Please, be mine - Teil 2

Autor: Tolaa
veröffentlicht am: 11.07.2011


Nach 3 Monaten Schule fand ich mich in der Schule eigentlich ganz gut zu Recht, ich befreundete mich schon mit vielen Leuten an und meine Noten wurden immer besser, aber Zuhause war es wie immer beim Alten. „Jamie, hast du schon gegessen“ rief meine Mum. „Ja“ rief ich, aber sie hörte mich nicht. War ja klar.
Ich machte schnell meine angefangene Matheaufgabe zu Ende, nahm mein Headset von meinem Kopf und lief zur Küche. Mum stand mit dem Rücken zu mir vor dem Tresen und machte sich ein Milchshake. Oh Tschuldige ihren „Super, köstlichen (überhaupt nicht), nur von Obst und Gemüße enthaltenen (der angeblich der Verdauerung gut täte) – Milchshake. Sie trug einen schwarzen Rock und eine Bluse drüber, mit irgendwelcher, komplizierter geflochtenen Zopffrisur aufn Kopf. Sie kam wohl grad von der Arbeit. Meine Mum sah eher einer indianischen Frau ähnlich und wenn ich sie auf den alten Fotos sah würd ich sie auch für so eine halten, deswegen sah ich eher meinem Vater ähnlich als meiner Mutter. Aber jetzt verblasste es wohl.
Ja meine Mum war komisch. In letzter Zeit aß sie oft diese Diät-Sachen und machte Sport, dabei war sie dünn. Ja okey sie hatte abgenommen und das stand ihr, aber jetzt nervte es! Am meisten das sie es schaffte und ich nicht!
Meine Mum blickte hoch: „Und?“ „Ja hab ich“ „Achso gut, ich hab nämlich keine Lust grad etwas zu machen“ Sie machte sich wieder an ihrem Milchshake ran. Ich lehnte mich am Tresen an. „Hmm… was ist da drin“, ich drückte mit meinem Zeigefinger auf den Becher und schaute rein. Sah eklig aus, Grün- gelber Schleim mit kleinen Stückchen drin, die herum schwabbten. Ich verzog mein Gesicht. Meine Mum folgte meinen Blick „Hm war in dem Rezept drin, etwas Milch, Obst, Karotten, Brokkoli..“ Karotten! Brokkoli! Ich machte ein Kotzgeräusch. Mum grinste mich an. „ So schlimm wird’s schon nicht“ Ich zog meine Augenbrauen hoch und zuckte mit den Schulter, sie gab dem Becher wieder ihre volle Aufmerksamkeit. „Hast du dein Zimmer aufgeräumt?“ Nein „Ja hab ich“, „Den Katzenklo?“ Ich verdrehte meine Augen und stampfte davon.

Ich nahm den Deckel vom Katzenklo hoch. Puuh stank er. Alfie, mein Kater lehnte sich an mein Bein und schmußte mit ihm bis er sich schnurrend mit einen Plumbs auf den Boden fallen ließ. „Ohh, Alfie mein kleiner, warum machst du´s mir nur so schwer“. Ich streichelte ihn und sein Schnurren wurde lauter, kniete mich runter, und schmußte weiter mit ihm.
Aber so wurde der Gestank auch nicht besser.
Ich putzte das Katzenklo und wusch anschließend meine Hände und blickte dabei in den Spiegel. Große, graue Kulleraugen blickten mich an. Ich mochte sie nicht, die Augenfarbe war so normal, obwohl sie schön geformt warn. Ich band meine Haare zu einem Dutt, lies sie dann doch offen. Sie waren braun-rot. Ja sie waren gefärbt und ich hatte es nicht bereut, so wie es die anderen Mädchen vorhersagten! Auf keinen Fall, aber nochmal färben hatte ich nicht mehr vor. Das wars, sie waren schon empfindlich genug. Ich überlegte, waschen oder nicht? Ich kräuselte meine Haare herum, machte sie hoch und wieder runter, lies es dann doch und ging in mein Zimmer, von meinem Kater gefolgt. Ich nahm meine Gitarre und zupfte herum. Ich lernte Gitarre seit einem halben Jahr und machte noch immer schiefe Töne, aber wenigsten hatte ich eine Begleitung zu meiner Stimme.
„Jamie!“ Es klopfte an der Tür. Keine Ahnung was meine Eltern an den Namen fanden. Er war amerikanisch und die meisten Leute konnten es nicht aussprechen. Aber was solls, etwas einzigartiges. „Nein“ rief ich. Es wurde aufgemacht. „Ich wollt nur kurz..“ Ihr Blick fiel auf den Tisch, der umgeräumt war, dann auf die Kleider die auf den Boden lagen und anschließend von Bett (ebenfalls voller Sachen) zu mir. Sie machte ein strenges Gesicht. „Ich hab doch gesagt…“, ließ es dann doch und fing nochmal an “ Also ich wollt nur kurz fragen ob du mit mir und Dad einkaufen willst. Alex kommt auch mit“. Achja mein Bruder. Hatte ich ihn vergessen zu erwähnen? Tschuldige, aber er würde es bestimmt selbst nicht wollen. Er war 4 Jahre älter als ich, dunelblonde Haare, vom Gesicht her sah er eher meiner Mum ähnlich, schlank, durchtrainierter Körper und studierte in München. Einbischen weiter weg, aber er schaffte es trotzdem noch nach Hause zu kommen, pünktlich zum Abendessen. Seine 15 Jährige Schwester war leider nicht so schlau und durchtrainiert wie er, dafür etwas gesprächiger, nervender und interessanter. „Ja ich komme mit“, sagte ich beim weglegen der Gitarre. Normalerweise hätte ich jetzt nein gesagt, aber das hatte sie wohl total verblüfft, dass sie mein Zimmer ignorierte und mit einem „Beeil dich“ aus dem Zimmer ging und dabei die Tür offen ließ.





