Wirklich..? - Teil 17

Autor: CookyPrincess
veröffentlicht am: 08.08.2012


Sooo hier der nächste Teil. :)
Ich muss auch sagen, dass es sich so langsm dem Ende zuneigt. Viel Spaß c: !
Lg eure CookiePicess


Kapitel 35
‘Kleo?’, weckte mich eine Stimme.
Ich machte die Augen auf und sah ein fremdes Mädchen vor mir.
‘Wo.. Woher weißt du wie ich heiße?’
‘Ich bin’s: Melanie!’
So gepflegt hatte ich sie nicht erkannt.
Melanie war das Mädchen, welches ich von der Straße aufgelesen hatte, als ich Probleme mit Felix hatte.
Als ich mich aufsetzte, bemerkte ich, dass unter mir eine Bank war.
Ein weiteres Mädchen setzte sich neben mich und 2 Jungs standen vor der Bank und beobachteten mich.
‘Das ist Linda, das Michael und das Alex.’, ratterte Melanie runter.
‘Was machst du denn hier?’, fragte sie weiter.
‘Ich habe geschlafen’
‘Ja. Aber wieso hier?’
‘Ich habe mich mit jemanden gestritten.’
‘Oh. Hier dein Telefon! Normal stöbere ich nicht in fremden Taschen rum, aber ich hab einfach jemanden aus deiner Liste angerufen.’
‘Wen?’
‘Kleo!’, da war Felix auch schon. Ich wollte ihn nicht sehen, ihm nicht in die Augen gucken und doch wollte ich nichts anderes.
Er hielt Abstand. Natürlich. Ich hatte ihm das Herz gebrochen.
‘Es ist alles in Ordnung!’, sagte ich und stand auf.
‘Danke Melanie’, gab ich und ging.
Felix kam mir nach.
‘Kleo?’, fragte er leise, als wir außer Reichweite waren.
Ich drehte mich um und guckte ihn an.
Er sah schlimm aus. Und damit meinte ich nicht, die Schrammen, die noch klar auf seinem Gesicht zu sehen waren, also doch die auch, aber seine Augen.
Diese unendliche Traurigkeit.
Los Kleo. Sag ihm, dass du ihn auch liebst.
‘Was?’, fragte ich.
Es fiel mir so schwer. Ich wollte nicht verletzt werden, aber im Grunde verletzte ich damit uns beide.
‘Geht’s dir gut?’
‘Ja. Tut mir Leid, dass ich einfach weggelaufen bin’
‘Schon in Ordnung. Ich hab dich wohl ziemlich überrumpelt’
Ich guckte ihn an. Konnte dieser nette, liebenswürdige Mensch lügen? Konnte er das? Bestimmt, aber ob er es in dieser Hinsicht tat, wusste ich nicht.
‘Ich.. Ich geh dann mal wieder nach Hause. Dir geht es ja gut..’
Ich war völlig in Gedanken.
Irgendwann stand ich allein da.
Was machte ich nur? Er hatte mir seine Liebe doch schon gestanden, wieso fiel es mir so schwer, dass gleiche zu machen.
Es wäre so einfach.
Geistesabwesend lief ich nach Hause. Von Felix war jedoch nirgends eine Spur.
‘Kleo!’, rief Sassi mir zu. Sie saß an unserer Tür und wartete anscheinend auf mich.
Aufgebracht rannte sie auf mich zu und nahm mich in ihre Arme.
‘Was machst du denn nur für Sachen?’, fragte sie.
‘Wir haben uns solche Sorgen gemacht!’
‘Tut mir Leid’, gab ich zurück.
‘Felix hat dich die ganze Nacht gesucht.’
Oh nein. Felix war so süß. Wieso sollte er mich anlügen?
Jetzt wurde es mir klar. Felix liebte mich.
FELIX LIEBTE MICH.
‘Felix liebt mich’, gab ich leise und fing an zu weinen. Vor Freude oder vielleicht auch, weil ich alles vermasselt hatte. Ich wusste es nicht.
