Roxy Bennet

Autor: chanti95
veröffentlicht am: 10.06.2011


Hey Leute.
So, hier mal ein recht kurzer Teil von einer neuen Geschichte. Mal schauen, ob sie euch gefällt. Schreibt doch schnell, ob ihr den Anfang interessant findet oder eher nicht, und vielleicht auch noch weshalb. LG Chantal

ROXY BENNET



Die Nacht versprach einen guten Raubzug. Der Mond schien einwenig, so sehr, dass wir sahen, wohin wir gehen mussten, und so wenig, dass man uns nicht entdeckte. Alle meine Muskeln waren angespannt, wie bei einer Katze, die ihr Ziel schon längere Zeit beobachtet und nun zum tödlichen Sprung ansetzen will.
Ich kauerte, zusammen mit den Jungs, am Boden und beobachtete den Ladenbesitzer, wie er aus dem Laden trat, den Schlüssel umdrehte und dann zum Auto ging. Der alte Mann schaute sich noch einmal um, sein Blick blieb kurz an der Mauer, hinter der die anderen sich versteckten, hängen. Kopfschüttelnd stieg er dann in seinen roten Käfer ein und startete dann den Motor, fuhr auch gleich los.
Sobald das Auto hinter den Hochhäusern verschwunden war, ertönte dort ein Eulenschrei. Doch ich wusste es besser: Das war Joe, er gab uns das Zeichen. Neben mir schaute mich Max kurz an. Ich nickte mit dem Kopf und stand dann langsam auf. Meine Muskeln fühlten sich steif an, doch nachdem ich mich kurz durchgeschüttelt hatte, fühlte ich mich wieder grossartig. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht sprang ich von dem Dach des Hauses hinunter und rief dabei: „Los geht’s, Leute!“
Ich sprintete hinüber zu dem Laden und merkte, dass Max neben mir war. Lächelnd lief er an mir vorbei, um seine Kraft zu beweisen. Gerne hätte ich einen kleinen Wettkampf mit ihm ausgetragen, doch ich wusste, dass jetzt nicht die Gelegenheit dazu war.
Wir duckten uns hinter zwei stinkenden Mülltonnen und warteten auf die anderen. Zwei Typen rannten an uns vorbei auf die andere Seite des Ladens, um dort Schmiere zu stehen. Unsere Gruppe verteilte sich und Max und ich kamen zum Einsatz. Er zog ein ledernes Etui hervor und reichte es mir. Geduckt lief ich bis zum Hintereingang, an dem der alte Mann vorhin noch gewesen war. Mit wenigen geübten Handgriffen hatte ich die Türe geknackt und schnalzte mit der Zunge. Max kam hinter der Mülltonne hervor, hatte inzwischen eine Sturmmaske angezogen. Mir reichte er ebenfalls eine, ich stopfte meine Wollmütze in eine Jackentasche und stülpte mir die Sturmmaske über. Mit grossen Schritten ging ich hinein und zog beim gehen eine kleine Taschenlampe aus meiner Hosentasche. Das blaue Licht blendete mich einen kurzen Moment lang, doch ich gewöhnte mich schnell daran. Max und ich durchsuchten den Laden und nahmen uns die wichtigsten Sachen, die wir brauchten; ein bisschen Essen, Feuerzeuge, Streichhölzer, neue Hosen für den kleinen Tom und einen Verbandskasten. Den Rest hatten wir noch, daher gingen wir schnell wieder hinaus, bevor jemand kam und uns anschwärzte. In diesem Moment hörten wir nochmals einen Eulenschrei. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. Ein zweiter Eulenschrei bestätigte meine Befürchtungen; Man hatte uns entdeckt. Max nahm mir die Hose aus den Händen und stopfte sie in eine Tasche, die er dann einem schmächtigen Jungen gab. Dieser verschwand sofor.
„Viel Glück!“, flüsterte Max mir zu und verschwand dann in der Dunkelheit. Ich sah die anderen Jungs in die verschiedensten Richtungen davon rennen und machte mich dann auch auf. Hastig zog ich mir die Sturmmaske vom Kopf und setzte wieder meine Wollmütze auf, um meine auffälligen, blonden Haare zu verdecken. Ich war schon losgerannt, als das Polizeiauto, inzwischen mit Blaulicht und Sirene, um die Ecke bog. Sie waren keine hundert Meter mehr entfernt, doch ich war mir sicher, dass ich sie abhängen konnte. Ich rannte auf die Hochhäuser zu, denn einer der Polizisten hatte mich schon entdeckt. Die Scheinwerfer folgten mir, doch ich rannte immer weiter. Eine rauhe, unfreundliche Stimme forderte mich über den Lautsprecher auf, stehen zu bleiben, doch ich wusste, was passieren würde: Die würden mich zu Marvin zurückbringen. Doch das wollte ich auf keinen Fall! Ich rannte, so schnell es ging, doch es war klar, einem Auto konnte ich nicht entkommen. Das Polizeiauto war inzwischen direkt hinter mir und fuhr neben mich. Der Beifahrer versuchte mich zu packen, doch ich machte eine scharfe Kurve nach rechts und rutschte aus. Schnell hatte ich mich wieder aufgerappelt und war weiter gelaufen, in eine dunkle Gasse hinein. Ich hörte Schritte hinter mir, und als ich einen kurzen Blick nach hinten werfen konnte, erblickte ich einen Mann in Jeans und schwarzer Lederjacke. Er rannte, was das Zeug hielt, war dennoch nicht schnell genug.
Ich blickte wieder nach vorne und stellte entsetzt fest, dass ich in einer Sackgasse war. Allerdings war auf der linken Seite eine Mülltonne, also sprang ich dort hinauf und hangelte mich an einem Regenrohr bis aufs Dach von dem glücklicherweise kleinem Haus hinauf. Auf dem Dach angelangt, dankte ich dafür, dass es noch nicht geregnete hatte und lief weiter. Hinter mir hörte ich den Polizisten, der ebenfalls am Regenrohr hinaufkletterte. Ich lief über das Dach weiter und war froh, meine guten Turnschuhe anzuhaben, denn sie fanden Halt auf den Ziegeln. Die Häuser waren in diesem Viertel sehr nahe aneinander gebaut worden, so stellte es für mich kein Problem dar, von Dach zu Dach zu springen. Doch der Polizist folgte mir weiterhin, auch über die Dächer. Weiter vorne, auf meiner rechten Seite, entdeckte ich einen Schornstein, über welchen ich auf die höher gelegenen Dächer gelangen konnte. Ich nahm Anlauf und sprang mit einem Satz auf den Schornstein, sprang weiter hinauf und erwischte mit meinen Fingern die Kante des Daches.








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