Meine verrückte Welt - Teil 7

Autor: svenschie
veröffentlicht am: 21.06.2011


„Man hab ich einen Kohldampf“, meint Jerry als noch der Abspann läuft, wobei ihm sein Magen kräftig zustimmt.
Ich löse mich aus Luis Arm und springe auf. „Gut ich ergebe mich. Ich schmeiß die die Pizzen freiwillig in den Ofen.“
„Ich komm miiit“, flötet Leonie vor sich hin, die es sich während des Films in Jerrys Arm gemütlich gemacht hatte, und schwingt sich auf die Beine. „Ich brauch mal ein bisschen Bewegung.“
Die Jungs unterhalten sich voller Elan über die action- reichsten Szenen aus dem Film, als wir uns auf den Weg in die Küche machen.
„Puh, das war mal ein netter Start in den Abend.“
„Ja, dem schließe ich mich gerne an.“, dann sehe ich auf die große Küchenuhr. „Kein Wunder das wir son Kohldampf haben. Ist ja auch schon kurz nach acht.“
Also drehe ich die Ofentemperatur hoch und nehme die Pizzen aus der Tiefkühltruhe, während Leo es sich auf einem der Tresenhocker bequem macht. Dann verteile ich sie auf den Backblechen, schiebe diese in den Ofen und setzte mich zu Leo.
„Wo wart ihr eigentlich vorhin so lange?“, fragt sie plötzlich.
„Als wir die Getränke holen wollten?“, sie nickt zustimmend. „Ach wir haben uns unterhalten und Luis meinte mal wieder, dass er es nicht verstehen kann, dass ich nicht den richtigen finde. Naja und dann hab ich ihm noch die Kurzversion meines Tages geschildert…“
„Ich hoffe nur, er hat nicht auf die rumgehackt!“
„Nein hat er nicht. Du kennst ihn doch. Er sorgt sich um mich wenns mir nicht so gut geht. Wir haben uns also nur ganz normal unterhalten und als ich scheinbar ziemlich unglücklich aussah hat er mich in den Arm genommen.“
„Man Lola. Jetzt mal im Ernst: wäre Luis nicht eigentlich genau dein Typ? Ich meine.. er sieht ja halt nicht schlecht aus. Und son möchte gern Draufgänger wie dieser Mark ist er doch auch nicht. Man kann mit ihm reden und aber auch Spaß haben. Noch dazu siehst du ihn in letzter Zeit immer so verträumt an…!?“
Ich sehe beschämt weg „Also… ich weiß ja nicht… aber ich muss gestehen.. drüber nachgedacht hab ich ja auch schon.“
„Was würde denn dagegen sprechen? Ich mein ihr versteht euch doch so wie so verdammt gut.“
„Ja schon. Nur er ist mir als Freund so verdammt wichtig. Grade weil man mit ihm Spaß haben kann aber er auch ernst sein kann, einfühlsam. Du weißt selber, das man solche Jungs nicht findet wie Sand am Meer…“
Leonie weiß auf was für Typen ich stehe. Dafür sind wir schon zu lange befreundet, als das ich es vor ihr verbergen könnte. Und sie weiß auch, dass ich schon mal in Luis verknallt gewesen war. Nur leider hatte er da eine Freundin, mit der es allerdings nicht lange gehalten hat. Er ist einfach die perfekte Mischung aus Kumpel-Freund, gut aussehendem Sportler und süßem Beschützer. Er gehört nicht zu den Riesen, aber auch nicht zu den Zwergen wie ich, hat einen perfekten Körper und in seinen schönen blauen Augen kann man sich stunden lang verlieren. Noch dazu kann ich auf ihn als Freund einfach nicht mehr verzichten also -
„Lola hörst du mir eigentlich zu?“
„Entschuldige. Was hast du gesagt? Ich war grade in Gedanken.“
„Das hab ich allerdings gemerkt.“, meint sie grinsend. „Ich hab gesagt, dass du nichts verlieren kannst wenn du es einfach mal antestest. Du bist doch, was Jungs angeht, trotz deiner Schüchternheit, die bei Luis ja nicht zutrifft, nicht auf die Nase gefallen. Auch wenn du es dir vielleicht nicht eingestehen willst, aber wenn du mich als deine beste Freundin fragst, dann weist du wirklich wie du mit deinen Reizen umzugehen hast.“
„Ja.. hmm.. Aber was-“
„Nichts ‚ABER’. Ich weiß doch dass du Luis schon mal scharf gefunden hast. Und Probieren kostet doch nichts! Ich mein ja nicht das du von ihm abbeißen sollst.“
„Ja du hast ja Recht. Ich wird drüber nachdenken.“
Sie hat schon Recht. Und als ich hier vorhin mit Luis in der Küche gestanden habe und wir uns unterhalten haben war alles so vertraut, so beruhigend und es war schön dass er da war und sich so um mich gekümmert hat.
„Denkt ihr bei eurem Geschnatter hier eigentlich auch an die Pizzen?“, fragt Luis, der plötzlich hinter mir in der Tür steht.
„HEEE. Die sind doch grade erst 10 Minuten drin.“, ruft Leonie empört.
Ich komm grade nicht dazu auch nur einen *pieps* zu erwidern, denn ich bin voll und ganz damit beschäftigt rot an zu laufen und mir den Kopf darüber zu zerbrechen, was er wohl alles gehört hat.
„Ich glaub ich lass euch mal einen Moment alleine. Bringt ihr die Pizzen später mit?“
Luis antwortet mit einem ‚ja’ und so verlässt Leonie die Küche und geht nach oben zu Jerry.
Als Luis sich dahin setzt wo eben noch Leonie gesessen hat, wende ich beschämt den Blick ab.
„Hey“, fängt er an. „komischer Weise haben Jerry und ich oben über genau dass selbe geredet wie ihr beide hier unten…“
„Wie viel hast du mitbekommen?“, unterbreche ich ihn.
„Nicht so wirklich viel. Nur das du dir Gedanken machen willst. Naja ok und das du was von mir wolltest, als ich scheinbar noch mit Mary zusammen war.“
„Die du eindeutig nicht verdient hattest.“, Jetzt sehe ich auf in seine blauen Augen. „Du hattest schon da was Besseres verdient. Das war mir klar, als ich sie das erste Mal gesehen habe.“
„Ist doch schon ok. Hey ich mein, ich lebe noch. Und das sie sich zu ‚sowas’ herausentwickelt hättest selbst du nicht wissen können.“, nach einer kurzen Pause fragt er. „Über was wolltest du dir eigentlich Gedanken machen?“
Und wieder werde ich rot.
„Also… ich …ich wollte mir… über uns Gedanken machen.“, bringe ich schließlich hervor. „Darüber, wie ich zu dir stehe. Also klar wir sind Freunde, gute, sehr gute Freunde. Und als wir vorhin schon hier gestanden haben, habe ich mich dir so nahe, so verbunden gefühlt. Eigentlich bist du genau mein Typ. Ich weiß, das kommt jetzt bestimmt komisch rüber… aber mir ist schon vor ein paar Wochen klar geworden, dass ich wieder mehr für dich empfinde. Ich hab gedacht ich kann das irgendwie unterdrücken, weil du mir als Freund so verdammt wichtig bist und ich dich auf keinen Fall verlieren möchte. Solche wie dich gibt es nun mal nicht oft. Aber da habe ich mich anscheinend getäuscht. Gefühle kann man halt nicht unterdrücken, egal wie gerne man es sich wünscht. Sie sind einfach da, in einem drin.“, gestehe ich offen.






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