‘Ja. Das wissen wir doch.’
‘Ich hab ihm das Herz gebrochen’
‘Wie?’
‘Er hasst mich sicher.’
‘Kleo! Wie?’
‘Wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben will, kann ich das verstehen’
Und dann gab mir Sassi eine Ohrfeige.
Ich guckte sie geschockt an und bemerkte, dass ich sie gar nicht wahrgenommen hatte.
‘Wie?’
Ich erzählte ihr die ganze Geschichte.
‘Kleo. Du bist so ein Dummkopf’
‘Ich weiß’
Dann holte sie ihr Handy raus und rief Mark an.
Felix war weder zu Hause noch im Restaurant bei seinen Eltern.
‘Mark meinte, dass er einen gewissen Lieblingsort hat, aber den will er mir nicht sagen.’, meinte Sassi dann und gab mir das Telefon.
Mark erklärte mir genau, wo dieser Platz war, an den Felix immer ging, wenn es ihm schlecht ging.
‘Danke Mark’, sagte ich, drückte Sassi das Telefon in die Hand.
Ich lief los, als hätte mich irgendwas gestochen. So schnell bin ich wohl in meinem ganzen Leben noch nie gerannt.
Dort angekommen richtete ich erstmal mein Kleid. Ich war dermaßen aus der Puste, dass er mich schnaufen hörte.
‘Kleo?’, fragte er und drehte sich um.
Sein Ort war auf einem Dach. Das Haus stand leer und man konnte von dort aus das ganze Dorf sehen. Es war bezaubernd.
Ich ging zu ihm und setzte mich direkt neben ihn.
‘Woher weißt du, dass ich hier bin?’, fragte er immer noch etwas verstört.
Zwischen 2 Luftzügen konnte ich sagen: ‘Mark’
‘Ich werde ihn umbringen’, sagte er und sprang auf doch ich hielt ihn auf, in dem ich seine Hand zu fassen bekam.
‘Setz dich’, sagte ich bestimmt und konnte langsam wieder regelmäßig atmen.
‘Was?’, fragte er, guckte mich aber nicht an.
Ich betrachtete sein Profil.
‘Felix?’
‘Ja?’, fragte er etwas missmutig.
‘Wie geht’s?’, fragte ich total happy.
Er guckte mich erstaunt an. Vielleicht auch ein bisschen so, als würde er mich für verrückt halten.
‘Du kommst hier rauf um small Talk zu betreiben?’
Ich grinste übertrieben. Dann wieder ernster: ‘Hab ich dir sehr weh getan?’
‘Hm?’
‘Ich meine, als ich weggelaufen bin.’
‘Schon.’, er guckte wieder weg, sagte aber: ‘Wenn du nur hier bist um in meiner Wunde rumzustochern, dann geh ich.’
‘Nein. Tut mir Leid. Kannst du mir je verzeihen, dass ich dir so was angetan hab?’
Er guckte mir wieder direkt in die Augen: ‘Kleo. Ich LIEBE dich. Ich würde dir alles verzeihen.’
‘Auch, wenn ich dir etwas verheimlicht habe?’
‘Kommt drauf an. Was denn?’, fragte er und kniff die Augen zusammen.
Ich überlegte. Wie konnte ich es ihm am besten sagen?
‘Ich zeig` s dir. Mach die Augen zu!’, sagte ich.
‘Kleo. Ich bin wirklich grade nicht in Stimmung für so was.’
‘Augen zu!’
Er machte die Augen zu.
‘Nicht blinzeln!’
‘Moment kurz!’, sagte er und machte die Augen wieder auf.
‘Das ich dir das gesagt hab, stört dich nicht? Wir sind immer noch Freunde? Wie… Wie vorher?’
‘Wenn du das nach meiner Beichte noch sein willst.. Sind wir dann noch Freunde ja.’
‘Ich denke schon. Danke Kleo. Das ist mir wichtig… Also du bist mir wichtig.’
