Weil das Leben kein Zuckerschlecken ist! - Teil 11

Autor: Sophie
veröffentlicht am: 10.08.2011


So meine lieben Leute, ich sage es gleich in diesem Teil könnten sich etwas mehr Fehler befinden, weil ich bei ca. 5.800 Wörtern einfach viel zu faul war sie nochmals zu lesen. Also fettes Sorry an alle, die es hassen Fehler in Geschichten zu finden^^ Doch ich hoffe trotzdem das auch dieser Teil euch gefällt :) Kritik ist wie immer erwünscht & viel Spaß beim Lesen :D & ich wollte mich für die ganzen netten Kommentare bedanken!

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Lange saß ich auf einer Bank und heulte vor mich hin. Die zwei gehen einfach und sagen mir kein Wort, dazu noch nach Amerika. Sie verschwinden und geben mir die Schuld dafür, ich kann nicht sehen wie du einen Fehler machst, höre ich noch immer Marcel sagen. Was für einen Fehler bitte? Endlich bin ich wieder glücklich, und mir gönnt es keiner. Ich habe mich von ganz unten nach oben gearbeitet. Da wo viele bereits die Nerven geschmissen hätten, habe ich gekämpft.
Ich war wütend, verletzt und einfach nur enttäuscht. Sie sind feig, ja das sind sie. Sie stellen sich nicht der Wahrheit und machen auf kleine feige Kinder die einfach abhauen wenn es ihnen zu anstrengend wird. Die sollen 23 und 26 Jahre alt sein? Das ich nicht lache. Da benimmt sich jeder 18-jährige Reifer als die zwei. Als wäre ich jetzt wieder im Kindergarten.

Nachdem ich mich beruhigt habe, stieg ich in den Zug ein und fuhr nachhause. David wartete bereits auf mich und als er mein Gesicht sah, fragte er sofort was los sei.

„Marcel ist auch in Amerika und…er hat mich angerufen. Sie haben nicht einmal Tschüss gesagt.“, sagte ich und Tränen kullerten mir wieder die Wangen hinunter. Seit wann heul ich bitte ganze Zeit. Ich habe immer die Starke gespielt und nicht geweint aber seit meinen Unfall, heule ich nur mehr. David nahm mich schützend in den Arm und wir sanken auf den Boden. Jetzt ließ ich erst recht alles raus und ich heulte nur so vor mich hin.
„Sie sind Idioten, wenn sie dich so behandeln“, sagte mir David immer wieder. Es half vielleicht etwas, aber nicht gerade sehr.
„Schatz, mach dich bitte wegen so etwas nicht so fertig.“, redete er weiter auf mich ein. „Du bist ja nicht schuld.“. Er meinte es einfach gut mit mir so wie immer, und dann sagen alle ich mache einen Fehler.
Ich bin ja nicht schuld, ja das dachte ich auch, aber so wie die zwei reagiert haben, muss ich doch irgendwas gemacht haben. Es dauerte lange bis ich mich beruhigt habe, ich setzte mich auf die Couch und schlief ein. Als ich aufwachte hat David bereits gekocht und den Tisch gedeckt. Von der Couch aus beobachtete ich ihn. Er ist liebevoll, fürsorglich, hilfsbereit, immer da und ein Traum jeder Frau. Er zieht nicht nächtelang durch die Clubs alleine mit seinen Freunden, entweder nimmt er mich mit oder er geht nur kurz und kommt dann zu mir. Er akzeptiert mich so wie ich bin, hat nicht versucht mich zu ändern und hat meine Vergangenheit hingenommen so wie sie ist. Er interessiert sich für Kim und für mich. Er hört mir zu und sagt nichts wenn ich es nicht will.
Er blickte zu mir, seine dunkeln Schockfarbenen Augen strahlten mich an und er zeigte seine weißen Zähne.
„Geht es dir wieder besser?“, fragte er mich. Ich nickte und stand auf. „Du hast gekocht?“, sagte ich und zog eine Augenbraue hoch.
Er lächelte verschmitzt und kratzte sich am Hinterkopf. „Naja also eigentlich hat der Italiener gekocht und ich habe alles angerichtet.“, gab er zu. Ich musste lächeln.
„Danke, für alles.“. „Für dich mache ich alles.“, sagte er und umarmte mich. Ich war glücklich, sehr glücklich und fühlte mich so wie immer wohl bei ihm.

