Es könnte alles so einfach sein... - Teil 4

Autor: josie
veröffentlicht am: 07.07.2011


So, hier nun der 4. Teil. Mir persönlich gefällt er nicht so besonders. Deshalb bitte ich euch zu schreiben, was ihr davon haltet.
Über Rechtschreibfehler entschuldige ich mich schon mal im vorraus :)
So und nun viel Spaß beim lesen, ich hoffe der Teil gefällt euch besser als mir =)


„Oh Jo, ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll.“ Die laute Stimme von Marie riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich zu den anderen um. Marie sah mich etwas erschrocken an, Jan grinste mal wieder und Tom sah zum Schulhaus, in dem gerade Sven verschwand. Er hatte seine Stirn gerunzelt und blickte nachdenklich drein. Als er merkte, dass ich ihn beobachtete, schaute er mich an und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Es konnte den besorgten Ausdruck in seinen Augen jedoch nicht ganz löschen.
„Also Jo, Respekt“, hörte ich nun Jan sagen. „Ich fand es echt gut, dass ihm mal jemand Kontra gibt. Sonst geben immer alle klein bei.“ Er sah mich anerkennend an. Er hätte mir das wohl nicht zugetraut. Ich mir ja auch nicht!
„Danke. Ich mag es einfach nicht, wenn jemand über meinen Kopf hinweg Entscheidungen trifft. Wie ich schon gesagt habe. Ich suche mir meine Freunde selbst aus. Und das soll er ruhig wissen.“
„Ja schon, aber jetzt hast du Ärger am Hals. Mit Sven ist echt nicht zu spaßen.“ Marie sah mich besorgt an. Ich war etwas gerührt, dass sie sich Sorgen um mich machte. Wir kannten uns ja immerhin erst seit ein paar Stunden.
„Das ist es allerdings nicht.“, meinte nun auch Tom. „Aber keine Sorge. Wir passen schon auf dich auf.“ Er lächelte mich so lieb an, dass ich noch gerührter wurde.
-Oh Jo, jetzt fange bitte nicht das Heulen an!-
Ich konnte es mir gerade noch verkneifen. Wäre aber auch peinlich gewesen. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und wirklich immer sehr nah am Wasser gebaut. So kann es schon mal vorkommen, dass ich in den unpassendsten Momenten das Heulen anfange. Aber Diesmal war zum Glück nicht so ein Moment.
„Was hat er eigentlich gegen euch?“ Das wollte ich schon die ganze Zeit wissen. Tom erklärte es mir: „Naja im Grunde konnten wir uns noch nie leiden. Aber richtig angefangen hat es wohl, Ende letzten Schuljahres. Wir haben uns beide zur Wahl des Schulsprechers aufstellen lassen und nun ja, ich hab gewonnen. Das hat er nie verkraftet und versucht nun mit allen Regeln der Kunst mich fertig zu machen. Aber da muss er schon früher aufstehen. Ich ignoriere ihn einfach so gut es geht. Dann lässt er uns auch in Ruhe. Aber es scheint so, als ob er es nun auf dich abgesehen hat.“ Er blickte mir direkt in die Augen. Sein Blick war so intensiv, dass ich Gänsehaut bekam. Ich konnte meine Augen nicht von seinen lösen und wenn ich ehrlich war, wollte ich es auch nicht. Mir war es, als ob ich durch seine Augen direkt in seine Seele sah und was ich da sah war bedingungslose Ehrlichkeit. Ich fühlte mich einfach nur unglaublich sicher. Doch genau wie im Bus hielt dieser Moment nicht lange an. Wir wurden von der Schulglocke unsanft aus unseren Gedanken gerissen und lösten schließlich den Blick voneinander.
Wir liefen alle zusammen zurück zur Schule. –Toll Jo. Du wolltest doch NICHT in seine Augen schauen. Bis dahin ist doch alles so gut gelaufen. Du hast sogar dem größten Idioten auf Erden deine Meinung gesagt. Alles war prima. Aber du konntest es ja nicht dabei belassen. Nein, du musstest ihm ja unbedingt wie eine bekloppte in die Augen starren. Ich hab dir doch extra noch gesa…- Ist ja gut. Ich hab es kapiert. Du brauchst mich nicht so fertig zu machen. Ich hab es ja nicht mit Absicht gemacht. Und außerdem hat ER mich angeschaut. Ich hab gar nicht angefangen also sei still und lass mich wenigstens für einen Moment in Ruhe!
Zu meiner Überraschung war meine innere Stimme wirklich ruhig. Na Gott sei Dank. Heute nervte sie mich wirklich tierisch.
Wir kamen an unserem Klassenzimmer an und verabschiedeten uns kurz von den Jungs, dann ging es auch schon mit der nächsten Stunde los.

