Weil das Leben kein Zuckerschlecken ist! - Teil 6

Autor: Sophie
veröffentlicht am: 27.06.2011


Ich hoffe auch dieser Teil gefällt euch & Kritik ist wie immer erwünscht :)

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Ich war wie ein Roboter und bekam nicht viel mit. Nachdem David, Annika nachhause gebracht hat, lieferte er auch mich zuhause ab. Er begleitete mich sogar in die Wohnung und kümmerte sich liebevoll um mich. David ist so anders als die anderen, noch nie hat sich einer so um mich gekümmert. Auch wenn man denkt er ist der Macho, höchstpersönlich.

„David?“, fragte ich durch die ganze Wohnung.
„Maria, alles ok?“, kam seine angenehme Stimme aus dem Badezimmer.
„Ich hoff, ich habe dir den Abend nicht versaut.“, sagte ich geknickt.
„Nein, Maria. Aber wer war das mit dem du vorhin geredet hast? Von der weite hat es so ausgeschaut als würdest ihr streiten.“
Man hat also gesehen dass wir uns gestritten haben? Ich rief mir nochmal die Bilder in mein Gedächtnis. Wie er da vor mir stand und mich anschrie. Seine Stimme bebte vor Wut und in seinen Augen sah ich die Enttäuschung. Ich kenne ihn durch meinen Bruder schon lange, aber so habe ich ihn noch nie erlebt.
„Nico!“, sagte ich kurz. Er weiß wer Nico ist, beziehungsweise war.
„Was hat er gesagt? Irgendwas muss ja passiert sein.“
Ja, das kann er laut sagen. Irgendwas muss ja passiert, aber was, das frage ich mich auch. Als ich ihn vor ein paar Monaten sagte dass er ein Kind habe, hat er nicht gerade Gefühlvoll reagiert und jetzt, wo seine beste Freundin mir die Schuld gibt, für das Ende ihrer Beziehung, reagierte er mit so vielen Emotionen.
„Wegen Kim und Lisa und Marcel. Er ist total wütend geworden und hat mich angeschrien. Er hat ein paar Sachen gesagt die mich irgendwie aus der Fassung gebracht haben.“, sagte ich zu David welcher gerade, das Zimmer betrat. Du hast keinen Mutterinstinkt, was glaubt er eigentlich? Das ich nur hin und wieder daran denke wie es wäre, sie bei mir zu haben? Ich denke pausenlos daran und ich habe immer Riesen Angst wenn sie krank ist.
„Ach Schatz, egal was er gesagt hat, es stimmt nicht.“, meinte dieser liebevoll und schaute mir dabei intensiv in die Augen.
Er legte sich zu mir ins Bett und ich konnte die Wärme, welche sein Körper ausstrahlte, spüren. Ich drehte mich mit meinem Gesicht zu ihm und kuschelte mich an seine warme Brust. Er umschlang mich mit seinen starken Armen und ich fühlte mich wohl dabei. Er gab mir viel Halt und Kraft die letzten zwei Monaten. Obwohl wir uns noch nicht lange kennen, habe ich das Gefühl das wir uns sehr nahe sind. Viel zu schnell habe ich ihn, meine Lebensgeschichte erzählt. Er weiß von Kim und Nico Bescheid. Natürlich weiß er auch das ich momentan, einen ziemlich großen Zoff mit Marcel habe und wie sehr mich dieser Belastet. Vielleicht habe ich ihn so schnell vertraut weil ich jemanden zum reden brauchte.
Annika ist zwar eine gute Freundin von mir, aber Marcel kannte mich in und auswendig, mir fehlte halt die männliche Bezugsperson. Er merkte sofort wenn es mir schlecht ging. Ich vermisse unsere Gespräche, das weggehen mit ihm, die DVD-Abende und unsere Telefonaten. Auch wenn einer von uns in einer Beziehung war, änderte sich nichts an unseren Verhältnis. Nie in meinen Leben hätte ich gedacht, dass unsere Freundschaft durch so einen Streit in die Brüche gehen wird. Er stand ganze Zeit hinter mir und unterstütze mich. Doch ich weiß, wie sehr es ihn verletzt wenn man ihn belog. Ich habe ihn über ein Jahr lang belogen. Er dacht sich schon ganze Zeit, dass irgendwas faul war mit meinen plötzlichen Aufenthalt in England, allerdings hätte er sich mit Sicherheit nie gedacht, dass ich Schwanger war. Es war immer schon so, er stellte unverantwortliche Sachen an und ich handelte immer Verantwortungsvoll.
Ich schlief erst spät ein, da ich noch über viele andere Sachen nachdachte.

