Wirklich..? - Teil 13

Autor: CookyPrincess
veröffentlicht am: 01.06.2012


Sooo. Nach diesem Teil, weiß ich nicht, wann ich weiter schreiben kann.. Schulstress usw.. :/
Ich versuch mein best mögliches ^^
Lg eure CookiePrincess. (:

Kapitel 25
Auf einmal klopfte es an der Tür. Ich schreckte auf, guckte noch mal ob meine Sachen nicht verrutscht waren.
Ich machte die Tür auf. Ich wagte nicht Felix anzugucken.
Michelle und Lisa kamen rein.
‘Wie war’s?’, fragte ich und schloss die Tür hinter den beiden.
‘Langweilig, wie immer. Tamara hat sie nicht mehr alle.’, meinte Lisa und Michelle nickte zustimmend.
Michelle guckte mich an und formte mit ihren Lippen ein “Und?” und deutete auf Felix.
Ich nickte ihr zu.
‘Ich geh mal Sassi suchen. Seid ihr hier oder soll ich den Schlüssel mitnehmen?’, fragte ich.
Michelle guckte zu Felix und fragte: ‘ Machen wir jetzt noch was?’
Ich konnte seine Stimme jetzt nicht hören.
‘Ich nehme ihn jetzt einfach mit. Bis später.’ Ich steckte mir schnell den Schlüssel und mein Handy ein.
Ich hörte noch hinter mir ein: ‘Was ist denn mit der los?’ und dann stürmte ich aus dem Zimmer.
Ich lief durch Sorrent und hörte “Broken von Leona Lewis” einfach nur, weil ich so sauer war. Er hätte ja auch die Initiative ergreifen können.
Dann war ich wieder am Wasser. Ich setzte mich auf einen der vielen Steine, die in das Mittelmeer führten und guckte einfach nur.
Das durfte doch nicht wahr sein. Wie konnten nur immer solche Momente entstehen?
Er hätte es wissen müssen, dass ich das nicht tun durfte. Gerade, weil ich ihm vorher noch erzählt hatte, dass Michelle auf ihn steht.
Ich war verdammt verzweifelt.
Als ich dann endlich aus meiner Verzweiflung erwachte lief ich los.
Zu dieser Zeit würde irgendwann Siesta sein. Aber ich wollte so wieso nur bummeln. Es gab sogar ein Musikgeschäft. Ich schaute rein.
‘Ciao’, wurde ich gleich begrüßt.
‘Ciao, only english’, sagte ich und guckte mir die Gitarren an.
‘Try?’, fragte mich der etwas ältere Verkäufer.
‘Oh ja bitte!’
Und schon saß ich auf einem Stuhl und klimperte auf der Gitarre rum.
Der Verkäufer legte sehr großes Vertrauen in mich, denn er verließ irgendwann einfach den Raum.
Ich liebte es Gitarre zu spielen. Es beruhigte mich.
Und eh ich mich versah war ich 4 Stunden in diesem Laden gewesen. Ich bedankte mich bei dem Verkäufer, verabschiedete mich und ging.
Das schlimmste daran war ja, dass Felix und ich über nichts sprachen. Ich verstand das nicht.
Also ich würde nicht damit anfangen. Und wenn er genau so dachte, hatten wir ein Problem.
Ich lief also wieder in unser Hotel und ging in unser Zimmer, als ich reinkam, saßen nur Mark und Sassi drin.
‘Kleo’, kam es freudig von Saskia.
‘Wir müssen dir was erzählen.’, meinte Mark.
Sassi sprang auf und quiekte: ‘Wir sind zusammen!’
‘Echt?’, fragte ich und als beide nickten, fiel ich Sassi um den Hals.
‘Das ist doch super!’, sagte ich und umarmte auch Mark.
‘Ich gönne es euch von ganzen Herzen! Ihr habt es so was von verdient. Viel Glück, auch wenn ihr das nicht braucht’, gab ich noch hinzu und ging dann um die beiden allein zu lassen auf den Balkon.
Ich war kaum draußen, da kam mir die Idee. Felix war so ein Arschloch.
