Be always happy!!! Even if bad things happen... - Teil 5

Autor: desertrose
veröffentlicht am: 03.05.2011


Ich rannte Lukas hinterher und holte ihn ein. „Hey, Lukas! Bleib stehen! Bitte! Ich muss mit dir reden!“, rief ich außer Atem. Er blieb stehen und drehte sich zu mir um. Ich atmete tief durch, damit mein Atmen gleichmäßiger wurde, umfasste sein Gesicht mit beiden Händen, zog ihn zu meinem und unsere Lippen trafen sich. Ich spürte, wie er noch vor Wut zitterte, dann löste ich mich von ihm. „hey, Lukas, es ist alles in Ordnung! Es ist nur der Stress. Lass ihn doch nicht auf deinen Körper Oberhand gewinnen! Bitte reiß dich jetzt zusammen bis zum Schulschluss, dann gehen wir beide zum Psychiater und er gibt dir diese Medikamente, dann ist alles in Ordnung, Okay? Nur jetzt bitte! Tu es für mich, wenn du mich wirklich liebst!“, sagte ich und sah ihn an. Was würde er jetzt tun? Mein Herz raste. „Nur jetzt! Dann gehen wir zu diesem Scheißpsychiater und holen diese Scheißtabletten!“, murmelte er immer noch wütend. „Pst, Lukas! Sei doch nicht so wütend! Wo ist dieses süße Lächeln, hm? Zeigs mir, komm schon!“, flehte ich ihn an und zog eine Schnute. Als er mein gespieltes trauriges Gesicht sah, fing er an zu lachen, küsste mich und flüsterte mir zu: „Ich liebe diesen Mund. Und ich mach das nur für dich.“

Zurück in der Klasse fing Lukas an sich mit Philipp zu streiten und ich nutzte diese Gelegenheit, um die Lehrerin zur Seite zu ziehen. „Lukas geht es nicht gut. Verdacht auf Schizophrenie.“, flüsterte ich und sie sah mich entsetzt an. Ich nickte und zeigte kurz mit dem Kinn Richtung Lukas und Philipp. Sie verstand und sagte mir, ich sollte lieber hier bleiben und doch nicht zum Direktor gehen. „Philipp, sofort aufhören! Du wirst jetzt mit Kim Platz tauschen!“, rief sie. „Aber..., aber.., ich hab doch nichts getan! Er hat angefangen, mich zu beschimpfen!“, verteidigte sich Philipp. Ich konnte die Streiterei nicht mehr dulden, zog Philipps und Lukas Hände und legte sie aufeinander. „Mensch, ihr seid doch Freunde! Lasst doch eure lange Freundschaft nicht von solchen Kleinigkeiten kaputtmachen!“ Ich warf Philipp einen ernsten Blick zu und zeigte unauffällig mit meinen Augen Richtung Lukas. Er verstand zwar nicht, was ich damit sagen wollte, hörte aber auf zu streiten, nahm seine Sachen und setzte sich auf mein Platz. Ich nahm auch mein Zeug und setzte mich auf Philipps Stuhl neben Lukas.