Am nächsten Morgen wurde ich von den herrlichen Duft von Kaffee aufgeweckt, wie sehr ich diesen Duft Liebe. Ich streifte mir ein Hemd von David über und schlenderte noch etwas verschlafen in die Küche. Auf den Tisch stand alles was ich zum Frühstück liebe. Waffeln, Pfannkuchen, Nutella, Semmeln und Kaffee. David stand am Herd und kochte noch Weiche Eier. Ein Mann, der Kochen kann, was will man mehr.

„Morgen Schatz. Ich hoffe du hast Hunger, es gibt allerlei Sachen zum Essen.“, sagte David zu mir.
Er drehte sich zu mir um und ich konnte nicht hinweg. Ich musste ihn einfach küssen. Ich zog seinen Kopf zu mir herunter und legte meine Lippen sanft auf seine.
In den Moment war ich einfach so dankbar ihn zu haben. Ohne ihn würde ich noch immer vor mich herum gammeln, nie die Wohnung verlassen und ganze Zeit nur Lernen und Arbeiten. Auch wenn es sich lächerlich anhört und ich normaler Weise lange brauche um dies zu Fühlen, aber er löste ihn mir was aus, was ich lange nicht mehr fühlte.
„Ich liebe dich.“, flüsterte ich als wir unsere Lippen von einander lösten.
„Ich dich auch.“. Jetzt war es ausgesprochen auch von ihm. Seine braunen Augen strahlten mich an und sie sprühten dieses gewisse etwas aus. Auch ich strahlte ihn an und war froh, dass er dasselbe fühlte. Wir standen dicht beieinander und schauten uns tief in die Augen. Normalerweise hasse ich sowas, schweigen und nur anschauen, aber bei ihn macht es mir komischer Weise nichts aus. Wenn ich ihn ansehe spüre ich die Schmetterlinge im Bauch. Seine Blicke machen mich auch Glücklich und ich fühle mich wohl dabei. Wir küssten uns noch einmal ehe wir mit dem Frühstück begannen.
Das Frühstück dauert bei uns immer Ewigkeiten und heute war es nicht anders. Ich lachte mit ihm über noch so jeden Blödsinn und stopfte mir mal wieder den Magen voll. Da heute Sonntag war musste keiner von uns Arbeiten gehen und wir konnten den ganzen Tag damit verbringen im Bett zu liegen und faulenzen. Wir redeten über Gott und die Welt. Er erzählte mir auch, dass auch er es normalerweise vorzieht zu warten, mit einen Liebesgeständnis. Allerdings geht es ihm gleich wie mir. Er spürte sofort, dass da zwischen uns etwas ist. Ich bin wirklich glücklich mit ihm.

So schön der Vormittag beziehungsweise Mittag war, desto schrecklicher war der Nachmittag. Irgendwann klingelte, mal wieder wer, bei uns Sturm. Ich konnte mich nur schwer von David trennen, mit welchen ich gerade auf der Coach herumlungerte, aber das klingeln, ging mir schon dezent auf die Nerven. Also sprang ich schnell auf und rannte zu Tür. Als ich allerdings diese öffnete, stockte mir der Atem. Lisa, die Freundin, wobei eigentlich die Ex-Freundin, von Marcel stand vor meiner Türe. Fragend schaute ich sie an aber ihr Blick zeigte mir gleich dass sie nicht hier war um Freundschaft zu schließen.