Wie konnte man sich nur so bitchig verhalten? Ich beobachtete das Mädchen, neben Mark, wie sie mit ihrem Push-up BH um ihn herumspringte (oder herumschwabellte?) und dann noch so lachte und ihn ja dabei unbedingt berühren sollte. Und warum zum Teufel fällte er darauf rein? Mark ging in meiner Klasse und war, glaube ich, der gutaussehntste und bestangezogene Junge in der 9 Jahrgangsstufe, vielleicht sollte er eine Auszeichnungen bekommen oder so. Aber wie alle Jungs, hielt seine längste Beziehung 2 Wochen und mit diesem Sylikon Mädchen (Katharina) war er immer wieder zusammen. Hm.. wieso müssten eigentlich immer die gutaussehnsten Typen „Playas“ sein?
Ich stand an der Tür gelehnt und wartete auf meine Stunde. Ich konnte den Anblick nicht mehr ertragen also schaute ich in Richtung Oliver. Er stand links von mir und redete mit seinen Kumpels mit dem Rücken zu mir. Er hatte eine schwarze Hose, die ein kleines bisschen herunterhang und dazu einen grünen Pullover an und lachte wegen einem Witz, wie immer.
Er und ich kamen eigentlich gut miteinander aus, wir machten immer Witze und redeten ein paar mal und als wir letztens mit den Klassen in dem Deutschen Museum waren, haben wir so lange Witze gerissen bis uns der Lehrer rausschmiss. Naja über ernstere, persönliche Sachen redeten wir nicht, aber vielleicht kommt die Situation noch? Vielleicht gab es doch ne Hoffnung hier einen guten Freund kennenzulernen. Gleich habe ich Informatik und irgendwie freute ich mich, weil Sam und Oliver dabei sein werden.
Leider machte ich bei Mark keine Fortschritte, er war einfach eine Skala zu hoch für mich aber wann war das mal anders?


„Herr Rung, ich kann mich am Computer nicht anmelden“ sagte ich. Informatik fing gerade erst an und nach der langen Zeit an der Schule schafften die Lehrer es immer noch nicht mich hier im Computer anzumelden. „Hm.. eigentlich sollts doch schon gehen“ sagte mein Lehrer. „Nee Herr Rung geht nicht“ „Ja dann Sam kannst du kurz runtergehn… oder warte ich geh selber. Er stand vom Stuhl auf. „Jamie wie war dein Nachname nochmal?“. Oh nee. „Brendboe“ sagte ich. Ich wusste schon wie er reagieren würde, deshalb buchstabierte ich es klar und deutig. Er notierte es und sagte noch kurz wir sollten leise sein und ging vom Klassenzimmer. Ich latschte zu Sam. Sie spielte irgendwelche Spiele am Computer hin und her, jetzt war es ein Spiel mit Affen die herum sprangen und Sachen abschossen. Ich schaute nach hinten. Oliver grinste mich an. „Wie heißt du nochmal?“ Ich wurde rot. . „Brjandsboja“ sagte Sam richtig, noch immer mit dem Blick zum Computer gerichtet. Kein Wunder, sie hatte es geübt.
„Brandboa.. Brandsboa.. Brändboe“ sagte er falsch und lachte, die anderen grinsten mit. Er machte sich lustig über mich. Ich wollte am liebsten raus aus dem Klassenzimmer rennen, so peinlich war es. „ Was hast du? Ist doch nen ganz normal Nachname.“ setzte sich Sam für mich ein.
„Ja aber ein komischer“ sagte Oliver, noch immer ein Grinsen im Gesicht und.
„Es ist halt norwegisch na und. Ist deins besser?“ sagte ich in einem grimmigen Ton mit einem Grinsen im Gesicht und schaute ihn dabei an. Seine Augen sahen glizert interessiert aus und sein Grinsen wurde zu einem Lächeln. Er ignorierte meine Frage „Kommst du aus Norwegen?“
„Also ich nicht, aber meine Eltern.“
„Krass“, sagte er mit hochgezogen Augenbrauen.
Ich beobachtete wieder Sam beim Spielen zu. „Der Affe will nicht“ Sie drückte heftiger auf die Maus, sodass der Affe unzählige Teile aus seiner Pistole schoss.
Andere beschäftigeten sich mit ihrem Handy, quatschten oder schauten wie ich Nelly zu. Hinter mir piekste Oliver mit einem Stift an meinem Dutt. Ich ignorierte ihn. Soll der sich doch ein Kindergarten suchen. Ich war noch immer wütend auf ihn, ließ es aber nicht anmerken und tat so als ob ich Sams Spiel konzentriert beobachtete. Ich schaute auf die Uhr. Noch 15 min, ich hielt das nie aus.
„Jeg elsker deg“ sagte Oliver, nah an meinem rechten Ohr, hinter mir.
Mein Herz machte ein sprung und mein Körper war wie erstarrt, mein Blick fest auf den Computer gerichtet, dass er es falsch aussprach interessierte mich kein Stück.
Jeder machte dass was er vorher machte, lachte, redete und wie Sam, spielte. Hörten sie es nicht? „Nen Scherz“, sagte er nach ner langen Pause etwas belustig. Darauf reagierte ich nicht, mein Herz wurde wärmer, in meinem Kopf schwirrte überall dieser Satz und hörte nicht damit auf sich zu wiederholen, ich nahm nicht mal wahr dass der Affe getötet wurde. „Doch“ sagte er und ich glaubte ich hörte auf zu atmen…






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