Dann schloss er wieder die Augen.
Nur um sie wenige Sekunden später wieder zu öffnen.
‘Es ist alles wie vorher?’
‘Felix. Mach die Augen zu oder ich gehe!’
Er schloss die Augen.
Ich beugte mich zu ihm, meine Augen waren zu und dann schlossen sich zum ersten Mal unsere Lippen zu einem Kuss. Zu einem atemberaubenden Kuss.
Zuerst versteifte er sich kurz nur um dann zustimmend zu stöhnen, mich an sich zu ziehen und mich zurückzuküssen.
Ich weiß nicht, wie lange wir so da saßen und uns küssten, aber es war schön.
Irgendwann waren wir aber so aus der Puste, dass wir von einander abließen.
Er musterte mich kurz.
‘Was war das?’, fragte er und nahm wieder Abstand.
Noch total benommen, setzte ich mich wieder richtig hin und guckte ihn an.
‘Ich liebe dich.’, sagte ich leise.
Er schien verwirrt zu sein.
‘Aber wieso bist du dann gestern weggelaufen?’
Ich seufzte.
‘Es.. Ich.. Ach ich weiß nicht. Es war für mich alles so unwirklich. Ich hätte nie zu Hoffen gewagt, dass du mich auch liebst.. Nur ein Stück.’
‘So ging` s mir auch.’
Felix nahm meine Hand und streichelte sie, dann guckte er mich an und wurde tatsächlich rot, als er fragte: ‘Sind wir dann jetzt eigentlich zusammen?’
Ich guckte auf seine Hand.
‘Wenn du das willst…’
Er nahm mein Gesicht in seine andere Hand und dirigierte es so, dass ich ihn angucken musste.
‘Ich will seit Monaten nichts anderes’
Dann zog er mich wieder zu sich und wir küssten uns wieder.
Wenn wir nicht gesessen hätten, wäre ich wohl in Ohnmacht gefallen.
Als wir uns wieder trennten, fragte ich: ‘Was ist eigentlich mit Lorenz?’
‘Ehm. Der musste ins Krankenhaus gebracht werden.’
‘Wieso?’
‘Weiß nicht.’
Er guckte weg.
‘Felix? Was war da gestern los?’
‘Nichts weiter.. Ich bin ins Mädchenklo und da hab ich dich ohnmächtig und obenrum nur im BH bekleidet auf dem Waschbecken gefunden. Du hast gar keine Ahnung, was für Angst ich hatte.. Und wie wütend ich auf diesen Bastard war.’
Ich wollte es gar nicht wissen, was danach passiert ist, deswegen streichelte ich einfach seinen Arm hinauf und wir küssten uns noch mal. Schon jetzt war ich süchtig danach.
Der Tag ging dann auch so weiter. Wir saßen die ganze Zeit auf dem Dach und küssten uns.
Es war das, was ich mir immer gewünscht hatte, wären die Kopfschmerzen nicht gewesen.


Kapitel 36
Am Abend dann lagen wir bei mir im Bett, wobei unsere Geschwister bei Felix waren, was hieß, dass wir allein waren.
‘Wir können jetzt kuscheln’, sagte er und zog mich näher an sich.
‘Ja stimmt’
‘Weißt du, wie sehr ich mir das seit Italien gewünscht hab?’
‘Nein’
‘Sehr, sehr doll’
Ich kuschelte mich mit meinem Kopf an seine Brust.
‘Kleo? Ich liebe dich!’
‘Ich dich auch’
‘Darf ich dich noch mal küssen?’
Ich guckte ihm in die Augen.
‘Ja’
Er beugte sich zu mir runter und küsste mich erst langsam und zärtlich, dann leckte er mit seiner Zunge über meine Lippen und ich öffnete sie.
Seine Zunge drang in meinen Mund vor und ich unterbrach mit hochrotem Gesicht den Kuss.
‘Ich kann nicht mit Zunge küssen’
Felix guckte mich erst perplex an, dann grinste er.
‘Darf ich es dir zeigen?’
