Von der Wiege bis zum... - Teil 2

Autor: Boo
veröffentlicht am: 07.04.2011


2007 – Zwei Verliebte:

Ich kann mich nicht mehr erinnern wie genau es begann doch ich weiß, dass ich am Anfang des Jahres mit Oz zusammen kam. Wir verbrachten einen gemeinsamen Tag am Hafen. Dieser Ort wurde wichtig für mich, denn dort kamen wir zusammen. Als Erinnerung an diesen Tag gab es noch ein Bild. Es war einfach schön. Wenn ich daran denke, muss ich lächeln. Er und ich wurden eins. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mit ihm zusammen kommen würde. An Wochenenden versuchte ich bei meiner Oma zu übernachten, damit wir am Abend am Hafen spazieren gehen konnten. Einmal hatten wir sogar zusammen gegrillt und uns in der Nacht nur den Hafen angeschaut mit den schönen Lichtern. Mein Kopf war meistens an seiner Schulter und Sein Arm war um mich. Das sind Momente wo man glücklich ist und an nichts denkt. Wenn das Wetter schön war, saßen wir draußen und genossen die Sonne. Wenn sein Kopf auf meinem Schoß war, spielte ich mit seinen Haaren und er hatte seine Augen geschlossen. Ich schaute ihn einfach nur an, konnte meinen Blick nicht abwenden.
Er sah so friedlich aus, so glücklich als ob die Erde das Paradies wäre.
Wenn er seine Augen öffnete und unsere Blicke sich trafen, war es magisch und er grinste.
„Ich fühl mich beobachtet.“, sagte er grinsend. „Gewöhn dich daran.“, antwortete ich frech.
Ich weiß nicht wie, aber wenn er mich ansah egal wann und wo, bemerkte ich es. Ich konnte es spüren, dass er es ist, ohne ihn zu sehen.
Am meisten liebte er es mich zu ärgern und immer wenn ich nicht wusste, was ich sagen soll, war meine Antwort: „Lass mich!“ Worauf er wiederum: „Halt ich dich fest?“, antwortete. Er gewann immer.
Wir verbrachten so viele Tage wie möglich zusammen und genossen die gemeinsame Zeit.
Er kam mich öfters von der Schule abholen und irgendwann sagte er: „Lass uns zusammen auf eine Schule gehen.“ „Wie meinst du das?“, fragte ich.
„Naja auf eine Schule gehen und wenn’s geht am besten in dieselbe Klasse“, sagte er und so meinte er das auch wirklich. So meldeten wir uns auf eine gemeinsame Schule nach dem Sommer an und wurden beide angenommen. In dieselbe Klasse, wie er sich das gewünscht hatte, kamen wir nicht. Jeden Tag sahen wir uns und jeder Tag verband uns mehr.
„Ich liebe dich zu sehr“, sagte er mir immer wieder während seine braunen Augen mich ansahen. Seine Augen leuchteten voller Freude und ich liebte sein Lächeln. „Ich liebe dich auch mein Schatz“, antwortete ich immer wieder. Doch die Liebe die er für mich empfand war so stark das ich manchmal an meiner Liebe zweifelte.
„Nur du gehörst an meine Seite.“, flüsterte er mir in mein Ohr.
Die Monate vergingen und wir waren immer noch ein glückliches Paar.
In der Schule waren wir das Paar, den jeder kannte. Jeder wusste, dass ich seine Boo und er mein Oz ist. Wir waren nicht nur ein Paar, sondern auch die besten Freunde. Wir konnten alles miteinander teilen. Na klar gab es Streitigkeiten, wo wir uns echt ernst stritten. Zum Beispiel gefiel mir sein Freundeskreis nicht, denn die waren meistens in Schwierigkeiten mit der Polizei. Und einer seiner „Kollegen“ sollte abgeschoben werden und die wollten eine Abschiedsfeier für ihn organisieren. Ich habe ihn angefleht, dass er nicht hingehen soll doch er versicherte mir, dass nichts geschehen würde.
„Bitte Oz geh nicht hin, ich hab kein gutes Gefühl es wird was passieren.“ Ich machte mir schreckliche Sorgen um ihn.
„Hör zu ich werde nichts machen es wird eine harmlose Abschiedsfeier.“, er versuchte mich zu überzeugen und obwohl ich nicht überzeugt war gab ich nach.
„Dein Wort in Gottes Ohr. Ich vertraue dir.“

An diesem Tag wartete ich die ganze Zeit auf seinen Anruf. Je später es wurde desto mehr wurde ich nervöser. –Was macht er gerade?- dachte ich mir. –Ist ihn etwas passiert?- Zehntausend Fragen die unbeantwortet blieben. Ich versuchte ihn zu erreichen, aber sein Handy war aus. Meine Angst wurde größer und der Gedanke das ihm was passiert ist ließ mein Herz rasen. –Ich muss was unternehmen, aber was?- ich dachte nach und rief sein Freund an. Er berichtete mir, dass es bei der Feier zu einer Schlägerei gekommen sei und Oz mit verhaftet wurde und gerade in der Zelle war. Mehr wusste er nicht. Ich bedankte mich und legte auf. Unruhig wartete ich schlaflos auf seinen Anruf. Irgendwann spät in der Nacht rief er mich an und sagte das es ihm gut gehe und er sich so früh wie möglich morgen bei mir melden wird. Das war einer der Gründe worüber wir uns stritten, aber er bemerkte auch oft, dass ich im Recht stand. Denn Harmlos wie er es mir versprochen hatte, blieb es nicht. Es kam zu einem Strafverfahren und er wurde beschuldigt, obwohl er nicht der Täter war. Denn bei der Schlägerei wurde ein Junge schwer verletzt und war nicht mal fähig eine Aussage zu machen. Dafür wurde Oz beschuldigt und keiner seiner ach so tollen Freunde sagte für ihn aus. Keiner half ihm und er bemerkte was ich gemeint hatte. Ich hasse Ungerechtigkeit und ich weiß, dass er es nicht war. Dazu kam das er nicht nur Stress mit dem Gesetz, sondern mit seiner Familie und mit dem Umkreis des verletzten Jungen hatte. Sie bedrohten ihn und nicht nur das, sie bedrohten auch mich. Wie sie auf mich kamen weiß ich bis heute nicht. Das machte ihn natürlich angst, er wollte nicht, dass ich mit hineingezogen werde.
„Ich will nicht das dir was passiert. Ich möchte nicht, dass wir in solcher Angst leben. Ich will nicht, dass du ein Gerichtsverfahren nach dem anderen hast. Verdammt das macht uns kaputt. Diese ganze Scheiße macht dich kaputt!“
„Ich werde mich ändern.“, war die meist gegebene Antwort. Aber irgendwann brachte diese Antwort auch nicht viel und er schwieg.
Solche Sachen belasteten mich aber ich wollte mich nicht mit ihm streiten. Er hatte genug Probleme. Miteinander waren wir glücklich, doch auch wir hatten unsere Höhen und Tiefen.
Immer wieder schaffte er es sich in Schwierigkeiten zu bringen. Er sagte vieles, was für ihn unbedeutend blieb und was nur bei Gerede blieb. Auseinandersetzungen mit der Polizei gehörten dazu. Dann kamen aber auch Drogen ins Spiel. Das alles gab es vor mir. Ich wollte das alles aber nicht. Ich konnte nicht anders als ihn vor die Wahl zu stellen. War er stark? Wofür würde er ein Ende setzen?






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