Von der Wiege bis zum... - Teil 19

Autor: Boo
veröffentlicht am: 09.05.2012


Nun waren wir im Jahr 2012.
Ich hoffte für das neue Jahr, dass sich alles zum Guten wenden würde.
Ich gewöhnte mich daran, dass schon sieben Monate vergangen waren.
Ich wollte nur noch über Oz hinweg kommen.
Trotzdem wollte ich es nicht so stehen lassen. Was er konnte, konnte ich doch lange oder? Also plante ich mit einem sehr guten Freund Eddy und Mia, Oz auf der Arbeitsstelle zu besuchen. Immerhin arbeitete er in einem Fast-Food Laden mitten auf dem Kiez und was sollte er denn schon tun? Ich wollte ihn zum letzten mal sehen, es war so etwas wie ein Abschied. Er sollte sehen, dass ich trotz allem lachen konnte und glücklich war.
An einem Samstag Abend, zog ich also mit Mia und Eddy los.
„Eddy ich weiß das klingt doof aber ich hab dich noch nie um einen Gefallen gebeten! Wenn wir darein gehen, leg dein Arm um meine Schulter keine Ahnung tu so als ob du mit mir sehr eng wärst. Ich möchte, dass er das sieht was ich vor Silvester gesehen habe.
Das ist zwar blöd von mir aber ich brauche es einfach für mich, als ein Schlussstrich.“
Eddy lachte dabei. Mia musste auch schmunzeln.
„Was ist daran so lustig?“, fragte ich irritiert.
„Naja, du willst deinen Ex-Freund eifersüchtig machen. Dabei bist du so süß, wie du dabei plabberst und gestikulierst. Das ich diesen Tag auch noch erleben durfte! Lobet den Herrn!“, Eddy und Mia amüsierten sich auf meine Kosten, doch ich konnte ihnen nicht böse sein. Ich musste über mein Einfall selber grinsen.
„Na so wie wir heute Abend gestylt sind, wird er denken, dass wir die Clubs auseinander nehmen.“, sagte Mia.
„Soll er doch! Er soll sehen was er verpasst hat! Pah ich hoffe, dass ihm das schlechte Laune bereitet! Ach ja vergiss nicht Eddy wir tun so als ob wir zufällig da rein gehen okay? Wir wissen ja eigentlich nicht das er dort arbeitet. Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß.“, gab ich frech von mir.
Eddy hatte ihn vor zwei Wochen gesehen. Oz hatte ihn an der Kasse bedient. Natürlich konnte das Eddy nicht für sich behalten und musste mir das mitteilen. So ganz war es auch nicht meine Idee. Er hatte mich darauf gebracht und ich bin drauf eingegangen.
„Ich hoffe, du weißt was du tust Süße. Versteh mich nicht falsch ich liebe dich sehr als eine sehr gute Freundin aber ich möchte nicht das du im nachhinein traurig bist deswegen.“
Sofort winkte ich ab. „Nein Eddy. Ich finde es toll, dass du dich dafür bereit erklärt hast.
Ich danke dir, du hast was gut bei mir. Nur ich möchte davon endlich frei sein, heute ist Schluss mit all den Tränen und alles drum und dran.“, ich wunderte mich selbst darüber, dass ich so überzeugend klang. Natürlich nagte eine innere Stimme an mir herum, dass es alles umsonst sei aber so leicht gab ich nicht auf. Es musste sein.
„Dein Wort in Gottes Ohr.“ , ermunterte mich Mia.
„Amen!“, kam es von mir und Eddy wie aus der Pistole geschossen.
Wir gingen noch ein paar Schritte. Ich spähte kurz rein und sah das er an der Kasse stand. Mein Herz fing an zu rasen.
„Also dann mal los.“, sagte ich grinsend.
Ich öffnte die Tür lachend und sah dabei verträumt zu Eddy.
Für ein kurzen Moment konnte ich das Gesicht von Oz sehen.
Oh das fühlte sich so toll an! Er sah versteinert zu, wie wir zu dritt über die Schwelle traten. Fassungslos musterte er uns an und versuchte sich von der Kasse zu wenden, was ihm jedoch nicht gelang.
Ganz klar: ein Punkt an mich! Yes und das fühlte sich mächtig gut an.
Aber um es nicht zu übertreiben, gingen wir nicht an seine Kasse sondern an die Nebenkasse. Da wenig Kundschaft war, konnte er wohl auch hören was wir sprachen.
„Eddy danke für den wundervollen Tag. Es kann nur noch schöner werden.“
Dabei klimperte ich mit den Wimpern und sah zu Eddy hoch. Er grinste frech, doch ich konnte erkennen das ihn die Situation schon etwas nervös machte.
„Äh nichts zu danken, sollten wir aufjedenfall öfters wiederholen. Du fehlst mir.“
Bei dem Satz drückte er mich leicht zu sich und mein Grinsen wurde breiter als es ging.