‘Willst du denn?’
‘Sehr gern. Lass mich einfach machen’
Er küsste mich wieder langsam und als er an meiner Lippe lang leckte, öffnete ich wieder intuitiv meinen Mund. Seine Zunge suchte meine und er kreiste mit ihr um meine.
Es war schön. Vor allem lag es wahrscheinlich daran, dass er es war, der es mit mir machte, aber es war schön.
Er ließ dann von meinem Mund ab und fing an meinen Hals lang zu küssen. Solche Empfindungen hatte ich noch nie.
Dann gab er mir noch einen Kuss auf den Mund und nahm mich in die Arme.
Meine Welt stand Kopf. Ich wusste immer noch nicht, ob das alles real war, aber auch wenn es das nicht war. Es war der schönste Traum, den ich je hatte.

Am nächsten Morgen wachte ich in seinen Armen auf.
IN SEINEN ARMEN. Er war so hübsch, wenn er schlief. Seine Züge waren weich und er lächelte sogar ein bisschen.
Ich rutschte etwas nach oben und küsste ihn auf seine Nase, dann auf die Stirn und dann auf den Mund.
Ich wollte alles nur ganz kurz machen, bis er mich dann schlagartig zurückküsste.
Und wieder strömten tausend Empfindungen auf mich ein.
Er zog mich ganz nah an sich und ich streichelte mit meinen Händen, die zwischen uns waren, seinen nackten Oberkörper. Seine Hände lagen fest auf meinen Hüften, als würde er mich festhalten.
Als er von meinem Mund abließ, drückte er mich noch enger an sich.
‘Danke, dass es dich gibt’, flüsterte er über meinem Kopf’
Ich war das glücklichste Mädchen der ganzen weiten Welt.
Langsam schloss ich meine Augen und zog seinen mir schon bekannten Geruch in mich auf.
Es war ein Sonntag. Aber er würde als einer der schönsten Sonntage in die Geschichte eingehen. Zu erst frühstückten wir zusammen, wobei wir die Hände nicht von einander lassen konnten, dann gingen wir zu Felix um es seinen Eltern zu sagen.

‘Na endlich’, sagte seine Mutter, als Felix ihr überglücklich mitteilte, dass ich seine Freundin war.
‘Wie endlich?’, fragte dieser verwirrt.
‘Naja es war nur eine Frage der Zeit. Willkommen in unserer Familie!’, sagte seine Mutter und nahm mich in ihre Arme.
Auch sein Vater umarmte mich herzlich.
Dann setzten wir uns vor den Fernseher und guckten irgendeinen Trickfilm, da Fiona und Timo mitguckten.
Alles war irgendwie anders und doch wie immer. Das Gefühl ließ mich lächeln. Es war ein Gefühl der Vollkommenheit. Wir waren wie die anderen Tage vorher zusammen und wir erzählten immer noch den selben Mist, wie vorher, aber die Blicke, die ausgetauscht wurden, die Berührungen, die Küsse… Das war anders. Besser.
Ich hoffte nur, dass mir dieses Glück ewig erhalten bleiben würde.
Auch dieses Wochenende fehlte von meinem Vater jede Spur. Langsam machte ich mir Sorgen, denn das sah ihm nicht ähnlich.
‘Was bedrückt dich?’, fragte Felix leise, als er mich anguckte.
‘Mein Vater…’
Nun bedachte er mich mit einem zweifelnden Blick. Ihm war es also auch schon aufgefallen, dachte ich bedrückt.
Wenn ich wüsste, was er tat und wieso er so ein Geheimnis darum machte, dann wäre wohl alles leichter, aber es sollte nicht sein, nun galt es, dass wir die Hoffnung nicht aufgeben sollten und vor allem das Fiona nichts mitbekam, was sich nur sehr schwer vermeiden ließ, denn auch ihr fehlte irgendwann ihr Vater.
Als wir an diesem Sonntag, an diesem glücklichen Sonntag, nach Hause liefen, fragte sie mich, wo er denn wäre.