„Hallo Maria.“, sagte sie schroff zu mir. Sie wirkte angespannt und nicht gerade glücklich. Ihre Augen schienen gerötete zu sein und ihr ganzes Gesicht war leicht angeschwollen. Anscheinend setzte ihr die Trennung sehr zu. Ich hätte nie gedacht das sie solche Gefühle für Marcel hat, aber es schaut so aus als ging es ihr echt Scheiße. Sie schaute so zerbrechlich und verletzt aus.
„Hallo Lisa.“, sagte ich verwundert. „Was willst du denn hier?“. Ich überlegte fieberhaft, was sie von mir wollen könnte doch mir fiel kein Grund ein. Es dauerte lange bis sie mir endlich antwortete.
„Warum bist du so?“
Ein großes Fragezeichen bildete sich in meinem Gesicht ab, ist sie jetzt wirklich hier weil sie wissen will warum ich so bin?
„Wie soll ich bitte sein?“, fragte ich sie.
„Du mit deinem verdammten Geständnis hast meine Beziehung ruiniert. Er ist total anders seitdem. Er hat immer schon viel über dich geredet, aber jetzt ist es noch viel schlimmer. Maria hat ein Kind, Maria war schwanger, sie war ganz alleine dabei. Maria hier, Maria da.“, sagte sie und ich konnte Tränen in ihren Augen erkennen. Doch was mich viel mehr verwundert, waren ihre Worte. Sie ist doch allen Anschein nach, her gekommen, um mir die Schuld zu geben.
„Das ist jetzt nicht dein ernst oder?“, fragte ich sie.
Sie rollte mit den Augen und schien sich wieder gefasst zu haben. Plötzlich war nichts mehr von der verletzlichen und verweinten Lisa da. Nein, jetzt war wieder die Starke und Harte Lisa da.
„Doch du mieses Stück…“ Abrupt stoppte Lisa zu reden. Sie starrte an mir vorbei, in die Wohnung. Zuerst kennte ich mich nicht aus, allerdings als ich ihren Blick folgte wurde mir klar warum sie, plötzlich wie versteinert vor mir stand.
„Maria? Wer ist an der Tür?“. Nur mit Boxershort bekleidet stand David etwas hinter mir im Flur. Lisa fixierte ihn mit ihren Blick und wirkte wie versteinert. Anscheinend machte David sie nervös, ja er ist ja wirklich eine Sahneschnitte, aber meine.
„Nur Lisa, eine Bekannte von mir.“, sagte ich und versuchte gelangweilt zu wirken.
Ich hörte seine Schritte hinter mir immer näher kommen und dann spürte ich schon seine zwei Hände um meine Hüft.
„I…ich sollte wohl gehen.“, stotterte sie.
„Ja Lisa solltest du.“, sagte ich und blickte sie eiskalt an.
Lisa drehte sich Schnurrstraks um und verschwand. David schaute mich irritiert an und fragte was sie wollte. Allerdings hatte ich keine Ahnung was mit ihr los war. So habe ich sie noch nie erlebt. Ich küsste David und schleppte ihn zurück in die Wohnung, den schönen Tag will ich mir jetzt nicht wegen der Kleinigkeit verderben lassen. An den Abend schlief ich Glücklich ein. Ich lag seit langem wieder neben einem Mann den ich liebe und der mich liebt.

Am nächsten Morgen musste ich früh aufstehen, da ich in die Arbeit musste. David stand mit mir auf und fuhr in seine Wohnung, da auch er um 12 Uhr zur Arbeit muss.
Auch wenn die Arbeit immer anstrengend ist, macht sie mir Spaß da ich super Arbeitskollegen habe. Bis auf die Studenten halt in unsere Firma, welche sich meiner Meinung nach viel zu schnell vermehren.