Ich trat dicht gefolgt von Marie auf den Schulhof. „Uff, endlich geschafft. Erster Schultag erfolgreich hinter mich gebracht.“ Marie lachte mich an. „War es so schlimm?“
„Nein, ich hab es mir ehrlich gesagt schlimmer vorgestellt. Aber ich bin jetzt trotzdem erledigt. So viele neue Sachen und Leute. Das muss ich jetzt erst mal verdauen.“
„Das kann ich verstehen. Ist bestimmt nicht leicht. Warten wir noch kurz auf die Jungs?“
Wir waren am Schultor angelangt, direkt gegenüber befand sich die Bushaltestelle.
Wir brauchten nicht lange zu warten, da kamen die beiden auch schon auf uns zu gelaufen. „Und, wie war dein erster Schultag?“ Jan sah mich grinsend an. „Och ging so…“ Auch ich grinste. Seine gute Laune war einfach ansteckend.
„Na dann wünsch ich dir mal viel Spaß beim Kisten auspacken. Wir sehen uns dann morgen.“ Zu meiner Überraschung beugte er sich zu mir herunter und umarmte mich kurz, dann ging er weiter zu Tom. Ich stand etwas perplex da, freute mich aber, dass ich gleich so gut aufgenommen wurde.
Jan verabschiedete sich per Handschlag bei Tom und wandte sich dann Marie zu, die ihn schon die ganze Zeit glückselig lächelnd beobachtet hat.
„Tja äh… wir hatten gar keine Gelegenheit über gestern zu reden. Also ich meine, dass wir das vielleicht mal wiederholen könnten oder so…Also nur wenn du willst. Und Zeit hast. Also ich mein…“ Ich musste lächeln. Dass der Jan so verlegen werden konnte hätte ich nicht gedacht. Sie wären ein süßes Paar, die beiden. Ab anscheinend traute sich keiner so recht. Ich hörte, wie Marie irgendetwas zurück stammelte und schloss daraus dass sie sich für heute Mittag verabredet hatten. Ich musste noch breiter grinsen und sah wie Tom es mir gleich tat. Er verdrehte die Augen und zwinkerte mir kurz zu. Er dachte wohl dasselbe wie ich. Schließlich verabschiedete sich Jan auch von Marie mit einer festen Umarmung und einem kleinen Kuss auf die Wange und ging dann nach rechts, wo er hinter einer Ecke verschwand. Wir drei machten uns auf den Weg zur Bushaltestelle, wobei Tom und ich Marie eher hinter uns herzogen, die immer noch verträumt zu der Ecke sah, hinter der Jan gerade verschwunden war und sich immer wieder an die Stelle fasste, an der seine Lippen ihre Wange berührt hatten. Als wir die Haltestelle erreicht hatten seufzte sie einmal kurz auf und sah uns dann glücklich an. „Hab ich das gerade geträumt oder hat mich Jan gerade geküsst und hab ich heute wirklich ein Date mit ihm?“
„Keine Sorge. Du hast nicht geträumt.“ Ich blickte sie lieb an. Ich freute mich für sie. Nach der kurzen Zeit war sie mir schon ans Herz gewachsen.
Der Bus kam und wir setzten uns an dieselben Plätze wie am Morgen. Tom nahm wieder gegenüber mir Platz. Doch diesmal vermied ich es wirklich in seine Augen zu sehen. Stattdessen hörte ich Marie zu, die ununterbrochen von Jan schwärmte. „Ach wenn ich mir doch nur ganz sicher wäre, dass er mich auch mag. Also nicht nur als Freundin.“
