Meine verrückte Welt - Teil 6

Autor: svenschie
veröffentlicht am: 20.06.2011


Als wir unsere Umarmung lösen und weiter zu Luis gehen bin ich froh über eine so schöne Abendplanung wie schon lange nicht mehr. Es ist wirklich schon eine Weile her, das wir vier etwas zusammen unternommen haben.
Als wir den Weg vor dem, von außen so klein aussehenden, Haus langgehen in dem er wohnt, werfe ich wie immer einen kleinen Stein bei Luis ans Zimmerfenster damit er weiß das wir da sind. Kaum stehen wir auf der letzten Stufe die zur Haustür hochführt wird auch schon von innen die Tür aufgerissen und er steht mit einem riesen fetten Grinsen im Gesicht vor uns.
„Da seit ihr ja. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich bin mal wieder einen schönen Abend mit euch dreien zu verbringen.“, meint er ehrlich und nimmt uns beide in den Arm.
„Ich erst“, meint Leo.
„Und stell dir vor…“, ich lege eine künstliche Pause ein, in der Luis Augen sich weiten „an den ‚schönen Abend’ hängen wir dann gleich noch eine schöne Nacht an. Wir haben übrigens Pizza mitgebracht. Ich dachte mir eine kleine Stärkung für zwischendurch tut vielleicht ganz gut, damit wir uns nicht nur von ’ungesundem Zeugs’ ernähren.“
Er fängt an zu lachen „Du bist ein Schatz kleine.“ Ich gucke verlegen zur Seite. „Nicht so beschämt. Ist doch nichts bei. Und außer uns bekommt das doch eh keiner mit.“
„Ja schon ok.“ Bei Luis freu ich mich komischerweise meistens über Komplimente, nur heute ist es mir etwas peinlich, bei ihm ist mir eigentlich sonst kaum etwas peinlich. Genauso wie bei Jerry. Aber ich würde sagen die beiden sind wirklich die einzigsten Jungs bei denen das so ist. Jeder Andere bräuchte nur sagen ‚du hast schöne Augen’ und ich würde rot werden wie eine Tomate und am liebsten im Erdboden versinken. Außerdem-
„Hey ihr beiden, wollt ihr jetzt aufhören rum zu turteln und endlich auch mal hoch kommen damit wir einen schönen Abend starten können??“, unterbricht Leonie meine Gedankengänge vom oberen Absatz der Treppe.
Erst jetzt merke ich, das ich Luis die ganze Zeit angesehen haben muss und das auch noch länger als gedacht. Denn währenddessen hat Leo ihre Schuhe ausgezogen und scheinbar auch ihre Tasche weggebracht, die ich nämlich nirgends erblicken kann.
Hastig ziehe ich meine Schuhe aus und fege, dicht gefolgt von Luis, die Treppe hinauf.
„Sind da, kann losgehen.“
„Hey Jerry, kommst du auch mit?“, fragt Leonie in Luis Zimmer als wir dran vorbei gehen. Komischerweise ist es aber leer.
Augenverdrehen ist die einzige Reaktion die ich hervorbringe. Ich kann mir schon denken wo Jerry ist. Wir gehen also den Flur entlang und betreten das Filmzimmer, in dem dieser megageil große Flachbildfernseher hängt, der fast über die gesamte Wand reicht. Der Boden ist mit großen, bunten Kissen ausgelegt, die furchtbar bequem sind und an den Wänden rundherum stehen kuschelige Sofas auf denen man prima einschlafen kann- ich spreche da aus Erfahrung ’grins’.
Mitten im Zimmer, auf einem Berg von Kissen liegt, wie ich schon erwartet habe, Jerry und grinst uns an.
„Von mir aus kanns losgehen.“
Ich muss tierisch anfangen zu lachen. „Irgendwie,“ bringe ich mühsam hervor, „sieht er aus wie King Lui aus dem Dschungelbuch.“ Und alle stimmen in mein Lachen mit ein.
Ich katapultiere meine Tasche auf eins der Sofas und machs mir auch auf einigen Kissen gemütlich.
„War nicht vorhin von Pizza die Rede, die in meinen Augen langsam mal wieder in die Truhe sollte?“, meint Luis plötzlich.
„Auu ja, stimmt ja. Die ist in meiner Tasche.“, mühsam stehe ich auf und nehme ihm zwei der Pizzen ab, die er schon aus meiner Tasche genommen hat. Dann sage ich „Ich komm eben mit damit du die Getränke nicht alleine schleppen musst“.
„Gute Idee.“, und schon düst er los.
Ich habe Mühe hinterher zu kommen, bei seinen nicht grade kurzen und durchtrainierten Beinen.
„Man wo bleibst du denn?“, ruft Luis aus der Küche, als ich noch nicht einmal die Treppe runter bin.
„Zwerge brauchen nun mal immer ein bisschen länger. Wusstest du das denn noch nicht? Wir haben nicht so lange Beine.“
„Ach ja stimmt.“, antwortet Luis mit einem schelmischen Grinsen, als ich die Küche betrete.
Daraufhin kann ich einfach nicht anders, als ihm in die Seite zu knuffen. Danach frage ich, „Was habt ihr denn für Filme ins Visier genommen für heute Abend?“
„Wie wärs miiit… Hangover und Transformers oder Saw und Transporter… oder X-Men und Paranormal Activity oder doch lieber R.E.D und Wicki oder-“
„Ok ich denke da werden wir irgendwas finden.“