„Maria, hast du schon die neuesten News gehört?“, sagte Mariella zu mir.
„Nein.“, war ja klar Mariella weiß immer über alles sofort Bescheid.
„Wir bekommen heute einen Neuen.“. Sie schaute mich mit großen Augen an, ich ahnte schlimmes.
„Student?“, meinte ich nur gelangweilt. Unser Chef stellt seit neuesten nur mehr Studenten ein, die denken sie haben mehr drauf als wir. Nur weil wir zuerst die Diplomprüfung machen, bevor wir studieren gehen. In meiner Abteilung sind wir momentan zu dritt und keiner studiert und ich hoffe dass dies auch so bleibt. Wir brauchen hier keine Besser Wisser. Auf meiner Visitenkarte sollte, Maria der Schlimmste Albtraum von den Studenten stehen.
„Ja leider. Aber er kommt aus Amerika.“, sie zog eine gespieltes trauriges Gesicht. Ich bin froh dass sie die Abneigung gegenüber Studenten mit mir teilt.
„Noch besser, jetzt müssen wir den noch Deutsch beibringen oder was?“, schrie ich empört aus.
„Du magst Studenten wirklich nicht oder?“, als sie das sagte grinste sie und ihre Augen leuchteten. Sie amüsiert es immer sehr, wenn ich über Studenten meinen Unmut äußere.
„Doch solange sie nicht eingebildet und arrogant sind. Schon blöd das bei uns nur arrogante und eingebildete Studenten arbeiten und ganze Zeit nur Unsinn bauen und wir dürfen denn dann ausbaden.“, ich blickte sie vielsagend an, weil ich weiß wie Recht ich damit habe.
„Vergiss bitte nicht dieses schnelle Arbeitstempo welches die drauf haben.“, fügte sie noch hinzu.
„Ja genau und es ist ja so hart zwei Mal in der Woche arbeiten zu gehen. Das Studentenleben ist ja so anstrengend.“
„Die könnten mir schon fast leidtun.“, dabei setzte sie wieder ein gespieltes trauriges Gesicht auf.
„Aber nur fast!“, konterte ich und begann zu lachen. Es ist immer lustig mit Mariella über Studenten zu lästern. Sie macht genauso wie ich die Diplomprüfung, nur ist sie zwei Semester vor mir.
„Wann soll den der neue kommen?“, fragte ich beiläufig. Auch wenn sie mich nerven, ist es immer wieder lustig wenn sie merken um wie viel klüger wir sind, als sie dachten. JA ich mag es andere Leute vor den Kopf zu stoßen.
„Heute, eigentlich sollte er schon da sein. Wahrscheinlich geht er zu langsam.“
Der Chef zeigt den neuen immer zuerst alle Abteilung und zum Schluss kommt die, wo er nun arbeiten soll.
„Wahrscheinlich? Komm sind wir jetzt einmal ehrlich, er ist sicher zu langsam.“
Plötzlich ging die Tür auf und mir stockte mein Atem. Diese blauen Augen kenne ich nur zu gut.
„Hallo meine zwei Ladys. Da in euerer Abteilung ein Platz freigeworden ist habe ich mich um Ersatz umgeschaut. Darf ich Vorstellen, Nico Knightley. Er studierte die letzten zwei Jahre in Amerika, jetzt studiert er hier bei uns.“ unsere Chef blickte mich bei den Worten Student an und wahrscheinlich hoffte er, das ich wenigstens dieses Mal meine Unmut nicht wieder an einen neuen Studenten Auslasse. Aber das was jetzt hier gerade geschieht ist ja eigentlich kaum zu glauben. Der Typ, der mich noch am Samstag lautstark anschrie, steht jetzt mit Anzug und Krawatte vor mir. Er schaute mich überrascht an aber ich konnte es noch immer nicht glauben. Da ich nicht wusste was ich sagen soll, ergriff Mariella zum Glück das Wort.
„Hallo, ich bin Mariella und das ist Maria.“
Nico begrüßte Mariella aber auch mich. Er wirkte kühl und abweisend. Er würdigte mich keines Blickes mehr und schaute nur auf den Boden oder zu unseren Chef hinüber.
„Bitte erklärt ihr, ihn den Ablauf und Maria, er wird bei deinen Projekt mitarbeiten. Vergiss den Termin morgen nicht.“, bevor ich irgendwas dagegen sagen konnte war der Chef schon verschwunden. Anscheinend kann es doch noch schlimmer kommen. Ich soll mit Nico zusammenarbeiten. Total sprachlos und perplex saß ich auf meinen Stuhl und dachte nach was ich jetzt machen soll.
„Ihr beide kennt euch?“, hörte ich plötzlich Mariellas Stimme fragen.
„Ja aber nur flüchtig.“, antwortete ich ihr.
„Flüchtig? Wieso verwendest du immer dieses Wort, wenn es um mich geht?“, mischte sich jetzt auch Blondschopf ein. Jetzt schaute er mich Eiskalt an, ob das gut gehen kann. Auch ich setzte meinen besten abweisenden Blick auf. Allerdings muss ich mit ihn reden, was mich sehr störte.
„Also das Projekt muss in zwei Wochen fertig sein und morgen haben wir um zehn eine Besprechung. Der Kunde bekommt von uns morgen drei Vorschläge präsentiert, für einen Entscheidet er sich dann. Danach haben wir noch zwei Wochen Zeit um den Vorschlag entsprechend auszuarbeiten. Hast du noch irgendwelche Fragen, Nico?“
Ich versuchte seinen Namen so scharf wie möglich auszusprechen und würdigte ihn keines Blickes dabei. Pah, was er kann, kann ich schon lange.
„Ja, was soll ich jetzt genau machen?“, fragte er.

