben also ein paar Teile müsst ihr noch aushalten ^_^ wer noch Spaß dabei hat, das ist schön. Der Teil ist ziemlich kurz aber der nächste wird länger...hoffe ich :P
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Mary machte sich verzweifelt auf den Heimweg. Es war kurz vor Sonnenuntergang und die Müdigkeit hatte sie bereits erfasst. Lora trabte ebenfalls nur träge die Straße entlang.
Mary war auf halbem Wege die Erkenntnis gekommen, dass er rein gar nichts brachte, Tadgh zu suchen. Wenn er nun nach Hause kam, während sie weg war? Nein, dieses Risiko konnte sie nicht eingehen. So hatte sie gleich wieder umgedreht, noch bevor sie am Horizont die Stadt erkennen konnte.
Monoton klapperten Loras Hufe jetzt auf der Landstraße und die junge Frau wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als bei ihrem Verlobten zu sein.

Andrew Mackenzie sah den Postboten schon von weitem. Er hoffte, betete, dass er weitergehen würde, vorbei an ihrem Haus. Doch als der schmächtige Mann geradewegs auf ihn zukam, schwanden seine Hoffnungen denn er wusste, was ihn erwartete. Was jeden jungen Mann auf dem Weg des unheilbringenden Postboten erwartete.
„Telegramm für Andrew Mackenzie“, sagte er, und hielt ihm einen Brief hin. Andrew nahm ihn entgegen und bedankte sich. Als der Postbote gegangen war, riss er ihn mit zitternder Hand auf und las. Er las ihn einmal, zweimal, dreimal durch und doch blieben die Zeilen die gleichen.
Der junge Mann starrte auf die Buchstaben, die steif und unbeweglich zurücksahen.
Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Er drehte sich um und schaute in das besorgte Gesicht seiner Mutter.
„Ist es…?“, begann sie und er nickte nur. Sie hatte den richtigen Gedanken und das wusste sie. Tränen traten in Mrs. Mackenzies Augen. Andrew gab ihr das Telegramm, sie las es schnell durch und schlug dann die Hand vor den Mund. Andrew schloss sie in den Arm. Er wusste, dass dieser Tag kommen würde und nun war er eben da.
Verstohlen sah er zu Abigail, die gerade das Laub an der Scheune zusammenkehrte. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie es sein würde, von dieser kratzbürstigen Südstaatenschönheit getrennt zu sein, die ihm mehr als nur ans Herz gewachsen war.

Cameron war ruhiger und kleiner als Poteau, was Maggie nur gerade recht war. Sie hatte den Großstadttroubel gehörig satt und sie hatte das ständige Gesuche nach ihren Geschwistern satt. Ein Teil in ihr protestierte jedes Mal lautstark, wenn sie solche Gedanken entwickelte. Doch der andere Teil gewann immer mehr die Überhand. Es war der Teil, der genug hatte von allem. Aber sie versuchte nicht, dagegen anzukämpfen, denn es war wirklich an der Zeit, das eigene Leben weiter zu leben. Maggie hatte die vergangenen Wochen nur mit suchen zugebracht. Jetzt war es genug.
Diesmal sah sie sich in der Bank Camerons genau um, bevor sie zum Schalter ging. Sie würde nie wieder eine Bank betreten können, ohne dieses unangenehme Gefühl im Bauch. Und das nur wegen diesem Frank!
Sie löste Nancys Scheck ein und suchte sich eine Gaststätte, in der sie diesmal das richtige Zimmer fand.

Abigail grinste. Sie war Zeuge eines äußerst amüsanten Momentes, denn Bobby war gerade dabei, Joan quer über den ganzen Platz zu jagen. Dabei schienen ihm ihre Wut- und Angstschreie egal zu sein. Er wollte ja nur spielen. Das sah Abigail genauso, sie machte keine Anstalten, ihn aufzuhalten… obwohl sie wusste, dass Bobby ihr aufs Wort gehorchen würde. Sie schaute nicht lange zu, denn etwas trübte ihre Laune. Sie hatte gesehen, wie Mrs. Mackenzie- die strenge, niemals Emotionen zeigende Mrs. Mackenzie- ihrem Sohn weinend in den Armen gelegen hatte. Das Mädchen würde nur zu gerne wissen, was in dem Brief stand. Dabei wusste sie es im Grunde schon, so wie Andrews Mutter es nach einem Blick in seine Augen gewusst hatte. Das Problem war, dass etwas in ihr sich sträubte, ihre Annahmen zu glauben. Sie wollte nicht, dass Andrew-
„Abigail!“, durchbrach eine Stimme ihre Gedanken. Sie drehte sich um und sah Andrew auf sich zukommen. Er hielt ein zerknülltes Blatt Papier in der Hand und sein Gang war energisch. Anders als sonst wirkte er jetzt nicht gelassen.
„Abigail ich muss dir etwas sagen“, sagte er ohne Umschweife.
Ihr lag schon eine giftige Bemerkung zu seiner Anrede- ´du´ und nicht das spöttische `Sie´- auf den Lippen, doch der Ernst in seiner Stimme lies sie innehalten.
„Weißt du, was das ist?“ Er faltete das Blatt Papier auseinander.
Sie schüttelte den Kopf. Das war wie eine Lüge, nur ohne Worte.
Abigail konnte in Andrews Augen nun Trauer lesen. Sie wollte nicht hören, was er ihr im Begriff war zu sagen.
„Das ist ein Brief von der Armee“, fuhr er fort und sah ihr dabei nicht in die Augen. „Ich werde zum Dienst gerufen. Übermorgen muss ich antreten.“
Stille entstand. Nach einer Minute, die den beiden so endlos wie hundert Jahre vorkam, sah Andrew auf. Abigail hatte feuchte Augen und sah ihn durch einen Schleier von Tränen an. Sie hatte es gewusst, und doch gehofft, falsch zu liegen. In ihr stieg Wut hoch. Sie ärgerte sich, dass sie wegen so einem Vorfall kurz davor stand, in Tränen auszubrechen. Was bedeutete ihr schon Andrew Mackenzie? Er war es doch nicht wer, dass sie weinte!
Ein wütendes Zittern durchlief ihren Körper.
„Dann geh doch!“, schrie sie außer sich, wandte sich ohne Abwarten auf eine Reaktion ab und lief zur Scheune. Sie schleuderte den Rechen achtlos auf den Boden und setzte sich in die Ecke. Tränen rannen ihr Gesicht runter, sie konnte es nicht verhindern. Und sie konnte ebenfalls nicht die Wahrheit verhindern. In diesem Moment offenbarten sich ihr alle Gefühle für Andrew und ihr wurde klar, dass er es sehr wohl wert war, zu weinen.






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