„Und was wollen wir jetzt zu trinken mitnehmen?“
„Cola, Fanta, Saft, Bier, Sekt….??“
„Dann einfach mal von allem etwas. Wir wärs damit?“
„Ich bin ganz deiner Meinung“, träller ich grinsend, weil ich einfach nur glücklich darüber bin, mal wieder einen so sorgenfreien Abend zu verbringen. Und das auch noch mit meinen Liebsten.
Also packen wir von allem etwas in einen Korb, dazu noch vier Gläser.
„Lola,“ fängt Luis plötzlich an. „ich bin unglaublich froh, dich als Freundin zu haben. Bei dir weiß man, woran man ist und man kann sich wirklich auf dich verlassen. Jeder Junge der das nicht sieht muss wirklich blind sein. Ich versteh so wie so nicht warum dich alle nur verarschen und es keiner ernst meint-“
„Bitte fang du nicht auch wieder damit an. Mein Bruder meinte das auch schon als wir uns vorhin unterhalten haben. Ich bin drüber weg. Er gehört meiner Vergangenheit an und wir beide wissen, dass man das jetzt so oder so nicht mehr ändern kann, selbst wenn man es wollte.“
„Wie seit ihr denn so plötzlich wieder auf DAS Thema zu sprechen gekommen?“
„Ach ich war mal wieder vorschnell. Weist du, wir haben heute einen neuen in die Klasse bekommen-“
„Und in den hast du dich spontan verguckt..?“
„Jaah. Ach man ich weis doch das das doof war. Ich kannte ihn nicht und hab mich wieder mal nur auf das Aussehen verlassen. Und dann kam es auch noch wie es kommen musste… Als wir vorhin einkaufen waren kam er mit einer nicht gerade unattraktiven Frau im Arm zwischen den Regalen raus. Soweit die Kurzversion.“
„Ach Süße“ Luis macht einen Schritt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. „Wenn der so einer ist, dann hat er dich so wie so nicht verdient. Der soll mal froh sein das er es mit dir nicht noch weiter getrieben hat bis das aufgeflogen wäre. Sonst hätte dieser Möchtegern mich mal kennen gelernt, denn du weist wie ich so was abkann!“
Ja das weiß ich in der Tat.
„Danke Luis. Ich bin echt froh dich zu haben. Na nicht nur dich, Jerry und Leo natürlich auch. Aber du bist wirklich immer zur Stelle wenn etwas ist…“
„Dafür sind Freunde doch da.“, meint er, drückt mich noch einmal, nimmt sich den Korb und fragt dann, „wolln wir wieder? Sonst kommen nur wieder doofe Sprüche.“
Also gehen wir wieder hoch.
Als wir vor der Tür zum Filmzimmer stehen hören wir von drinnen Leonie gacker.
Dann kommt es, wie es kommen musste. Wir öffnen die Tür und schon kommen Kissen auf uns zugeflogen. Dann stürzt Jerry sich auf Leo um sie kräftig durch zu kitzeln.
Dabei ruft er ernst „Hey lass die beiden daraus,“ und schön bröckelt seine Fassade „die beiden haben damit absolut nichts zutun.“ Schließlich endet er dann doch unter lachen.
Luis stellt den Korb mit den Getränken in eine Ecke, während ich mir schon ein paar Kissen schnappe, die mittlerweile im ganzen Zimmer verteilt liegen. Ich werfe ihm welche zu und wir stürzen uns ins Getümmel der zwei.
Nach einer gefühlten Ewigkeit liegen wir alle total erschöpft im Zimmer herum.
„So viel Spaß wie mir euch könnte ich mit keinen Anderen haben“, meint Jerry irgendwann. Dann fügt er noch ein „glaube ich“ hinzu. Das war nicht unbedingt schlau, denn schon fliegt von Leo, Luis und mir ein Kissen auf ihn zu.
„Heeeey“ meckert er.
„Ich schließ mich ihm aber an!“, sagen Leonie und ich wie aus einem Mund.
„Jop, ich auch“, meint Luis. „Bin ich eigentlich grade der Einzige, der nen tierischen Durst verspürt?“
„NEEIN. Ich auch“ Kommt es diesmal von uns dreien, vorauf wir wieder lachen müssen.
„Und was wollen wir jetzt gucken?“, fragt Leonie ungeduldig, während Luis uns allen einschenkt und die Gläser rumreicht.
„Ich bin für Aktion“
„Wie wärs mit Transformers zwei? Wo doch der dritte Teil demnächst ins Kino kommt…?“, fragt Jerry.
„Hört sich gut an. Ich denke es ist klar, das wir dann zusammen ins Kino gehen, oder?“, schießt es Leo freudig heraus.
„Glas klar. Ich schmeiß ihn gleich rein.“, antwortet Luis.
Die DVD´s stehen in einem, nicht gerade kleinen, Regal an der hinteren Zimmerwand. Von da aus macht Luis auch den riesigen Fernseher an, während wir die Kissen wieder in Position bringen.
Dann pflanzen wir uns alle nebeneinander auf die kuscheligen Kissen, die nach der Kissenschlacht besonders fluffig und aufgeschüttelt sind und genießen den Film.




Ich hoffe der Teil gefällt euch. Tut mir leid, das der Letzteso kurz war, aber irgendwie ist mir nicht wirklich viel eingefallen.
Vielleicht macht der Teil hier ja einiges wieder gute..
lg





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