‘Das weiß ich nicht’, sagte ich wahrheitsgemäß.
Der Abend verlief dann noch ziemlich ruhig. Ich brachte sie ins Bett und sie schlief schneller ein, als ich erwartet hatte.
Dann klingelte das Telefon.
‘Hallo?’, fragte ich.
‘Hallo Schatz’
Mein Herz machte einen Sprung: Felix.
‘Was gibt’s denn Hasi?’
‘Nenn mich nicht Hasi’
‘Was gibt’s denn Pupsi?’
‘Noch schlimmer!’
‘Was gibt’s Schnucki?’
‘Ein bisschen besser..’
‘Bärchen?’
‘Nein’
‘Liebling?’
‘Süß, aber nicht gut für mich’
‘Du bist mit nichts zufrieden.’
‘Tja. Wer hat denn gesagt, dass es leicht wäre mich als Freund zu haben?’
‘Wenn sich unsere Streitigkeiten oder Diskussionen auf das Thema Kosenamen beziehen, bin ich aber froh’
‘Wieso?’
‘Das ist nicht weiter schlimm’
‘Das stimmt wohl.’
‘Ich liebe dich’
Dann war es eine Weile still.
‘Sag das noch mal’
‘Ich liebe dich’, sagte ich etwas lauter, da ich dachte, dass er es nicht verstanden hatte.
‘Noch mal!’
‘Wieso?’
‘Ich hör das so gern’
‘Du bist so doof. Ich liebe dich Felix.’
‘Ich liebe dich auch, Kleo.’
‘Hmm.’
‘Was denn?’
‘Wenn du so was sagst, krieg ich ‘ne Gänsehaut’, gab ich leise zu.
‘Oh man. Kleo du machst mich zum glücklichsten Menschen der Welt!’
‘Du bist ja richtig romantisch veranlagt. Ich glaub ich nenne dich Knufflchen’
‘Wie kommst du darauf?’
‘Weiß auch nicht. Ich find den gut.’
‘Ok Hasenpfötchen’
‘Ich glaub ich geh mal ins Bett.’
‘Alles klar. Ich auch.’
‘Ich liebe dich. Gute Nacht und schlaf gut’
‘Danke dir auch und süße Träume von mir. Ich liebe dich auch.’
‘Man wünscht seinem Partner keine Alpträume’
‘Kleo! Das bricht mir das Herz!’
‘Oh tut mir Leid. Bye bye’
‘Tschüß. Ich hol dich morgen um 7 mit meinem Auto ab.’
Damit beendete er das Gespräch.
Ich seufzte glücklich und tanzte durch das Haus. Es war so toll. Ich schwebte auf Wolke 7.
Bald lag ich in meinem Bett und träumte von den schönsten Augen, die ich je gesehen hatte.

Kapitel 37
Als ich am nächsten Morgen, wie bestellt mit Fiona unten an dem Parkplatz wartete, musste ich wirklich in mich reingrinsen.
Da kam Felix mit einem dunkelblauen Opel Corsa um die Ecke gefahren.
‘Es reicht’, hatte er als Entschuldigung gesagt.
‘Ich find’ s gut’, sagte ich und küsste ihn zur Begrüßung.
Als wir dann die Kleinen am Kindergarten abgelassen hatten, unterhielten wir uns dann nicht mehr über Winnie Pooh sondern über ernste Themen.
‘Weiß Mark eigentlich schon, dass wir zusammen sind?’
‘Natürlich. Hab ihm gleich ‘ne SMS geschrieben.’
Jetzt guckte ich ihn skeptisch an.
‘Was? Hast du Sassi nichts gesagt?’, fragte er etwas beleidigt und hielt an einer roten Ampel.
‘Ich hatte ja nur noch Augen für dich!’, sagte ich ebenso beleidigt.
Er piekste mich kurz in den Oberschenkel und fuhr dann weiter.
Ich guckte ihn an. Felix war der tollste Typ, den Mädchen erhaschen konnte. UND ICH HATTE IHN.