Er wollte mich nur reizen, damit er sagen kann “Ich hab dir ja gesagt, dass mir kein Mädchen widersteht”
So ein Fuchs. Aber so blöd war ich nicht. Und gerissen bin ich allemal.
Ich hab meine Bedürfnisse im Griff. Nun gut, das hatte ich die letzten Male nicht gezeigt, aber da wusste ich ja noch nicht, wie Felix spielte.
Der sollte sich nur was einbilden, aber nicht mit mir. Das konnte er mit den anderen Weibern machen. Jetzt weht hier ein anderer Wind. Eine Kleo Montelli lässt sich nicht verarschen.
Ich fühlte mich so verdammt stark, dass es mich fast selber umhaute.
Am Essenstisch machte ich einfach alles wie immer, als ob nichts passiert wäre.
Was sicher auch besser so war. Die Runde ging zwar an ihn, aber die zweite würde an mich gehen und ich war davon fest überzeugt.
Felix und ich neckten uns weiter.
‘Sagt mal’, fing ich nach einer kleinen Ruhepause an, ‘Kommt ihr nachher mit? Antonio hat mich eingeladen bei seinem Training zuzugucken.’
‘Ja gern’, sagte Sassi.
‘Was denn für Training?’, fragte Felix.
‘Fußball.’, gab ich an.

Und schon saßen wir an dem Platz, den mir Antonio gezeigt hatte.
Sassi saß auf Marks Schoß, rechts neben ihnen saß Felix daneben Michelle und dann Lisa, links saß ich.
Antonio lief auf das kleine Spielfeld und rief: ‘Principessa ich schieß ein Tor für dich!’
Ich grinste und nach dem Aufwärmen ging es los.
Wobei die Italiener es nicht so mit Aufwärmen hatten.
Egal wie sehr sich Antonio anstrengte, er traf einfach nicht und immer wenn er vorbei schoss, jubelte Felix.
‘Felix lass das!’, meinte ich und funkelte ihn böse an.
Er funkelte zurück: ‘Was dann?’
‘Dann!’, sagte ich und drehte mich wieder zum Spiel.
Als er dann doch traf, rannte er zu der Tribüne auf der wir saßen und ich warf ihm eine Kusshand zu.
Er fing sie auf und zwinkerte mir.
Ich wusste genau, was er da tat. Er wollte Felix eifersüchtig machen und nach seinem Gesicht funktionierte das auch.
Aber warum?
Nachdem Spiel verabschiedete ich mich von Antonio und wir gingen zurück zum Hotel.
Sassi und Mark unterhielten sich mit mir und Michelle redete weiter auf Felix ein, die hinter uns liefen, wobei ich Felix’ Blick auf meinem Rücken spürte. So unwohl wie in diesen Moment, war es mir noch nie. Am liebsten wäre ich weggerannt.
Dann ließ ich die beiden in Ruhe und lief eine Weile bei Michelle und Felix.
Wobei das Mädchen einfach nicht aufhörte zu reden.
Ich lächelte Felix an und deutete auf Michelle und er grinste zurück.
Aber er wirkte an dem Abend irgendwie nachdenklich.
Die Jungs waren noch eine Weile bei uns.
Mark und Sassi lagen auf ihrem Bett und kuschelten etwas.
Felix saß bei mir auf dem Bett und wir unterhielten uns. Lisa schrieb SMS und Michelle war duschen.
‘Ok’, fing Felix an, ‘Ich sag ein Wort und du musst sagen, was dir als erstes dazu einfällt. Aber nur die Wahrheit.’
‘Naa gut.’, meinte ich gedehnt. Eigentlich hasste ich solche Spiele. Er erfuhr was über mich, aber ich nicht über ihn. Gemeinheit.
‘Also los: Musik’
‘Liebe!’
Er guckte mich verstört an.
‘Was denn? Ohne Musik kann ich nicht leben’, meinte ich.
‘Na gut. Weiter: Liebe’
‘Musik!’
‘Ok so wird das nichts. Lassen wir das.’
Ich grinste ihn vielsagend an.
‘Was?’, fragte er.
‘Nichts.’
‘Wie wäre es mit Schlammcatchen?’, fragte er.
‘Mach mal’, sagte ich und lehnte mich an die Wand.
Er setzte sich neben mich und dann kam Michelle nur im Handtuch bekleidet aus dem Bad.
‘Kann mir mal jemand den Rücken eincremen?’, fragte sie.
‘Bin beschäftigt’, meinte Lisa.
‘Ich auch’, meinten Sassi und Marko im Chor und lächelten sich an.
‘Felix macht es freiwillig.’, meinte ich und schob ihn vor.
Was man nicht alles für seine Freunde tut. Ich meine, wenn ich mich mit denen gut stellte, würden sie vielleicht Sassi in Ruhe lassen, wenn ich wieder umziehen würde.
Felix war also grade beim eincremen und so ging ich auf den Balkon.
‘Hallo schöne Frau.’, kam Felix zu mir.
‘Hi’
‘Kann ich irgendetwas für Sie tun?’
‘Spring mal!’, sagte ich und deutete vom Balkon runter.
‘Ne. Heute mal nicht’
‘Wieso nicht? Nie bekomm ich meinen Willen’, heulte ich.
‘Du würdest mich vermissen.’
‘Achso ist das. Naja dann spring nicht.’
‘Du kannst ja in meine Arme springen.’
‘Ich kann es aber auch lassen’
‘Was machen wir eigentlich morgen?’, wechselte er das Thema.
‘Lass dich überraschen’
‘Felix? Ihr müsst jetzt gehen’, sagte Lisa und wir umarmten uns noch mal zum Abschied.
Eine halbe Stunde später lagen wir im Bett.


Kapitel 26
Am Mittwoch ging es dann zur Büffelfarm.
‘Es stinkt. Ich will hier weg!’, schniefte Tamara.
‘Pass bloß auf, dass du nicht in Büffelscheiße trittst’, meinte einer aus der Gruppe.
Aber das was wir alle gut fanden, waren schlussendlich die kleinen Kälber.
Die waren total süß.
Die Mädchen wurden aussortiert um dann die Milch für den Käse zu geben.
Wir gingen zu den Jungs.
Einer hatte es mir angetan. Das Kalb schmuste sich die ganze Zeit an mich ran.
‘Alles klar?’, fragte mich Felix.
‘Ja, bei dir?’, sagte ich, aber ich konnte ihm kaum Aufmerksamkeit schenken, weil der Büffel einfach zu niedlich war.
‘Der ist dir ja total verfallen’
‘Beruht auf Gegenseitigkeit.’, schwärmte ich.
‘Ach? Wie schafft man es denn, dass du jemandem verfällst?’, fragte er so beiläufig, als würde er nach dem Wetter fragen.
‘Man muss nur so knuffig sein, wie Benny hier.’
‘Benny?’
‘Ja. Ich habe ihn Benny getauft!’, sagte ich und guckte Felix an.
‘Man muss also große braune Augen haben?’
‘Ja genau.’
‘Und man muss ganz schön beharrt sein?’
Ich guckte ihn zweifelnd an.
‘Was denn?’, fragte Felix abwehrend.
‘Naja, also wenn du braune Augen hättest, dann würde ich auf dich stehen.’, meinte ich dann.
Er guckte mich verdutzt an.
‘Also ich meine damit, dass du schon ziemlich beharrt bist’
Ich lächelte ihn süffisant an.
‘Irgendwann’, sagte er und legte seinen Arm um meinen Hals, ‘Wirst du deine kleinen Neckereien noch bereuen.’
‘Was denn? Willst du mich in eine Sauna einsperren? Glaub mir, es gibt bessere Bestrafungen!’, lachte ich.
‘Oder ich schließe dich mit mir… in eine Sauna.’
‘Oh Gott bewahre! Das würde ich keine Minute überleben.’
‘Sei nicht so frech! Das steht dir nicht.’
Ich guckte ihn traurig an.
‘Wirklich nicht?’, schniefte ich und er tätschelte mit seiner Hand, die er um mich gelegt hatte, mein Gesicht.
‘Doch ein kleines Bisschen.’
‘Ui super! Du rettest meinen Tag’, sagte ich und piekste ihm in die Seite, damit er mich losließ. Genau in diesen Moment, hatte ich keine Hand frei um Benny zu streicheln, welcher dann in seinem Käfig einen Laut von sich gab.
‘Dein neuer Freund braucht aber ganz schön viel Zuneigung’, scherzte Felix.
‘Männer brauchen immer viel Zuwendung und Zuneigung’, sagte ich und schaute Felix gespielt abschätzend an.
‘Wieso gibst du sie dann niemanden?’, fragte er und kam näher.
‘Wem sollte ich sie denn geben?’
‘Ich kenne da jemanden, der sie ganz dringend braucht.’
‘Und ich kenne ein klasse Mädchen, welches dieser Bitte nur zu gern nachgeht’
‘Felix!’, sagte genau das Mädchen, von dem grade die Rede war.
Ich hörte, wie Felix leise seufzte.
‘Na wenn man vom Teufel spricht’, sagte ich noch und widmete mich ganz Benny.
‘Michelle?’, fragte er.
‘Ich habe dich schon überall gesucht! Also ich muss unbedingt mit dir reden.’, sagte sie und guckte mich an, ‘Unter vier Augen’
Es wurde Zeit zu gehen und so verabschiedete ich mich von dem kleinen Büffel.
Ich ging den Weg entlang und da stand Michelle.
‘Na?’, fragte ich sie und hörte, dass sie weinte.
‘Was ist denn los?’, fragte ich und ging zu ihr.
‘Felix will nichts von mir’, schniefte sie.
‘Erzähl..’
In diesen Moment tat sie mir einfach Leid. Na gut ja! Das war gelogen.
Ich war total schadenfroh und glücklich, aber ein bisschen tat sie mir dann schon Leid.
‘Ja ich hab ihm meine Liebe gestanden. Aber er liebt mich nicht. Er.. Er hat gesagt, dass ich ein tolles Mädchen bin, aber für mehr als zur Freundschaft reicht es einfach nicht.’
Ihre Stimme brach in ihrem Vortrag immer mal und jetzt kam ich mir schäbig vor, dass ich mich so gefreut habe. Immerhin könnte ich jetzt die sein, die hier mit gebrochenen Herzen steht.
‘Dann war er es nicht Wert. Es gibt so viele tolle Typen, die nur darauf warten von dir angesprochen zu werden. Und die dich viel mehr schätzen als er dich.’, sagte ich und tätschelte ihr über den Rücken.
‘Ja aber ich war so lange in ihn verliebt gewesen. Das tut Scheiße weh.’
‘Ja das glaube ich dir, aber ich sag dir noch was! So doof es jetzt klingen mag: Du wirst es überleben.’
‘Wenn du das sagst’, lächelte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
Mit dem Spruch hatte ich bis jetzt noch niemanden wieder zum Lächeln gebracht. Das war eigentlich immer der Spruch, der die Weinenden nur noch tiefer runter zieht.
Ich musste sagen, dass die Leute hier wirklich nicht mehr alle beisammen hatten.
Michelle ging dann noch mal in die Waschräume sich frisch machen.
‘Was hat sie gesagt?’, fragte eine Stimme hinter mir und ich erschreckte mich so sehr, dass ich mich umdrehte und der Person direkt eine klatschte.
‘Felix?’, fragte ich und umarmte ihn.
‘Tut mir Leid! Du hast mich erschreckt!’, sagte ich ganz aufgebracht.
‘Oh man Kleo. Wieso hast du so einen harten Schlag drauf?’, sagte Felix und hielt sich das Gesicht.
‘Tut mir Leid! Tut mir Leid! Tut mir Leid!, sagte ich, ließ ihn los und schaute mir sein Gesicht an.
‘Zeig mal her’, meinte ich bestimmend und nahm sein Gesicht in meine Hände.
Dann fing ich an zu lauthals zu lachen.
‘Was denn?’, fragte er geschockt.
‘Man sieht meinen Handabdruck’
‘Ich find das gar nicht witzig!’
‘Ich dafür umso mehr! Aber es tut mir trotzdem leid’
Ich würde es nie zugeben, aber ich war total stolz auf meinen Schlag. Der saß genau und jetzt durfte Felix mit meiner Hand rumlaufen.
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihn ein Küsschen auf meinen Handabdruck.
‘Geht’s wieder oder soll ich noch pusten?’, fragte ich und guckte ihn mit einem totalen Bambiblick an.
‘Also.. Ehm. Geht schon. Gehen wir?’,
Was war denn jetzt wieder?
‘Klar’, sagte ich und hänkelte mich unter seinen Arm ein.
Als wir am Bus ankamen meckerte Tamara wie eine Wetterziege herum, dass es stinke, ihre 2 Hunde stimmten ihr nur zu und Derek unterhielt sich mit Aron.
Konnte es nicht immer so sein? So sah es wenigstens aus wie eine halbwegs normale Klasse, aber nein.
Dann saßen wir wieder im Bus in Richtung Hotel.
Den Rest des Tages, also den ganzen Nachmittag hatten wir Freizeit.
Ich hatte das Gefühl, dass wir mehr Freizeit, als alles andere hatten.

Wir wollten gerade wieder in das Hotel gehen, als uns der Busfahrer zurück rief.
‘Ich brauche mal noch 4-5 starke Jungs, die mir mal helfen, was mit anzupacken.’
Derek, Felix, Aron und Lukas gingen also mit.
Mark und Sassi hatten die Ansage nicht mal gehört, da sie einfach nur noch Augen für sich hatten.
In unserem Zimmer stand ich dann nur noch alleine da.
Sassi war zu Mark gegangen. Michelle und Lisa wollten etwas im Supermarkt kaufen und ja.
Ich legte mich also auf mein Bett und guckte wieder in mein Heft.
Dann klopfte es. Ich stand also widerwillig auf und öffnete die Tür.
Felix ging an mir vorbei und legte sich auf mein Bett.
‘Ich habe keinen Plan, was der Typ in den Kisten hatte, aber das Zeug war scheiße schwer.’
Ich stand noch total perplex an der Tür.
‘Ja komm doch rein’, sagte ich und schloss die Tür.
‘Tut mir Leid. Eigentlich wollte ich in meinem Zimmer chillen, aber das geht ja nicht. Die zwei sind so schlimm mit ihrem: “Du bist so süß, wenn du das machst” Zeug.’
‘Also ich freu mich für sie.’
Ich setzte mich zu Felix auf MEIN Bett.
‘Ich mich auch. Wenn ich daran denke, wie lange Mark Sassi schon süß findet.’
‘Also Sassi ist in Mark auch schon ewig verknallt.’
‘Wirklich?’
Ich nickte.
‘Das ist doch super. Haben sich ja zwei gefunden.’, meinte er.
‘Ja.’
‘Du kannst nicht zufällig massieren?’, fragte er und blinzelte mich an.
‘Ich kann es versuchen.’
‘Dann wärst du meine Principessa.’
‘Ach hör auf. Antonio ist nett!’
‘Von mir aus. Massier mich bitte!’, quengelte er und legte sich auf den Rücken.
Zu erst saß ich total verrenkt da um an ihn ranzukommen, aber so ging das einfach nicht.
‘Würde es dich stören, wenn ich mich auf dich setze?’, fragte ich.
‘Nein’
Also setzte ich mich auf seinen Arsch und massierte ihn.
‘Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du massieren kannst?’, fragte er und legte seinen Kopf auf seinen Arm. Die Augen hatte er geschlossen.
‘Nein.’, sagte ich und musste lächeln.
‘Du kannst es. Und das nicht schlecht.’
‘Haben dich schon so viele massiert, dass du das einschätzen kannst?’
‘Ja’, grinste er, aber ließ die Augen zu.
Ich strich ihn über seinen Rücken. Ganz langsam.
‘Ich krieg ja voll die Gänsehaut.’
‘Ist das gut oder schlecht?’
‘Ich würde sagen: Ein großes, fettes GUT’
Dann lag Stille im Raum. Keine peinliche oder so. Jeder von uns hing seinen Gedanken nach und das war in Ordnung.
Nach ungefähr einer Viertelstunde hatte ich keine Lust mehr.
‘Du Felix? Ich hör auf.’, sagte ich doch er antwortete nicht.
‘Felix?’
Keine Antwort. Sein Atem ging gleichmäßig und so kam ich zu dem Schluss, dass er eingeschlafen war.
Ich holte meine Reisedecke aus meinem Rucksack und stülpte sie ihm über.
Bei der Gelegenheit ging ich duschen.
Unter der Dusche musste man einfach singen. Das war so ein ungeschriebenes Gesetz. Entweder dachte man nach, oder man sang.
Zu erst dachte ich nach. Da vor der Tür meine große Liebe schlief. Das hatte was.
Im nächsten Moment war das alles wieder vergessen und ich fing an zu singen.
Mein Handy lag in meinen Sachen, lief und ich sang lauthals mit.
Als ich mich abgetrocknet und eingecremt hatte, musste ich feststellen, dass ich meine Sachen vergessen hatte.
Außer neue Unterwäsche hatte ich also nichts.
Ich schob die Badezimmertür einen Spalt auf und konnte direkt auf mein Bett gucken.
Felix lag nicht mehr dort.
Noch einen Spalt und ich konnte einsehen, dass das Zimmer leer war.
Ich nahm an, dass er rausgegangen war, als er aufgewacht ist.
Also spazierte ich raus und suchte meine Sachen zusammen.
Natürlich war Felix noch nicht gegangen. Wie sollte es auch anders sein?
‘Bist du endlich…’, sagte er und ich guckte ihn geschockt an.
Wir starrten einander an.
Was sollte ich jetzt machen? Ich stand hier halbnackt vor einem Typen, der bestimmt schon so viele tolle, makellose Mädchenkörper gesehen hatte. Jetzt fand er mich bestimmt abstoßend.
Ich nahm also meine Sachen und verschwand ohne ein Wort im Bad.
Als ich wieder raus kam, kratzte Felix sich verlegen am Kopf.
‘Tut mir Leid..’, fing er an doch ich unterbrach ihn.
‘Ach! Mir tut’ s Leid. Ich dachte du wärst gegangen.’
‘Ich wollte warten, weil ich mich für die Massage bedanken wollte. Und mich entschuldigen, dass ich einfach eingeschlafen bin.’
‘Das macht doch nichts. Ich fand’ s irgendwie süß.’
‘Doch das macht was. Ich konnte nicht alles genießen.’
Ich lachte und sagte:’ Ich kann dich ja mal wieder massieren.’
‘Das wäre cool’
Wir standen im Zimmer und guckten verlegen von der einen zur anderen Wand.
Irgendwie musste man das Schweigen doch brechen. Nur wie?
Ich setzte mich einfach auf mein Bett.
‘Was machen wir jetzt?’, fragte ich und Felix setzte sich neben mich.
‘Weiß auch nicht.’, sagte er, guckte aber weg.
Er fand mich abstoßend. Ganz sicher. Ich hatte nicht auf den Balkon geguckt. Wie konnte man nur so dumm sein? Am liebsten wäre ich im Boden verschwunden.
‘Vielleicht wäre es besser, wenn du jetzt gehst? Ich brauch ein bisschen Ruhe’, sagte ich dann und hätte mich dafür selbst Ohrfeigen können. Ich wollte nicht, dass er geht.
Am liebsten wollte ich in seine Arme und ihm sagen, dass ich ihn liebte.
Aber er verstand mich und ging.
Beziehungsweise verstand er mich nicht, aber nicht so schlimm.
Ich war ja selbst Schuld.
Und kurz darauf kamen Lisa und Michelle.
‘Kommst du mit? Es gibt Abendbrot.’, meinte Lisa und machte sich im Bad einen Zopf.
‘Klar.’, sagte ich und wir gingen in den Speisesaal.
Mark und Felix saßen wieder bei uns beim Essen. Mark und Sassi erzählten die ganze Zeit und ich guckte stur aus dem Fenster.
‘Kleo ist irgendwas?’, fragte Sassi und trank einen Schluck Wasser.
‘Ne alles in Ordnung.’, sagte ich und lächelte sie an.
Und wieder guckte ich aus dem Fenster.
Ich badete mich die ganze Zeit nur im Selbstmitleid, dass es schon lächerlich war.
Auch als wir auf dem Weg in die Bar waren. Small Talk war ok, aber zu mehr, war ich nicht in Stande.
Antonio grinste mich schon von weiten an. Wir begrüßten uns und komischerweise konnte ich mit Antonio wieder erzählen.
Wir saßen in dieser Bar und tranken Cocktails. Michelle verstand sich sehr schnell mit Antonio und aus seinen Aussagen wusste ich genau, dass sie genau sein Typ war.
‘Kleo, kommst du mal bitte mit raus?’, fragte mich Felix.
Ich nickte und folgte ihm.
‘Was ist denn los?’, fragte er dann draußen angekommen.
‘Nichts.’
‘Doch klar. Ich sehe dir das doch an’
Ich guckte die ganze Zeit auf meine Füße oder auf die Landschaft.
‘Es ist nichts.’
‘Ist es weil ich dich vorhin in Unterwäsche gesehen hab?’
‘Nö’
‘Könntest du vielleicht die Güte entwickeln mich anzugucken, wenn ich mit dir rede?’
‘Mach ich doch.’
‘Nein. Kleo du guckst an mir vorbei. Sag mir jetzt was los ist.’
‘Es ist nichts’
‘Verdammt!’, sagte er und griff mein Kinn so, dass ich ihn angucken muss.
Ich guckte ihn trotzdem noch total trotzig an.
‘Ist es weil ich dich so gesehen hab?’, fragte er jetzt nachdrücklich.
‘Ja.’
‘Und warum? Ich hab dich auch schon im Schlafzeug gesehen. Und im Bikini auch. Ich versteh nicht, was du jetzt so einen Aufriss darum machst.’
‘Ich hab mich einfach geschämt.’
‘Wofür denn? Du hast einen der schönsten Körper, den ich kenne. Für was schämst du dich? Vor allem vor mir. Wir sind doch wie Geschwister.’
Der Geschwisterscheiß wieder. Der, der jedes Mädchenherz eine Oktave tiefer schlagen lässt. Das war der dümmste Quatsch, den man einem verliebten Mädchen an den Kopf hauen konnte. Dagegen war alles, was er vorher gesagt hatte nichts.
‘Ja tut mir Leid.’, gab ich dann.
Es war wirklich bescheuert, aber ich hatte mich so geschämt und tat es immer noch.
‘Alles wieder gut jetzt?’, fragte er und ließ mein Kinn los.
‘Ja’
‘Gut.’
Dann gingen wir wieder rein und Antonio beobachtete mich, unterhielt sich aber trotzdem mit Michelle.
So konnte das mit unserer Freundschaft nicht weitergehen. Ich machte ja alles kaputt.
Wie konnte man sich entlieben, ohne dass der andere merkt, dass man ihn überhaupt liebt?
Es sollte Bücher darüber geben. Ich würde das gleich in Angriff nehmen und im Internet nachgucken, wenn wir wieder da sind.

‘Ich bin so verliebt’, sagte Michelle und ließ sich auf ihr Bett fallen, als wir wieder im Hotel ankamen.
‘In wen?’, fragte ich.
‘In Antonio. Er ist so toll. Wir haben alles ausgetauscht und im Sommer will er nach Deutschland kommen’
Ich guckte sie zweifelnd an und ging ins Bad um mich Bett fertig zu machen.
‘Aber Michelle. Das sind die Italiener. Felix ist ja auch einer.’, sagte Lisa.
‘Ach Felix ist gegen Antonio nur ein Bubi, aber Antonio ist ein Mann.’
‘Da hat der Schmerz ja lange angedauert’, meinte Sassi, als sie zu mir ins Bad kam und ich nickte lächelnd.
Ich hatte ihr noch gar nichts erzählt.
Nicht, dass ich in einer Kammer eingesperrt war, nicht, dass Felix mich getröstet hatte und auch nicht, was irgendwie immer in Felix Nähe mit mir passiert.