Umdrehen, gehen, sich einen neuen Job suchen, nie wieder kommen und wegziehen von hier. Da würde mir vieles einfallen.

„Weiß ich nicht. Ich hab eigentlich alle Vorschläge ausgearbeitet. Mariella, kann er dir vielleicht helfen?“
„Ähm…naja eigentlich nicht. Johannes und ich haben momentan nur ein Projekt und damit sind wir schon fertig.“, verwirrt schaute sie mich an.
„Tja Nico, ich glaube heute ist dein Glückstag du kannst dir die Firma anschauen. Viel Spaß dabei, ich muss jetzt weiter machen.“
„Wieso kann ich dir dabei nicht helfen?“
Weil ich dich nicht bei mir haben will. Man, ist der Begriffsstutzig.
„Wow, ein Student der wirklich arbeiten will.“, sagte ich.
Wenn er sich mit mir anlegen will, dann kann er das haben. Provokation ist mein zweiter Name.
„Ja, du hast es erraten.“, sagte er etwas wütend.
„Na gut, du kannst Entwurf Nummer Drei fertig ausarbeiten.“
„Was sind die Wünsche des Kunden?“
Als er mich das fragte, schaute er mich herausfordern an. Will er jetzt wirklich testen ob ich professionell Arbeiten kann?
Aber genau deswegen hasse ich es wenn ich während des Projekts einen neuen Mitarbeiter bekomme. Ich muss alles erklären und dadurch verliert man immer wieder Arbeitszeit.
Nachdem ich ihn alles erklärt habe setzte er sich an einen freien Schreibtisch und begann mit der Ausarbeitung. Währenddessen gingen Mariella und ich in die Kantine.
Ich war einfach nur froh, dass sie Vorschlug Essen zu gehen. Wenn ich noch länger bei ihn bleiben hätt müssen, wär ich total ausgezuckt. Kann er nicht einfach kündigen? Wieder zurück gehen nach Amerika oder weiß Gott was sonst.