Montag…

Mein erster Arbeitstag seit meinen Unfall. Das letzte Mal war ich vor über drei Wochen hier. Ich war nervös und fuhr mit der Bahn in die Arbeit. Obwohl der Unfall schon drei Wochen her ist, habe ich es noch immer nicht geschafft mir ein neues Auto anzuschaffen. Irgendwie fühle ich mich unwohl wenn ich in einen Auto sitze, das letzte Mal habe ich die totale Panikattacke bekommen, als David und ich Essen fuhren. Es regnete und als wir um die Ecke bogen musste er plötzlich bremsen. Ich musste sofort aussteigen und bekam sehr schwer Luft. David wollte dass ich zu einem Psychologen gehe, doch ich blockte ab. Das ist am Anfang ganz normal, ich muss halt mein Trauma überwinden aber dafür brauche ich keine Hilfe, redete ich ihn ein.
Nervös betrat ich das Gebäude und wurde von jedem gleich begrüßt. Mit langsamen Schritten betrat ich das Büro von uns. Mariella, Johannes und…ein neuer. Wir haben bereits einen neuen? Es ist gerade mal zwei Wochen her, das Nico gekündigt hat und wir haben bereits einen neuen. Ich blieb in der Türe stehen und blickte zu ihm. Er war vertieft in seine Arbeit und bemerkte meinen Blick nicht.
„Maria, du bist wieder da.“, sagte Johannes, stand auf und umarmte mich. „Ich gratuliere dir zur Verlobung.“, redete er gleich darauf weiter. Ich blickte zu Mariella. Doch sie reagierte nicht, wir hatten eine kleine Auseinandersetzung, bei ihren zweiten Besuch im Krankenhaus. Als ich ihr gesagt habe das ich mit David verlobt bin ist sie…naja total ausgerastet. Sie hat gemeint ich mache einen Fehler und David ist nicht der Richtige, blabla. Der neue blickte von seinen Schreibtisch auf und kam auf mich zu.
„Hallo mein Name ist Christopher.“, er reichte mir dabei die Hand und verschwand gleich wieder.
Sagen wir es mal so, ich war von ihm überhaupt nicht begeistert. Ich konnte mich nicht einmal vorstellen bei ihm, so schnell war er verschwunden.
Ich setzte mich schweigend zu meinen Tisch und schaute mir die Zettel an, die da so lagen. Es war ein Brief dabei, von Nico. Vollidiot, feig wie eine Sau, nicht das er mit mir persönlich redet. Wütend schmiss ich den Brief in meine Tasche und arbeitete alle Nachrichten ab. Ich ging heute schon früh in die Mittagspause. Als ich gerade das Büro verlasse und in die Kantine gehen wollte, kam mir mein Chef entgegen.
„Frau Bacher, schön Sie mal wieder zu sehen. Wie geht es Ihnen nach Ihren Unfall?“, fragte er mich. Ich erklärte ihn, dass es mir schon besser geht. Er erzählte mir dann gleich, dass ich ein neues Projekt bekommen werde. Ich bedankte mich und machte mich weiter auf den Weg in die Kantine.
Viel nahm ich mir nicht zum Essen, doch es reichte. Als Johannes und Mariella die Kantine betraten, ging Johannes gleich auf mich zu. Doch ich sah wie Mariella zögerte.
„Und wie ist es so, wieder bei uns zu sein?“, fragte er mich und setzte sich neben mich. Ich lächelte, wenigstens einer, dem alles nichts ausmacht.
„Es ist besser als zuhause zu sitzen.“, antwortete ich ihn.
„Aber jetzt erzähl erst einmal von deiner Verlobung. Aus Mariella war nichts rauszubekommen, hätte Nico mir nichts gesagt wüsste ich nichts.“
„Äh…naja David hat mich gefragt und ich…habe ja gesagt. Immerhin ist er immer hinter mir gestanden und hat mir geholfen.“. Als ich das sagte schaute ich Mariella an, doch die konzentrierte sich nur auf ihr Essen. Sie sagte ganze Zeit nichts.

„Wie spät ist es eigentlich?“, fragte Johannes als er gerade fertig mit dem Essen war.
„Viertel vor zwei.“, gab ich ihm als Antwort und plötzlich sprang er auf und meinte er müsse schnell weg. Jetzt saßen Mariella und ich alleine am Tisch.

„Mariella, wie lange willst du mich noch ignorieren?“, fragte ich als sie wir einige Zeit schweigend gegenüber saßen und sie nur in ihren Essen herumstocherte.
„Du willst David noch immer heiraten?“, fragte sie mich.
„Ja.“, sagte ich und hielt ihren Blick stand.
„Maria…wieso?“, fragte sie mich und schaute mich mitleidig an.
Ich schaute sie entsetzt an, hat sie das gerade wirklich gefragt?
„Weil er…meine Entscheidungen respektiert und immer hinter mir steht. Verdammt du solltest dich eigentlich freuen für mich. Wieso ist jeder gegen meine Entscheidung?“, ging ich sie an.
„Weil wir wissen, mit wem du eigentlich zusammen gehörst.“, sagte sie und ihre Stimme nahm an Schärfe an.
„Wirklich? So, dann zeig mir den Typen mit den ich eigentlich zusammen gehöre, und zwar jetzt!“
„Das geht nicht…weil…“
„Weil? Na, komm ich warte.“
„Maria, du weißt doch ganz genau wem wir meinen?“
„Nein, ich habe keine Ahnung!“
„Nico, verdammt nochmal wir wollen dass du Nico heiratest.“, platzte es aus ihr heraus. Doch sobald sie realisiert hat, was sie gesagt hat. Riss sie den Mund auf und stockte.
„Maria, es…er ist halt…der Vater deine Tochter. Du musst uns verstehen, wir wollen nur das Beste für dich.“
Ich war geschockt von ihren Worten, sie weiß doch wie sehr ich gelitten habe damals. Es könnte nie aus uns was werden. Er hat mich damals benutzt und außerdem liebt er mich nicht und ich ihn…auch nicht mehr.
„Tja..daraus wird allerdings nichts.“, sagte ich und stand auf. Ich war wütend, sie, Annika und Marco. Keiner von denen freut sich für mich obwohl ich verlobt bin. Wie in Trance ging ich zurück in mein Büro und setzte mich auf meinen Schreibtisch.
Mariella betrat nur Minuten nach mir das Büro und schaute mich Mitleidig an, diesen Blick kann sie sich sparen. Ich strafte sie mit einem bösen Blick und wandte mich meiner Arbeit wieder zu. Lange bliebe ich nicht mehr bei der Arbeit, da ich eh nicht viel zu erledigen hatte. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und fuhr mit dem Bus nachhause. Während der Fahrt, stöpselte ich mir meine Kopfhörer ins Ohr und hörte Musik.

Just when I felt like giving up on us
You turned around and give me one last touch
That made everything feel better
And even then my eyes got better
So confused wanna ask you if you love me
But I dont wanna seem so weak
Maybe I\'ve been california dreaming

California King Bed von Rihanna, dröhnte mir ins Ohr und ich verfiel in meine Gedanken. Total in diese versunken verpasste ich meine Station und musste ein ordentliches Stück wieder in die andere Richtung gehen. Was…wenn ich wirklich mit David unglücklich werde und…Nico vielleicht doch der richtige ist, schwirrte mir ständig in meinen Kopf herum. Ich versuche es ganze Zeit abzublocken, doch als ich Nico das erste Mal seit langem wieder sah, fühlte ich mich wohl…er war eine mir vertrauter, ein guter Freund. Aber bei David fühle ich mich auch sehr wohl. Ich musste lachen über meine eigenen Gedanken, was überlege ich bitte. David ist hier und Nico ist irgendwo in Amerika.

Die Wochen vergingen wie im Flug und das zweite Schuljahr von meinen Abendkurs habe ich bald überstanden. Die letzten Wochen habe ich wie eine verrückte jede freie Minute gelernt, da ich viel zum aufholen hatte. Ich habe mir über die Verlobung gar keine Gedanken mehr gemacht und ließ alles seinen Lauf. Davids Schwester war total aufgeregt und plante alles. Die Hochzeit soll im August stattfinden, da meine Eltern da Zeit haben von ihrer Weltreise nachhause zu kommen. Sie waren zwar nicht begeistert von meiner Verlobung, freuten sich allerdings für mich. Mittlerweile hat sich auch Mariella und Annika damit abgefunden und kommen, doch unser Verhältnis ist nicht mehr wie früher. Den einzigen großen Kontakt hatte ich mit Annika, als ihr Freund sich von ihr trennte. Es stellte sich heraus, dass er eine Affäre mit einer Arbeitskollegin von ihr hatte. Sie war total wütend, hat ihren Job hingeschmissen und sich einen neuen gesucht. Natürlich habe ich sie dabei unterstützt. Es brachte uns wieder ein bisschen näher und ich war froh darüber, weil ich jetzt wirklich eine gute Freundin die mir hilft bräuchte. Marco, will noch immer nicht kommen, Kate allerdings schon, da sie meint Kim sollte dabei sein. Marcel und Nico reagieren auf keine Anrufe, SMS oder E-Mails und ihre Anschrift in den USA habe ich nicht. Wobei eigentlich kontaktiere ich nur Marcel, da er sich wenigstens gemeldet hat. Die letzten Wochen waren hart und anstrengend. Nicht nur das ich in der Schule viel aufholen musste, nein ich musste auch viel in der Arbeit aufholen.
Durch den ganzen Stress, war ich total ausgelaugt und freute mich schon auf heute Abend, da David und ich eine Wellness Wochenende verbringen werden. Dieses kann ich momentan gut gebrauchen, ich schaue schrecklich aus. Durch den ganzen Stress habe ich abgenommen und ich fühle mich unwohl in meiner Haut, ich mag das nicht wenn ich so knochig ausschaue und verstecke die Knochen unter weiten Leiberl und Kleider. Aber man sieht mir trotzdem an, dass ich im Moment zu wenig wiege. Ich kann mir nicht einmal ein Hochzeitskleid aussuchen, da ich so sicherlich nicht heiraten will. Dazu kommt noch das meine Haar an Volumen verloren hat, mein Teint schrecklich ist und meine Fingernägel brüchig sind und alle eingerissen sind. Ich schaue wie ein anderer Mensch aus. Nicht einmal mehr meine Augen strahlen, dabei sollten sie strahlen. Immerhin heirate ich in zwei Monaten. Ich habe mir vorgenommen innerhalb den zwei Monaten will ich mindestens 8 Kilo wieder zunehmen. Meine Gedanken sind verrückt, weiß Gott wie viele Frauen wollen abnehmen und über was rege ich mich auf? Das ich abgenommen habe. Lächerlich, dachte ich mir. Aber es wäre auch zu normal, wenn ich einmal ganz normale Probleme hätte. Ich sitze in meiner Wohnung auf der Couch und denke über meine Vergangenheit nach.
Ich war eigentlich noch nie normal, habe im Gegensatz zu den anderen Mädchen im Kindergarten nur mit den Jungs gespielt. Das änderte sich erst im Gymnasium, als ich Annika kennen gelernt habe. Sie war das erste Mädchen mit den ich mich wirklich verstand und welches nicht ganze Zeit herum Zickte. Tja Zeiten ändern sich, dachte ich mir. Aber man soll nicht in der Vergangenheit leben, ich schaue ab jetzt in die Zukunft und die Zukunft besteht aus David und mir.
Ich hörte wie sich ein Schlüssel im Türknopf bewegte und David eintrat. Er begrüßte mich immer und schon verschwanden mir. Er sah mir den ganzen Stress an und hat dieses Wochenende vorgeschlagen und ich habe mir fest vorgenommen endlich zu entspannen.
Mittlerweile habe ich meine Angst vor dem Autofahren abgelegt, solange ich nicht selber fahren muss. Wir fuhren gerade die Autobahn entlang als Davids Handy läutete. Auch wenn man es nicht machen sollte, hebte er ab.

„Hallo?“, sagte David. Ich verstand zwar nicht was er redete aber er wirkte etwas nervös.
„Äh…es ist gerade ein wirklich schlechter Zeitpunkt. Ich sitze mit meiner Verlobten im Auto und muss mich eigentlich auf die Straße konzentrieren.“. Er drehte seinen Kopf zu mir und rollte mit den Augen, ich musste lächeln.
„Ich ruf dich an, wenn ich wieder Zeit habe.“
„Ok, gut passt. Ja, versprochen. Tschüss“, er legte auf und schmiss sein Handy auf die Rückbank.

„Wer war das?“, fragte ich und versuchte nicht zu neugierig zu wirken. Anscheinend wurde er auf die Frage nervös und versuchte vom Thema abzulenken.
„Wie war dein Tag heute so?“, fragte er mich.
„David, ich habe dir eine Frage gestellt, die doch nicht so schwer ist zu beantworten. Wer hat da gerade angerufen?“, fragte ich wiederholt. Er seufzte. Er seufzte? Warum zur Hölle seufzte er und wieso gibt er mir keine Antwort, er schweigt. Einfach so er schweigt. Was fällt den ein?
„David.“, sagte ich scharf. „Warum gibt’s du mir keine Antwort?“, fragte ich wiederholt.
„Ist doch egal mit wem ich telefoniert habe, oder? Komm lass uns das Wochenende genießen.“, sagte er und legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.
Ich fühlte mich unwohl dabei und nahm seine Hand von meinen Oberschenkel runter. Warum kann er mir nicht sagen, wer das am Telefon war? Er hätte mich ja auch anlügen können aber er hat total komisch reagiert. Ich starrte aus dem Fenster und betrachtete die Landschaft.
„Schatz, alles ok?“
Hat er gerade Schatz gesagt?
„Ich weiß nicht, gibt es irgendwas das du mir verheimlichst? Immerhin sagst du mir ja nicht wer dich anruft.“
„Jetzt reite nicht darauf um ist doch egal.“
„Wenn es so egal ist, kannst du mir ja sagen wer das war oder?“
Er sagte nichts darauf, das war mir Antwort genug. Wenn wir jetzt nicht mit 150 km/h auf der Autobahn fahren würden, würde ich jetzt aussteigen. Allerdings ist mir dies zu Riskant. Ich schüttelte den Kopf und beobachtete wieder die Landschaft.
Meine Stimmung war noch immer unverändert als wir ankamen. David verschwand sofort mit seinem Handy und ich wurde stutzig. Irgendwas muss er mir ja verheimlichen. Ich checkte ein und bezog unser Zimmer, es war wirklich schön und wir hatten ein großes Doppelbett. Wobei mir im Moment zwei Einzelbetten lieber gewesen wären. Während David irgendwo herumschwirrt, mache ich mich währenddessen für das Abendessen fertig. Eigentlich hatte ich ja keine Lust und wäre am liebsten wieder nachhause gefahren. Vielleicht überreagier ich halt, aber…er hätte mir doch sagen können wer ihn angerufen hat und er wirkte auch plötzlich so nervös. Ich zerbrach mir den Kopf daran und dachte ganze Zeit darüber nach.

Fertig umgezogen fürs Essen wartete ich lange auf David, aber er kam nicht. Deshalb beschloss ich alleine essen zu gehen. Das ist das erste Mal, dass sich David so verhält. Er war doch nie so ein Arschloch, warum jetzt auf einmal. Ich konnte das Essen gar nicht genießen und verzichtete sogar auf das Dessert. Niedergeschlagen und enttäuscht ging ich zurück auf unser Zimmer und wer wartete da auf mich. David.

„Schatz wo warst du?“, fragte er mich und kam auf mich zu. Ich schaute ihn fragend an.
„Ist die Frage ernst gemeint?“, fragte ich ihn. Er nickte.
„Vielleicht war ich Essen? Vielleicht wartete ich über eine halbe Stunde auf dich und bin dann einfach gegangen weil ich keine Lust hatte noch länger auf dich zu warten oder vielleicht habe ich mich dazu entschlossen…mir ein eigenes Zimmer zu nehmen.“, redete ich aufgebracht vor mich hin.
„Du willst ein eigenes Zimmer?“
„NEIN, verdammt nochmal ich war Essen. Nur du…was ist los mit dir. Schau wie du dich benimmst, du verschwindest einfach für eine halbe Stunde und sagst mir nichts. Du hast gesagt du gehst nur schnell aufs Klo.“, schrie ich ihn an. Mittlerweile haben auch andere Hotelgäste unser Gespräch mitbekommen und öffneten neugierig ihre Zimmertüren. Mir war das alles peinlich und ich stürmte in unser Zimmer hinein. David folgte mir.
„Maria, es tut mir leid.“, wiederholte er sich. Ich war genervt von dieser Aktion. Er setzte sich auf unser Bett doch ich redete nicht, ich stand mit den Rücken zu ihm. Nach ein paar Minuten hörte ich wie er aufstand und aus dem Zimmer verschwand. Ich schmiss mich quer über das Bett. Während ich da so im Bett lag bemerkte ich, dass etwas vibriert. Ich schaute mich am Bett um und sah Davids Handy da liegen. Entweder bin ich jetzt eine von den eifersüchtigen, kleinen Schlampen die spionieren oder ich bin erwachsen und ignoriere das Handy.
Ich entschied mich für einen Mittelweg und drehte das Handy so um, das ich den Display sehe und blieb vor lauter Schock starr in meiner Bewegung stehen.
Da auf den Display stand dick und fett LISA, er kennt keine Lisa bis auf…die Lisa. Warum ruft die Schlampe meinen Freund an. Es läutete wieder und ich entschloss mich dazu, jetzt abzuheben. Kaum habe ich abgehoben, tönt auch schon ihre Stimme aus dem Hörer.
„Verdammt David, bist du sie endlich los? Ich warte schon viel zu lange auf dich.“, schweigen trat ein und Tränen stiegen mir hoch.
„David?...David was machst du hier? Ich telefoniere…Maria?“
„Schlampe.“, sagte ich legte auf und schmiss das Handy am Boden. Ich spürte wie die Tränen hochkamen und es kostete mich verdammt viel Kraft die Tränen zurück zuhalten. Ich packte meine Sachen und verschwand aus unserem Zimmer. Mit schnellen Schritten erreichte ich den Lift und stieg sofort ein. Als sich die Türe geschlossen hat, hörte ich zwei mir bekannte Stimmen aus dem zweiten Lift aussteigen.
„Scheiße, scheiße, scheiße.“, fluchte David.
„Jetzt ist unser Versteckspiel wenigstens vorbei.“, sagte Lisa genervt.
Ich schüttelte den Kopf und hielt den Fahrstuhl auf, die Türe ging wieder auf und ich stand direkt vor den beiden. Mir wurde schlecht als ich Lisas grinsen sah. Ich musste lachen, ich habe mich wieder einmal verarschen lassen. Wieso passiert immer mir sowas.
„Du bist so lächerlich.“, sagte ich relativ ruhig.
„Maria es ist nicht so wie du denkst.“, versuchte er mir einzureden.
„David…du kannst dir dein Verlobungsring weiß Gott wo hinstecken.“ während ich das sagte löste ich den Verlobungsring von meinen Finger und warf ihn, ihm entgegen.
„Du bist das größte Arschloch und du Lisa.“, ich drehte mich zu ihr schaute sie.
„Du, bist die größte Schlampe.“
Ich drückte auf den Knopf Erdgeschoss und wollte runterfahren als David die Türe aufhielt.
„Maria, du kannst doch jetzt nicht alles aufgeben. Wegen einen Fehler.“ Lisa schaute ihn geschockt an, als er einen Fehler sagte.
„Einen Fehler? David wir haben seit drei Monaten eine Affäre und du nennst mich einen Fehler? Weißt du was du, bist wirklich ein Arschloch und für dich habe ich die Beziehung mit Marcel riskiert.“, Lisa verschwand wütend und Marcel schaute zwischen ihr und mir hin und her.