Aber ich konnte es ihr auch nicht erzählen. Wir waren nie allein.
Als wir dann ins Bett gingen, war ich diesmal die erste, die einschlief.
Ich war einfach fertig von dem Tag.
Nur im Unterbewusstsein hörte ich, wie es klopfte und Mark und Felix reinstürmten.
Sie waren so laut und redeten von “ letzte Nacht”, “ausnutzen” und so was.
Und sie waren verdammt laut, also drehte ich mich um und versuchte weiter zu schlafen.
‘Kommt Kleo nicht mit?’, fragte jemand.
‘Die schläft, lassen wir sie hier’, meinte dann eine Mädchenstimme.
‘Ich schlafe nicht!’, gab ich total verschlafen wieder, ‘Ihr seid nämlich zu laut dafür!’
Wenn ich verschlafen bin, dann ist das, als wäre ich besoffen. Das Problem war nur, dass ich mich am nächsten Tag daran erinnerte und mich dann dafür schämen konnte.
‘Das ist doch doof sie hier allein zu lassen’
‘Dann bleib halt hier. Wir gehen Party machen’
‘Oder wir legen uns alle hin und zählen Schafe’, sagte ich und freute mich unheimlich über meinen Kommentar.
Mein Bett wurde etwas runtergedrückt und auf einmal lag jemand neben mir.
‘Willst du ein Schluck Decke haben?’, fragte ich.
‘Bietest du jedem, der sich mit in dein Bett legt ein Schluck Decke an?’, fragte dieser jemand lachend.
Ich drehte mich um und guckte Felix an.
‘Ne’, sagte ich dann und schubste ihn leicht vom Bett.
‘Hey! Bitte stoß mich nicht von deiner Bettkante’, meinte er gewitzelt.
‘Schatz? Das hab ich schon getan.’, kicherte ich und machte meine Decke hoch.
Er zog sein T-Shirt, seine Schuhe, seine Socken und seine Hose aus und legte sich in Boxershorts neben mich.
‘Viel besser als Party’, sagte er und ich kuschelte mich an ihn.
‘Du bist voll kühl man’
‘Wärme mich!’, schnurrte er.
‘Ach halt deine Klappe’, lachte ich und schlief gleich ein.
Wäre ich nur halbwegs bei klarem Verstand gewesen, wäre es mir sicher peinlich gewesen, aber so?
Wir schliefen bis um 7 Uhr. Denn da kamen unsere Zimmergenossen wieder.
Zwar nicht alle. Eigentlich nur Sassi und Lisa.
Mark war auch irgendwie dabei. Es wurde schon langsam hell und irgendwas versperrte mir die Sicht auf das Zimmer.
Und als ich dann mit meiner Hand an einem Oberkörper, einem nackten, muskulösen Oberkörper, lang strich, fiel mir ein, dass Felix bei mir lag.
Ich guckte ihn an und bekam eine Gänsehaut. Wie konnte nur ein einzelner Mensch so schön sein und solche Gefühle in mir auslösen?
Die Welt verstand mich nicht mehr und ich verstand die Welt nicht mehr.
Ich berührte mit aller Vorsicht, denn ich wollte ihn ja nicht munter machen, sein Gesicht.
Seine Wangen waren weich, wie ein Babypopo und seine Lippen.
Einfach toll.
Kleo! Was hattest du dir geschworen? Du wolltest ihn in Ruhe lassen.
Aber das fällt einem immer so schwer, wenn die Person, die in einem solche Gefühle weckt, direkt neben einem im Bett liegt.
Er meinte, dass ich nur eine Schwester für ihn wäre. Ich war verliebt, aber drehte mich um und wollte Abstand gewinnen, indem ich immer ein Stück wegrutschte.
Doch da hatte ich mich geschnitten, denn er zog mich wieder zu sich ran.
Super gelöst.
Ich versuchte einfach weiterzuschlafen und es gelang mir auch.
Das nächste an was ich mich erinnere, war, dass es auf einmal sehr kalt war und mir jemand einen Kuss auf die Stirn gab und schon war ich wieder im Land des endlosen Schlafes verschwunden.






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