Das Herz eines Jungen

Autor: Herzchen(:
veröffentlicht am: 16.06.2011


Es war der 20.03. 1988.

Im Kreissaal lag eine Frau mit starken Wehen. Sie war kurz davor ihr erstes Kind zu bekommen. Ihr Mann konnte es kaum ertragen seine Frau so leiden zu sehen. Er stand neben ihr am Krankenbett und hielt ihre Hand. Mit jedem festen Handdruck merkte er, dass seine Frau Schmerzen hatte und er ihr irgendwie helfen musste. Doch er war ahnungslos, stand einfach da, seinen Blick auf seine Frau gerichtet. Die werdende Mutter stöhnte laut und zitterte. Sie wollte endlich ihr Kind in ihren Arm nehmen. Die Hebamme und der Arzt brauchten Verstärkung, um dem Baby das Licht der Welt zu zeigen. In wenigen Minuten kamen zwei Ärzte und eine Hebamme in den Kreissaal. Der Vater des Kindes wurde nervös. Er wusste, dass irgendwas nicht stimmte und es noch lange dauern würde, bis das sein Kind geboren war. Seine Frau kam an ihre Grenzen. Die Ärzte, Hebammen, Krankenschwestern und Pfleger gaben alles was sie konnten. So eine Nervenauftreibende Geburt gab es nicht häufig. Die Zeit verging nur mühsam. Die werdenden Eltern wollten nur ihr Baby schreien hören und endlich ihr Leben mit einer Familie schmücken.
Nach einer guten Stunde war es soweit. Ein kleines Baby war geboren. Es war ein Mädchen. Alle atmeten erleichtert auf. Der Vater wusch das Kind zum ersten Mal. Er war so glücklich seinen Säugling in den Armen zu halten. Seine Frau musste sich beruhigen, sie hatte befürchtet ihr Kind zu verlieren. Das Mädchen lag auf einer Kommode. Sie hatte die Augen zu und atmete schwer. Ihr kleines Herz schlug langsam. Der Vater wurde skeptisch und fragte ob das Befinden seiner Tochter in Ordnung sei. Die Hebamme tastete das Kind ab und merkte auch, dass das Herz langsam und nicht regelmäßig schlug. Sie schüttelte den Kopf und meinte, dass das Kind vielleicht nicht durchkommen würde. Die Eltern waren geschockt und konnten es nicht glauben. Tränen schossen durch ihre Gesichter. Sie hatten eine Tochter bekommen mit einem Herzfehler.

Der 20.03.1988…..der Tag meiner Geburt.

Meine Eltern waren sehr traurig darüber, dass sie mich nach der Geburt nicht mit nach Hause nehmen konnten. Doch sie besuchten mich jeden Tag. Sie mussten sich Wochenlang anhören, dass es keinen passenden Spender gab, der mir mein Leben retten konnte. Es war schwer für meine Eltern. Sie beteten, dass ich wieder gesund werde. In Gedanken wussten sie zwar, dass dafür ein Wunder passieren musste, aber sie gaben die Hoffnung nicht auf. Am 19.06.1988 bekamen sie dann eine erfreuliche Nachricht. Ein allein erziehender Vater hatte vor ein paar Tagen seine Frau und seinen Sohn bei einem Autounfall verloren. Er wollte die Organe seiner Liebsten spenden, um andere Leben zu retten. Da seine Frau leider auch einen Herzfehler hatte, konnte ihr Herz mir nicht helfen. Doch das Herz seines Sohnes konnte mich vielleicht retten. Er war grad ein Jahr alt geworden, hieß David und kam aus England. Meine Eltern freuten sich sehr über diese Nachricht Sie nahmen Kontakt mit Frank, dem Vater von David auf. Er war einverstanden und gab das Herz seines Sohnes zum spenden frei. Zwar wollte der Arzt mir kein männliches Organ zufügen, aber meine Eltern bestanden darauf. Es dauerte lange, bis das die Operation beendet war. Und auch erst nach ein paar Wochen nahm mein Körper das neue Herz an. Endlich begann mein Leben! Ich konnte spielen, lachen, später reden und laufen.
Ohne Angst!


Es war der 20.03.1995.

An diesem Tag wurde ich 7 Jahre alt. Ich ging in die Schule und mir ging es soweit sehr gut.
Die anderen Mitschüler fragten mich oft warum ich so häufig zum Arzt musste, aber ich antwortete nie. Ich wollte mit gesunden Kindern nichts zu tun haben. Die waren alle gleich! Gaben damit an, dass sie alles machen konnten und gesund waren. Deshalb kam auch niemand zu meinem Geburtstag. Ich freute mich über mein Geschenk und meine riesen Geburtstagstorte! Zwar bekam ich nicht mehr als eine Puppe, aber das war mir egal. Ich hatte diese Puppe lieb! Sie war meine beste Freundin, der ich alles sagen konnte. Und die mir immer zuhörte. Auch wenn ich sie aus versehen in der Nacht aus meinem Bett schmiss!
Sie war immer für mich da. Weil ich keinen Kontakt mit gesunden Kindern haben wollte, stich ich meiner Puppe ein paar Mal, mit einem Messer, mitten ins Herz und klebte anschließend liebevoll ein Pflaster drauf. Diese Tat zeigte mir, dass die Puppe auch krank war.


Was soll nun mit dem Mädchen passieren? Und soll die Puppe eine entscheidene Rolle spielen? Ich brauche unbedingt Hilfe!!! Schreibt mir eure Ideen!
Schonmal ein fettes DANKE!







© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz