Das Ende des Schweigens - Teil 3

Autor: Anna :)
veröffentlicht am: 05.05.2011


Der Teil ist etwas kurz geraten, sry :)

Der Taxifahrer war ein schlaksiger, komisch anzuschauender Mann, was wohl an seiner Afrofrisur und seinem riesigen, weißen Pferdegebiss lag, welches er meistens zu einem liebenswerten Grinsen entblößte. Er war nett, lustig und unterhaltsam. Nicht unbedingt das, was Kiara jetzt brauchte, aber der Mann schaffte es tatsächlich, sie aufzuheitern. Er hieß Lou.
„Einfach nur Lou. Sonst nichts“, sagte er mit seinem Pferdegrinsen, als sie einstieg.
„Ich möchte Sie gerne für den ganzen Tag mieten, ist das in Ordnung?“, fragte Kiara. Lous Augen weiteten sich ungläubig.
„Na klar doch, Ma’am. Sie können mich übrigens duzen.“ Er schlug mit den Händen aufs Lenkrad. „Mann, heute ist mein Glückstag.“
Kiara musste über diesen verrückten Kerl lächeln, so sehr sie sich dagegen sträubte. Er quatschte den ganzen Weg über die Golden Gate Bridge und auch noch, als die beiden in Chinatown tanken gingen.
„Komm, ich lade dich zum Essen ein“, sagte Kiara schließlich. Vielleicht würde ihm das den Mund stopfen…für eine Weile.
Lou machte Luftsprünge und die weißen Zähne hoben sich noch mehr von seiner dunklen Haut ab. „Mann, Lady, Sie sind schwer in Ordnung!“, sagte er und hüpfte wieder wie ein kleines Kind, wobei ihm seine weiten Kleider um den dünnen Leib schlotterten.

Kiara war fasziniert von dem Mann. Er schaffte es sogar, beim Essen und mit vollem Mund ununterbrochen zu reden.
„Hast du eigentlich Familie?“, fragte sie irgendwann. Für einen Moment bereute sie ihre Frage, doch Lous Augen begannen zu leuchten.
„Ja meine Mom. Und meine beiden kleinen Geschwister Iggi und Obiakaraije“, sagte er. Kiara nickte. Afroamerikaner. Sie fragte sich, ob die ganze Familie so verrückt war, wie Lou.
Plötzlich fiel ihr die Gabel aus der Hand. Der Tisch bebte unter Lous gewaltigem, dröhnendem Lachen, das so gar nicht zu seiner dürren Figur passte. „Nein, ich bin der einzige Verrückte“, sagte er immer noch kichernd. Kiara hob eine Augenbraue. Von wem er das bloß hatte…
„Und wo geht’s jetzt lang?“, fragte er, als die beiden wieder im Auto saßen.
Kiara überlegte. Sie brauchte neue Sachen.
„Fahr mich über die Bay Bridge zur Yerba Buena Island“, sagte sie entschlossen.
Lou runzelte die Stirn. „Das ist weit, Miss C.“, antwortete er.
Kiara lächelte. „Ich weiß“, sagte sie.
Er zuckte die Schultern und fuhr los. Es war bereits später Nachmittag, als sie auf der kleinen Insel ankamen, die durch eine schmale Landzunge mit Treasure Island verbunden war. Kiara schaute auf das Taxameter.
Bis jetzt musste sie 62 Dollar bezahlen. Das ging. „Warte hier“, sagte sie knapp und stieg aus. „Okey dokey, Sie sind der Boss.“
Kiara rollte mit den Augen. Sie ging zu einem kleinen Bekleidungsladen.
142,9$ waren noch übrig. Viel konnte sie sich nicht mehr leisten. Doch der Preis war ihr egal. Hauptsache sie wurde ihre alten Sachen los.
Um 34 Dollar erleichtert, trat sie mit einer schwarzen Jeans und einem grünen Peace – T-Shirt aus dem Geschäft. Sie seufzte. Sie wollte schon immer mal zur Yerba Buena Island, doch nicht unter diesen Umständen.
Kiara fragte sich, wie es Amy-Jane wohl jetzt ging. Ihr Blick verfinsterte sich. Hoffentlich hatte Jack seine Wut nicht an ihr ausgelassen.
Sie schüttelte den Kopf. Nein, das war nicht Jacks Art. Er würde sich nur darauf versteifen, Kiara zu kriegen. Seine Tochter war ihm dabei völlig egal.

Hoffe der Teil war besser -.-





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