„Marie“, sagte Tom. „Er hat dir gestern tausendmal gesagt, wie schön er das Date mit dir fand. Er hat mir die ganze Zeit in der Schule nur von dir erzählt. Er hat dich vorhin gefragt, ob du dich heute wieder mit ihm treffen willst. UND er hat dir einen Kuss auf die Wange gegeben. Das hat er vorher noch nie gemacht. Also wenn er nicht hundertprozentig in dich verliebt ist, dann weiß ich auch nicht weiter.“
„Meinst du wirklich?“ Tom und ich konnten uns das Lachen nicht mehr verkneifen. So blind konnte doch wirklich nur ein Verliebter sein.
„Nächster Halt: Alte Gasse“ Marie sprang von ihrem Sitz auf. Sie umarmte Tom und verabschiedete sich dann auch von mir mit einer Umarmung. Scheint hier wohl so üblich zu sein. „Also meine liebe Jo. Ich wünsch dir einen wundervollen ersten Tag in München. Eigentlich eine Schande, dass du ihn mit Kisten auspacken verbringst.“ „Ach was, dann kann ich wenigsten das Chaos etwas beseitigen. Und wenn du jetzt nicht aussteigest verpasst du noch das Date heute Mittag.“ Sie sah entsetzt zur Tür und rannte los. „Also tschüssi“, rief sie uns noch hinterher, dann schlossen sich die Türen hinter ihr.
Der Bus fuhr weiter und an der nächsten Haltestelle mussten Tom und ich aussteigen. „Wo wohnst du denn überhaupt?“, fragte er mich. „In der Kurzstaraße. Ich glaube Nr. 15.“
„Echt jetzt? Da wohne ich auch. Also eine Straße weiter, aber das ist ganz in der Nähe.“ „Wirklich? Na das ist ja ein Zufall.“
Und was für ein Zufall. Ich freute mich ungemein. Vielleich ergab es sich so, dass ich ihm öfters begegnen würde, als nur in der Schule. Und dagegen hatte ich absolut nichts einzuwenden. Im Gegenteil.
Der Weg von der Haltestelle zu meinem Haus, war nicht gerade lang und so standen wir wenig später schon vor meiner Tür. Würde er mich jetzt auch umarmen? Das hatten die anderen ja schließlich auch gemacht. Oder sollte ich es einfach machen? Nein, das traute ich mich nicht. Aber nur die Hand schütteln ist ja auch total blöd. Also doch umarmen. Ach ich warte einfach ab, was er macht.
„Tja dann also…Ich wünsch dir noch einen schönen ersten Rest Tag in München. Vielleicht schaffst du es ja doch noch außer Kisten auszupacken noch etwas zu unternehmen.“
„Ja vielleicht. Mal schauen wie weit ich heute komme.“ Ich lächelte ihn an und dann beugte er sich tatsächlich zu mir herunter und umarmte mich. Das erste was ich war nahm war ein unglaublicher Duft. Er roch einfach nur männlich. Und es war unwiderstehlich.
Ich nahm einen tiefen Atemzug, dann lösten wir uns wieder voneinander. Ich hob noch einmal die Hand zum Abschied, dann schloss ich die Haustüre auf und trat in unser neues Haus. Sobald die Tür geschlossen war lehnte ich mich mit dem Rücken dagegen und ließ mich hinuntergleiten, bis ich auf dem Boden saß. Dieser Junge hatte mich eindeutig geschafft!





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