„Wow also du gehst ja nie nett mit den Studenten um. Aber was hat er gemacht, das du ihn so bestrafst?“
„Lange Geschichte die total langweilig ist.“, meinte ich und setzte mein bestes Pokerface auf. Ich will nicht dass irgendwer in der Arbeit von meiner Schwangerschaft Bescheid weiß. Es soll auch keiner merken, was zwischen Nico und mir einmal lief.
„Aber heiß ist er schon.“, meinte sie.
„Es war so klar das, dies von dir kommt.“, sagte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Er ist genau ihr Typ.
„Aber mein Schatz ist besser.“. Als sie das sagte schaute sie verträumt rein. Sie liebt ihren Freund wirklich und ist froh ihn zu haben. Die zwei sind das Traumpaar schlechthin.
„Vielleicht weil er der Sohn vom Chef ist?“
Ja ihr Freund ist der Sohn vom Chef, deswegen weiß sie immer über alles Bescheid. Ich necke sie oft damit.
„Nein, weil er sexy ist und einen guten Charakter hat!“, sagte sie und setzte einen arroganten Blick auf. Wenn sie eins hasst, dann ist es wenn man ihr Vorhaltet sie sei mit ihren Freund, nur zusammen weil er der Sohn des Chefs ist.
„Du hast ein Glück.“ Das hat sie wirklich. Sie würde alles für ihn tun, aber er auch. Er merkt sofort wenn es ihr schlecht geht und sie schauen sich heute noch immer so an, wie am ersten Tag. Beide bekommen dieses Strahlen in den Augen, wenn sie sich sehen.
„Sagt die, die mit Mister Universum zusammen ist.“, meinte Mariella zu mir.
„Er ist wenigstens nicht der Sohn vom Chef.“, tja etwas necken muss ich sie.
„Ich liebe unsere Gespräche.“ Lenkte sie gekonnt vom Thema ab.
„Aber Hallo, Liebe? Ich bin besessen von denen.“, sagte ich und schaute sie ernst an.
„Was nimmst du heute zum Essen? Salat, Hühnchen oder dieses komische etwas da?“. Sie schaute das dritte Gericht an, traute sich allerdings nicht zu fragen, was das sei. Also wirklich gut ist unsere Kantine nicht.
„Salat oder doch Hühnchen? Ich weiß nicht. Aber auf gar keinen Fall, dieses komische etwas, das sich vielleicht ja noch bewegt.“
Wir beide fingen an zu lachen. Wie immer schauten uns alle anderen komisch an, aber wir sind das schon gewohnt. Nicht nur, dass die Studenten ganze Zeit meckern, nein unsere haben kaum Humor. Echt, solche Langweiler. Mariella und ich wollen nie solche Studenten werden.
„Teilen wir uns einen Salat und das Hühnchen?“, fragte Mariella mich.
„Perfekte Idee.“

Keine zehn Minuten später saßen wir am Tisch und aßen unser Essen. Mariella quatsche mich mit den neuesten Tratsch und Klatsch voll und von ihrem Romantischen Wochenende mit Tom, den Sohn des Chefs. Die Kantine fühlte sich immer mehr und auch Nico betrat sie, er schaute etwas fertig aus. Tja das Projekt ist nicht gerade easy, der Kunde ist sehr anspruchsvoll. Mit seinen Essen in der Hand schaute er sich um, na klar hier kennt er keinen deswegen winkte Mariella ihn her. Am Anfang wirkte er etwas unsicher doch er setze sich zu uns. Pfff, das er sich traut sich her zu setzen. Ich setzte meinen ich-würd-dich-am-liebsten-umbringen Blick auf.

„Schon fertig mit der Ausarbeitung?“, fragte Mariella ihn. Sie ist viel zu gut für die Welt, warum muss sie immer so nett sein.
„Naja, ja so quasi.“
„Quasi?“, fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. Quasi gibt es nicht, entweder man ist fertig oder nicht.
„Ja ich muss nur mehr einmal alles anschauen und dann bin ich fertig.“
Also ist er noch nicht fertig, aber es ist keine schlechte Leistung. Immerhin muss er nur noch einmal alles durchlesen.
„Wirklich?“, meine Stimme hörte sich verwunderter an als ich wollte.
„Ja, wirklich Maria.“
Er schaute mich etwas böse an. Ich sollte ihm wenigstens eine Chance geben. Aber warum muss ich nachgeben, er hat mich letztes angeschrien. Aber wie sagt man immer, der klügere gibt nach. Also Augen zu und durch. So schwer kann es doch nicht sein mit ihm zusammenzuarbeiten, oder?






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