Immer wenn ich mir das vor Augen hielt, hätte ich anfangen können zu weinen.
Er stellte sein Auto auf den Parkplatz direkt neben der Schule.
Wir liefen rein und erzählten über Gott und die Welt. Also wie immer.
Drin wurden wir dann auseinander gerissen.
Sassi wollte alles wissen und ich erzählte ihr das nur zu gern.
Ich fand das alles so traumhaft. Ich weiß, dass hatte ich schon viel zu oft gesagt, doch ich kann meine Gefühle nicht in Worte fassen, so glücklich war ich.
‘Oh wie süß’, endete Sassi und nahm mich in ihre Arme, dann begann der Unterricht.

Als dann die zweite Stunde vorbei war, kam auf einmal ein Polizist in den Raum.
Ich war noch nie so geschockt, wie in diesem Moment, als er Felix’ Namen und den meinen aufrief um mitzugehen.
Polizisten waren auch immer so verdammt gesprächig. Niemand sagte uns warum und was oder überhaupt irgendwas.
Felix und ich bedachten uns die ganze Fahrt nur mit ängstlichen Blicken.
Naja. Ich für meinen Teil tat das, Felix saß nur da und streichelte beruhigend meine Hand.
Ich war froh, dass wenigstens er seine Fassung behielt.
Auf dem Revier angekommen, wurden wir getrennt.
Und dann wusste ich auch worum es ging. Lorenz war ja im Krankenhaus.
Ich sollte die ganze Geschichte nochmals schildern und jeden Namen nennen, der dabei war.
Wobei ich ja nicht so viel mitbekommen hatte, da ich ja dann einfach bewusstlos auf dem Waschbecken rumgechilled hatte.
Doch meine Blessuren sprachen für sich. Ich hatte an meinem Arm, sowie Schultern und meinen Oberschenkeln blaue Flecke, die eine Falschaussage, so gut, wie ausschließen ließen. Und mein Veilchen am Auge sprach auch Bände…
Um Felix machte ich mir dann mehr Sorgen. Immerhin hatte dieser Lorenz erst ins Krankenhaus gebracht.
‘Gut dann war es das erstmal Frau Montelli’, sagte die Polizistin zu mir, die mich befragt hatte. Ich nickte nur.
‘Dann guten Heimweg und alles gute.’
‘Danke gleichfalls.’
Ich setzte mich jedoch auf eine Bank im Revier um auf Felix zu warten, der wohl einige Türen weiter war.
Nach einer Viertelstunde, die mir vorkam wie die Ewigkeit kam er dann raus.
Ich stand auf und versuchte seinen Blick zu erhaschen.
‘Das war es dann erstmal. Wir melden uns’, sagte die Polizistin zu ihm und dann endlich kam er auf mich zu, wobei mich die Polizisten noch mit einem Lächeln bedachte.
‘Und?’, fragte ich und er zuckte nur vage mit seinen Schultern.
‘Die Polizistin war ziemlich nett, als ich ihr erzählt hab, dass du das Mädchen bist, hat sie gemeint: “Dieses Süße Ding?” und: “Das kann er doch nicht machen!” Wirklich toll fand sie zwar nicht, dass ich so reagiert hab, aber sie konnte mich verstehen.’
‘Das hört sich ja gar nicht so schlecht an’
Er stimmte mir zu.
‘Und bei dir?’, fragte er dann und wir liefen zu seinem Auto.
Wir hatten so viel zu erzählen, dass uns der Weg nur Recht war.
Lorenz musste es wohl sehr schlecht gehen, aber mit Glück, würden seine Eltern die Anklage zurück ziehen.
Ich meine: Körperverletzung und versuchte Vergewaltigung.
Inständig hoffte ich es.
‘Wie wäre es, wenn wir zu Lorenz ins Krankenhaus fahren und mit ihm reden?’, fragte ich dann in das Schweigen hinein.
‘Wozu?’
‘Naja wegen der ganzen Sache wäre es ja eigentlich ein geben und nehmen?’
‘Aber dann läuft das Schwein weiter frei rum’
‘Egal?’
Er blieb geschockt stehen und ich drehte mich zu ihm.
‘Ich habe den gutaussehensten, stärksten und beliebtesten Freund der Welt. Gegen den hat er eh keine Chance’
Langsam kam Felix auf mich zu geschlendert.
‘Da hast du dir ja wirklich die Kirsche der Torte gekrallt, was?’
‘Oh ja. Du solltest ihn kennen lernen. Er ist ein Traum’
Ich lächelte ihn warm an.
‘Bei Gelegenheit musst du mir mehr von ihm erzählen.’
Dann legte er seine Hände auf meine Hüften und zog mich an sich. Wir umarmten uns innig.
‘Dazu gibt es bestimmt viele Gelegenheiten’
‘Ach Kleo.. Lass es uns versuchen’
Dann am Auto angekommen, fuhren wir direkt in das einzige Krankenhaus, was in der Nähe war.
‘Lorenz Karst’, gab ich an.
So schlimm schien es nicht zu sein, denn die Frau sagte uns direkt, wo wir lang zu laufen hatten.
Wir klopften und als jemand herein sagte, öffneten wir die Tür.
Er war glücklicher Weise allein und sah doch ziemlich schlimm aus. Felix hatte ganze Arbeit geleistet.
Man sollte sich ja über so etwas nicht freuen, aber der Gedanke, dass Felix meinetwegen so ausgetickt ist, ließ mich innerlich lächeln.
‘Was wollt ihr denn hier?’, griff er uns gleich an, wobei er das ehr zu Felix sagte und ihn etwas ängstlich betrachtete.
‘Wir wollen nur mit dir reden’, fing ich an und setze mich auf den Stuhl neben dem Bett, wobei Felix direkt hinter mich trat und mir beschützend seine Hände auf die Schultern legte.
Er guckte uns mit Argwohn an.
‘Und über was?’
‘Über die Anklage.’
‘Da gibt’ s nichts zu reden. Das Schwein da hinter dir, wird dafür bezahlen müssen’
‘Und du wirst dann für das bezahlen, was du mir angetan hast..’
Er guckte sich meine Wunde an. Dann überlegte er.
‘Und was habt ihr vor?’
‘Na ganz klar: Du ziehst deine Anklage zurück, auf beidseitigem Interesse und wir hören nie wieder etwas von einander’
Lorenz durchbohrte mich förmlich.
‘Von mir aus.’, gab er dann zähneknirschend zurück.
‘Wirklich!?!?’, fragte ich und sprang auf. Meine Augen mussten funkeln. Ich fühlte mich wie Fiona zu Weihnachten.
‘Ja. Und jetzt haut ab’, patzte er uns an.
Und wir taten nur zu gern, was er sagte.
‘Das war leichter als gedacht.’, sagte Felix dann an seinem Auto.
Ich umarmte ihn.
‘Wir sind erst einen Tag zusammen und schon ist meine Pechsträhne weg. Ich liebe dich!’
Er drückte mich an sich und gab mir einen Kuss auf den Kopf.
Sollte sich jetzt alles zum guten wenden?
Ich wagte nicht den Gedanken zu fassen.

Am nächsten Tag ging ich allein zur Schule, da Felix noch einmal zur Polizei gerufen wurde.
Als ich in unseren Raum reinkam, war schon ziemlich viel los, was mich erraten ließ, dass ich spät dran war.
‘Morgen’, sagte ich und ließ mich neben Sassi plumpsen.
‘Morgen Kleo!’, sagte Lisa und stand vor unserer Bank.
‘Na? Wie geht’s?’, fragte sie und sah uns an.
‘Gut, dir?’
‘Auch. Ziemlich krass das mit Lorenz.’
‘Woher weißt du das?’
‘Naja das weiß die ganze Klasse’
Ich guckte sie perplex an.
