Be always happy!!! Even if bad things happen... - Teil 2

Autor: desertrose
veröffentlicht am: 06.04.2011


Zu Hause angekommen warf ich meinen Schulranzen auf mein Bett und zog meine Jacke aus. Als ich mich umziehen wollte, erinnerte ich mich an Philipps Worte. Er ist mein neuer Nachbar. Ich warf einen Blick aus meinem Fenster und sah einen Umzugswagen vor dem Nachbarhaus stehen.
Einer der Zimmer dieses Hauses war genau vor meinem Zimmer, aber es war mir schon immer egal, dass ich mich umzog, während die Jalousien offen waren. Im Nachbarhaus hatte nämlich eine alte Frau alleine gelebt bis sie vor vier Monaten in ein Altenheim gezogen ist, weil es ihr immer schlechter ging und sie mehr Pflege brauchte.
'Hoffentlich bekommt nicht Philipp dieses Zimmer', dachte ich, konnte mir aber schlecht vorstellen, dass jemand anderes in diesem Zimmer sein würde, denn seine Familie war, im gegensatz zu meine, eine Ein-Kind-Familie, während ich die Jüngste von vier Schwestern war. Ich warf einen Blick durch das gegenüberliegende Fenster und versuchte an den Möbeln zu erkennen, wem wohl dieses Zimmer gehören wird. Ich presste mein Gesicht gegen meine kalte Fensterscheibe und genoss ihre Kälte an diesem heißen Juli-Tag, um alles besser erkennen zu können. Plötzlich ging die Tür auf und Philipp sah geradewegs in mein Gesicht. Er grinste schief und ich konnte mir schon denken wieso. Ich trat einen schritt von meiner Fensterscheibe zurück und wollte die Jalousien herunterziehen, als Philipp sein Fenster öffnete. Ich wusste schon, was kommen würde. Er würde mich jetzt schon wieder auslachen und mich morgen vor der ganzen Klasse hänseln. Daher ließ ich die Jalousien mit einem lauten Knall fallen, sodass er mich nicht mehr sehen konnte und ich ihn auch nicht.
Ich zog mich dann um und ging in die Küche, um zu Mittag zu essen, doch in der Küche war niemand. Stattdessen stand auf dem Boden eine Tüte voller Kohle. Das hieß wir grillten heute im Garten. Ich freute mich sehr, denn ich mag es im Sommer draußen in der Sonne zu sitzen anstatt drinnen in der Küche zu sitzen und über meine neuen Nachbarn zu grübeln. Ich konnte eh nichts ändern, wieso sollte ich mir deshalb den Sommer verderben, der erst jetzt richtig angefangen hat? Ich ging in den Garten und meine Mutter befahl mir sofort mich auf ein Stuhl hinzusetzen. Sie sagte, wir würden heute Gäste bekommen, daher würden wir auch grillen. Wie jedes Mal fingen sie an mir Vorträge über gute Manieren zu halten, als ob ich ein Problemkind wäre und keine Manieren hätte. "Wieso hast du uns nie von Philipp erzählt, meine Kleine?", fragte mein Vater plötzlich, während ich gerade den leckeren Geruch von gegrilltem Fleisch einsog. Ich dachte anfangs, er meinte, wieso ich ihm nie davon erzählt habe, dass ich gemobbt wurde, aber als ich in Moms grinsendes Gesicht sah, wusste ich auf einmal alles. Klar! Es hätte so kommen müssen! Heute war doch nicht mein Tag, denn unsere heiß erwarteten Gäste waren natürlich die neuen Nachbarn! Das hätte ich gleich wissen müssen! Wie naiv und dumm ich nur war!
"Mom, Paps, mir gehts schlecht. Kann ich hoch in mein Zimmer? Ich will euch den schönen Nachmittag nicht verderben.", sagte ich mit piepsiger Stimme, um meiner Lüge noch mehr Glaubwürdigkeit zu geben. Doch so dumm sind meine Eltern leider nicht. Sofort fing ein neuer Vortrag darüber an, dass ich mich mehr unter anderen Leuten mischen soll, damit ich auch Freundinnen und Freunde bekomme. Eigentlich war mir das alles egal. Ich saß auf dem weißen Gartenstuhl in der Sonne, schloss meine Augen und genoss die Wärme der sonnenstrahlen, die meinen Körper langsam durchdrang. Ich hörte meine Schwestern über irgendwelche Sachen kichern, die ich nicht alle mitbekam. Ich wollte einfach nur meine Ruhe, die schöne Sonne und das Essen. Mehr brauch ich nicht zum überleben. Plötzlich konnte ich die Sonne nicht mehr spüren, weil jemand vor mir stand und sie verdeckte. "Ach Paps! Geh mir aus der Sonne!", murmelte ich ohne meine Augen zu öffnen. "Wie er sie anschaut!", rief meine älteste Schwester und fing an zu kichern. Schlagartig öffnete ich meine Augen und blickte in das Gesicht des Blödmanns. Wieder grinste er schief. "Hier gibt es nichts zu grinsen.", sagte ich kalt. Meine Mutter warf mir einen giftigen Blick zu und sagte ihm, er solle sich zwischen mir und meiner Schwester, die ein Jahr älter ist als ich, setzen. Toll! Das hat noch gefehlt! Er setzte sich und fing an mit meiner schwester zu reden, die über jede Kleinigkeit, die er sagte, lachte. Eine Wut brodeltein mir auf. Mein Vater schob den großen Tisch zu uns und alle fingen an zu essen. Gut so! Philipp bekam nicht mit, wie ich meinen Mund vollstopfte, weil er immer noch mit meiner Schwester redete, die sich anscheinend für ihn interessierte. Ich fing einen Gespräch mit Philipps Eltern an und es stellte sich heraus, dass sie genau Philipps gegenteil sind, weil sie viel netter zu mir waren als er. Plötzlich spürte ich, wie er meine linke Hand fasste, ohne sich von meiner Schwester umzudrehen, und mir ein gefaltetes Zettel in die Hand drückte. Dann zog er seine Hand zurück und sprach weiter mit meiner Schwester, die übrigens Alina hieß. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, steckte den Zettel unauffällig in meine Hosentasche und setzte mein Gespräch mit Philipps Eltern fort.
Am Abend verabschiedete sich Philipps Familie und bedankte sich bei uns für das leckere Essen. Ich ging hoch in mein Zimmer und wollte meine Hausaufgaben machen, als ich mich an Philipps Zettel erinnerte. Ich holte es aus meiner Hosentasche und las:
"Das war vorhin echt gemein mit den Jalousien! Du bist so neugierig und schaust in mein Zimmer, aber mir knallst du die Jalousien zu vor die Nase. Davor wirst du büßen, Kim. Ich werds dir schon irgendwannmal heimzahlen. Das schwör ich dir!"
'Oh nein! Was hab ich jetzt angestellt? Könnte es überhaupt schlimmer werden als jetzt?', dachte ich, 'Ja, das könnte es.'
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Heute etwas länger. Hoffe dieser Teil hat euch gefallen. Danke für die Kommis von Yey, Anna, cinnamongirl und milly, weil sie die Ersten waren und mich sehr motiviert haben. Der nächste teil kommt wahrscheinlich auch morgen.
eure desertrose





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