Am Nachmittag hatte Lukas einen Termin beim Psychiater und ich begleitete ihn dorthin. Wir saßen eine Weile im Wartezimmer und wurden dann reingelassen. Dr. Hanns war ein ziemlich kleiner, alter und dicker Mann, der aber stets freundlich lächelte. Er begrüßte uns beide jeweils mit einem starken Händedruck. Ich erklärte ihm, wie es Lukas ging, was in letzter Zeit immer mit ihm passiert war und so weiter, weil Lukas keinen Ton von sich geben wollte. Er hatte einfach keine Lust darauf, zu sprechen (übrigens auch ein Symptom der Schizophrenie. Kleine Definition: Schizophrenie ist KEINE psychische Krankheit, sondern eine organische. Das Gehirn produziert ein Mittel, das manche Teile des Gehirns schädigt. Bei Schizophrenie gibt es nicht nur Identitätsprobleme, sondern die erkrankte Person hat zu fast gar nichts mehr Lust, ändert sich aber von Person zu Person. Schizophrenie ist erblich und taucht nicht plötzlich bei jemandem auf. Leute, die einen nahen Verwandten mit Schizophrenie haben , bei denen gibt es im Alter von 15 bis 25 Jahren –variiert von Person zu Person –ein großes Risiko, dass auch sie Schizophrenie haben. Wenn also ein Elternteil Schizophrenie hat, ist die Wahrscheinlichkeit 25%, wenn beide dann 50%, dass einer Ihrer Kinder dieselbe Erkrankung hat. Wie auch von Sternchen genannt, ist diese Krankheit nicht heilbar. Diese Medikamente, lösen nur das schädigende Mittel im Gehirn auf, sind aber keine endgültige Lösung für diese Krankheit, weil das Gehirn schlecht gestoppt oder abgetötet werden kann. So genug Infos dazu, zurück zu Lukas und Kim!). Sofort wusste der Doktor, was los war. (nochmal kurze Unterbrechung: Schizophreniekranke darf man nie erzählen, dass sie daran leiden, da sie richtig aggressiv werden können, ohne dass sie es eigentlich wollen. Weil, wer will schon glauben, dass er Schizo hat?) Er tippte einiges in seinem Computer. „Stress. Alltagsstress und Schulstress. Lukas, ich werde dir einige Medikamente aufschreiben und die nimmst du IMMER und REGELMÄSSIG! Wenn du sie einmal vergisst, vergisst du sie auch das nächste mal und das übernächste mal und so weiter bis sich deine Lage verschlechtert. Wenn du dich daran hältst, gebe ich dir in vier Monaten einfachere Medikamente und in sechs Monaten kannst du dann die Tabletten lassen, ABER nur wenn ICH es dir gesagt habe, alles klar?“, fragte er und reichte ihm ein Rezept. Lukas nickte nur und verließ die Praxis. Ich verabschiedete mich vom Psychiater und folgte ihm.

Lukas fuhr direkt nach Hause, aber ich ging erst zum Nachbarshaus. Dort gab es nämlich was zu klären. Ich klingelte und wartete kurz, dann öffnete Philipp die Tür. Er war ziemlich überrascht, als er mich sah, weil ich ja nie freiwillig zu ihm ging. „Was ist?“, wollte er wissen. „Kann ich rein?“
Er nickte und öffnete die Tür weiter, damit ich reinkonnte. „Es ist wegen Lukas. Er hat Schizophrenie.“, sagte ich. „Weiß ich. Hatte er schon seit über einem Jahr. Er wollte aber nie zum Psychiater gehen.“, antwortete er gelassen.
Ich war erstaunt. Schon seit über einem Jahr? Das war doch unmöglich!
„Aber, wie hast du es dann geschafft, ihn zu beruhigen und das fast ein Jahr lang ohne Medikamente?“, fragte ich.
Er kam näher, so nah, dass ich seinen Atem auf mein Gesicht spürte und seinen Geruch wahrnehmen konnte. Philipp roch so gut! Ups! Hab ich jetzt gesagt, dass er gut roch? Vergessen wirs! Es gab schließlich wichtigeres zu tun, als Philipps Geruch zu genießen.
„Noch nie von Lügen als Medikament gehört? Ich hab ihm gesagt, dass er lügen sollte und er fing an Gerüchte über alle Leute zu erzählen. Oder hast du schon vergessen, wie er damals sagte, dass du auf Tim, Steffen und was weiß ich noch wer stehen würdest?“, flüsterte er, „aber, wie du weißt helfen Lügen auch nicht besonders viel, deshalb hab ich auch Drogen in sein Essen reingeschmuggelt, wenn ich mal sein Essen mitbesorgen musste.“ Er machte eine kurze Pause und lachte kurz, als er mein erschrockenes Gesicht sah. Er legte die Hände an meinem Gesicht, zog es zu seinem und küsste mich. Viele Schmetterlinge flatterten in meinem Bauch, aber ich zwang mich, ihn von mir wegzuschubsen. Schließlich hatte ich einen Freund und hatte gerade etwas sehr gefährliches erfahren. Nicht nur eine gefährliche Sache, sondern sogar zwei!
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Hey, hat jetzt doch viel länger gedauert bis ich diesen Teil geschrieben habe. Wird versuchen, wieder regelmäßiger zu schreiben. Bitte diesmal auch viele Kommis!
Danke!
Eure desertrose






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