‘Lorenz war ja der Kopf der Bande. Wusstest du das nicht?’
Und schon setzte sich ein weiteres Puzzleteil zusammen. Natürlich. Von wegen er wäre von dort weg, weil er gemobbed wurde. Lorenz hatte das alles eingefädelt, als er mitbekommen hatte, dass ich es war, die da neu an die Schule gekommen ist. Und ich Dussel hab mich auch noch so leicht zum Opfer machen lassen, indem ich Sassi geholfen hatte.
Ich meine.. Ich würde es jeder Zeit wieder tun. Sassi war mir eine sehr gute und treue Freundin, dennoch hatte ich es Lorenz sehr leicht gemacht.
‘Kleo? Bist du noch da?’, fragte Lisa wieder.
‘Ja klar tut mir Leid.’, sagte ich und fühlte mich ertappt. Durch den ganzen Stress bekam ich wieder Kopfschmerzen.
‘Hey alles klar bei dir Kleo?’, fragte nun Lukas, der sich neben Lisa gesellte.
Ich nickte.
‘Oh Kleo! Warst du gestern auch in der Schule?’, fragte mich Tristan.
So langsam bildete sich eine ziemlich große Traube um unsere Bank.
Und ich fühlte mich glücklich.
Ich hatte Freunde… Das war wirklich etwas, was ich schon ewig nicht hatte.
Wir unterhielten uns noch eine Weile, lachten und ärgerten uns gegenseitig.
Dann ging der Unterricht los.

Als wir dann zur großen Pause rausspazierten, kamen mir Tammy und Derek auf einmal entgegen.
‘Kleo! Wir müssen reden’, fing sie an, doch ich lief schnurstracks an ihr vorbei.
‘Nein danke.’
‘Kleo wirklich!’
Ich drehte mich um und verfluchte mein nicht vorhandenes Durchhaltevermögen.
‘Was ist?’
‘Es tut uns Leid.’, sagte sie dann.
‘Das hast du letztes Mal schon gesagt.’
‘Und auch da meinte ich es ernst.’
‘..?’
‘Ich war dumm. Habe mich immer wieder von Lorenz belabern lassen.’
‘Und meinst du, dass das jetzt anders wird?’
‘Ja.’
‘Wie kommst du darauf?’
‘Ich hatte bei seinen Eltern einen Job. Ich brauchte doch das Geld’
‘Tammy hat familiäre Probleme’, meldete sich nun auch Derek zu Wort.
Sie nickte niedergeschlagen, wirklich beschämt darüber zu reden.
Natürlich. Man sah ihr die Geldprobleme, wenn da welche waren, auch nicht an.
‘Außerdem… Felix ist ein sehr guter Freund. Ich will ihn nicht verlieren.’
Ich nickte.
‘Nagut. Ich gebe dir oder nein: Ich gebe euch eine letzte Chance’, sagte ich und lächelte‘Und was machst du jetzt? Arbeitest du immer noch dort?’, fragte ich dann, als eine kleine Ruhepause entstand, in der ich alles verdauen musste.
Sie schüttelte den Kopf.
‘Ich kellnere jetzt. Nicht das es einen Vergleich zu dem wäre, was ich für Frau Karst machen musste.. Eigentlich nichts.. Aber es muss wohl sein’
‘Danke, dass du ehrlich warst’, sagte ich und lächelte.
Das Puzzle schien sich zu einem großen ganzen zusammen zu tun und jetzt fehlten nur noch 2 Teile.
Der eine kam gerade durch die Tür auf den Pausenhof und hielt nach mir Ausschau. Der andere sollte bald wieder nach Hause kommen.
Felix kam auf mich zu und nahm mich hoch um sich dann mit mir zu drehen.
‘Die Anklage wurde zurück genommen!!’
Jetzt konnte uns kaum noch was im Wege stehen.
Ich lächelte ihn glücklich an.
‘Danke Kleo! Ich liebe dich!’, sagte er und küsste mich leidenschaftlich.






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