Von der Wiege bis zum... - Teil 17

Autor: Boo
veröffentlicht am: 12.03.2012


Es geht weiter :) ich weiß leider im Moment nicht, wie ich die Situation in Worte fassen soll. Hatte ein wenig "Probleme" es weiter als Geschichte zu formen. Ich hoffe trotzdem, dass sie euch gefällt :) Danke. LG
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Ich überlegte lange, ob es das Richtige sei, sich auf sein Spiel einzulassen.
Meine Vernunft versuchte mich davon abzuhalten, doch irgendwie ignorierte ich es.
>Er hat dir soviel leid angetan, deine Jahre geraubt, dich im Stich gelassen und noch vieles mehr...<, sagte mir meine rachsüchtige Stimme. Meine Vernunft rebellierte gleich dagegen. >Du bist nicht wie er! Lass dich nicht auf sein Niveau ein. Vergiss ihn, alles was er getan hat, wird auch ihm widerfahren.<
Ich konnte aber nicht so lange rum sitzen und zu sehen, wie er glücklich war, während ich nur weinte. Ab heute würde sich so vieles ändern. Meine größte Angst war es, dass er irgendwann wieder zurückkommen würde. Wenn es wirklich so wäre, wie würde ich reagieren? Ich könnte mir das nicht mehr gefallen lassen. Was ich ausgespuckt habe, könnte ich nicht wieder auflecken. Wenn ich jetzt mich darauf einlassen würde, dann.... dann wäre es für immer vorbei. Das müsste ich akzeptieren. Bei dem Gedanken lachte ich. Das war doch nichts neues, dass mir etwas weh tat, genau deswegen war ich ja hier angelangt!
„Dann mal los..“, sagte ich zu mir selbst. Ich griff nach meiner Tasche und verließ das Haus. Wohin? Wohin sollte ich nun gehen? Zum Friseur! Das war natürlich typisch Frau, versteht sich.. etwas geht zu Ende, man fängt ein neues Kapitel an und dazu gehört Haare verändern nun mal dazu. Also ging ich zum Friseur. Ich hatte die Haare bis über die Brust und sie waren Blond. Ich ließ sie mir bis zu den Schultern schneiden und dazu dunkel färben. Dazu wollte ich noch ein Pony. Am Ende war ich mit dem Ergebnis sogar zufrieden. Stufenschnitt bis zu den Schultern, ein schrägen Pony und dazu mittelbraune Haare, die leicht Rot schimmerten.
>Jetzt gibt es kein zurück mehr.<, dachte ich. Von nun an würde er stück für stück sterben, in meinem Herzen.