Doch er fixierte sich wieder auf mich.
„Maria ich liebe dich und es tut mir so leid.“, sagte er. Ich schüttelte den Kopf und drückte wieder auf den Knopf doch David nahm mein Handgelenk und wurde wütend.
„Du kannst mich jetzt nicht so hier stehen lassen.“, sagte er und seine Stimme nahm an Schärfe an. Die Türe ging durch den Sensor nicht zu und David war stärker als ich. Er zog mich aus dem Lift und nahm meine Tasche. Je mehr ich mich versuchte von ihm zu lösen desto wütender wurde er.
„Ich lass nicht zu, dass mich eine Frau verlässt.“. Sein Griff wurde fester und versuchte mich zu unserem Zimmer zurück zu ziehen.
„DAVID, LASS MICH LOS.“; schrie ich in der Hoffnung irgendwer würde mich hören. David hielt sofort seine Hand vor meinen Mund und sagte aggressiv ich soll leise sein. So habe ich ihn noch nie erlebt. Doch zu meinem Glück öffnete sich eine Tür und ein junger Mann trat heraus, er sah wie David mich hinterzog und kam zu uns näher.
„Ich glaube die Dame möchte nicht mit Ihnen mitgehen.“, sagte er höflich.
„Und was geht dich das an? Das ist meine verlobte.“
„Lassen Sie die Dame los.“, sagte er es nochmals höflich doch David hörte nicht auf ihn und ging weiter. Ich konnte mich nicht aus seinen Griff lösen, er war viel stärker und mein Handgelenk schmerzte schon. Doch der nette Mann, lasst sich das nicht so gefallen. Er stellte sich wiederholt vor David und schaute ihn jetzt aggressiv an.
„Lassen Sie die Dame los.“, sagte er noch einmal. David ignorierte wieder seine Worte und so schnell konnte er nicht schauen, hatte er die Faust von ihm im Gesicht. David ließ meine Hand los und sackte auf den Boden zusammen. Sofort ging ich ein paar Schritte nach hinten und schaute geschockt auf die zwei. David rappelte sich wieder auf, schwankte allerdings noch. Der Mann holte nochmals auf und schlug ihm nochmals direkt ins Gesicht. Danach packte er David so, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Anscheinend dürften mehrere auf die Rangelei aufmerksam geworden und der Sicherheitsdienst kam. Jetzt sackte ich auf den Boden zusammen, es war einfach zu viel für mich. Mein Körper spielte nicht mehr mit.
Ich wachte auf und hatte fürchterliche Kopfschmerzen. Langsam schaute ich mich um. Anscheinend war ich auf irgendeiner Krankenstation oder Krankenhaus. Ich wurde panisch, ich wollte nicht schon wieder im Krankenhaus sein und wurde nervös. Eine Dame trat in das Zimmer und schaute mich überrascht an.
„Sie sind schon wach? Wie schön.“, sagte sie und kam auf mich zu.
„Wo…wo bin ich?“
Sie lächelte mich an.
„Keine Panik Sie sind nur auf der Krankenstation, vom Hotel.“. Ich atmete erleichtert aus und entspannte mich etwas. Doch dann erinnerte ich mich wieder an das, was passierte. Lisa und David hatten eine Affäre und…und David wurde aggressiv und war brutal zu mir.
„Fühlen Sie sich schon wieder besser?“
Ich nickte.
„Gut, also Sie hatten nur einen Schwächeanfall. Ihr Kreislauf ist zusammengesackt doch es ist nur halb so schlimm. Wenn Sie sich besser fühlen können Sie wieder gehen oder Sie rasten sich noch etwas aus.“. Ich bedankte mich bei ihr und entschloss mich zu gehen. Bei der Rezeption stand meine Tasche.
„Frau Bacher. Ich hoffe es geht Ihnen wieder besser?“. Ich nickte ihr als Antwort und schnappte mir meine Tasche.
„Frau Bacher Ihr Ex-Verlobter wurde Angezeigt und ist noch immer in Polizei Gewahrsam. Sie müssten noch eine Aussage machen bevor Sie wegfahren.“, ihr aufgesetztes Grinsen verschwand und Sie schaute mich grinsend an.
„Ja, äh…ok. Wo muss ich den die Aussage machen?“, fragte ich.
„Die Polizei ist in ein paar Minuten da.“