„Ach ich find das alles so süß!!“, schwärmte Mia laut.
Als Außenstehende könnte man es so sehen, als ob ich und Eddy ein Paar wären.
„Hallo was kann ich für euch tun?“, der Kassierer schaute uns an.
„Willst du was essen?“, fragte Eddy mich.
„Nein eine Cola reicht.“ , antwortete ich.
„Für mich eine Fanta bitte.“, meldete sich meine Freundin zu Wort.
„Noch etwas?“, fragte der Kassierer.
„Nein das wars, danke.“
Eddy bezahlte und wir kicherten wie die Hühner.
Ich schielte immer leicht und unauffällig zu Oz rüber.
Er war ganz schön Rot im Gesicht, und ich wusste was dies bedeutete.
Er war sauer, stinksauer. Die Augenbrauen hatte er wiedermal typisch hoch gehoben und blickte konzentriert auf die Kasse.
Damit er meine Blicke nicht bemerkte, schaute ich sofort weg.
Boo, ich muss mal für kleine Mädchen begleitest du mich?“, fragte mich Mia zuckersüß.
„Ja ich komme schon. Mein lieber Freund der Sonne hälst du kurz unsere Getränke?“
Er setzte sich in die Nähe der Kasse mit unseren Getränken, während wir auf die Toilette gingen. Nachdem die Tür zu war, fingen wir an zu lachen.
„Hahaha hast du sein Gesichtsausdruck gesehen? Oh mein Gott warum haben wir das nicht aufgenommen? Boo das war eine ausgezeichnete Idee. Ich kanns nicht glauben das wir das getan haben. Einfach so. Er war geschockt. Oh mein Gott!“
„Das hat uns einfach den Abend versüßt. Der Anblick und alles drum und dran! Einfach Klasse.“, ich hatte schon Tränen in den Augen.
„Ok. Wir müssen gleich ruhig wirken. Also machen wir uns schnell frisch und lassen Eddy nicht all zu lange auf uns warten.“
Gesagt, getan.
Ich ging zu Eddy, lächelte ihn an und tat eine Hand auf seinen Arm. Er erwiederte den zärtlichen Blick hielt meine Hand und stand auf.
„Hier Ladys eure Getränke.“
„Danke du Gentleman“, sagte ich zwinkernd.
Wir verließen den Restaurant und gingen ein paar Meter, bevor wir wieder in schallendes Gelächter fielen.
„Boo! Für einen Moment hatte ich Angst man. Weißt du wie der mich angeschaut hat? Als ob er gleich hinter der Kasse mit nem Messer kommt und mich absticht!“, erzählte Eddy.
„Das würde er nie tun!!!“
„Er hat mich ganz schön hasserfüllt angeschaut.“, fuhr er fort.
„Ja das ist mir nicht entgangen. Wie er Boo angeschaut hat. Wir haben das erreicht, was wir wollten. Eddy du warst trotzdem ein bisschen kühl und distanziert. Boo stand da voll als ob sie dich anhimmeln würde und du hast vergessen dein Arm um ihre Schultern zu tun!!“, Mia war völlig außer sich, aber im positiven Sinne.
„Trotzdem gute Arbeit geleistet. Das hat sich mal so richtig gelohnt“, vor Freude gab sie uns beiden ein dicken Schmatzer.
„Ja finde ich auch. Dankeschön an euch beiden. Das hat mir gerade so gut getan.“, ich wusste nicht was ich sonst sagen sollte. Ich war wirklich dankbar, dass sie mir zur Seite standen und das mit mir abgezogen hatten. Es fühlte sich wirklich befreiend an. Ich hatte eigentlich Angst, dass alles hochkam und ich es nicht schaffen könnte. Nichts war davon zu bemerken. Ich spürte eine Leere.
„Glaub mir. Der Typ war eifersüchtig. Das kann ich dir als ein Mann bestätigen, seine Blicke waren nicht normal und er hat dich auch ein paar mal angestarrt.“, sagte Eddy ernst. Ich wurde augenblicklich rot.
„Er kann noch so eifersüchtig werden oder mich noch so sehr anstarren.. Sein Zug ist abgefahren. Es war seine Entscheidung und ich habe es ihm noch mal vor die Augen geführt. Wenn es ihm weh getan haben sollte, sind wir Quitt. Ich durfte auch auf den Geschmack kommen, daher nicht tragisch, auch wenn meins nur gespielt war. Ich will ihn in diesem Glauben lassen. Danke nochmals“, gab ich mit einem schwachen Lächeln.
Die Laune würde an diesem Abend nicht mehr in den Keller sinken, dass wussten wir alle drei zu gut. Wie ich es schon gesagt hatte, es gab kein zurück.
Ich war auch darauf gefasst, dass ich ihn noch vermissen würde. Genug ist Genug, der erste Schritt war getan.
Ich hackte mich bei Eddy und Mia ein, glücklich und zufrieden liefen wir den Weg zurück, von wo wir gekommen waren.






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