Der Herbst zog an mir vorbei und es war schon Anfang Winter. Mein Geburtstag stand an der Tür und ich hatte vor dies in einem kleinen Kreis zu feiern. Ich hatte gute Laune und es war kurz vor Mitternacht. Mia, Zelda und ich entschieden uns, noch eine Runde mit dem Auto zu drehen. Also fuhren wir Richtung Kiez. Mia telefonierte die ganze Zeit mit einem Schulkameraden, der dort in der Nähe wohnte. Es war mir ein wenig unangenehm, weil ich erfahren hatte, dass er Oz kannte. Marcel fragte meine Freundin, ob wir uns nicht kurz treffen könnten, worauf sie begeistert zusagte. Wir parkten am Hafen und trafen dann die drei Jungs. Marcel, Hakan und Andre unterhielten sich mit Zelda und Mia, während ich still daneben stand. Plötzlich blieb Hakans blick auf mir hängen.
„Ich kenn dich irgendwoher.“, sagte er eher zu sich selbst feststellend.
Ich zog meine Braue hoch. Ich kannte ihn nicht, deswegen war ich leicht überrascht.
„Nicht das ich wüsste.“, gab ich knapp von mir.
„Wie heißt du noch mal?“, fragte Marcel darauf.
„Boo.“
Marcel blickte kurz zu Mia. Sie nickte. Ich verstand diese Geste sofort. Sie hatten über mich und Oz gesprochen. Dann war Hakan und Ali wohl auch ein Freund von Oz.
>Die kennen sich hier alle in der Gegend wohl alle untereinander.< dachte ich mir.
Ey Hakan, dass ist die Ex von Oz.“, sagte Marcel zu ihm gewandt.
Hakans Augen wurden groß.
„Du bist die? Boo? B... Ich erinnere mich an dich! Ich war mit Oz in einer Klasse, er hat damals sehr viel von dir erzählt.“
Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Peinlich berührt schaute ich auf den Boden.
„Hattest du kein Erbarmen mit ihm?“, fragte er mich.
Ich wusste erst nicht was er meinte. Bevor ich ihn fragen konnte, fuhr er fort.
„Er hat sich damals ein B für dich in seinen Arm geritzt, ich erinnere mich daran als ob es gestern wär. Ich hab ihn für Verrückt erklärt alter. Er hatte sich eiskalt dein Buchstaben eingeritzt.“, erzählte er lachend.
Ja ich konnte mich noch sehr gut daran erinnern, ich hatte ihn deswegen angemacht und total angeschimpft, weil sich sein Arm danach entzündet hatte.
Ich lächelte schwach.
„Ich wollte das nicht...“, sagte ich leise vor mich hin.
Er schaute belustigt zu, wie ich rot anlief.
„Auch noch mit einer Schere! Der Junge war echt verrückt nach dir.“
Mich schockierte es aber eher, dass sich ein Klassenkamerad von ihm daran erinnern konnte und es sich sogar gemerkt hatte. Noch mehr schmerzte mich es mich, dass jeder von der Liebe wohl bescheid wusste. Marcel und seine Freunde schauten mich erwartungsvoll an.
„Ja-a die wa-a-r ich wohl.“, stammelte ich vor mich hin.
Eine peinliche Stille trat ein.
„Schade.“, entfuhr es von Marcel.
Mia schaute ihn an.
„Mia hat mir erzählt, was zwischen euch vorgefallen ist. Er ist ja jetzt mit Elona zusammen.“
Ali, von dem ich bis jetzt noch kein Mucks gehört hatte, meldete sich zu Wort.
„Schon wieder? Das geht seit zwei Jahren so. Wenn er schnipst kommt sie. Wir wissen doch genau, dass es nichts ernstes zwischen ihnen ist.“, sagte er mit einem viel sagendem Blick zu seinen Freunden.
Hakan ergriff sofort das Wort.
„Auch wenn wir nichts mehr mit ihm richtig zutun haben, wir sollten nicht hinter seinem Rücken reden. Das gehört sich nicht. Er war wie ein Bruder für mich.“
„Wir reden nicht hinter seinem Rücken!“, verteidigte sich Mia diesmal.
„Nein das tun wir nicht. Ist halt blöd, was alles abgelaufen ist und immer noch ist. Deswegen habe ich auch Schade gesagt.“, und wieder blickte er mich an.
„Was auch immer. Krass das ich dich mal kennenlerne B. Ab heute nenn ich dich B.“, sagte Hakan grinsend. Oz Narbe sollte mir wohl zum Verhängnis werden.
Ich lächelte nur zurück. Ich schaute zu Ali und Marcel die mich auch anlächelten.
„Uns freut es natürlich auch dich kennenzulernen.“, sagte Ali.
„Ja, Mia hat in der Schule oft von dir geredet.“, fuhr Marcel fort.
„Die Freude ist ganz meinerseits.“, gab ich höflich zurück.
Ich bemerkte, dass Zelda fehlte.
„Wo ich Zelda hin?“, fragte ich Mia.
„Sie ist zum Auto. Hat irgendwie nen Anruf bekommen.“
Mia unterhielt sich noch kurz mit Marcel. Dann verabschiedeten wir uns und gingen.
Auf dem Weg nach Hause ließ ich mir noch mal das Gespräch durch den Kopf gehen.
Diese kleine Erinnerung an damals würde nichts daran ändern, dass Oz für mich halbwegs starb. Ich durfte wegen so was nicht klein nachgeben. Hakan kannte wohl nur den alten Oz. Marcel hatte mich so mitleidig angeschaut. Ich wollte nicht, dass man Mitleid mit mir hatte. Trotzdem tat es gut, solche Wörter von seinen damaligen Freunden zu hören. Mich verwirrte es aber, dass sie so über Elona sprachen. Ich kannte sie nicht persönlich, nur von Bildern und Erzählungen. Doch mir entging es nicht, wie Ali seine Augen verdreht hatte und wie abfällig die Jungs darüber ihre Kommentare abgegeben hatten. Ich schaute kurz auf die Uhr. Es war schon 02:00 Uhr morgens, der 27.11. Oz hatte Geburtstag. Ich schaute auf die Straße und ließ meine Gedanken weiter abschweifen...






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