So scared - Teil 2

Autor: Nina
veröffentlicht am: 05.05.2011


Zwei Tage später konnte sie heim. Während der Fahrt betrachtete sie ihren Vater. Seine sonst schwarzen Haare sahen fast grau aus und er hatte Augenringe. Er wirkte wie ein uralter Mann. Leo fragte sich, wo seine Freundin, die „Obertusse vom Dienst“ (Susi), war. Sie richtete sich auf und starrte ihn weiter an. Kurz traf sich ihr Blick. Zaghaft versuchte er zu lächeln, doch sie wich seinem Blick aus. Er wollte etwas sagen, überlegte es sich anscheinend dann doch anders. In diesem Moment vergas sie alles, starrte ihn nur wie einen fremden Mann an. „Es tut mir Leid“ flüsterte er nach einer Zeit. „Muss es nicht, du mochtest ihn sowieso nicht. Ich weiß nicht ob du überhaupt Jemanden magst. Ob du die Kunst des Mögens und des Liebens überhaupt beherrscht. Obwohl mit 13 bin ich sowieso draufgekommen, dass du nicht Lieben kannst“ „Sag so etwas nicht! Du weißt ich liebe dich und schließlich mag kein Vater den Freund der eigenen Tochter. Aber er war ein netter Kerl und hat sich gut um dich gekümmert. Du warst so glücklich,……“ Die schmerzlichen Erinnerungen kamen zurück. „Du hast die letzten Nächte immer im Schlaf geweint, herumgeschlagen, seinen Namen geschrien. Er hat dir viel bedeutet.“ „Verdammt hör auf mit Er war, du warst,.. hör auf damit“ Er wollte etwas erwidern, doch ließ es zum Glück bleiben. Während der restlichen Fahrt drehte Leo den Radio lautstark auf, machte das Fenster auf und starrte in den Himmel. Sie fragte sich, wenn es wirklich einen Gott da oben gebe, warum er so viel Leid zu ließ. Ihr Vater meinte irgendwann, eine Gruppe Jugendlicher hatte sie an der Wand zum Meer hinab hängend gefunden und gerettet. Nach Nik wurde überall gesucht, doch es wurde nichts außer Blutspritzer gefunden. Kein Verletzter-Nik, kein Toter-Nik, überhaupt kein Nik. Da ihr Vater große Einflüsse (dank seiner 4 Groß-Firmen und seinem Luxus-Restaurant) besaß, hatte er sogar veranlasst im Meer zu suchen, doch Nik blieb spurlos verschwunden. Kaum waren sie endlich in der Villa angekommen kam Miss „Ich bin so toll“ (Susi). Schon wollte sie los plappern, als Rose das Hausmädchen auf Leo zukam sie ganz lange umarmte. Leo schaute ihr traurig ins Gesicht und rannte die Stufen in ihr Mini-Apartment hinauf. Dieses bestand aus einem Schlafzimmer, einem Begehbarem-Kleiderschrank, einem Aufenthaltszimmer und einem Bad. Im Aufenthaltsraum war ein großes Bild von New York und im Schlafzimmer war eine Fotowand mit Familienbildern, Freundschaftsbildern, Urlaubsbildern und Bildern von ihr und Nik. Sie schmiss sich zu Tim, ihrem Kater, aufs Himmelbett und starrte die Fotowand an. Die restlichen Tage verbrachte sie alleine im Bett mit einer Menge Büchern, einer Menge Tränen, Tim und heißer Schokolade. Nur Rose durfte in ihr Zimmer. Am dritten Tag kam Rose herein, sah sie an und sagte nur „Miss Leonie, sie müssen nun aufstehen. Es ist schon 8.00 und um 9.00 beginnt die Schule! Sie können nicht ihr restliches Leben im Bett verbringen und öffnete das Fenster. Ein heller Sonnenstrahl kam herein und störte Leo. „Lassen sie mich doch in Ruhe!“ meinte Leo und drückte die Pralinenschachtel, die neben ihr lag, an sich. „Miss Leonie!!!“ Seufzend stand Leo auf und ging unter die Dusche. Ein warmer Wasserstrahl glitt über ihren Körper und sie fühlte sich kurz für einen Augenblick wohl. Als sie ihre Haare geföhnt hatte, sah sie in den Spiegel. Vor ihr stand ein hübsches Mädchen mit braunen, schulterlangen Locken und rehbraunen Augen. Doch dieses Mädchen sah sehr traurig und blass aus, fast schon wie ein Vampir mit den rötlichen Lippen. Normalerweise hatte dieses Mädchen eher einen dunklen Teint, hatte sie doch Vorfahren aus Italien, doch heute schien das Mädchen verändert. Das Mädchen war sie, jedoch nicht äußerlich. Leo trug ein wenig Make-up, Mascara, Liedschatten und Lipgloss auf, damit das Mädchen ein bisschen wie ein lebendiger Mensch aussah. Als sie in ein wunderschönes, schwarzes, trägerloses Kleid schlüpfte, bemerkte sie, dass sie viel dünner, als sonst war. In den letzten Ferienwochen hatte sie das Essen bis auf eine Pralinenpackung verweigert. Sie hatte jeden Tag eine Praline genommen, fand das ausreichend. Kaum stöckelte sie mit den High-Heels ins Wohnzimmer, starrte Susi sieh lange und gedehnt an. „Hey Gruffti ! Sei nicht so spießig Leo! Auch andere Mütter haben schöne Söhne und du bist doch noch so jung“. Leo ging an Kopfschüttelnd an ihr vorbei und sagte ihrem Vater, ob er so freundlich wäre und Miss Susi-Obertusse Manieren beibringen könnte. Sie setzte sich an den Frühstückstisch, schlürfte den Kaffee hinunter und aß gedankenverloren ein Croissant. Ihr Blick schweifte durch den perfekt eingerichteten Raum. Charls, der Chauffeur fragte freundlich, ob er sie nicht mit der Limousine in die Schule fahren sollte. Leo schüttelte den Kopf, ging hinaus und stieg in ihr Cabrio-Porsche.




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