Ich erzählte der Polizei alles und war froh, dass ich alle Tränen zurück gehalten habe. Obwohl ich erschöpft war, kam ich nicht zum ausruhen. Als ich mit der Befragung fertig war, wurde mir klar dass ich nicht nachhause komm. Ich habe kein Auto da und ein Taxi würde viel zu viel kosten. Ich verschwand auf die Toilette und sackte dort zusammen. Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurück halten. Ich fing an zu weinen und langsam wurde mir klar dass ich viele Freundschaften für ihn aufgegeben habe. Alle haben mich gewarnt und ich habe immer wieder gesagt, dass er mir treu ist. Ich bin allein, es gibt niemanden mit den ich anrufen kann und bitten kann zu kommen. Ich weiß nicht wie lange ich da saß doch nachdem ich mich endlich beruhigt habe, wusch ich mein Gesicht, mit der Hoffnung mir nicht anzusehen dass ich geweint habe, und verließ die Toilette wieder. Als ich mich so umschaute merkte ich dass es sehr früh sein muss, weil alle Frühstücken gehen. Ich dürfte also nicht allzu lange geschlafen haben. Ich ging wieder zur Rezeption und die Dame lächelte mich wieder aufmuntern an.
„Entschuldigung, echt dumme Frage aber gibt es einen Bus oder Zug der nach Wien geht?“, fragte ich hoffnungsvoll.
„Tut mir leid, aber es gibt keinen direkten Zug oder Bus.“
„Danke.“ Ich drehte mich um und ging zu dem Empfangsbereich wo es Sitzmöglichkeiten gibt. Und was soll ich jetzt machen? Ich überlegte lange und kam zu dem Entschluss Annika anzurufen.
„Hallo?“, ertönte ihre Stimme aus meinem Handy.
„Annika.“, meine Stimme fing wieder an zu zittern.“
„Maria? Alles ok?“, fragte sie.
„David…hat mich…betrogen.“, brachte ich noch heraus und dann kamen mir schon die Tränen.
„Wo bist du?“, fragte sie.
„In der Therme. Ich komm allerdings nicht weg.“
„Linsberg?“, fragte sie.
„Ja.“
„Ich komme dich holen und es wird alles gut.“
Ich war ihr so dankbar. Ich verabschiedete und bedankte mich bei ihr.
Sie war relativ schnell da und stürmte sofort ins Hotel. Als sie mich sah kam sie zu mir her gerannt und umarmte mich sofort. Wieder kamen mir Tränen hoch.
„Alles wird gut Maus.“. Ich schwieg und heulte stattdessen. Nach längerer Zeit, verabschiedete ich mich von der Dame beim Empfang und verschwand mit Annika. Sie verfrachtete mich und meine Tasche im Auto. Während der Fahrt redeten wir nicht viel, sie schaute immer wieder zu mir doch ich saß nur niedergekauert am Beifahrersitz. Ich beobachtete wieder die Landschaft. Doch dieses Mal kam mir alles düster vor. Alles war dunkel und strahlte negative Energie aus.
Annika fuhr mich in meine Wohnung und ging mit mir hoch.
„Maria, was ist wirklich passiert?“, fragte sie. Ich schaute weg von ihr, wenn ich ihnen sage was wirklich passiert ist, werden sie mir nur sagen, dass sie recht hatten. Aber ich brauche einfach wem zum reden und es gibt sonst keinen anderen den ich vertrauen kann.
„Er…ist total ausgerastet und hat mich versucht, zu zwingen bei ihm zu bleiben. Er war aggressiv und hat mich fest am Handgelenk gepackt und versucht mich in unser Zimmer zu zerren.“, ich musst aufhören. Die Tränen kamen wieder.
„Maria…es tut mir so leid.“, sagte Annika wiederholt. Ich ließ mich am Boden nieder und heulte wieder.
„Wi…Wieso…habe i…ich nicht...auf eu…eu…euch gehört?“, schluchzte ich vor mich hin. Beruhigend strich mir Annika durchs Haar.
„Wer konnte wissen, was für ein Arschloch er ist und was für ein Arschloch Lisa ist. Maria…es tut mir wirklich leid. Aber besser jetzt als…im September oder Oktober.“
Sie hatte Recht, besser jetzt als nach der Hochzeit auch wenn sie das Wort vermeiden wollte wusste ich genau was sie meinte. Von der glücklichen bald Ehefrau zur einer verzweifelten Single Frau. Jetzt war ich wieder alleine habe, Marcel, Nico und meinen Bruder verloren, alle drei ignorieren mich und sind angefressen. Als ich daran denken musste, kamen wieder mehr Tränen. Es musste einfach alles raus, die Verzweiflung der letzten Wochen, die Enttäuschung und der ganze Stress. Meine Emotionen kamen einfach so raus. Ich heulte rotz und Wasser, vor mich hin und Annika saß ganze Zeit neben mir.
„Danke.“, sagte ich während einen von meinen Weinanfällen.
„Nichts zu danken.“, antwortete sie.

Stunden später, als ich endlich aufhörte zu weinen, brachte mich Annika in mein Zimmer. Sie machte es sich währenddessen auf der Couch bequem. Es dauerte nicht lange bis ich einschlief, ich war ziemlich erschöpft und habe keine Ahnung wie lange ich geschlafen habe, doch als ich aufgewacht bin, war es bereits hell. Ich hatte starke Kopfschmerzen und mir war schlecht. Langsam stand ich auf und schaute in den Spiegel. Vor lauter Schreck hüpfte ich einen Schritt nachhinten, ich sehe aus wie ein Drogenjunkie. Total blass, fettige, zerzauste Haare und Augenringe die es in sich haben. Aus der Küche hörte ich Lärm und langsam schlich ich dorthin. Annika stand am Herd und kochte, Mittagessen. Ich dürfte also richtig lange geschlafen haben. Annika dreht sich um und schaute mich mit großen Augen an.
„Maria, du bist schon wach?“, fragte sie überrascht obwohl ich genau wusste, dass sie mein Aussehen überrascht hat.
„Annika, ich weiß dass du wegen meinen Aussehen, gerade überrascht reagiert hast.“, sagte ich scharf. Ihr blickt wirkte plötzlich enttäuscht.
„Tschuldigung, ich meinte das nicht so. Danke nochmals für alles.“, sagte ich wiederholt und schaute betreten auf den Boden.
„Mensch Maria, du bist…halt noch verletzt. Aber du schaffst das, du hast immer alles geschafft.“, versuchte sie mich aufzumuntern.
„Aber jetzt solltest du Duschen gehen, und deine Nägel gehören gemacht und du solltest vielleicht zwei, drei oder besser fünf Spülungen und Pflegen in deine Haare machen. Also hopp auf ab unter die Dusche.“, sie drehte sich um. „Mariella kommt auch gleich.“, fügte sie flüstern hinzu. Ich ging schweigend ins Bad und versuchte ihr letztes Kommentar zu überhören. Ich drehte die Dusche auf und ließ das warme Wasser über mich laufen. Es tat gut und meine Muskeln entspannen sich endlich wieder. Annika hat mir bereits davor fünf verschiedene Spülungen und Pflegen ins Bad gestellt. Eins nach den anderen massierte ich mir alles ins Haar. Nach drei Stunden war ich endlich fertig und ich wickelte mir deinen Bademantel um und ging in mein Wohnzimmer.
„Mariella.“, sagte ich als sie mit Annika auf der Couch saß. Sie saß auf der Couch und redete mit Annika. Als sie mich hörten drehte sie sich sofort zu mir um. Mariellas Blick war schwer zu deuten. Wenn sie jetzt damit kommt, ich habe es dir doch gesagt, schlag ich ihr ins Gesicht.
Ich blieb stehen und schaute die beiden an. Mariella stand auf und kam auf mich zu.
„Er ist ein Arsch, vergiss ihn.“, sagte sie und umarmte mich. Ich ließ die Umarmung zu.
Als sie sich von mir löste, schnappte sie sich meine Hand und zog mich auf die Couch. Dort standen bereits alle Sachen für Pediküre und Maniküre bereit. auf der einen Seite von mir saß Annika auf der anderen Mariella. Es tat gut und danach fühlte ich mich besser. Meine Haare schauten jetzt auch schon besser aus und hatten wieder etwas mehr Volumen. Es tat zwar gut so verwöhnt zu werden, doch bei mir war es nicht das richtige Heilmittel. Das letzte Mal als ich betrogen wurde, ging ich mit einer Pizza zu Nico. Wir tranken Vodka und hatten Spaß. Sowas tut half mir viel besser als so eine typische Frauenaktion. Doch sie machten sich mühe und ich lächelte und am Abend versicherte ich ihnen das es mit wieder besser geht. Doch ich glaube die beiden glaubten mir nicht Richtig und sagten mir wiederholt ich soll keinen Unsinn anstellen.
„Versprochen, ich stelle nichts an.“, versicherte ich ihnen wiederholt. Anscheinend habe ich sie zu genüge überzeugt, denn sie ließen mich alleine. Als ich Türe schloss, drehte ich mich um und zum ersten Mal realisierte ich, dass ich alleine bin. Ich ging in mein Schlafzimmer und holte die Hochzeitskiste heraus. Da waren Bilder von David und mir drinnen und die Einladungen. Wir wollten Sie morgen abschicken. Ich nahm all diese Sachen, zog mir eine Hose und ein Leiberl an, steckte mir ein Feuerzeug ein und verschwand nach draußen. Ich ging zu einer Feuerstelle, wo unser Wohnblock im Sommer oft ein Grillen veranstaltet und schmiss alle Einladungen und Fotos hin. Dann nahm ich ein Foto, was mich und ihn zeigt, glücklich, er umarmt mich von hinten und küsste mich auf die Wange. Ich zündete es an und schmiss es auf den Haufen. Ich stand da und beobachtete wie alles Feuer fing und sich Rauch entwickelte. Meine ganze Zukunft ging in Flammen auf. Es dauerte nicht lange bis alles abgebrannt war und ich glücklich durchatmen konnte. Ich löschte die Glut mit einen Eimer Wasser und verschwand wieder in meine Wohnung. Dort schnappte ich mir mein Handy und drehte es mal wieder auf. 30 Anrufe in Abwesenheit, fast alle von Lisa und ein paar von David. Was denken sich die zwei bitte. Ein Anruf war von einer mir unbekannten Nummer. Ich entschloss mich dazu, sie anzurufen.
„Therme Linsberg Asia. Was kann ich für Sie tun?“
„Grüß Gott mein Name Frau Bacher, Sie haben mich angerufen.“
„Frau Bacher, ja wir wollten Ihnen nur mitteilen. Das wir Herrn Fischer wegen Ruhestörung angezeigt haben und Ihre Aussage dafür verwendet wurde.“
„Äh…ja ok, danke für die Information.“
Sie bedankte sich ebenfalls und verabschiedete sich. David wird also angezeigt. Als ich gestern meine Aussage machte, wurde mir gesagt dass er total angetrunken war und in die Ausnüchterungszelle kam. Er hat mich nicht wirklich vergewaltigt oder sonst geschlagen, deswegen konnte ich ihn nicht Anzeigen aber mir war es egal, Hauptsache ich muss ihn nie mehr sehen.
Als ich gerade auflegte, läutete mein Handy wiederholt. Lisa. Ich stockte und überlegte was ich jetzt machen soll. Nach einiger Zeit entschied ich mich dazu, abzuheben.
„Hallo.“, sagte ich.
„Maria? Endlich hast du abgehoben. Ich…ich wollte mich entschuldigen.“
„Deine Entschuldigung kannst du dir sparen. Du hast mit meinen Ex-Verlobten geschlafen, als ich noch mit ihm verlobt war, du hast damit auch Marcel betrogen. Schämst du dich nicht? Hast du keine Selbstachtung vor dir? Du traust dich auch noch bei mir anzurufen. Ich kann es nicht fassen.“. Ich fühlte mich erleichtert, als ich ihr das sagen konnte. Sie schwieg.
„Lisa, weißt du was? Ruf mich nie wieder an, geh mir aus dem Weg, verschwinde aus meinen Leben und halte dich aus jeder Angelegenheit von mir raus. Du bist für mich endgültig gestorben. Der einzige Grund warum ich mit dir noch hin und wieder geredet habe, war Marcel und Nico. Aber die sind ja jetzt weg also Tschüss.“
„Marcel ist wieder da.“, hörte ich sie noch sagen bevor ich auflegte.
Marcel ist wieder da? Er ist wieder da. Ich war hellhörig und hätte sie am liebsten wieder angerufen, doch an meiner Tür klopfte es. Doch als ich sie öffnete, stand vor mir niemand geringeres als…






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